Flutopferhilfe für Tiere

Foto: H. Launer

Von Irene Launer-Hill/SAMT e.V. Auch uns hat diese Unwetterkatastrophe fassungslos und betroffen gemacht. Einfach entsetzlich, was all´ den Menschen, Haus-, Wild- und Weidetieren passiert ist. So viele sind umgekommen oder brauchen Hilfe, wenn Ihre Menschen selber wieder zu sich gekommen sind. Wenigstens diese Last kann man den Menschen nehmen, die alles, bis auf ihre geliebten Haustiere verloren haben.

Die drei Vereine  
„SAMT e.V. Jülich“ 
„Tiere als therapeutische Begleiter“  
„Einsatzstaffel Vermisste Hunde Kreis Düren e.V.“
haben das Projekt
„Flutopferhilfe für Tiere“
ins Leben gerufen, an der sich auch die Fressnapffilialen des Kreises Düren beteiligen.

Diese „Flutopferhilfe für Tiere“ gilt für die Bereiche Kreis Düren, Eschweiler und Stolberg und erfolgt in Form einer Gutscheinabgabe.
Die Willy – Fährmann – Schule in Eschweiler, die mit tiergestützter Therapie arbeitet und nur die Tiere des Projekts retten konnte, werden ebenfalls einen Beitrag zum Wiederaufbau erhalten.
Die Gutscheine können dann für Tierzubehör und Tierfutter in den diversen Fressnapffilialen eingelöst werden. Hier die Ansprechpartner, bei denen die von der Flut betroffenen Tierhalter unter Angabe von Name und Adresse die Gutscheine erhalten können:
Jasmin Caspers : 017623245006  – Einsatzstaffel Vermisste Hunde Kreis Düren e.V.
Ralf Meurer : 015159207010  – Einsatzstaffel Vermisste Hunde Kreis Düren e.V.
Irene Launer-Hill : 015776810046  – SAMT e.V. Jülich

Darüber hinaus werden für medizinische Notfälle noch tierärztliche Behandlungsgutscheine in Höhe von 35.- bei drei Tierärzten der Region zur Verfügung gestellt:
Praxis Dr. Reinartz (Jülich)
Praxis Dr. Hannes/Nachtwey (Düren)
Praxis Dr. Magerfleisch (Eschweiler)
Auch für die Verteilung der Behandlungsgutscheine gelten die Ansprechpartner wie oben.

Wer den Tieren der Betroffenen noch etwas Gutes tun will, kann gerne einen Geldbetrag überweisen mit dem Stichwort :
„Flutopferhilfe für Tiere“  
DE 39 3955 0110 1200 1023 23
Bei der SPK Düren   SDUEDE33XXX
SAMT e.V. Jülich

Das Projekt läuft seit dem 4. August und soll so lange weiterlaufen, wie Bedarf bei den von der Flut betroffenen Tierhaltern besteht.

Jahreshauptversammlung von SAMT e.V.

Foto: H. Launer

Von Eva Volk/SAMT e.V. Am 14. August trafen sich die Vereinsmitglieder von SAMT in den Räumlichkeiten der AWO Jülich zur Jahreshauptversammlung. Aufgrund der Pandemie fand dies deutlich später als gewohnt statt und selbstverständlich unter Beachtung der gültigen Versammlungsregeln. Die Vereinsvorsitzende Irene Launer-Hill präsentierte den Tätigkeitsbericht für den Zeitraum 04.10.2019 bis 31.12.2020.

Dieser gab wieder einmal einen Überblick über die vielfältigen Tätigkeitsbereiche des Vereins.

SAMT freut sich über mittlerweile 188 Mitglieder. Seit der letzten Jahreshauptversammlung konnten 150 Tiere – vornehmlich Katzen – in ein neues, schönes Zuhause vermittelt werden. Unter diesen waren wieder etliche Tiere in jedem Alter, derer sich verantwortungslose Menschen einfach entledigt hatten. Insgesamt wurden 96 Fundtiere gemeldet und 40 Abgabetiere. 536 Behandlungen beim Tierarzt – darunter 147 Kastrationen – wurden von SAMT initiiert und begleitet. Darunter waren auch Kastrationen von zahlreichen wild lebenden Katzen, denen so weitere Nachkommen und noch mehr Elend erspart werden konnten.

All dies wäre dem Verein nicht möglich ohne den beispiellosen Einsatz der (Stand: Ende 2020) aktiven 16 Pflegestellen, die im letzten Jahr die ganzen Tiere liebevoll betreuten, und zwar rund um die Uhr.

Zahlreiche Beratungen von Tierhaltern wurden durchgeführt, z.B. zum Thema artgerechte Haltung, und zum Teil die Tierhaltung überprüft, im Bedarfsfall auch mit Unterstützung der Behörden. In diesem Zusammenhang hat sich die Zusammenarbeit mit anderen lokalen karitativen Einrichtungen bewährt. Auch zum Thema Wildtiere fanden vermehrt Beratungen statt, nicht zuletzt aufgrund der neuen Projektgruppe „Igel- und Wildtiere“.

Neben der klassischen Tierschutzarbeit engagiert SAMT sich zusätzlich mit einem Seniorenprojekt und einer Projektgruppe Nutztierhaltung mit angeschlossener Veggiegruppe.

Die Kostenspirale dreht sich auch bei SAMT immer weiter nach oben. Wie nicht anders zu erwarten, fanden nur zu Beginn des Berichtszeitraums Infostände mit Tombola statt, sodass etliche Einnahmen wegbrachen. Aber Dank der phantastischen Unterstützung zahlreicher Spender, die in der Pandemie die Tiere nicht vergessen haben, konnten zum Glück alle notwendigen Maßnahmen veranlasst und finanziert werden.

Ohne den unermüdlichen Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer sowie der großzügigen Spender wäre die erfolgreiche Vereinsarbeit undenkbar. All jenen möchte SAMT auf diesem Wege ganz herzlich danken!

Weiterhin wird sich SAMT mit aller Kraft für alle Tiere einsetzen. 2021 wurde bereits kräftig durchgestartet mit neuen Projekten.

Der Abend klang mit einem gemütlichen Beisammensein – natürlich mit angemessenen Abständen – aus, wobei sich die Teilnehmer weiter austauschen konnten und noch viele Geschichten zum Besten gegeben wurden.

Aktuelles aus der Tierschutzarbeit

Foto: Eva Volk

Silberschnäuzchen – eine wahre Bereicherung

Von Eva Volk/SAMT e.V. An dieser Stelle möchte ich mal eine Lanze brechen für Seniorkatzen, die ein schönes Plätzchen für ihren Lebensabend suchen. Wir nennen sie liebevoll Silberschnäuzchen.

Immer wieder kommt es vor, dass ältere Katzen plötzlich ihr Zuhause verlieren, sei es wegen eines Todes- oder Pflegefalls oder aus anderen Gründen. Gerade im fortgeschrittenen Alter ist das zunehmend schwierig. Oft genug ist viel Geduld notwendig, um den Senioren wieder Sicherheit zu geben.

Warum soll man nun ausgerechnet eine ältere bzw. alte Katze aufnehmen? Sehr häufig hört man da, dass so ein Tier ja vielleicht nur noch wenige Jahre lebt und einem dann ja schon so bald wieder das Herz bricht. Ach, ja? Woher weiß man, dass ein junges Tier nicht ruckzuck Opfer eines Unfalls wird oder womöglich urplötzlich an einer tödlichen Krankheit verstirbt?

Ja, die ältere Katze hat wahrscheinlich schon mehr Leben hinter als vor sich. Aber was heißt das schon? Wichtig ist nicht die Dauer des Zusammenseins, sondern die Qualität. Und gerade ältere Katzen sind sowas von dankbar, wenn sie endlich wieder die Sicherheit eines dauerhaften Zuhauses genießen dürfen. Es gibt nichts Schöneres, als zu sehen, wie sie aufblühen und auf ihre alten Tage auf einmal wieder ein bisschen spielen oder sanft Köpfchen geben. Und ja, auch alte Katzen können eine Party mit einem Baldriankissen feiern.

Wie bei eigentlich jedem Tier, sollte man auch von einem Senior grundsätzlich nichts erwarten. Das Tier ist nicht da, um unsere Erwartungen zu erfüllen. Die alte Katze ist einfach nur da und lebt vor sich hin. Es ist Belohnung genug zu sehen, dass sie sich wohlfühlt.

Als lebendes Beispiel kann ich hier meine Kara anführen. Mittlerweile stolze 21 Jahre alt, seit fünf Jahren hier, ursprünglich wegen Unsauberkeit entsorgt. Und was macht Kara so den ganzen Tag? Nichts. Absolut nichts. Sie schläft und schläft, nur unterbrochen von kleinen Ausflügen zum Futternäpfchen. Hin und wieder gibt es mal einen kleinen Unfall in Sachen Klogang, aber naja, was soll’s.

Aber nachts! Da mutiert die alte Dame zum Kuschelmonster, dass es fast schon lästig ist. Sie drückt sich auf oder unter der Bettdecke an einen, legt das Köpfchen und ein Pfötchen auf den Arm und schnurrt wie eine Verrückte. Und zwar die ganze Nacht.

Natürlich hat Kara mit etlichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und bekommt dafür Medikamente. Das ist bei vielen älteren Tieren so, aber ist es denn bei unsereinem anders? Solange die Miezen Lebensqualität haben, ist alles in Ordnung.

Ja, den Abschied hat man immer im Hinterkopf. Und wenn es soweit ist, dann bricht das Herz. Aber was zählt ist doch, dass man einem kleinen pelzigen Wesen eine schöne Zeit ermöglicht hat, in der es spürte, es wird geliebt.

Also gebt Euch einen Ruck und lasst ein Silberschnäuzchen in Euer Herz und Euer Heim!

Endlich wieder SAMT-Stammtisch

Von Eva Volk/SAMT e.V. Wir alle haben das Beisammensein mit Freunden und Bekannten schon sehr lange missen müssen. So hat auch der SAMT-Stammtisch notgedrungen eine Pause von rund anderthalb Jahren eingelegt. Der Austausch unter Tierfreunden konnte, wie so vieles andere auch, nur per Telefon, soziale Medien oder im allerkleinsten Kreis erfolgen.

Umso größer war natürlich die Freude, dass die derzeitigen Inzidenzwerte ein Treffen zuließen. Und so traf sich ein – wenn auch überschaubarer – Kreis von Gleichgesinnten, natürlich unter Einhaltung aller Bestimmungen der Corona-Schutzverordnung. 

Mann, war das herrlich! Endlich mal wieder Menschen von Angesicht zu Angesicht treffen und nicht per Zoom. Miteinander reden, lachen, Geschichten mit und ohne Bezug zum Tierschutz austauschen. Einfach zusammen sein!

Da merkt man erst so richtig, was die ganze Zeit gefehlt hat.

Und so wurde es ein langer Abend, da jeder soviel zu erzählen hatte. Das leibliche Wohl kam auch nicht zu kurz, aber am wichtigsten war das Miteinander.

Wir hoffen, dass die Lage stabil bleibt und zukünftige Stammtische möglich sein werden. Wir freuen uns jetzt schon noch viele mehr von Euch bald in lockerer Runden begrüßen zu dürfen!

Aktuelles aus der Tierschutzarbeit

Foto: D. Offermann

Niemals wegsehen, niemals vorbeifahren!

Von Eva Volk/SAMT e.V. Meistens ist es ja leider so, dass bei uns die Meldung eingeht: „Katze, Totfund, an Straße XY“. Dann fahren wir schweren Herzens nachsehen, ob Chip oder Tätowierung vorhanden sind, damit der Besitzer Gewissheit über das Schicksal seines Tieres erlangen kann. Bei der Meldung ist auch häufig der Vermerk „alle anderen sind einfach dran vorbeigefahren“.

Letztere Info macht uns regelmäßig fertig. Interessiert das keinen? Ist ja nur eine tote Katze? Wieso sind die alle so sicher, dass das Tier tot ist? Haben die Angst, man glaubt, sie hätten das Tier angefahren? Wollen die nachher nicht auf den Kosten für eine Behandlung sitzen bleiben? Zu zart besaitet? Sind die alle auf Weltrettungsmission, oder warum hat keiner die zwei Minuten Zeit, das Tier wenigstens an die Seite zu legen?

Manchmal gibt es zum Glück gegenteilige Beispiele, die uns dann doch den Glauben an die Menschheit und die Menschlichkeit – zumindest in Teilen – wieder zurückgeben.

Vor kurzem entdeckte eine nette Dame eine angefahrene Katze und hielt direkt an. Auch zwei andere liebe Menschen hatten schon angehalten und kümmerten sich um das Tier. Wow, gleich mehrere potentielle Helfer! Da es schon Abend war, packten sie die Mieze ohne viel Federlesens ins Auto und eilten auf direktem Weg zur nächsten Tierklinik. Das war auch gut so, denn der Kater war schwer verletzt. Dank der tierlieben Leute wurde er quasi postwendend erstversorgt und die Wunden versorgt bzw. operiert. Ohne den sofortigen Transport zur Klinik hätte der Kater es nicht geschafft.

Während seines Klinikaufenthalts wurde auch festgestellt, dass der Kater einen Chip hat, Stupsi heißt und bei Tasso registriert ist. Und auf wen war er registriert? Auf uns. Zum Glück. In unseren Unterlagen konnten wir schnell den Besitzer finden und umgehend informieren.

So konnte der bereits vermisste Kater am nächsten Tag wieder in die Arme geschlossen werden. Wie wichtig ein Chip und die Registrierung sind, wird hier mehr als offensichtlich. Die weitere Behandlung bzw. eine weitere OP wurde jetzt beim Tierarzt unseres Vertrauens durchgeführt. Wir sind optimistisch, dass Stupsi mit etwas Zeit wieder ganz gesund wird. Bis dahin ist er hauptsächlich sauer, weil er einen Halskragen tragen muss, aber da muss er durch.

Man sieht also, anhalten und sich kümmern – irgendwie, Tierschutz anrufen, selbst zum Tierarzt fahren, was auch immer – kann ein Leben retten. Nicht wegsehen! Keine Ausreden!

SAMT erweitert Hilfsangebote

Tiergesundheit im Fokus

Foto: Irene Launer-Hill

Von SAMT e.V. Der Jülicher Verein SAMT e.V. will im 16. Jahr seines Bestehens sein Angebot für bedürftige Tierhalter – die Hauptzielgruppe des Vereins – erheblich ausweiten. „Wir wollen den Menschen und ihren Tieren jetzt helfen und nicht auf ein fernes, unerreichbares Ziel hinsparen“, so Irene Launer-Hill, die Vereinsvorsitzende, also hat der Vorstand einstimmig beschlossen, ab sofort zusätzliche Hilfen anzubieten.
Neben der bisherigen Unterstützung bei tierischen Notfällen und Kastrationen steht jetzt auch die Prophylaxe im Fokus, da die rechtzeitige Diagnose des Gesundheitsstatus entscheidend für die Lebenserwartung und v.a. Lebensqualität der Tiere ist. „Und das darf nicht am Geld scheitern“, so der Vorstand. Hier die drei wichtigsten Faktoren:

  1. Zahngesundheit, denn der Zustand der Zähne ist für den Halter oft schwer
    erkennbar und kann dramatische Folgen haben. Neben starken Zahnschmerzen
    können durch Entzündungen am Zahnapparat u.U. sogar Schädigungen der Organe entstehen. Eine rechtzeitige Zahnsanierung verhindert unnötige Folgeerkrankungen und Schmerzen.
  2. Früherkennung geriatrischer Erkrankungen. Gerade Katzen sind Meister im Verheimlichen von gesundheitlichen Problemen, daher ist ab einem gewissen Alter eine entsprechende Blutuntersuchung oftmals hinweisgebend. Frühzeitige Entdeckung von Abweichungen im Blutbild ermöglicht eine medikamentöse Einstellung und ist oft lebensverlängernd. Sollte sich aufgrund der Werte die Notwendigkeit weiterführender Untersuchungen ergeben erfolgt, wie bisher, ebenfalls Unterstützung.
  3. Erstuntersuchung des neuen Haustieres. Manchmal ist das neue Haustier ruckzuck eingezogen, ohne dass viel über seine Gesundheit bekannt ist Eine gründliche Erstuntersuchung – Herkunftsnachweis wäre von Vorteil – schafft hier Klarheit und kann z.B. Hinweise zu geeignetem Futter oder benötigten Medikamenten geben. Evtl. kann auch eine Erstimpfung in Betracht gezogen werden.

    Das neue Hilfsangebot richtet sich, wie gehabt, an Bedürftige aus dem Nordkreis Düren, die Leistungen nach SGB II, SGB XII oder Wohngeld usw. beziehen. Die Tierhalter erhalten gegen einen geringen Eigenanteil einen Gutschein eines Partner-Tierarztes und können dort das Hilfsangebot wahrnehmen. Interessierte können sich ab sofort an den Verein wenden:
    Irene Launer-Hill 0157-76810046, in Vertretung: Eva Volk 0173-9423672
    Siehe auch der neue SAMT – Flyer „Gesundheit im Fokus“ , runterzuladen von der Homepage : www.s-a-m-t.de oder in der Tierarztpraxis Reinartz erhältlich.

Aktuelles aus der Tierschutzarbeit

Feuerwehrleute – eiskalt im Anblick der Gefahr und innendrin butterweich

Foto: Eva Volk

Von Eva Volk/SAMT e.V. Mal wieder klingelt das Telefon. Dran ist die Betriebsfeuerwehr eines großen regionalen Unternehmens. Es wurden drei Kätzchen gefunden, eine Mama ist auch in der Nähe. Die kleine Familie muss gerettet werden. Also rein ins Auto und hin gedüst.

Vor Ort umstehen drei Feuerwehrleute eine große Kiste mit drei kleinen Kätzchen, vielleicht vier Wochen alt, vorbildlich gesichert, damit keins abhaut. Schauplatz ist ein Hochregallager. Die Mama turnt darin auf allen Ebenen herum, zwischen unzähligen Paletten und Kisten. Von den ganzen Menschen ist sie gar nicht begeistert. Auch eine kleine Kletteraktion in ihre Richtung macht schnell deutlich, dass sie nicht mal eben so einzufangen ist.

Was tun? Hilft ja nichts, die Kätzchen müssen mit, die Gefahr ist zu groß, dass die Mama sie bei nächster Gelegenheit woanders hinbringt. Dann wären sie weg und würden allen Gefahren ausgesetzt sein, denen verwilderte Katzen nun mal draußen gegenüberstehen.

Bei dem Gedanken, die Kleinen sozusagen ihrer Mama zu entreißen, sind die Feuerwehrleute wirklich erschüttert, der eine oder andere hat fast Tränen in den Augen. Vorschläge und Optionen kommen auf den Tisch, aber die Erfahrung zeigt, das wird nicht funktionieren.

Also kurzerhand – zum Leidwesen der netten Männer – erstmal die Kätzchen eingepackt und auf eine Pflegestelle expediert. Dort gab es direkt ein Fläschchen, was nach anfänglicher Irritation auch durchaus Anklang fand. Dann wieder zu dem Unternehmen hin mitsamt Lebendfalle für die Mama.

Die Falle wurde günstig platziert und mit leckerem Futter ausgestattet. Praktischerweise hat so eine Betriebsfeuerwehr rund um die Uhr Dienst, sodass die Falle regelmäßig kontrolliert werden konnte. Alle sind optimistisch, dass Mama in der Nacht, wenn es schön ruhig ist, dem Futter nicht widerstehen kann.

Ja, denkste. Am nächsten Morgen: Nichts. Nachmittags nach Betriebsschluss: Nichts. Die netten Feuerwehrleute tauschen weiter unverdrossen das Futter gegen neue frische Leckereien aus.

Naja, eventuell in der nächsten Nacht, denkt man leicht zweifelnd und macht es sich auf der Couch gemütlich. Kaum hingesetzt – mittlerweile nach neun Uhr abends – klingelt das Telefon. Ein Feuerwehrmann springt vor Begeisterung fast durch den Hörer: „Sie ist drin!“. Hui, da ist man ganz schnell von der Couch wieder runter. Nix wie hin.

Foto: Eva Volk

Vor Ort geht es direkt mit EINEM Feuerwehmann ins Lager, die Falle ist vorbildlich mit einer Decke abgedeckt, drin sitzt die Mama und guckt verwirrt. Phantastisch! Falle geschnappt und bereit die Mama abzutransportieren.

Und dann dreht man sich um und – wie aus dem Boden gewachsen – stehen VIER weitere Feuerwehrleute vor einem. Wo kommen die denn alle her? Dass nicht alle vor Begeisterung auf und ab hüpfen ist fast schon verwunderlich.

Diese supernetten Männer kriegen sich fast nicht mehr ein vor Freude, dass die kleine Familie jetzt wiedervereint werden kann. Erste Adoptionswünsche werden auch schon geäußert. Da ist man dann mal platt.

Die Mama und ihre Kleinen waren heilfroh wieder zusammen zu sein. Und die junge Mutter ist wirklich vorbildlich in der Erziehung und Versorgung. Sie ist auch keine ganz wilde Katze, mittlerweile findet sie Menschen schon nicht mehr so doof wie zu Anfang, da sind wir auf einem guten Weg. Die Kleinen sind einfach nur zauberhaft und reißen die Bude ab.

Und, hey, vor kurzem klingelt das Telefon und tatsächlich meldet sich einer der netten Feuerwehrleute, der immer noch eine Adoption im Sinn hat. In wenigen Tage kommt er mit seiner Familie die Süßen besuchen.

Liebe Jungs von der Feuerwehr: Ihr seid die Besten! Chapeau!

Aktuelles aus der Tierschutzarbeit

Pitti
Foto: E. Volk

Angst essen Seele auf

Von Eva Volk/SAMT e.V. Manchmal ist ein Haustier der einzig noch verbliebene Fixpunkt für ältere Menschen, das einzige noch übrig gebliebene Wesen, um das sich alles dreht. Der Gedanke, dieses geliebte Tier zu verlieren, ist dann unerträglich. Wobei dies manchmal bis zur Verleugnung unübersehbarer Probleme führen kann.

So hatten wir vor kurzem den Fall, dass sich eine ältere Dame spät abends sehr nervös meldete und sagte, bei ihrer nicht mehr ganz jungen Katze liefe das Auge aus. Natürlich standen uns da förmlich die Haare zu Berge. Direkt am nächsten Morgen ging es zum Tierarzt. Zwar bestätigte sich die Befürchtung nicht, dass das Auge auslief, allerdings wurde unglücklicherweise ein großer Tumor hinter dem Auge festgestellt. Aufgrund Lage und Größe war eine bösartige Form sicher. Eigentlich unmöglich, dass der schlimme Zustand des Auges jetzt erst aufgefallen war. Vermutlich wurde bis zu diesem Zeitpunkt irgendwie verdrängt, dass da etwas schwer im Argen lag, sozusagen Vogel-Strauß-Taktik.

Foto: I. Launer-Hill

Die einzige Lösung, wenn auch ohne Garantie auf Erfolg, war eine rasche Operation, bei der Auge und Tumor entfernt werden mussten. Ein baldiger Termin wurde gemacht und die Besitzerin, fix und fertig, erstmal samt Medikamenten und Katze wieder nach Haus entlassen. Soweit, so gut.

Zwei Tage später ergab sich aufgrund einer anderen ausgefallenen Operation die unverhoffte Gelegenheit, die geplante Augen-OP holterdipolter vorzuziehen. Und ab da wurde es schwierig. Der plötzliche Anruf: „Die Katze kann operiert werden, und zwar in einer Stunde“ überforderte die Besitzerin maßlos. Von jetzt auf gleich kamen alle Ängste schlagartig wieder hoch. Würde sich bei der Operation herausstellen, dass alles keinen Zweck hat? Würde das Tier die Operation von der Verfassung her überhaupt überleben? Würde es sich danach quälen müssen?

Bis zu diesem Zeitpunkt, nehmen wir an, konnte der Gedanke an die OP und mögliche Folgen noch beiseitegeschoben werden. Aber dann stand alles mitten im Raum und die Angst wurde übermächtig. Daher verweigerte die Dame den Termin und sagte zu allem Überfluss auch noch den ursprünglich vereinbarten Termin ab.

Im ersten Moment ist man da natürlich fassungslos und vielleicht auch ein bisschen angefressen. Da ergibt sich eine goldene Gelegenheit und sie wird nicht wahrgenommen.

Aber, erstmal sacken lassen, tief durchatmen und an das Tier, aber auch an den Menschen denken. Druck hätte an dieser Stelle ganz offensichtlich zu überhaupt nichts geführt. Zutiefst verängstigte Menschen kann man nicht mit Vorwürfen zum Umdenken bewegen. Natürlich hatten wir stapelweise rationale und völlig richtige Argumente, warum eine OP unumgänglich ist. Aber erstmal sind diese in einer solchen Situation nebensächlich.

Das Einzige, was wirklich hilft ist: Zuhören! Man muss sich erklären lassen – und wenn es noch so lange dauert – wieso jemand Angst hat, was das Tier diesem Menschen bedeutet, wie man helfen kann, die Sorgen zu verkleinern und und und. So sehr die Sorge um das Tier für uns natürlich im Mittelpunkt steht, es geht niemals ohne den Menschen. Nur wenn der Besitzer mitspielt, kann dem Tier geholfen werden. Mit Einfühlungsvermögen und Verständnis kann man irgendwann auch ganz sanft die eigenen Argumente anbringen, und dann fallen sie womöglich auf fruchtbaren Boden.

Im vorliegenden Fall war das tatsächlich so und ein neuer OP-Termin konnte zeitnah vereinbart werden. Bis dahin wurde die kranke Mieze liebevoll und gewissenhaft von ihrer Besitzerin umhegt und mit Medikamenten versorgt. Mit Sicherheit ist die Besitzerin tausend Tode gestorben, als ihre Samtpfote operiert wurde. Zum Glück verlief die OP sehr gut und die Katze erholte sich relativ schnell. Das fehlende Auge macht ihr gar nichts aus und sie ist regelrecht aufgeblüht und hat sozusagen ihren zweiten Frühling (vielleicht ist es auch schon der dritte). Wir glauben ja, sie ist ein bißchen stolz, jetzt eine kleine Piratin zu sein.

Die Besitzerin ist zutiefst erleichtert (und wir erst!), dass, trotzt aller Bedenken, alles so gut ausgegangen ist. Ihre geliebte Katze wird auch weiterhin ihr Leben bereichern. Wir wünschen den beiden noch eine ganz lange, gemeinsame, wundervolle Zeit! Genießt zusammen den Ruhestand!

Aktuelles aus der Tierschutzarbeit

Foto: B. Hilgers

Geiz ist geil? Nicht wirklich…

Von Eva Volk/SAMT e.V. Wissen Sie, manchmal kann man nur noch fassungslos sein. Nicht, dass uns das bedauerlicherweise nicht häufiger passiert, aber manche Vorkommnisse schlagen dem Fass wirklich den Boden aus.

Wieder mal klingelte das Telefon. Nachstehend ein (verkürztes) Gedächtnisprotokoll des Anrufs:

Anrufer:in (A): Guten Tag, ich benötige Hilfe wegen meiner Katze.

SAMT (S): Wie können wir helfen?

A: Sie ist schon älter und hat eine Schilddrüsenüberfunktion und der Tierarzt will nicht das deutlich billigere Humanmedikament verschreiben, sondern das teure Medikament für Tiere. Habe das Humanmedikament aber schon mal irgendwo bekommen.

S: Ähm, naja, die Umwidmung von Humanmedikamenten zwecks geringerer Kosten ist so nicht mal eben zulässig, sondern nur in begründeten Ausnahmefällen.

A: Unverschämtheit, die Besitzer so auszunehmen.

A: Und die Zähne sollen auch ganz schlimm aussehen. Es geht der Katze nicht gut, sie frisst nicht.

S: Okay, sie müssen sie unbedingt ans Futtern bekommen (es folgten diverse Tipps hierzu). Wenn es der Allgemeinzustand der Katze zulässt, sollten die Zähne schnellstens saniert werden.

A: Was kostet denn sowas?

S: Das ist abhängig von Zustand und Anzahl der zu ziehenden Zähne und dem Schwierigkeitsgrad der OP. Im schlimmsten Fall können ein paar Hundert Euro anfallen.

A: WAS???

S: Naja, keine Panik, wir können u.U. helfen. Sind die denn bedürftig und beziehen entsprechende Leistungen?

A: NEIN! Ich arbeite Vollzeit und beziehe ein gutes Gehalt.

S: Äh…

A: Und außerdem ist das ja gar nicht meine Katze.

S: Wie bitte?

A: Die ist mir zugelaufen vor ein paar Jahren, als der Nachbar gestorben ist. Seither kümmere ich mich um sie.

S: Also erstens ist das dann Ihre Katze und zweitens unterstützen wir i.d.R. nur Bedürftige. Alles andere wäre für uns auch gar nicht zu leisten. Und wenn Sie ein gutes Gehalt beziehen, sollte das doch eigentlich auch kein Problem sein?

A: Aber ich bezahle doch schon so viele Steuern, allein schon die Mehrwertsteuer.

S: Das tun wir alle, aber deswegen können wir doch nicht jedem die Tierarztkosten bezahlen. Als privater Verein, der sich überwiegend aus Spenden finanziert – und keine Zuwendung der öffentlichen Hand bekommt – haben wir uns dem Ziel verschrieben, Tieren in Not und Tierhaltern mit geringem Einkommen zu helfen. Wenn wir auch diejenigen unterstützen, die das eigentlich gar nicht nötig haben, bleibt nicht genug für die Fälle, wo wirklich Not am Mann ist. Daher können wir Ihnen leider diesbezüglich nicht helfen.

S: Wollen Sie die Katze denn vielleicht abgeben?

A: Nein.

S: Hmm…

A: Finde ich nicht gut, dass da nichts vom Staat kommt. Vor allem, da wir schließlich alle so hohe Steuern zahlen.

S: Wie dem auch sei, Sie müssen dringend einen Termin für die Zähne machen. Da die Katze schon älter ist und Probleme mit der Schilddrüse hat, empfehlen wir außerdem ein geriatrisches Blutbild machen zu lassen. Dann weiß man, wo man steht und kann der Mieze noch ein langes und zufriedenes Leben ermöglichen. Andernfalls quält sich das Tier.

A: Ja, okay, weiß ich Bescheid.

Dieses Gespräch wurde übrigens innerhalb von wenigen Stunden mehr oder weniger inhaltsgleich mit 2 (!) SAMT-Mitarbeitern geführt.

Einige Wochen später meldet sich die Tierarztpraxis (ja, die, die einfach keine Humanmedikamente ohne Grund verschreiben will), weil jemand – raten Sie mal wer – seine Katze einschläfern lassen will. Und zwar ohne weitere Checks. Nach kleiner Diskussion ist man bereit, die Katze abzugeben.

Die Pflegestelle düst direkt zur Praxis, wo zwischenzeitlich bereits eine Blutabnahme zwecks weiterer Erkenntnisse veranlasst wurde. Dann darf Mautzi erstmal mitkommen, bekommt ein eigenes Zimmer, ein kuscheliges Bettchen und leckeres Futter und natürlich ihr Schilddrüsenmedikament (das für Tiere). Sie freut sich sichtlich über die Aufmerksamkeit und gibt Köpfchen.

Insgesamt wirkt sie schon ziemlich mitgenommen. Leider erweisen sich auch ihre Blutwerte nach kurzer Zeit als katastrophal und die Süße ist sehr schlapp. Da sämtliche Werte bei ihr völlig aus dem Ruder gelaufen sind – Schilddrüse, Leber, Bauchspeicheldrüse, Nieren – und ihre Nieren mittlerweile hart wie Stein sind, gab es leider keine andere Möglichkeit, als der Kleinen weiteres Leiden zu ersparen. Nur drei Tage durfte sie bei uns rund um die Uhr betüddelt und mit Liebe umgeben werden.

Hätte man ihr vor einigen Wochen noch helfen können? Möglich, vielleicht ja, vielleicht nein, mehr Lebensqualität wäre jedenfalls machbar gewesen.

Hätte man ihr helfen können, wenn deutlich früher Checks Ups erfolgt und entsprechende Behandlungen durchgeführt worden wären? Auf jeden Fall. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, medikamentöse Einstellung, geeignetes Futter und umfassende Zahnbehandlungen sind lebensverlängernd. Und zwar und vor allem hinsichtlich eines lebenswerten Lebens, egal wie lange es noch dauern mag. Nichts tun bewirkt das Gegenteil.

Machen wir uns Vorwürfe? Ja. Aber, Leute, es sind Eure Tiere, sie sind von Euch abhängig, Ihr habt die Verantwortung für sie. Ihr könnt nicht alles bei uns abladen, nur weil Euch danach ist. Für Autos, Handys und Urlaub ist doch auch genug Geld da. Es sind empfindungsfähige Lebewesen, Herrgott nochmal, also behandelt sie auch so.

Geiz ist nicht geil.

Wir sind unfassbar traurig. Leb wohl, Mautzi, Du bist jetzt eine Sternenkatze und musst nicht mehr leiden.

Bescherung im Februar

Von SAMT e.V. Im vergangenen Monat haben wir die zahlreichen Überraschungen im Fressnapf Alsdorf abholen dürfen, welche uns die Kundschaft und die Mitarbeiter von dort zum Jahreswechsel beschert haben. Es war wirklich eine tolle Bescherung. Ganze 59 Wunschkarten vom Weihnachtsbaum wurden eingelöst, und damit gingen auch 59 Wünsche unserer Tiere in Erfüllung.

Hinzu kam noch eine größere Spendensumme, für die wir uns dann noch Futter für unsere Schützlinge aussuchen konnten.

Alle Wunschkarten waren mit einer solchen Herzenswärme verfasst, dass uns beim Auspacken richtig warm ums Herz wurde. Stellvertretend für alle Wunschkarten hier ein paar der nettesten Texte.

Fotos: Irene Launer-Hill

Ein ganz herzliches Dankeschön zum Einen bei der wirklich großzügigen Kundschaft – manche Tierfreunde haben gleich 3 Karten eingelöst – aber auch bei den Mitarbeitern nebst Chefin, die keine Arbeit und Mühe gescheut haben, den Wunschbaum im rechten Lichte erstrahlen zu lassen und auch selber Futter gespendet haben. Danke. Unsere Freude ist immer noch riesengroß.