Aktuelles aus der Tierschutzarbeit

Foto: D. Offermann

Niemals wegsehen, niemals vorbeifahren!

Von Eva Volk/SAMT e.V. Meistens ist es ja leider so, dass bei uns die Meldung eingeht: „Katze, Totfund, an Straße XY“. Dann fahren wir schweren Herzens nachsehen, ob Chip oder Tätowierung vorhanden sind, damit der Besitzer Gewissheit über das Schicksal seines Tieres erlangen kann. Bei der Meldung ist auch häufig der Vermerk „alle anderen sind einfach dran vorbeigefahren“.

Letztere Info macht uns regelmäßig fertig. Interessiert das keinen? Ist ja nur eine tote Katze? Wieso sind die alle so sicher, dass das Tier tot ist? Haben die Angst, man glaubt, sie hätten das Tier angefahren? Wollen die nachher nicht auf den Kosten für eine Behandlung sitzen bleiben? Zu zart besaitet? Sind die alle auf Weltrettungsmission, oder warum hat keiner die zwei Minuten Zeit, das Tier wenigstens an die Seite zu legen?

Manchmal gibt es zum Glück gegenteilige Beispiele, die uns dann doch den Glauben an die Menschheit und die Menschlichkeit – zumindest in Teilen – wieder zurückgeben.

Vor kurzem entdeckte eine nette Dame eine angefahrene Katze und hielt direkt an. Auch zwei andere liebe Menschen hatten schon angehalten und kümmerten sich um das Tier. Wow, gleich mehrere potentielle Helfer! Da es schon Abend war, packten sie die Mieze ohne viel Federlesens ins Auto und eilten auf direktem Weg zur nächsten Tierklinik. Das war auch gut so, denn der Kater war schwer verletzt. Dank der tierlieben Leute wurde er quasi postwendend erstversorgt und die Wunden versorgt bzw. operiert. Ohne den sofortigen Transport zur Klinik hätte der Kater es nicht geschafft.

Während seines Klinikaufenthalts wurde auch festgestellt, dass der Kater einen Chip hat, Stupsi heißt und bei Tasso registriert ist. Und auf wen war er registriert? Auf uns. Zum Glück. In unseren Unterlagen konnten wir schnell den Besitzer finden und umgehend informieren.

So konnte der bereits vermisste Kater am nächsten Tag wieder in die Arme geschlossen werden. Wie wichtig ein Chip und die Registrierung sind, wird hier mehr als offensichtlich. Die weitere Behandlung bzw. eine weitere OP wurde jetzt beim Tierarzt unseres Vertrauens durchgeführt. Wir sind optimistisch, dass Stupsi mit etwas Zeit wieder ganz gesund wird. Bis dahin ist er hauptsächlich sauer, weil er einen Halskragen tragen muss, aber da muss er durch.

Man sieht also, anhalten und sich kümmern – irgendwie, Tierschutz anrufen, selbst zum Tierarzt fahren, was auch immer – kann ein Leben retten. Nicht wegsehen! Keine Ausreden!

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