Glücklich vermittelt

Die beiden 4 Jahre alten Katzen Angelito und Negrita wurden als Nachwuchs einer wilden Mutter bei uns geboren. Als sie alt genug waren, zogen sie zu einem jungen Paar. Leider stellte sich dort nach 3,5 Jahren urplötzlich eine Allergie heraus und die beiden kamen wieder zurück.

An sich sehr liebe Tiere, waren sie jedoch unheimlich scheu gegenüber allem Neuen. Da wurde sich bei jeder Gelegenheit auf der Pflegestelle hoch oben auf dem Schrank oder unter dem Sofa versteckt. Fremde Menschen? Oh, Gott! Das kann ja heiter werden, dachten wir uns. Wie soll denn so jemand sehen, was für liebe, verschmuste Katzen das sind, die miteinander einfach ein Dreamteam sind?

Aber es muss halt immer passen, auch von Seiten der Tiere aus. Denn als die richtigen Menschen zu Besuch kamen, tauchten die schüchternen Tiere zu unserer Überraschung nicht ab, sondern kamen freiwillig zur ersten vorsichtigen Kontaktaufnahme. Da wurde sogar gaaanz langsam Köpfchen gegeben.

Die Katzen hatten entschieden und genau so sollte es sein.

Mittlerweile haben die Süßen sich hervorragend eingelebt, machen den Garten unsicher und haben ihre Dosenöffner fest im Griff. Und diesmal ist es: für immer!

Tier des Monats

Baylee

Foto: P. Vand

Baylee ist eine 5 Jahre alte Selkirk Rex, die umständehalber ein neues Zuhause sucht. Sie schmust und kuschelt sehr gerne. Sie ist unheimlich menschenbezogen und sucht die Aufmerksamkeit. Am liebsten ist Baylee immer dabei. Regelmäßiges Bürsten ist aufgrund ihrer Rasse Pflicht, das mag sie auch. Mit größeren Kindern kommt die nette Katzendame klar, das kennt sie bereits. Hunde sind ihr bisher nicht bekannt. Andere Katzen findet sie in der Regel ziemlich furchteinflößend.

Wir suchen für Baylee ein Für-Immer-Zuhause ohne kleine Kinder und ohne Artgenossen, wo sie der geliebte Mittelpunkt sein darf und man viel Zeit für ihre Bedürfnisse hat. Gerne würde Baylee Freigang kennenlernen.

Sie wird kastriert, geimpft und gechippt abgegeben.

Flutopferhilfe für Tiere

Foto: H. Launer

Von Irene Launer-Hill/SAMT e.V. Auch uns hat diese Unwetterkatastrophe fassungslos und betroffen gemacht. Einfach entsetzlich, was all´ den Menschen, Haus-, Wild- und Weidetieren passiert ist. So viele sind umgekommen oder brauchen Hilfe, wenn Ihre Menschen selber wieder zu sich gekommen sind. Wenigstens diese Last kann man den Menschen nehmen, die alles, bis auf ihre geliebten Haustiere verloren haben.

Die drei Vereine  
„SAMT e.V. Jülich“ 
„Tiere als therapeutische Begleiter“  
„Einsatzstaffel Vermisste Hunde Kreis Düren e.V.“
haben das Projekt
„Flutopferhilfe für Tiere“
ins Leben gerufen, an der sich auch die Fressnapffilialen des Kreises Düren beteiligen.

Diese „Flutopferhilfe für Tiere“ gilt für die Bereiche Kreis Düren, Eschweiler und Stolberg und erfolgt in Form einer Gutscheinabgabe.
Die Willy – Fährmann – Schule in Eschweiler, die mit tiergestützter Therapie arbeitet und nur die Tiere des Projekts retten konnte, werden ebenfalls einen Beitrag zum Wiederaufbau erhalten.
Die Gutscheine können dann für Tierzubehör und Tierfutter in den diversen Fressnapffilialen eingelöst werden. Hier die Ansprechpartner, bei denen die von der Flut betroffenen Tierhalter unter Angabe von Name und Adresse die Gutscheine erhalten können:
Jasmin Caspers : 017623245006  – Einsatzstaffel Vermisste Hunde Kreis Düren e.V.
Ralf Meurer : 015159207010  – Einsatzstaffel Vermisste Hunde Kreis Düren e.V.
Irene Launer-Hill : 015776810046  – SAMT e.V. Jülich

Darüber hinaus werden für medizinische Notfälle noch tierärztliche Behandlungsgutscheine in Höhe von 35.- bei drei Tierärzten der Region zur Verfügung gestellt:
Praxis Dr. Reinartz (Jülich)
Praxis Dr. Hannes/Nachtwey (Düren)
Praxis Dr. Magerfleisch (Eschweiler)
Auch für die Verteilung der Behandlungsgutscheine gelten die Ansprechpartner wie oben.

Wer den Tieren der Betroffenen noch etwas Gutes tun will, kann gerne einen Geldbetrag überweisen mit dem Stichwort :
„Flutopferhilfe für Tiere“  
DE 39 3955 0110 1200 1023 23
Bei der SPK Düren   SDUEDE33XXX
SAMT e.V. Jülich

Das Projekt läuft seit dem 4. August und soll so lange weiterlaufen, wie Bedarf bei den von der Flut betroffenen Tierhaltern besteht.

Jahreshauptversammlung von SAMT e.V.

Foto: H. Launer

Von Eva Volk/SAMT e.V. Am 14. August trafen sich die Vereinsmitglieder von SAMT in den Räumlichkeiten der AWO Jülich zur Jahreshauptversammlung. Aufgrund der Pandemie fand dies deutlich später als gewohnt statt und selbstverständlich unter Beachtung der gültigen Versammlungsregeln. Die Vereinsvorsitzende Irene Launer-Hill präsentierte den Tätigkeitsbericht für den Zeitraum 04.10.2019 bis 31.12.2020.

Dieser gab wieder einmal einen Überblick über die vielfältigen Tätigkeitsbereiche des Vereins.

SAMT freut sich über mittlerweile 188 Mitglieder. Seit der letzten Jahreshauptversammlung konnten 150 Tiere – vornehmlich Katzen – in ein neues, schönes Zuhause vermittelt werden. Unter diesen waren wieder etliche Tiere in jedem Alter, derer sich verantwortungslose Menschen einfach entledigt hatten. Insgesamt wurden 96 Fundtiere gemeldet und 40 Abgabetiere. 536 Behandlungen beim Tierarzt – darunter 147 Kastrationen – wurden von SAMT initiiert und begleitet. Darunter waren auch Kastrationen von zahlreichen wild lebenden Katzen, denen so weitere Nachkommen und noch mehr Elend erspart werden konnten.

All dies wäre dem Verein nicht möglich ohne den beispiellosen Einsatz der (Stand: Ende 2020) aktiven 16 Pflegestellen, die im letzten Jahr die ganzen Tiere liebevoll betreuten, und zwar rund um die Uhr.

Zahlreiche Beratungen von Tierhaltern wurden durchgeführt, z.B. zum Thema artgerechte Haltung, und zum Teil die Tierhaltung überprüft, im Bedarfsfall auch mit Unterstützung der Behörden. In diesem Zusammenhang hat sich die Zusammenarbeit mit anderen lokalen karitativen Einrichtungen bewährt. Auch zum Thema Wildtiere fanden vermehrt Beratungen statt, nicht zuletzt aufgrund der neuen Projektgruppe „Igel- und Wildtiere“.

Neben der klassischen Tierschutzarbeit engagiert SAMT sich zusätzlich mit einem Seniorenprojekt und einer Projektgruppe Nutztierhaltung mit angeschlossener Veggiegruppe.

Die Kostenspirale dreht sich auch bei SAMT immer weiter nach oben. Wie nicht anders zu erwarten, fanden nur zu Beginn des Berichtszeitraums Infostände mit Tombola statt, sodass etliche Einnahmen wegbrachen. Aber Dank der phantastischen Unterstützung zahlreicher Spender, die in der Pandemie die Tiere nicht vergessen haben, konnten zum Glück alle notwendigen Maßnahmen veranlasst und finanziert werden.

Ohne den unermüdlichen Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer sowie der großzügigen Spender wäre die erfolgreiche Vereinsarbeit undenkbar. All jenen möchte SAMT auf diesem Wege ganz herzlich danken!

Weiterhin wird sich SAMT mit aller Kraft für alle Tiere einsetzen. 2021 wurde bereits kräftig durchgestartet mit neuen Projekten.

Der Abend klang mit einem gemütlichen Beisammensein – natürlich mit angemessenen Abständen – aus, wobei sich die Teilnehmer weiter austauschen konnten und noch viele Geschichten zum Besten gegeben wurden.

Aktuelles aus der Tierschutzarbeit

Foto: Eva Volk

Silberschnäuzchen – eine wahre Bereicherung

Von Eva Volk/SAMT e.V. An dieser Stelle möchte ich mal eine Lanze brechen für Seniorkatzen, die ein schönes Plätzchen für ihren Lebensabend suchen. Wir nennen sie liebevoll Silberschnäuzchen.

Immer wieder kommt es vor, dass ältere Katzen plötzlich ihr Zuhause verlieren, sei es wegen eines Todes- oder Pflegefalls oder aus anderen Gründen. Gerade im fortgeschrittenen Alter ist das zunehmend schwierig. Oft genug ist viel Geduld notwendig, um den Senioren wieder Sicherheit zu geben.

Warum soll man nun ausgerechnet eine ältere bzw. alte Katze aufnehmen? Sehr häufig hört man da, dass so ein Tier ja vielleicht nur noch wenige Jahre lebt und einem dann ja schon so bald wieder das Herz bricht. Ach, ja? Woher weiß man, dass ein junges Tier nicht ruckzuck Opfer eines Unfalls wird oder womöglich urplötzlich an einer tödlichen Krankheit verstirbt?

Ja, die ältere Katze hat wahrscheinlich schon mehr Leben hinter als vor sich. Aber was heißt das schon? Wichtig ist nicht die Dauer des Zusammenseins, sondern die Qualität. Und gerade ältere Katzen sind sowas von dankbar, wenn sie endlich wieder die Sicherheit eines dauerhaften Zuhauses genießen dürfen. Es gibt nichts Schöneres, als zu sehen, wie sie aufblühen und auf ihre alten Tage auf einmal wieder ein bisschen spielen oder sanft Köpfchen geben. Und ja, auch alte Katzen können eine Party mit einem Baldriankissen feiern.

Wie bei eigentlich jedem Tier, sollte man auch von einem Senior grundsätzlich nichts erwarten. Das Tier ist nicht da, um unsere Erwartungen zu erfüllen. Die alte Katze ist einfach nur da und lebt vor sich hin. Es ist Belohnung genug zu sehen, dass sie sich wohlfühlt.

Als lebendes Beispiel kann ich hier meine Kara anführen. Mittlerweile stolze 21 Jahre alt, seit fünf Jahren hier, ursprünglich wegen Unsauberkeit entsorgt. Und was macht Kara so den ganzen Tag? Nichts. Absolut nichts. Sie schläft und schläft, nur unterbrochen von kleinen Ausflügen zum Futternäpfchen. Hin und wieder gibt es mal einen kleinen Unfall in Sachen Klogang, aber naja, was soll’s.

Aber nachts! Da mutiert die alte Dame zum Kuschelmonster, dass es fast schon lästig ist. Sie drückt sich auf oder unter der Bettdecke an einen, legt das Köpfchen und ein Pfötchen auf den Arm und schnurrt wie eine Verrückte. Und zwar die ganze Nacht.

Natürlich hat Kara mit etlichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und bekommt dafür Medikamente. Das ist bei vielen älteren Tieren so, aber ist es denn bei unsereinem anders? Solange die Miezen Lebensqualität haben, ist alles in Ordnung.

Ja, den Abschied hat man immer im Hinterkopf. Und wenn es soweit ist, dann bricht das Herz. Aber was zählt ist doch, dass man einem kleinen pelzigen Wesen eine schöne Zeit ermöglicht hat, in der es spürte, es wird geliebt.

Also gebt Euch einen Ruck und lasst ein Silberschnäuzchen in Euer Herz und Euer Heim!

Mollys Kolumne September 2021

Foto: B. Uhlig

Liebe/r Leser/in,

es gibt nicht viel, was enge Katzenfreunde trennen kann. Aber das, was vor allem anderen an erster Stelle steht, sind Gerüche. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass etwas das Band zwischen Mira, Frieda und mir zerschneiden könnte, aber es ist so gekommen und nun hängt der Haussegen gehörig schief.

Wie konnte das passieren? Ich versuche mich zu erinnern.

In unseren Freilauf war ein kleines Gartenhaus eingefriedet, herrlich ausgestattet mit Krätzbäumen und Wandliegen für uns Fellnasen. Seine besten Jahre hatte das Häuschen hinter sich und unsere Menschen wollten es ersetzen. Da während Abbau des alten und Aufbau des neuen Hauses eine Lücke im Gehege entstand, durften wir zwei Tage nicht raus. Fluchtgefahr. Fanden wir zwar blöd, aber war auch nichts Ungewöhnliches. Bei Sturm hatten wir in der Vergangenheit auch schon das ein oder andere Mal keinen Freigang.

Nach getaner Arbeit hatten uns unsere Menschen direkt herausgerufen, damit wir alles inspizieren konnten. Haben wir natürlich auch gemacht und alles für gut befunden. Später am Abend, unseren Menschen waren schon wieder drinnen, ist es dann passiert. Ich weiß nicht mehr, was es war, aber wir drei Mädels waren plötzlich so verstört, dass wir uns vor lauter Verwirrung gegenseitig an die Gurgel gegangen sind. Und frag nicht, wie. Das Geschrei war so laut, dass unsere Leute direkt angerannt kamen, um nach uns zu schauen.

Dieses Phänomen gab es bereits schon mal. Ein fremder Kater kam an unseren Katzenzaun und versetzte uns in hellen Aufruhr. Da wir ihn durch das Gitter nicht erreichen konnten, um ihn zu verjagen, war die aufgestaute Aggression auf das nächstbeste Objekt übergesprungen – und das waren wir selbst. Unsere Menschen haben dann den Kater vertrieben und uns wieder erfolgreich beruhigen können. So auch dieses Mal. Ein fremdes Tier konnten sie zwar nicht mehr ausmachen, aber nachdem wir alle drin waren, herrschte direkt wieder Frieden.

Der währte jedoch nicht lange. Am nächsten Morgen sind wir drei – wie immer – direkt raus ins Freie. Es dauerte keine fünf Minuten und es ging wieder los. Jede gegen jede. Heftige Attacken wie von Sinnen. Als ginge es um Leben und Tod. Unsere Leute haben uns umgehend wieder reingeholt, nur leider konnten wir uns dieses Mal nicht mehr beruhigen und es ging im Haus weiter. Ihnen blieb nichts weiter übrig, als uns drei räumlich zu trennen, was in dem Zustand gar nicht so einfach war. Sie konnten erneut kein fremdes Tier ausmachen, so dass sie diese These fallen ließen und sich den Kopf zerbrachen, was dieses Desaster ausgelöst haben könnte.

Eine neue Theorie kam auf. In der Zeit des Umbaus vom Gartenhaus war unser Gehege über Nacht offen. Durchaus möglich, dass dies eine Nachbarskatze genutzt hat, unseren über Jahre hinweg mühsam markierten Auslauf mit dem eigenen Geruch zu überduften. Das wäre für uns eine bisher nie dagewesene, unerhörte Situation. Und durchaus plausibel. Du musst wissen, wir Katzen sehen die Welt um uns herum trotz der scharfen Augen in erster Linie mit der Nase. Fremde Gerüche werden häufig als bedrohlich wahrgenommen. Weit oben auf der Liste steht z.B. Narkosegeruch, wenn eine von uns von einer OP zurückkommt. Da wird der „Patient“ auch schon mal angefaucht.

Während Mira, Frieda und ich jeweils für sich in der Isolation verweilten, um wieder runterzukommen, haben sich unsere Menschen daran gemacht, den eventuell vorhandenen Fremdgeruch so gut es geht zu beseitigen. Markante Stellen wurden mit einem speziellen Enzymreiniger behandelt, der Rest mit einem Wasserschlauch gründlich abgespritzt und der viele Regen der vergangenen Wochen sollte auch noch dazu beigetragen, einen potentiellen fremden Geruch zumindest immer weiter zu verdünnen.

Und wir drei Mädels? Egal ob nach einer Stunde, nach drei, sobald zwei von uns probehalber aus dem Zimmer gelassen wurde, sind wir sofort wieder blindlinks aufeinander los. Unsere Menschen konnten gar nicht so schnell gucken.

Für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Wie kann eine so enge Freundschaft wie bei uns Dreien in nur einem einzigen Augenblick so nachhaltig zerstört werden? Wir waren immer wie Pech und Schwefel und haben alles gemeinsam gemacht. Es herrschte ein absolutes, tiefes Vertrauen zueinander. Nun, da wir wissen, wozu die jeweils anderen fähig sind, wird es wohl nie mehr, wie es war. Ich bin so traurig.

Wie soll es nur mit uns weitergehen? Das erfährst Du im Oktober.

Bis zum nächsten Mal,

Deine Molly SAMTpfote