Glücklich vermittelt

Von SAMT e. V. Jedes Jahr vermittelt SAMT viele Tiere in ein schönes, neues Zuhause. Jedes einzelne dieser Tiere liegt uns am Herzen und mit aller Sorgfalt wird das richtige neue Heim gesucht. Es ist immer eine Freude zu sehen, wie die Tiere nach dem Einzug aufblühen und beginnen, sich wohlzufühlen.

Manche Tierschicksale haben uns besonders berührt, wie zum Beispiel das von Mika und Gisela, die beide Schlimmes durchmachen mussten.

Foto: R. Machhein

Der ca. 3 Jahre alte Mika hatte schon eine regelrechte Odyssee hinter sich, als er zu uns kam. Ursprünglich war er als Wohnungskatze mehr als einmal aus dem Fenster gefallen und wurde zuletzt erst 4 Monate später 10 km weiter wieder gefunden. Aufgrund geänderter Lebensumstände wurde vereinbart, dass er zukünftig bei seiner Finderin leben darf. Allerdings erhoben die vorhandenen Katzen Einspruch. So kam er zu uns und war ordentlich eingeschüchtert, insbesondere von dem stattlichen Kater, der ebenfalls auf der Pflegestelle lebte. Zumeist saß Mika daher auf irgendwelchen Schränken. Kontaktaufnahme somit schwierig. Zum Glück ließ sich eine nette Dame nicht abschrecken. Dann musste man halt auf einen Stuhl klettern zum Knuddeln. Und siehe da, Mika war angetan. So darf er jetzt als Einzelprinz mit Freigang sein Leben genießen und muss mit niemandem mehr teilen. Besonders seinen Garten liebt er heiß und innig.

S. Knörchen

Die ca. 10 Jahre alte Gisela wurde bei Eiseskälte in einem Gewerbegebiet platt auf dem Boden liegend gefunden, an eine Mauer gedrückt. Laut Finder lag sie mindestens schon zwei Tage so da. Auf der Pflegestelle angekommen musste sich Gisela erstmal aufwärmen und schlief, abgesehen von ein bisschen futtern, mehrere Tage durch. Dann erwachten ihre Lebensgeister wieder und sie konnte endlich alles genauer inspizieren. Kinder: check, Katzen: check, Hunde: check, Fußboden: Hilfe! Aus unerfindlichen Gründen wollte Gisela absolut nicht über den Fußboden laufen, sondern hangelte sich vom Sofa auf den Stuhl und über den Tisch zum Fernsehschrank. Selbst das Katzenklo mussten wir ihr hochstellen. Wie erklärt man das einem Interessenten? Zum Glück fand sich ein verständnisvoller netter Mann, der neue Gesellschaft für seinen Kater suchte. Gisela zog um, inspizierte, Kater: check, Wohnung: check, Fußboden: na, wenn es denn unbedingt sein muss. Ihre zwei Männer hat Gisela jetzt fest im Griff und genießt das Leben als unumstrittene Herrscherin.

Tiere des Monats

Mary und Tommy

Foto: E. Titz

Die kleine Mary wurde im November geboren und hatte wirklich alle Schutzengel auf ihrer Seite. Als kleines hilfloses Kätzchen, ca. 5 Wochen alt, wurde sie zum Glück bei Eiseskälte gefunden. Ganz allein, keine Geschwister, keine Mutter, nichts. Ein Auge bis zur Unkenntlichkeit angeschwollen, das andere Auge völlig verklebt. Fieber, dehydriert, zu mager, das volle Paket. Da musste erstmal umfangreich behandelt werden. Zum Glück schlug die Behandlung gut an und mittlerweile ist Mary topfit. Leider musste ein Auge entfernt werden, da der Katzenschnupfen dort erbarmungslos zugeschlagen hat, da war nichts zu machen. Das andere Auge hat zwar Verklebungen, aber etwas Sehkraft ist noch vorhanden. Und, was meint Mary zu alldem? Das interessiert sie alles nicht die Bohne. Die Kleine ist vom Wesen eine ganz normale junge Katze. Sie spielt und tobt, sie schmust auch mal und ist unfassbar mutig. Kein Kratzbaum ist ihr zu hoch, auch wenn der Weg runter manchmal eine Herausforderung aufgrund der eingeschränkten Sicht ist. Egal, zur Not springt sie auch runter. Demzufolge muss der Kratzbaum ja nicht unbedingt deckenhoch sein.

Foto: E. Titz

Auf der Pflegestelle lernte Mary dann Tommy kennen, auch im November geboren und ebenfalls ein Fundtier. Ein agiler junger Kerl, der toben und spielen einfach nur großartig findet. Alles ist spannend, muss erkundet und bespielt werden. Zusammen sind die beiden ein echtes Dreamteam. Wir suchen für Mary und Tommy ein ruhiges Zuhause ohne kleine Kinder, in dem man viel Zeit für sie hat. Ein ruhiger, liebevoller Hund mit Katzenerfahrung wäre auch eine schöne Sache. Natürlich kann Mary aufgrund ihres Handicaps niemals in Freigang gehen, es ist nur Wohnungshaltung möglich, wobei ein gesicherter Balkon oder Auslauf selbstverständlich ein Traum wären.

Mary und Tommy werden kastriert und gechippt abgegeben, Tommy ist schon fertig geimpft.

Der Igel verliert qualvoll den Kampf gegen Mähroboter und Co.

Foto: Irene Launer-Hill

Von Kerstin Martensen/ SAMT e.V. Man kann Igel und andere Kleintiere vor diesem Ende schützen, indem man vor dem Einsatz des Mähroboters immer die Büsche und Sträucher im Garten kontrolliert. Auch Motorsensen, Freischneider und Fadenmäher werden den Tieren gefährlich.

Das Versprechen der Anbieter, dass die selbständigen Mähhilfen Hindernissen ausweichen, wird in vielen Fällen nicht gehalten.

Igel sind nachtaktive Tiere und man erhofft ausreichenden Schutz, indem man den Mähroboter nur tagsüber einsetzt. Allerdings hat sich die Situation der Igel verändert. Vielerorts wird der Lebensraum der Igel eingeschränkt und auch durch die längeren Trockenphasen finden sie nicht mehr genügend Insekten. Dies nötigt die Igel auch tagsüber nach Futter zu suchen.

In den vergangenen Wochen, seit Ende April, wurden allein dem Jülicher Verein SAMT 13 Igel mit schweren Verletzungen gebracht. Ihre kleinen Gesichter zerschnitten und zum Teil waren auch die Füße bis zum Knochen abgetrennt. Fast alle Igel mussten von ihren Qualen von einem Tierarzt erlöst werden, nur einer hat überlebt.

Neben dem Straßenverkehr, der jährlich eine halbe Millionen Igel das Leben kostet, kommt seit einiger Zeit auch noch diese neue Bedrohung durch den Mähroboter hinzu.

Wir bitten alle Mitbürger nicht wegzusehen, wenn ein Igel in Not ist. Viele Tierärzte behandeln Igel kostenfrei, nur die Medikamente müssen bezahlt werden. Bitte lassen Sie auch schwerverletzte Igel nicht liegen; der Tierarzt kann dem Tier stundenlange Schmerzen und Qualen ersparen, wenn er es gleich erlöst.

Wir gönnen jedem seinen Mähroboter – und jedem Igel sein Recht auf Leben!

SAMT erweitert Hilfsangebote

Tiergesundheit im Fokus

Foto: Irene Launer-Hill

Von SAMT e.V. Der Jülicher Verein SAMT e.V. will im 16. Jahr seines Bestehens sein Angebot für bedürftige Tierhalter – die Hauptzielgruppe des Vereins – erheblich ausweiten. „Wir wollen den Menschen und ihren Tieren jetzt helfen und nicht auf ein fernes, unerreichbares Ziel hinsparen“, so Irene Launer-Hill, die Vereinsvorsitzende, also hat der Vorstand einstimmig beschlossen, ab sofort zusätzliche Hilfen anzubieten.
Neben der bisherigen Unterstützung bei tierischen Notfällen und Kastrationen steht jetzt auch die Prophylaxe im Fokus, da die rechtzeitige Diagnose des Gesundheitsstatus entscheidend für die Lebenserwartung und v.a. Lebensqualität der Tiere ist. „Und das darf nicht am Geld scheitern“, so der Vorstand. Hier die drei wichtigsten Faktoren:

  1. Zahngesundheit, denn der Zustand der Zähne ist für den Halter oft schwer
    erkennbar und kann dramatische Folgen haben. Neben starken Zahnschmerzen
    können durch Entzündungen am Zahnapparat u.U. sogar Schädigungen der Organe entstehen. Eine rechtzeitige Zahnsanierung verhindert unnötige Folgeerkrankungen und Schmerzen.
  2. Früherkennung geriatrischer Erkrankungen. Gerade Katzen sind Meister im Verheimlichen von gesundheitlichen Problemen, daher ist ab einem gewissen Alter eine entsprechende Blutuntersuchung oftmals hinweisgebend. Frühzeitige Entdeckung von Abweichungen im Blutbild ermöglicht eine medikamentöse Einstellung und ist oft lebensverlängernd. Sollte sich aufgrund der Werte die Notwendigkeit weiterführender Untersuchungen ergeben erfolgt, wie bisher, ebenfalls Unterstützung.
  3. Erstuntersuchung des neuen Haustieres. Manchmal ist das neue Haustier ruckzuck eingezogen, ohne dass viel über seine Gesundheit bekannt ist Eine gründliche Erstuntersuchung – Herkunftsnachweis wäre von Vorteil – schafft hier Klarheit und kann z.B. Hinweise zu geeignetem Futter oder benötigten Medikamenten geben. Evtl. kann auch eine Erstimpfung in Betracht gezogen werden.

    Das neue Hilfsangebot richtet sich, wie gehabt, an Bedürftige aus dem Nordkreis Düren, die Leistungen nach SGB II, SGB XII oder Wohngeld usw. beziehen. Die Tierhalter erhalten gegen einen geringen Eigenanteil einen Gutschein eines Partner-Tierarztes und können dort das Hilfsangebot wahrnehmen. Interessierte können sich ab sofort an den Verein wenden:
    Irene Launer-Hill 0157-76810046, in Vertretung: Eva Volk 0173-9423672
    Siehe auch der neue SAMT – Flyer „Gesundheit im Fokus“ , runterzuladen von der Homepage : www.s-a-m-t.de oder in der Tierarztpraxis Reinartz erhältlich.

Aktuelles aus der Tierschutzarbeit

Feuerwehrleute – eiskalt im Anblick der Gefahr und innendrin butterweich

Foto: Eva Volk

Von Eva Volk/SAMT e.V. Mal wieder klingelt das Telefon. Dran ist die Betriebsfeuerwehr eines großen regionalen Unternehmens. Es wurden drei Kätzchen gefunden, eine Mama ist auch in der Nähe. Die kleine Familie muss gerettet werden. Also rein ins Auto und hin gedüst.

Vor Ort umstehen drei Feuerwehrleute eine große Kiste mit drei kleinen Kätzchen, vielleicht vier Wochen alt, vorbildlich gesichert, damit keins abhaut. Schauplatz ist ein Hochregallager. Die Mama turnt darin auf allen Ebenen herum, zwischen unzähligen Paletten und Kisten. Von den ganzen Menschen ist sie gar nicht begeistert. Auch eine kleine Kletteraktion in ihre Richtung macht schnell deutlich, dass sie nicht mal eben so einzufangen ist.

Was tun? Hilft ja nichts, die Kätzchen müssen mit, die Gefahr ist zu groß, dass die Mama sie bei nächster Gelegenheit woanders hinbringt. Dann wären sie weg und würden allen Gefahren ausgesetzt sein, denen verwilderte Katzen nun mal draußen gegenüberstehen.

Bei dem Gedanken, die Kleinen sozusagen ihrer Mama zu entreißen, sind die Feuerwehrleute wirklich erschüttert, der eine oder andere hat fast Tränen in den Augen. Vorschläge und Optionen kommen auf den Tisch, aber die Erfahrung zeigt, das wird nicht funktionieren.

Also kurzerhand – zum Leidwesen der netten Männer – erstmal die Kätzchen eingepackt und auf eine Pflegestelle expediert. Dort gab es direkt ein Fläschchen, was nach anfänglicher Irritation auch durchaus Anklang fand. Dann wieder zu dem Unternehmen hin mitsamt Lebendfalle für die Mama.

Die Falle wurde günstig platziert und mit leckerem Futter ausgestattet. Praktischerweise hat so eine Betriebsfeuerwehr rund um die Uhr Dienst, sodass die Falle regelmäßig kontrolliert werden konnte. Alle sind optimistisch, dass Mama in der Nacht, wenn es schön ruhig ist, dem Futter nicht widerstehen kann.

Ja, denkste. Am nächsten Morgen: Nichts. Nachmittags nach Betriebsschluss: Nichts. Die netten Feuerwehrleute tauschen weiter unverdrossen das Futter gegen neue frische Leckereien aus.

Naja, eventuell in der nächsten Nacht, denkt man leicht zweifelnd und macht es sich auf der Couch gemütlich. Kaum hingesetzt – mittlerweile nach neun Uhr abends – klingelt das Telefon. Ein Feuerwehrmann springt vor Begeisterung fast durch den Hörer: „Sie ist drin!“. Hui, da ist man ganz schnell von der Couch wieder runter. Nix wie hin.

Foto: Eva Volk

Vor Ort geht es direkt mit EINEM Feuerwehmann ins Lager, die Falle ist vorbildlich mit einer Decke abgedeckt, drin sitzt die Mama und guckt verwirrt. Phantastisch! Falle geschnappt und bereit die Mama abzutransportieren.

Und dann dreht man sich um und – wie aus dem Boden gewachsen – stehen VIER weitere Feuerwehrleute vor einem. Wo kommen die denn alle her? Dass nicht alle vor Begeisterung auf und ab hüpfen ist fast schon verwunderlich.

Diese supernetten Männer kriegen sich fast nicht mehr ein vor Freude, dass die kleine Familie jetzt wiedervereint werden kann. Erste Adoptionswünsche werden auch schon geäußert. Da ist man dann mal platt.

Die Mama und ihre Kleinen waren heilfroh wieder zusammen zu sein. Und die junge Mutter ist wirklich vorbildlich in der Erziehung und Versorgung. Sie ist auch keine ganz wilde Katze, mittlerweile findet sie Menschen schon nicht mehr so doof wie zu Anfang, da sind wir auf einem guten Weg. Die Kleinen sind einfach nur zauberhaft und reißen die Bude ab.

Und, hey, vor kurzem klingelt das Telefon und tatsächlich meldet sich einer der netten Feuerwehrleute, der immer noch eine Adoption im Sinn hat. In wenigen Tage kommt er mit seiner Familie die Süßen besuchen.

Liebe Jungs von der Feuerwehr: Ihr seid die Besten! Chapeau!

Mollys Kolumne Juli 2021

Foto: B. Uhlig

Liebe/r Leser/in,

nein, auch wenn es auf dem Foto so aussieht, als hätte ich geweint, steckt doch etwas anderes dahinter. Eine ganz profane Bindehautentzündung. Leider nicht zum ersten Mal, ich habe immer mal wieder damit zu kämpfen. Das Auge brennt und tränt, das Lid schwillt an und alles juckt wie verrückt. Frauchen hat es zum Glück sehr früh bemerkt und mich sofort zum Tierarzt geschleppt. Ich geh da ja nicht so gern hin, aber in diesem Fall war schnelle Hilfe nicht verkehrt, das muss ich doch zugeben.

Eine Bindehautentzündung kommt bei uns Katzen gar nicht mal so selten vor. Eigentlich nichts weltbewegendes, aber da die Entzündung schnell voranschreitet und schwerwiegende Folgen haben kann, ist dennoch schnelles Handeln geboten.

Es können beide, aber auch nur ein einzelnes Auge betroffen sind. Sind die Tränen anfangs noch sehr wässrig, verändern sie sich nach einigen Stunden bis wenigen Tagen zu einem eitrigen Schleim. Es kommt zu Schwellungen im Augenbereich, juckt furchtbar und man kneift als Katze das Auge zusammen.

Spätestens jetzt ist Tierarzt angesagt, sonst kann es zu Verklebungen des Auges und zu Verwachsungen des dritten Augenlids mit der Hornhaut kommen. Schwere Folgeschäden bis hin zur Erblindung und zum Verlust des betroffenen Auges können auftreten. Bindehautentzündungen heilen ohne das richtige Medikament nicht ab!!! Von Hausmittelchen wie Kamillentee ist dringend abzuraten. Dieser enthält auch aufgebrüht noch winzige Härchen, die das Auge zusätzlich reizen können.

Die Ursachen für eine Bindehautentzündung sind vielfältig. In Fragen kommen sowohl infektiöse (verschiedene Bakterien, Viren und Pilze), als auch nicht infektiöse Gründe, wie z.B. Zugluft,  Allergien, Fremdkörper, Schmutz und Verletzungen. In meinem Fall ist sehr wahrscheinlich das Calici-Virus schuld, dass ich in mir trage, weil die Entzündung immer mal wieder auftritt.

Infektiöse Bindehautentzündungen sind häufig ansteckend, ein Problem im Mehrkatzenhaushalt, aber auch für den Menschen. Daher ist Abstand halten angesagt, sowie regelmäßiges Hände waschen. (Darin habt ihr Menschen ja mittlerweile viel Übung…) Umgekehrt kann auch der Mensch sein geliebtes Haustier infizieren.

Mir wurde zur Behandlung zweimal täglich für mehrere Tage eine Augensalbe aufgetragen. Obwohl ich eigentlich ein großes Eigeninteresse an der Genesung hätte haben sollen, habe ich es meinen Menschen nicht leichtgemacht und sofort das Weite gesucht, wenn sie mit der Tube aufgetaucht sind. Letztlich konnte ich aber den Leckerchen nicht widerstehen und habe mich immer wieder anlocken lassen. War natürlich alles Strategie, um ein paar Extras abzustauben.

Inzwischen ist alles verheilt und ich habe wieder den vollen Durchblick.

Bis zum nächsten Mal,

Deine Molly SAMTpfote