Wir brauchen Hilfe! Pflegestellen gesucht!

Foto: Irene Launer-Hill

SAMT e.V. Jülich sucht händeringend Pflegestellen. Aktuell werden jede Menge Katzen, darunter auch ganze Katzenfamilien, eingefangen und es wird immer schwieriger, die vielen Kitten unterzubringen. Wir sind völlig überfüllt und wissen nicht mehr, wohin mit den Tieren.

Fast täglich werden uns Fundkatzen gemeldet, die ein Zuhause auf Zeit benötigen. Manche müssen deutlich länger als üblich auf eine Vermittlung warten, da sie zuvor intensive medizinische Betreuung benötigen. Somit sind manche Pflegestellen auf lange Zeit blockiert.

Die Pflegestellen bilden das Rückgrat des Vereins. Ohne sie könnte die Flut an Fund- und Abgabetieren nicht bewältigt werden. Manche Tiere benötigen nur ein wenig liebevolle Zuwendung, andere müssen regelrecht gepäppelt werden. Daher werden Tierfreunde gesucht, die kurzfristig bereit sind, ein oder mehrere Tiere aufzunehmen.

Selbstverständlich werden die Pflegestellen während der Betreuungszeit von unseren Fachleuten von SAMT unterstützt, der Verein übernimmt die notwendigen Tierarztkosten und eventuelle Futterkostenverrechnung erfolgt nach Absprache. Umfassenden Informationen zur bestmöglichen Haltung werden den Pflegestellen ebenfalls an die Hand gegeben.

Während die Pflegetiere sich erholen können, kümmert sich SAMT intensiv um die Vermittlung in ein neues, endgültiges Zuhause, sodass die Pflegestellen hiermit nicht belastet werden.

Interessierte Mitmenschen werden gebeten, sich zu einem völlig unverbindlichen Informationsgespräch zu melden. Weitere Informationen telefonisch unter:

SAMT e.V. Jülich
Irene.launer-hill@gmx.de
0157-76810046, Irene Launer-Hill

oder unter

eva-volk@web.de
0173-9423672 Eva Volk

Mit Masken den Tierschutz unterstützen

Von SAMT e.V. Durch den Wegfall sämtlicher Tombolastände fehlt dem Verein in diesem Jahr eine wichtige Einnahmequelle und damit Geld, ohne das die Tierschutzarbeit kaum durchführbar ist. Zum Glück haben wir unsere fleißigen Hände, die immer noch eifrig Mund-Nasen-Bedeckungen nähen. Inzwischen gibt es weitere schöne Modelle. Das Geld aus dem Verkauf der Masken wird ausschließlich für die Tiere von Bedürftigen verwandt, die sich einen Tierarztbesuch nicht leisten können.
Bestellungen bitte über Whatsapp: 015776810046 oder Facebook
Abholort und -zeit werden dann vereinbart. Pro Maske nehmen wir 5 €, Barzahlung bei Abholung. Versand möglich ab 5 Stück, 1 Maske ist dann kostenlos!
P.S.: Auch für Samtpfoten gibt es etwas: Unsere selbst genähten Schuffelkissen, wahlweise mit Catnip oder Baldrian, ebenfalls in schönen Designs für 2 € das Stück.

Das sind die aktuellen Modelle (Beispiele):

Foto: Beate Uhlig

Aktuelles aus der Tierschutzarbeit

Foto: Irene Launer-Hill

Von Eva Volk/SAMT e.V. Vor einiger Zeit meldete sich – wie so oft – ein aufmerksamer Mensch, der in einem Wäldchen nahe einer stark befahrenen Landstraße immer wieder eine Katze gesichtet hatte. Nachdem die Katze angefüttert wurde, konnte sie relativ bald gesichert werden und stellte sich als furchtbar schmusiges und freundliches Tier heraus. Augenscheinlich handelte es sich um eine Katzendame, der wir den Namen Miri gaben. Ein Chip war erstmal nicht zu finden. Dafür waren umso mehr Würmer und andere Parasiten vorhanden. Also erstmal alles bekämpfen. Kein Problem.

Miri war begeistert, ein warmes Plätzchen auf der Pflegestelle und jede Menge Futter zu haben. So weit, so gut. Nachdem die Süße einigermaßen angekommen war, wurde dann nochmal etwas genauer geschaut, was uns denn da ins Netz gegangen war. Wurde schon erwähnt, dass die Mieze einen seeeehr pelzigen Popo hatte? Naja, jedenfalls war es dann doch keine Dame, sondern ein kastrierter Kater. Auch nicht schlimm, Hauptsache in Sicherheit.

Wo wir schonmal dabei waren, wurde auch nochmals auf einen Chip überprüft, denn manche Geräte schlagen nicht immer an und es ist immer sicherer mit einem zweiten Gerät nochmals zu checken. Und siehe da: Treffer! Und registriert war das Spätzchen auch noch. Der Kater hieß Timmy und war 10 Jahre alt.

Tasso versuchte umgehend, die Besitzer zu erreichen, aber die hinterlegte Telefonnummer existierte nicht mehr. Da kommt man natürlich ins Grübeln. Wurden die Kontaktdaten nicht aktualisiert beim Wechsel des Handys? Wurde der Kater evtl. privat weitergegeben und niemand hatte an die Ummeldung bei Tasso gedacht? Fragen über Fragen.

Tasso konnte also nur per Brief die angegebene Adresse kontaktieren. Und siehe da, ruckzuck kam Antwort. Es stellte sich heraus, dass an der Adresse mittlerweile jemand anderes wohnte, der das Haus vor geraumer Zeit nach einem Todesfall ohne Hinterbliebene erworben hatte. Vorher wohnte dort eine alte, etwas demente Dame, deren Kater nach Angaben der Nachbarn wohl schon vor über zwei Jahren abhandengekommen war. Eine Vermisstenmeldung hat es leider nie gegeben. Aber zumindest ist jetzt klar, dass für Timmy ein neues Zuhause gesucht werden kann. Und – mit Verlaub – der Süße ist einfach zum Anbeißen.

Was für immer rätselhaft bleiben wird, ist, wie Timmy innerhalb der zwei Jahre eine Strecke von über 30 Kilometern zurückgelegt hat. Sprang er in ein Auto? Wurde er von jemandem mitgenommen? Hatte er zwischenzeitlich ein Zuhause? Ist er die ganze Strecke gewandert? Wir haben ihn gefragt, aber er guckt lediglich schelmisch, wie nur Katzen es können.

Wir freuen uns jetzt schon für die hoffentlich bald auftauchenden, zukünftigen Dosenöffner: Sie bekommen den Hauptgewinn!

Mollys Kolumne November 2020

Foto: Beate Uhlig

Liebe/r Leser/in,

die Leute sind sich nicht einig darüber, ob wir Katzen nun 7 oder 9 Leben haben. Da gibt es ganz verschiedene Sichtweisen, je nach zugrundeliegender Mythologie. Ich denke, die wirkliche Zahl spielt keine große Rolle. Dass es aber deutlich mehr als ein Leben sein muss, hat einmal mehr unsere betagte Katzendame Bastet bewiesen.

Bastet ist inzwischen schon über 21 Jahre alt. Das ist wirklich zu bewundern. In diesem hohen Alter muss man jeder Zeit mit dem Schlimmsten rechnen. Aber auch am Lebensanfang haben wir Katzen es nicht immer leicht – und dazwischen schon gar nicht. Davon kann Bastet ein Lied singen.

Blicken wir einmal 21 zurück.

Da die Besitzer von Bastets Mutter nicht willens waren, diese als Freigänger kastrieren zu lassen, kam es zwangsläufig zu unerwünschtem Nachwuchs. Dieses Nachwuchses sollte sich entledigt werden, kurzer Prozess, wie es so unschön heißt. Dies bekamen zum Glück tierliebe Menschen mit und nahmen sich der Kleinen an. Weil die Besitzer die Kitten so schnell wie möglich weg haben wollten, war Eile geboten. Und so wurden sie leider deutlich zu früh von ihrer Mutter getrennt. Aber es war ihre einzige Chance auf Leben. Und die hat Bastet, wie wir wissen, großzügig genutzt. Bastet 1, Tod 0.

Viel später, da war Bastet bereits 18, ging es ihr sehr schlecht. Sie hatte wochenlang nicht richtig gefressen und mächtig abgebaut. Zum Tierarzt wollte aber keiner mit ihr. Sie ist halt alt, hieß es bloß. Das hatte zufällig unser Frauchen mitbekommen. Sie sagt immer, Alter ist keine Krankheit. Daran stirbt man nicht. Auch gegen Kostenübernahme wollten die Besitzer nicht zum Tierarzt, waren aber problemlos bereit, Bastet abzugeben. So kam sie zu uns. Es stellte sich heraus, dass sie lediglich eine starke Zahnfleischentzündung hatte. Nachdem die behandelt war, ging es mit ihr rasch wieder bergauf. Einen alten Baum verpflanzt man nicht, heißt es. Was für’n Quatsch. Sie fühlt sich sehr wohl bei uns. Ich denke, sie hatte echt Glück damit. Bastet 2, Tod 0.

Was in den Jahren dazwischen war, lässt sich nur mutmaßen. Anhand ihres ausgeprägten Charakters würde ich sagen, dass sie so einige schlechte Erfahrungen gemacht hat. Und auch die vielen Kerben in ihren Ohren sprechen davon. Aber sie hat diesen Dingen die Stirn geboten und ist ja immer noch da. Also, mal grob geschätzt, Bastet 5, Tod 0.

In letzter Zeit schwand ihr wieder merklich die Energie. Die Beinchen machten nicht mehr, was sie sollten. Und der Appetit ließ auch immer mehr zu wünschen übrig. Als sie dadurch zusehends an Gewicht verlor, wurde der Gang zu unserer Tierärztin unausweichlich.

Dort angekommen, hatte eigentlich niemand große Hoffnung, dass es mit ihr noch was geben wird. Nach einer ersten Untersuchung stand eigentlich schon beinahe fest, dass der Abschied für immer gekommen war. Frauchen wollte aber wenigstens den Grund für das nahe Ende wissen. (Der bekannte Merksatz: Alter ist keine Krankheit, daran stirbt man nicht.) Und so wurde Bastet Blut für eine weitere Untersuchung abgenommen. Eine bange halbe Stunde des Wartens verstrich und Frauchen nahm innerlich schon Abschied. Dann wurde sie zurück ins Behandlungszimmer gerufen. Alle Anwesenden schauten betroffen drein, so dass man denken konnte, da muss nicht mehr viel gesagt werden. Doch dann die Überraschung, es war „nur“ die Schilddrüse. Alle anderen Blutwerte tippi toppi. Damit hat echt keiner gerechnet.

Bastet nimmt jetzt jeden Tag mehr oder weniger freiwillig ihr Medikament ein. Sie ist seitdem wieder besser drauf, frisst vernünftig und hat schon wieder deutlich mehr auf den Rippen. So ist sie dem Tod einmal mehr vom Schippchen gesprungen. Es müsste so ungefähr 6:0 stehen.

Was lernen wir aus diesen 21 Jahren? Niemals den Kopf in den Sand stecken und auch älteren Tieren immer eine Chance geben. Denn jeder Tag und jedes Leben zählt. Und von letzterem haben wir Katzen zum Glück ja reichlich.

Bis zum nächsten Mal,

Deine Molly SAMTpfote

Glücklich vermittelt – Oktober 2020

Von SAMT e. V. Jedes Jahr vermittelt SAMT viele Tiere in ein schönes, neues Zuhause. Jedes einzelne dieser Tiere liegt uns am Herzen und mit aller Sorgfalt wird das richtige neue Heim gesucht. Es ist immer eine Freude zu sehen, wie die Tiere nach dem Einzug aufblühen und beginnen, sich wohlzufühlen.
Manche Tierschicksale haben uns besonders berührt, wie diese beiden: Katerchen und Chewy.

Katerchen
Foto: Eva Volk

Der 11 Jahre alte Kater „Katerchen“ kam aufgrund eines tragischen Todesfalls zu uns. Eigentlich der liebste Kerl überhaupt, hatten wir doch etwas Sorge hinsichtlich einer möglichen Vermittlung. Denn der junge Mann hatte eher das Format eines mit Fell bezogenen Fußballs auf vier Pfötchen und wog über 8 kg. Aber unsere Sorgen waren völlig unbegründet, denn die kleine Knutschkugel eroberte eine Familie im Sturm. Als sie zu Besuch kamen, gab Katerchen wirklich alles. Er schmuste, schnurrte und war wirklich unfassbar niedlich. Die netten Leute hatten keine andere Wahl als sich kampflos zu ergeben. Katerchen ist jetzt die Nummer Eins im Haus. Und etwas abgenommen hat er auch schon.

Chewy
Foto: Regina Machhein

Die 15 Jahre alte Chewy kam ebenfalls aus einem Sterbefall zu uns. Ein unheimlich liebes Tier, das Schmusestunden und ein sonniges Plätzchen jederzeit zu schätzen weiß. Das Alter plus Schilddrüsenüberfunktion sind jedoch nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für eine Vermittlung. Dachten wir jedenfalls. Aber auch hier fand sich schneller neues Personal als vermutet. Ein freundliches Ehepaar war auf der Suche nach neuer Gesellschaft für den vorhandenen älteren Kater, und da passte Chewy einfach perfekt. So hat die Süße jetzt das Zepter übernommen und ihre neue Familie fest im Griff.

Tiere des Monats Oktober 2020

Carlo und Loui

Carlo und Loui
Foto: Gaby Schmidt

Von SAMT e.V. Zwei junge wunderschöne Kater namens Carlo und Loui, die am 01.05.2020 geboren sind, suchen gemeinsam wieder ein schönes Zuhause. Leider hat es im ersten Anlauf nicht geklappt, da ihr Frauchen dienstlich versetzt wurde und Sie nicht mitnehmen konnte. Carlo und Loui wurden gemeinsam von Ihrer Mutter und einer anderen trächtigen Katze nebst weiteren 5 Geschwistern liebevoll aufgezogen. Sie sind lieb, neugierig und sehr verspielt. Sie toben gemeinsam herum und es macht einfach nur Spaß dabei zuzusehen.

Auch schmusen tun die beiden Kleinen gerne. Während Carlo Köpfchen gibt und um die Beine herumstreicht um gestreichelt zu werden hat Loui den Schoß seiner Menschen für sich entdeckt. Dort genießt er die Streicheleinheiten und schnurrt hingebungsvoll. Wir suchen ein gutes Zuhause für die kleinen Miezen, wo man sich liebevoll um sie kümmert mit späterem Freigang in einer möglichst verkehrsberuhigten Umgebung oder mit einem gut gesicherten Balkon. Die Kleinen sind gechipt und werden mit Impf- und anteiligen Kastrationsgutschein vermittelt.

Kontakt: 01577 681 00 46

Wir freuen uns, wenn Sie unsere Kitten kennenlernen möchten.

SAMT besucht Autarkia in Köln

Autarkia in Köln

Von Irene Launer-Hill/SAMT e.V. Bei strahlendem Sonnenschein besuchten die beiden Veggie-Gruppen von SAMT e.V. Jülich und Tierheim Düren die Autarkia in Köln. Auf dieser Nachhaltigkeitsmesse waren so viele Innovation und Ideen zu bestaunen, dass wir zweimal die zahlreichen Stände besuchten, um umgesetzte Phantasie auf uns wirken zu lassen.

Autarkia in Köln

Vom Leichtelektromobil TWIKE, über das E-Mobil „Tesla“, einem mobilen Tiny–House, nur aus ökologischem Material erbaut, Taschen, Portemonnaies und vielem mehr aus Blättern, bis hin zu einer Umweltdruckerei, die klimaneutral arbeitet, sowie einem bunten Stand mit Bienenwachstüchern – statt Plastik – für die Lebensmittelaufbewahrung, war vieles vertreten, was auf dem ökologischen Sektor so möglich ist.

Autarkia in Köln

Autarkia in Köln

Es gab weitere Stände von Greenpeace, Architects for future, die klimaneutrales Bauen auf der Agenda haben, die Firma Steereon, die E-mobile Roller herstellen sowie der Ölmanufaktur VIDA verde mit zahlreichen Produkten aus nachhaltigem und biologischem Anbau. Auch viele Fairtrade Produkte konnten auf dieser Messe erworben werden.

Autarkia in Köln

Der Knaller aber war meines Erachtens die „Ein-Dollar-Brille“ des Vereins EinDollarBrille e.V.  aus Erlangen. Hier wird mit einer einfachen Biegemaschine ein Brillengestell hergestellt und bereits fertig geschliffene Kunststoffgläser eingesetzt. Gesamtkosten: Ein US-Dollar! 150 Mio. Menschen brauchen eine Brille und können sich diese nicht leisten. Kinder können nicht lernen, Erwachsene können nicht arbeiten und für ihre Familien sorgen. Dieser Erlanger Verein ist dabei, das zu ändern. Die von Vereinsmitgliedern ausgebildeten Menschen und ihre Familien in z.B. Afrika und Südamerika können von der Produktion und dem Verkauf der Brillen leben. Einfach Spitze!

Autarkia in Köln

Der nächste gemeinsame Ausflug wird die Veggionale & fairgoods in Köln am 10./11. Oktober sein:

https://www.facebook.com/events/454757735443093/

Wer mitkommen möchte, melde sich bitte unter: 015776810046. Hier können auch Fahrgemeinschaften abgeklärt werden.

Autarkia in Köln
Alle Fotos: Irene Launer-Hill

Aktuelles aus der Tierschutzarbeit

Maura – Manchmal hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu

Maura

Von Eva Volk/SAMT e.V. Ende 2019 wurde uns Maura aus einem wirklich tragischen Krankheitsfall übergeben. Wie alt sie damals war? Keiner wusste es genau, 10-12 Jahre etwa, so Pi mal Daumen. Also zog Maura auf eine Pflegestelle, lebte sich mit der Zeit ein, wurde tierärztlich durchgecheckt, als altersgemäß fit befunden und wir suchten ein neues Zuhause für sie.

Nach kurzer Zeit fand sich ein älteres Ehepaar, das endlich wieder einen kleinen Schnurrmotor auf dem Sofa haben wollte. Ruckzuck zog Maura ein und besetzte die Couch. So weit, so unspektakulär.

Dann der Schock: Gerade einmal 6 Wochen später meldet sich eine Tierarztpraxis und teilt mit, dass Maura soeben dort zurückgelassen wurde. Was ????? Wie sich herausstellte, hatte Maura sehr schlecht gefressen und beim Tierarzt wurde dann beginnender Diabetes festgestellt. Damit fühlten sich wohl alle überfordert und Maura wurde einfach dagelassen. Ohne jegliche Kontaktaufnahme zu uns. Wir waren fassungslos, wir hätten doch gerne geholfen!

Leider konnte Maura nicht auf ihre alte Pflegestelle zurück, da dort schon wieder das nächste Notfellchen saß. Also wurde sie auf einer anderen Stelle untergebracht. Dummerweise fand Maura das überhaupt nicht in Ordnung und zeigte dies mit ausgesprochen schlechter Laune und sehr spitzen Krallen. Wer konnte es dem Tier verdenken? So viel Hin und Her in kurzer Zeit, kein Wunder, dass sie die Schnauze voll hatte. Allerdings war damit eine zuverlässige Insulingabe nicht möglich. Gar nicht gut. Also ging erstmal nur Futtermanagement, um die Werte im Zaum zu halten.

Maura

Zum Glück wurde nach einiger Zeit die ursprüngliche Pflegestelle wieder frei und Maura konnte dorthin zurück. Und siehe da, die kleine Maus blühte auf und war völlig auf ihren Pflegepapa fixiert. Von ihm – und nur von ihm – ließ sie sich jederzeit knuddeln, auf den Arm nehmen und wie selbstverständlich Insulin spritzen. Sie entwickelte sich unter der Medikation wirklich gut. Aus dem Nichts ging es ihr aber auf einmal plötzlich sehr schlecht und der tierärztliche Notdienst musste konsultiert werden. Wir befürchteten das Schlimmste. Glücklicherweise konnte alles wieder ins Lot gebracht werden und alle atmeten auf.

Als im Sommer ein Urlaub anstand waren mehrere Vereinsmitglieder bereit, Maura ihre Medikamente zu verabreichen, was sich für alle Beteiligten zu einer höchst unerfreulichen Angelegenheit entwickelte. Maura wollte partout ihren Pflegepapa und zeigte sämtliche Zähne und Krallen, sobald jemand anderes kam. Jede Spritze erforderte zum Teil stundenlange Geduld, da Maura, so klein sie auch war, wirklich respekteinflößend sein konnte. Für Maura war es ein unheimlicher Stress und für die Menschen auch. Sie machte unmissverständlich deutlich, wer ihr Herzensmensch war.

Zum Glück war der Urlaub irgendwann zu Ende und Maura konnte endlich wieder mit ihrem geliebten Pflegepapa zusammen sein. An dem Punkt war spätestens klar, dass wir es der Kleinen nicht antun konnten, sie noch mal zu vermitteln. Und weil unsere Pflegestellen ein Herz aus Gold besitzen, hieß es auch hier, „sie bleibt“. Wir freuten uns so für Maura, die ihre letzten Monate wirklich glücklich bei ihren Pflegeeltern war.

Juhu! Happy End! Leider nicht.

Im August verschlechterte sich Mauras Zustand. Mehrere Tierarztbesuche waren die Folge. Wieder ging es bergauf. Doch Mitte September ging es von einem Tag auf den anderen plötzlich rapide bergab, ausgerechnet als ihr Pflegepapa nicht da sein konnte. Trotz aller tierärztlicher Kunst wurde allen klar, Maura kann nicht mehr. Es wurde Zeit für sie zu gehen. Sie durfte in den Armen ihrer Pflegemama einschlafen.

Wir hätten so gerne noch mehr getan.

Gekämpft und doch verloren. Wir wünschen Dir eine gute Reise über die Regenbogenbrücke, kleine Maura. Wir werden Dich in unseren Herzen behalten. Du fehlst!

Maura

Fotos: Bettina Hilgers

Mollys Kolumne Oktober 2020

Liebe/r Leser/in,

eine große Leidenschaft von – ich möchte mal sagen – ALLEN Katzen, sind Kartons. Sobald irgendwo einer rumsteht, werden wir magisch angezogen, hüpfen hinein und nehmen ihn besetzt. Dabei gilt die Regel, je kleiner, desto besser. Es scheint physikalisch unmöglich, aber jede Katze passt locker in einen Karton, der nur halb so viel Volumen aufweist, wie sie selber.

Molly im Karton

Eine andere Sache, an der sich wirklich jede von uns endlos erfreuen kann, sind verschlossene Türen. Wir sitzen so lange davor und jammern, bis unsere treuen Besitzer kommen und uns öffnen. Selbst wenn in der Tür eine Katzenklappe eingebaut ist, versteht sich. Je nach Lust und Laune gibt es nun zwei Möglichkeiten. Entweder drehen wir um, nur um 5 min später zurückzukehren und das gleiche Programm noch einmal durchzuziehen. Oder wir gehen nach laaaangem Zögern und einem genervten „Was ist jetzt? Rein oder raus?“ gemächlich hinaus, nur um augenblicklich zur Tür zurückzukehren und das gleiche Spiel noch mal von der anderen Seite zu starten. So oder so, beides verspricht großes Entertainment. Ziel der Übung ist zu testen, wie oft sie das mitmachen. Mein Rekord liegt bei 7. Recht einfach zu dressieren diese Menschen.

Fritzi auf Vorleger

Zum ganz normalen Wahnsinn kommen dann noch die speziellen Spleens hinzu, die so individuell sind, wie die Charaktere von uns Katzen. Nehmen wir Frieda. Sie ist eine Samtpfote, die nicht so wirklich gern gestreichelt wird – es sei denn, sie befindet sich auf dem Vorleger im Badezimmer. Dort, und nur dort, lässt sie sich so richtig durchwuscheln und kennt kein Ende. Auch beim Fressen ist sie recht speziell. Sie frisst immer, und mit immer meine ich auch wirklich immer, ihren Napf von links nach rechts leer. Immer. Von links nach rechts. Und das sind nur zwei ihrer zahlreichen Verrücktheiten.

Mira und Frieda räumen die Sockenschublade aus

Mira ist da deutlich entspannter. Ihr einziger Fimmel ist es, die Sockenschubladen unserer Menschen zu öffnen und Knäuel für Knäuel genüsslich herauszuangeln. Dieses Hobby betreibt sie dafür zur „Freude“ unserer Menschen mit ausdauerndem Eifer und großer Leidenschaft.

Auch ehemalige Katzen aus unserer Gruppe hatten lustige Eigenheiten auf Lager, z.B. das Trinken aus dem Wasserhahn, problemloses Öffnen von Türen inklusive Backofentür oder das morgendliche Augenlider-Auflecken (Denn offene Augen bedeuten ja, es gibt gleich Futter.)

Molly versteckt Spielzeug im Automaten

Und ich? Ich tausche Dinge gegen Leckerchen ein. Und das nicht nur, wenn Frauchen mit mir spielen möchte. Ich bringe ständig Spielzeug und ähnliches an, lege es ihr vor die Füße und bekomme dafür eine köstliche Belohnung. Das klappt wirklich immer und locker ein Dutzend Mal hintereinander. Wenn ich nichts mehr zum Sammeln finde, lege ich Frauchen auch schon mal rein und hebe einfach kurz an, was eh schon hinter ihr liegt, werfe es lautstark wieder auf den Boden und tue so, als hätte ich es gerade mühsam herangetragen. Ganz schön clever von mir, was? Als Variation verstecke ich Spielzeug auch schon mal gern in meinem Futternapf. Da kommt außer mir nämlich keiner dran. Oder ich trage es zusammen und horte es in – na, wo? – klar, in einem Karton.

Spielzeug im Karton

Bis zum nächsten Mal,
Deine Molly SAMTpfote

 

Fotos: Beate Uhlig

Glücklich vermittelt – September 2020

Von SAMT e. V. Jedes Jahr vermittelt SAMT viele Tiere in ein schönes, neues Zuhause. Jedes einzelne dieser Tiere liegt uns am Herzen und mit aller Sorgfalt wird das richtige neue Heim gesucht. Es ist immer eine Freude zu sehen, wie die Tiere nach dem Einzug aufblühen und beginnen, sich wohlzufühlen.
Manche Tierschicksale haben uns besonders berührt, wie diese drei: Mucki, Mami und Tipsy.

Mucki
Foto: Juli Rei

Der 6 Jahre alte Kater Mucki musste aufgrund eines Todesfalls abgegeben werden. In der Familie konnte er nicht bleiben, da er andere Katzen, die dort ebenfalls waren, überhaupt nicht mag. Zu allem Überfluss hat er auch noch FIV. Uns wurde das Herz schwer, denn es ist immer wahnsinnig schwer, Menschen davon zu überzeugen, einen FIVI zu nehmen. Nicht jedoch in diesem Fall. Innerhalb kürzester Zeit meldete sich eine ältere Dame, die großes Interesse an Mucki bekundete. Damit das Ganze nicht zu einfach wurde, versteckte Mucki sich beim Kennenlernen und zeigte wenig Interesse. Doch die Dame ließ sich nicht abschrecken und Mucki zog ins neue Zuhause. Nach anfänglicher Verwirrung hat er mittlerweile das Zepter übernommen und genießt die uneingeschränkte Aufmerksamkeit.

Mami
Foto: Bettina Hilgers

Die 9 Jahre alte Mami und ihre 4 Jahre alte Tochter Tipsy kamen aufgrund eines tragischen Todesfalls zu uns. Auf der Pflegestelle befanden die beiden sich zunächst quasi in Schockstarre und versteckten sich tagelang. Nach einiger Zeit tauten sie etwas auf, aber fremde Menschen waren ihnen überhaupt nicht geheuer. Das erschwerte Besuche natürlich ungemein. Doch nach nicht allzu

Tipsy
Foto: Bettina Hilgers

langer Zeit kam eine nette Familie, die bereit war, den schüchternen Damen eine Chance zu geben. Erstaunlicherweise arrangierte Mami, ursprünglich eine halb verwilderte Mieze, sich sehr flott mit ihrem neuen Zuhause. Dagegen verschwand Tipsy erstmal unter bzw. hinter der Küchenzeile. Als die neuen Besitzer nach geraumer Zeit schon fast begannen zu verzweifeln, legte aber auch Tipsy den Schalter um. Inzwischen bringen beide jeden Tag mindestens eine Maus als „Geschenk“ und sind allen sehr ans Herz gewachsen.