Mollys Kolumne März 2019

Liebe/r Leser/in,

bei uns war mal wieder was los. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Wir drei Katzenmädchen sind ja eigentlich ein Herz und eine Seele, aber urplötzlich fing unsere kleine Mira an, sich ganz seltsam zu benehmen. Es begann damit, dass sie keinen richtigen Appetit mehr hatte. Das war schon seltsam genug, denn eigentlich macht sie mit ihren Futterportionen immer kurzen Prozess. Später tänzelte sie lieber um Kater Kasimir herum und umschmeichelte ihn mit dem Köpfchen und ihrem Hinterteil, anstatt mit uns zu spielen. Ich dachte immer, Jungs interessieren uns nicht, aber mit einem Mal suchte sie ständig seine Nähe. Und Kasimir gefiel die Aufmerksamkeit sichtlich gut. Beiden schienen regelrecht verliebt. Und als wären Frieda und ich dadurch nicht eh schon genervt genug, kam es ein paar Tage später noch dicker. Wie eine Verrückte rollte Mira über den Boden und jammerte, als hätte sie Schmerzen. Keiner hatte eine Ahnung, was los war, nur mir dämmerte es so langsam. Dunkel konnte ich mich zurückerinnern, dass ich in ihrem Alter auch mal so eine Phase hatte. Und es war sehr stressig, nicht nur für alle anderen, die nachts kein Auge mehr zutaten, auch für mich selber. Körperlich und psychisch. Zum Glück musste sich die kleine Mira nicht lange quälen. Nach wenigen Tagen war der Spuk vorbei. Aufatmen und Erleichterung bei allen. Aber die Ruhe währte nur kurz. Bereits zwei Tage später fing Frieda mit demselben Theater an. Muss wohl an den frühen Frühlingstemperaturen in diesem Jahr gelegen haben. Der Unterschied war nur, dass Kasimir ihre Flirtversuche nicht erwiderte. Sein Herz war ja auch bereits vergeben. Was für eine treue Seele.

Frieda und Mira
Foto: Beate Uhlig

Rolligkeit heißt dieser Zustand, sagte mein Frauchen. Witzig, aber der Namen ist meiner Meinung nach sehr treffend. Kaum waren beide kleinen Katzenmädchen damit durch, ging’s ab zur Tierärztin. Zum Kastrieren. Ich weiß noch, es tut ein bisschen weh hinterher, aber dafür kehrt diese Rolligkeit nie mehr zurück. Zum Glück. Aber nicht nur deswegen sollte die Kastration für jedes junge Kätzchen Pflicht sein. Unser Kasimir ist selber kastriert, da kann ja nichts passieren, aber nicht auszudenken, wenn man da an einen unkastrierten, liebestollen Herzensbrecher trifft. Ruckzuck hat man dann als Weibchen die Babies am Hals. Und dann? Wer soll sich um die kümmern? Und wenn diese dann wiederum trächtig werden? Wo soll das hinführen? Nein, nein, dann lieber so eine kleine Routineoperation und gut ist’s.

Frieda und Mira
Foto: Beate Uhlig

Inzwischen haben sich Mira und Frieda von dem Eingriff erholt. Bereits am nächsten Tag sind sie wieder durch’s Haus geflitzt, als wäre nichts gewesen. Ich freue mich, dass Mira jetzt wieder mit mir spielt, auch wenn sie und Kasimir noch immer viel zusammen kuscheln. Dieser Ausnahmezustand hat uns alle näher zusammengeschweißt.

Bis zum nächsten Mal,

Deine Molly SAMTpfote

Rezept des Monats Februar 2019

Tomaten-Tarte
mit vegetarischer und veganer Variante

Tomaten-Tarte
Foto: Beate Uhlig

Zutaten für den Teig

  • 350 g Weizen- oder Dinkelmehl
  • 150 g vegane Margarine
  • 1/2 TL Salz

Zutaten für die Füllung:

  • 400 g Feta, klein gewürfelt oder Seidentofu
  • 2 EL Olivenöl
  • bei Verwendung des Seidentofu: zusätzlich 2 EL Speisestärke
  • Salz und Pfeffer
  • Muskat und Kurkuma
  • Thymian und Oregano
  • 400 g Kirschtomaten

Zubereitung:

  1. Teigzutaten mit 80 ml Wasser zu einem glatten Teig verarbeiten. In Frischhaltefolie einwickeln und kalt stellen.
  2. In der Zwischenzeit den Feta/Tofu mit dem Öl und ggf. der Speisestärke zu einer cremigen Masse verrühren und nach Geschmack die Gewürzen zufügen. Tomaten halbieren.
  3. Teig auf einem runden Backpapier ausrollen, in eine Tarte- oder Springform legen und den Teigrand ca. 2 cm nach oben ziehen. Den Teigboden mit einer Gabel mehrfach einstechen.
  4. Im vorgeheizten Backofen bei ca. 200 °C auf der mittleren Schiene ca. 10 min vorbacken
  5. Füllung auf dem Teig verteilen. Tomaten mit der Schnittfläche nach oben hineindrücken. Weitere 30 min bei reduzierter Temperatur (ca. 175°C) backen. vor dem Anschneiden etwa 10 min auskühlen lassen.

Zoogeschäfte: Andere Länder sind schon weiter

Von Eva Volk/ SAMT e.V. In Deutschland ist es nach wie vor zulässig, dass extra hierfür gezüchtete Tiere aller Art in Zoogeschäften verkauft werden dürfen. Es gibt die kleinen Läden, in denen einige Kaninchen und Hamster traurig im Käfig sitzen, plus Vögel und Fische. Und es gibt die XXL-Anbieter, wie z.B. in Duisburg, in denen ganze Wagenladungen von Hunden, Katzen und Exoten sowie Kleintieren den Besitzer wechseln. Für jeden Tierschützer ist dies ein Albtraum, denn Tiere „shoppt“ man nicht, aber es ist hierzulande leider erlaubt.

Kalifornien ist da schon einen großen Schritt weiter. Um die gezielte Zucht in „Kätzchenfabriken“ und „Welpenfarmen“ zu unterbinden, dürfen Zoogeschäfte seit dem 01. Januar 2019 nur noch gerettete oder aus Tierheimen stammende Haustiere verkaufen. Die Geschäfte müssen ab sofort detailliert die Herkunft nachweisen und bei Verstößen werden sie mit einer Strafe von bis zu $ 500/Tag und Tier belegt.

Foto: huoadg5888@pixabay

Im Gegensatz zu Deutschland werden in den USA Tierheimtiere nach wie vor sehr oft eingeschläfert, wenn niemand sie haben will. Auch das soll in Zukunft möglichst vielen Tieren erspart bleiben. Hintergrund der Maßnahme ist neben dem Tierschutzgedanken natürlich auch die Hoffnung, zukünftig geringere Kosten in den Tierheimen zu haben. Private Züchter mit Herkunftsnachweis ihrer Tiere sind bisher ausgenommen von dieser Regelung.

Großbritannien will nun ebenfalls hart gegen das lukrative Geschäft mit Tierbabys vorgehen. Geplant ist ein vollständiges Verkaufsverbot für Zoogeschäfte und Tierhändler. Welpen gibt es also dann nur noch im Tierheim oder bei kontrollierten, zugelassenen Züchtern. Das geplante Gesetz wurde nicht zuletzt durch die „Lucy’s Law“-Kampagne angestoßen. Lucy kam aus einer Welpenfarm und hatte schwere gesundheitliche Schäden, wie z.B. eine verkrümmte Wirbelsäule und Epilepsie. Sie lebte bei ihren neuen Besitzern nur noch zwei Jahre trotz ausgedehnter tierärztlicher Behandlung. Ihr Schicksal war ein Weckruf für die Briten und der Startschuss für Verbesserungen in der Tierzucht.

Man sieht also, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und jetzt kommt mir bloß nicht mit freier Berufswahl und Schutz von Arbeitsplätzen.

Und, Deutschland? Welche Ausreden hast Du?

Glücklich vermittelt – Februar 2019

Von SAMT e. V. Jedes Jahr vermittelt SAMT viele Tiere in ein schönes, neues Zuhause. Jedes einzelne dieser Tiere liegt uns am Herzen und mit aller Sorgfalt wird das richtige neue Heim gesucht. Es ist immer eine Freude zu sehen, wie die Tiere nach dem Einzug aufblühen und beginnen, sich wohlzufühlen.

Manche Tierschicksale haben uns besonders berührt, wie diese beiden: Buffy und Minou.

Buffy
Foto: Eva Volk

Die 2 Jahre alte Buffy kam aus einem Haushalt mit seeehr vielen Katzen und brachte ihre fünf Babys mit. Erwartungsgemäß fanden die Kleinen ruckzuck ein Zuhause, als sie alt genug waren, nur Buffy blieb zurück. Obwohl lieb und verschmust, wollte lange keiner die Süße haben. Sie war schließlich nicht besonders exotisch, sondern einfach nur schwarz-weiß. Doch dann kam eine nette Dame, die sah, dass die nette Maus trotzdem etwas ganz Besonderes ist. Jetzt teilt Buffy ihr neues Zuhause mit einem netten Katerkumpel und darf im Mittelpunkt stehen.

Minou
Foto: Andreas Finken

Der 5 Jahre alte Kater Minou war wirklich vom Pech verfolgt. Erst verstarb sein Frauchen und er saß geraume Zeit auf der Pflegestelle. Dann bekam er endlich ein neues Zuhause bei einer netten Familie, nur damit sich drei Monate später herausstellte, dass ein Kind stark allergisch reagierte. Also wieder auf die Pflegestelle. Es gab kaum Interessenten für den netten Kater, völlig unverständlich. Nach fast einem halben Jahr aber kam endlich die Richtige und erkannte, welch toller Kater Minou ist. Jetzt ist er der alleinige König im Haus und genießt das sehr.

Tiere des Monats Februar 2019

Drei Zwerghühner und ein Hahn

Von SAMT e.V. Wir suchen für unsere kleine Hühnergruppe ein artgerechtes Zuhause. Uns ist wichtig, dass die Hühner ausreichend Auslauf an der frischen Luft haben und ihnen nachts ein mardersicherer Stall zur Verfügung steht. Selbstverständlich sollen sie nicht als Schlachtvieh enden, sondern noch ein langes, schönes Leben vor sich haben. Sie können gerne zu einer bereits vorhandenen Gruppe vermittelt werden. Falls bereits ein Hahn vorhanden ist, muss die Verträglichkeit vorher getestet werden. Keine Einzelvermittlung!

Hühnergruppe
Fotos: Claudia Hein

Mollys Kolumne Februar 2019

Liebe/r Leser/in,

puppy mills, Welpenmühlen, so heißen sie im Englischen. Und der Name ist Programm. In quälerischen Massenzuchten werden Hündinnen als Gebärmaschinen missbraucht und die kleinen Welpen – natürlich von den gefragtesten und begehrtesten Rassen – nur so ausgeworfen und zu Schleuderpreisen an gedankenlose Menschen verhökert, die ausblenden, dass für einen niedrigen Preis ja immer an irgendeinem Ende gespart werden muss. Und das sind wenig überraschend die bedauernswerten Hunde.

Nicht nur in den USA, wo der Begriff puppy mills geprägt wurde, ist dies ein Problem, sondern auch bei uns in Europa. Hier werden in einigen osteuropäischen Ländern kleine Hündchen in Massen auf zahllosen Farmen produziert und jährlich zu Hunderttausenden nach Mittel- und Westeuropa gekarrt, wo die besten Preise zu erzielen sind. Wühltischwelpen.

Welpe
Foto: dgdom@pixabay

Käfige, Hitze und Kälte, Hunger, Stress, Angst, Platzmangel, mangelnde Hygiene und fehlende Zuneigung – so beginnt das Leben für die Kleinen. Kann man erwarten, dass aus einem solchen Tier ein gesunder und freundlicher Familienhund wird? Viel zu jung von der Mutter getrennt, krank und ohne Impfschutz und Entwurmung werden sie illegal mittels gefälschter Papiere ins Ausland geschleust. Viele von ihnen überleben bereits die Fahrt nicht. Spätestens aber beim künftigen Besitzer zeigt sich sehr häufig, dass das vermeintliche Schnäppchen gar keins ist, sondern sich dafür horrende Tierarztkosten anhäufen. Gerne werden kranke Welpen dann auch noch in die Tierheime abgeschoben, um sich vor Kosten und Verantwortung zu drücken. Wegen der fehlenden Prägephase leiden die überlebenden Hunde zudem an nicht wiedergutzumachenden Verhaltensauffälligkeiten.

Seitens der Politik wird nur wenig unternommen, um diesem Treiben ein Ende zu bereiten. Gelegentliche Zufallsfunde durch Zoll und Polizei sind nur die Spitze des Eisberges. Wer nun denkt, man müsse nur die Armut in den Herkunftsländern bekämpfen, damit die Menschen dort auf vernünftigem Wege ihr Geld verdienen können, der verkennt dass hinter dem illegalen Welpenhandel organisierte kriminelle Strukturen stecken, denen skrupellose, brutale Menschen angehören, die sich nicht in ihr lukratives Geschäft pfuschen lassen. Eine regelrechte Mafia.

Oft werden die jungen Hunde sehr günstig über Kleinanzeigen und über’s Internet angeboten, aber mittlerweile versuchen sich illegale Hundehändler auch als seriöse Züchter auszugeben und verlangen höhere Preise. Egal wie liebevoll der Text verfasst wurde, man weiß nie, wer wirklich hinter solchen Anzeigen steckt. Würde niemand mehr auf diesem Weg ein Tier erwerben, könnten diese Farmen nicht auch mehr existieren. Doch traurigerweise nimmt, trotz zahlreicher Kampagnen und viel Aufklärungsarbeit, der illegale Welpenhandel jedes Jahr immer weiter zu.

Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e. V. hat eine Checkliste für den Welpenkauf herausgegeben. Hier kann sich jeder Informieren: https://www.wuehltischwelpen.de/checkliste-welpenkauf.php Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, kauft in jedem Fall sein Tier bei einem eingetragenen Züchter oder schaut ins Tierheim. Auch dort sind viele Rassehunde zu finden, wenn es denn unbedingt einer sein muss.

Wir Tiere sind alle fühlende Lebewesen, viele Leute vergessen das leider!

Bis zum nächsten Mal,
Deine Molly SAMTpfote

P.S.: Unterstützt die Petition von der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ gegen den Internethandel mit Hunden: https://www.dankeebay.de/

Erfolgreiche Weihnachtstände

Von SAMT e. V. An allen Adventswochenenden war SAMT e.V. in der weihnachtlich geschmückten Jülicher Innenstadt mit Infoständen vertreten. Trotz Einkaufsstress bei der Suche nach passenden Geschenken nahmen sich viele Passanten die Zeit, sich am Stand über verschiedene Themen zu informieren, wie beispielweise die Adoption eines neuen Haustiers, die Kastrationsaktionen und die Arbeit der Pflegestellen. Die Lose für die beliebte Tombola wurden den ehrenamtlichen Helfern in diesem Jahr regelrecht aus den Händen gerissen, so dass der letzte Stand am 23.12. bereits vorzeitig ausverkauft war.

Infostand
Foto: Beate Uhlig

Auch die selbstgebackenen Kekse für Menschen und Hunde sowie die Schnuffelkissen für Katzen fanden reißenden Absatz. So kam am Ende ein gutes Sümmchen zusammen, um das Defizit auszugleichen, welches die große Zahl der zu versorgenden Fundtiere in diesem Jahr in die Vereinskasse gerissen hat. Vielen herzlichen Dank an alle für die grandiose Unterstützung!

Tombolapreise
Foto: Beate Uhlig

SAMT von Stiftung bedacht

Von SAMT e.V. Auch im Jahr 2018 schüttete die Innecken-Prüss-Stiftung wieder Gelder an karitative Projekte aus. Im Rahmen einer stilvollen Feierstunde im Rathaus Niederzier wurden die diesjährigen Preise am 17. Dezember 2018 überreicht.

Preisverleihung Innecken-Prüss-Stiftung
Foto: Hans Launer Hill

Wie die Stiftungsvorsitzende Marie-Theres Innecken-Prüss unterstrich, darf das Engagement der Ehrenamtler nicht an fehlenden finanziellen Mitteln scheitern. Daher unterstützt die Stiftung jedes Jahr neben ihren eigenen Aktivitäten regionale Projekte, die sich für andere einsetzen.

Fünf Organisationen und eine Einzelperson, die sich für Menschen und Tiere in Not einsetzen, wurden von der Stiftung bedacht. Ein schöneres Weihnachtsgeschenk ist kaum denkbar. Auch SAMT erhielt eine großzügige Zuwendung. Diese wird uns helfen, im neuen Jahr dort Hilfe zu leisten, wo sie am dringendsten benötigt wird.

SAMT bedankt sich ganz herzlich und wünscht allen engagierten Menschen und Organisationen ein erfolgreiches 2019.

Rezept des Monats Januar 2019

Wirsing-Kichererbsen-Suppe
(vegan)

Wirsing-Kichererbsen-Suppe
Foto: Beate Uhlig

Zutaten:

  • 1 Kopf Wirsing
  • 1 kleine Zwiebel
  • Pflanzenöl zum Braten
  • 1 Dose Kichererbsen, abgetropft
  • 1 l Gemüsebrühe
  • Salz, Pfeffer
  • 50 g gehackte Mandeln

Zubereitung:

  1. Wirsing waschen, den Strunk entfernen und Blätter kleinschneiden. Zwiebel schälen und fein würfeln.
  2. Beides in einem großen Topf unter gelegentlichem Rühren mit Öl andünsten bis sich das Gemüse leicht braun färbt. Kurz vor Ende die Kichererbsen zugeben.
  3. Gemüsebrühe zugeben, aufkochen und anschließend bei schwacher Hitze weitere 10 min köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
  4. in der Zwischenzeit die Mandeln in einer Pfanne ohne Öl anrösten. Dabei ständig umrühren, damit die Mandeln nicht anbrennen.
  5. Suppe in einen tiefen Teller geben und mit den gerösteten Mandeln bestreuen.

Infektion durch das Calicivirus bei Katzen

Von Beate Uhlig/ SAMT e.V. Feline Caliciviren (kurz: FCV) sind neben Herpesviren und Clamydien Auslöser des sog. Katzenschnupfens und verursachen bei diesen Tieren Erkrankungen der unteren Atemwege und der Zunge. Infektionen treten vermehrt dort auf, wo mehrere Katzen auf engem Raum gehalten werden, z.B. in Tierpensionen, Tierheimen, Katzenzuchten und in Mehrkatzenhaushalten. Eine Infektion mit FCV kommt recht häufig vor, auch bei „gesunden“ Katzen. Die Virusübertragung erfolgt in aller Regel durch den direkten Kontakt von Tier zu Tier, kann aber beispielweise auch über Straßenschuhe in die Wohnung getragen werden. Bei Raumtemperatur überlebt der Virus mehrere Tage. Für den Menschen ist er ungefährlich.

Symbolbild Virus
Foto: Wikilmages@pixabay

Über die Schleimhaut der Nasenhöhle gelangt das Virus schnell in die oberen Atemwege und die Mandeln. Infizierte Katzen scheiden das Virus über Körperflüssigkeiten, z.B. den Speichel und über den Kot aus. Vom FCV gibt es mehrere Stämme, die unterschiedlich starke Symptome auslösen können. Die Impfung bietet nicht gegen alle Virusstämme einen vollständigen Schutz. Symptome sind meist Mattigkeit, Fressunlust und Fieber sowie klarer oder eitriger Augen- und Nasenausfluss. Es können auch schmerzhafte Bläschen und Verletzungen an Gaumen und Zungenrand auftreten, da das Virus die Zellen zerstört. Des Weiteren kann es zu Durchfall, Erbrechen und Lungenentzündungen kommen, die mit schwerer Atemnot einhergehen. Auch Muskel- und Gelenkschmerzen können auftreten. Die Schwere der Symptome kann je nach krankmachender Eigenschaft des Virus kaum wahrnehmbar oder ausgesprochen heftig sein und in manchen Fällen, insbesondere wenn keine Behandlung erfolgt, tödlich verlaufen.

Zumeist klingen nach einer akuten Krankheitsphase die Symptome recht schnell wieder ab. Etwa 25% der Tiere bleiben jedoch dauerhaft infiziert, auch wenn sie geheilt erscheinen. Das Virus persistiert dabei in den Mandeln. Bei einigen Katzen kommt es dann zu chronischen Entzündungsherden in der Maulhöhle, vor allem des Zahnfleischs. Viele Katzen werden außerdem im Anschluss an eine Infektion zu symptomlosen Trägern, die Monate oder auch lebenslang Virus ausscheiden können und somit eine bedeutende Infektionsquelle für andere Katzen darstellen.

Die Diagnose wird meistens aufgrund der klinischen Symptome gestellt. Um die Diagnose abzusichern, kann ein PCR-Test durchgeführt werden. Die Therapie ist auf die Bekämpfung von bakteriellen Sekundärinfektionen durch Antibiotika beschränkt. Bei Futterverweigerung muss die Katze zwangsernährt werden. Bei Dehydrierung sind Infusionen nötig. Gegen Infektionen mit FCV stehen Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung, die auch Antigene anderer Erreger des Katzenschnupfens enthalten. Neben der Impfung gegen Katzenseuche wird für alle Katzen, auch in Wohnungshaltung, eine Impfung gegen Katzenschnupfen aufgrund der weiten Verbreitung dringend empfohlen. Eine Grundimmunisierung sollte in der 8. und 12. Lebenswoche erfolgt, danach geht es im jährlichen Rhythmus weiter, bei Wohnungshaltung reichen alle 2 Jahre.