Zoogeschäfte: Andere Länder sind schon weiter

Von Eva Volk/ SAMT e.V. In Deutschland ist es nach wie vor zulässig, dass extra hierfür gezüchtete Tiere aller Art in Zoogeschäften verkauft werden dürfen. Es gibt die kleinen Läden, in denen einige Kaninchen und Hamster traurig im Käfig sitzen, plus Vögel und Fische. Und es gibt die XXL-Anbieter, wie z.B. in Duisburg, in denen ganze Wagenladungen von Hunden, Katzen und Exoten sowie Kleintieren den Besitzer wechseln. Für jeden Tierschützer ist dies ein Albtraum, denn Tiere „shoppt“ man nicht, aber es ist hierzulande leider erlaubt.

Kalifornien ist da schon einen großen Schritt weiter. Um die gezielte Zucht in „Kätzchenfabriken“ und „Welpenfarmen“ zu unterbinden, dürfen Zoogeschäfte seit dem 01. Januar 2019 nur noch gerettete oder aus Tierheimen stammende Haustiere verkaufen. Die Geschäfte müssen ab sofort detailliert die Herkunft nachweisen und bei Verstößen werden sie mit einer Strafe von bis zu $ 500/Tag und Tier belegt.

Foto: huoadg5888@pixabay

Im Gegensatz zu Deutschland werden in den USA Tierheimtiere nach wie vor sehr oft eingeschläfert, wenn niemand sie haben will. Auch das soll in Zukunft möglichst vielen Tieren erspart bleiben. Hintergrund der Maßnahme ist neben dem Tierschutzgedanken natürlich auch die Hoffnung, zukünftig geringere Kosten in den Tierheimen zu haben. Private Züchter mit Herkunftsnachweis ihrer Tiere sind bisher ausgenommen von dieser Regelung.

Großbritannien will nun ebenfalls hart gegen das lukrative Geschäft mit Tierbabys vorgehen. Geplant ist ein vollständiges Verkaufsverbot für Zoogeschäfte und Tierhändler. Welpen gibt es also dann nur noch im Tierheim oder bei kontrollierten, zugelassenen Züchtern. Das geplante Gesetz wurde nicht zuletzt durch die „Lucy’s Law“-Kampagne angestoßen. Lucy kam aus einer Welpenfarm und hatte schwere gesundheitliche Schäden, wie z.B. eine verkrümmte Wirbelsäule und Epilepsie. Sie lebte bei ihren neuen Besitzern nur noch zwei Jahre trotz ausgedehnter tierärztlicher Behandlung. Ihr Schicksal war ein Weckruf für die Briten und der Startschuss für Verbesserungen in der Tierzucht.

Man sieht also, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und jetzt kommt mir bloß nicht mit freier Berufswahl und Schutz von Arbeitsplätzen.

Und, Deutschland? Welche Ausreden hast Du?

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