Infektion durch das Calicivirus bei Katzen

Von Beate Uhlig/ SAMT e.V. Feline Caliciviren (kurz: FCV) sind neben Herpesviren und Clamydien Auslöser des sog. Katzenschnupfens und verursachen bei diesen Tieren Erkrankungen der unteren Atemwege und der Zunge. Infektionen treten vermehrt dort auf, wo mehrere Katzen auf engem Raum gehalten werden, z.B. in Tierpensionen, Tierheimen, Katzenzuchten und in Mehrkatzenhaushalten. Eine Infektion mit FCV kommt recht häufig vor, auch bei „gesunden“ Katzen. Die Virusübertragung erfolgt in aller Regel durch den direkten Kontakt von Tier zu Tier, kann aber beispielweise auch über Straßenschuhe in die Wohnung getragen werden. Bei Raumtemperatur überlebt der Virus mehrere Tage. Für den Menschen ist er ungefährlich.

Symbolbild Virus
Foto: Wikilmages@pixabay

Über die Schleimhaut der Nasenhöhle gelangt das Virus schnell in die oberen Atemwege und die Mandeln. Infizierte Katzen scheiden das Virus über Körperflüssigkeiten, z.B. den Speichel und über den Kot aus. Vom FCV gibt es mehrere Stämme, die unterschiedlich starke Symptome auslösen können. Die Impfung bietet nicht gegen alle Virusstämme einen vollständigen Schutz. Symptome sind meist Mattigkeit, Fressunlust und Fieber sowie klarer oder eitriger Augen- und Nasenausfluss. Es können auch schmerzhafte Bläschen und Verletzungen an Gaumen und Zungenrand auftreten, da das Virus die Zellen zerstört. Des Weiteren kann es zu Durchfall, Erbrechen und Lungenentzündungen kommen, die mit schwerer Atemnot einhergehen. Auch Muskel- und Gelenkschmerzen können auftreten. Die Schwere der Symptome kann je nach krankmachender Eigenschaft des Virus kaum wahrnehmbar oder ausgesprochen heftig sein und in manchen Fällen, insbesondere wenn keine Behandlung erfolgt, tödlich verlaufen.

Zumeist klingen nach einer akuten Krankheitsphase die Symptome recht schnell wieder ab. Etwa 25% der Tiere bleiben jedoch dauerhaft infiziert, auch wenn sie geheilt erscheinen. Das Virus persistiert dabei in den Mandeln. Bei einigen Katzen kommt es dann zu chronischen Entzündungsherden in der Maulhöhle, vor allem des Zahnfleischs. Viele Katzen werden außerdem im Anschluss an eine Infektion zu symptomlosen Trägern, die Monate oder auch lebenslang Virus ausscheiden können und somit eine bedeutende Infektionsquelle für andere Katzen darstellen.

Die Diagnose wird meistens aufgrund der klinischen Symptome gestellt. Um die Diagnose abzusichern, kann ein PCR-Test durchgeführt werden. Die Therapie ist auf die Bekämpfung von bakteriellen Sekundärinfektionen durch Antibiotika beschränkt. Bei Futterverweigerung muss die Katze zwangsernährt werden. Bei Dehydrierung sind Infusionen nötig. Gegen Infektionen mit FCV stehen Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung, die auch Antigene anderer Erreger des Katzenschnupfens enthalten. Neben der Impfung gegen Katzenseuche wird für alle Katzen, auch in Wohnungshaltung, eine Impfung gegen Katzenschnupfen aufgrund der weiten Verbreitung dringend empfohlen. Eine Grundimmunisierung sollte in der 8. und 12. Lebenswoche erfolgt, danach geht es im jährlichen Rhythmus weiter, bei Wohnungshaltung reichen alle 2 Jahre.

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