Neue Notdienstgebühren der Tierärzte

Von Eva Volk/ SAMT e.V. Die von der Bundesregierung beschlossene und vom Bundesrat zustimmend beschiedene Änderung der GOT (Gebührenordnung der Tierärzte) bezüglich der Notdienstgebühren ist Mitte Februar in Kraft getreten. Es gelten nun neue Gebühren.

Die wichtigsten Punkte kurz zusammengefasst:

  • Der Notdienst beginnt werktags um 18 Uhr und endet um 8 Uhr des Folgetags. Freitags beginnt er ebenfalls um 18 Uhr und endet um 8 Uhr Montagmorgen. An gesetzlichen Feiertagen gilt der Zeitraum von 0 bis 24 Uhr als Notdienst. In diesen Zeiten gelten die neuen Gebühren.
  • Bietet der Tierarzt reguläre Sprechzeiten in den Abendstunden z.B. bis 20 Uhr oder samstags z.B. von 9 bis 12 Uhr an, handelt es sich NICHT um Notdienst. Es werden nur die „normalen“ Gebühren herangezogen, die je nach Praxis den einfachen bis dreifachen Gebührensatz betragen, abhängig von Ausstattung mit Equipment, Personal und Kompetenzen.
  • Generell wird im Notdienst eine Pauschale von € 50 netto, also € 59,50 brutto fällig, quasi eine Art Eintrittsgeld. Werden mehrere Tiere eines Tierhalters gleichzeitig im Notdienst vorgestellt, fällt die Pauschale nur einmalig an.
  • Die einfachen Gebührensätze erhöhen sich im Notdienst zwingend auf mindestens das Zweifache bis auf maximal das Vierfache. Letzteres im Wesentlichen bedingt durch die Schwierigkeit und die zeitliche Dauer der Leistung. Bei Hausbesuchen im Notdienst wird zusätzlich noch ein Wegegeld berechnet (€ 3,50 je Doppelkilometer, mindestens € 13).
Katze beim Tierarzt
Foto: skeeze@pixabay

Zu befürchten ist, dass viele Tierhalter aus finanziellen Erwägungen das betroffene Tier in einem Notfall lieber erst am Montag einem Tierarzt vorstellen. Aus langjähriger Erfahrung zeigt sich, dass das häufig eine ganz schlechte Idee ist.

Es ist dringend zu empfehlen, im Falle des Falles wenigstens telefonisch Kontakt aufzunehmen und die Symptome zu schildern, damit zumindest anhand dessen beurteilt werden kann, wie hoch die Dringlichkeit einer Behandlung ist.

Ihr Tier zählt auf Sie!

Tierisch sozialer Tisch

SAMT verteilt wieder Futterspenden an bedürftige Tierhalter

Futterausgabe von SAMT e.V.
Foto: Hans Launer

Von SAMT e.V. Am 20. März 2020 findet die erste kostenlose Tierfutterausgabe des Jahres in Jülich statt. Hierbei handelt es sich um Hunde- und Katzenfutter. Ort und Zeitpunkt der Ausgabe werden telefonisch bekannt gegeben.
ab: 09. März
von: 12.00 bis 17.00 Uhr
unter: 0157/76810046

Mitzubringen sind der Ausweis der „Jülicher Tafel“ oder der gültige Sozialhilfebescheid und der Personalausweis sowie der Impfausweis des Tieres, soweit der vorhanden ist.
Wer neue Hundehalsbänder/ – leinen für ganz kleines Geld erwerben möchte, bringt bitte seinen Hund mit und meldet dies bitte vorher an.

Tierfreunde, die noch Katzen- oder Hundefutter spenden möchten, melden sich bitte bis zum 18. März 2020 unter der Tel.-Nummer 02461/342209 oder 0157/76810046 bei SAMT e. V. Jülich.
Jede Spende ist herzlich willkommen, vor allem Nass- und Trockenfutter für Katzen wird wieder dringend benötigt.

SAMT e.V. Jülich
www.s-a-m-t.de
irene.launer-hill@gmx.de
02461/342209, evtl. AB
0157/76810046, auch über WA

Mollys Kolumne März 2020

Liebe/r Leser/in,

es ist ein ganz besonderes Spiel, das wir nicht täglich spielen. Aber es ist immer ein unglaublich großer Spaß, zumindest für uns Fellnasen. Es geht so: Unser Frauchen schleppt erstmal jede Menge Kartons mit verschiedenstem Inhalt an und verteilt sie im Wohnzimmer. Dann legt sie verschiedene Dinge zurecht, wie Folie, eine Schere, Geschenkband und so weiter. Als nächstes angelt sie sich ein Teil aus den Kartons, wickelt es hübsch ein und versieht das Ganze mit einer reizenden Schleife. Dieses Teil kommt dann in einen leeren Karton, der bereit steht, bevor sie sich das nächste Teil angelt und immer so fortfährt. Jetzt kommen wir ins Spiel.

Molly
Foto: Beate Uhlig

Sie braucht uns selbstverständlich nicht rufen. Wir wissen genau, dass jetzt unsere Hilfe gefragt ist. Wir Katzenmädels lassen also auch nicht lange auf uns warten. Kaum hat Frauchen begonnen, das Spiel vorzubereiten, kommen Mira, Frieda und ich auch schon im Rudel um die Ecke gesaust und stürmen das Schlachtfeld. Wir fallen über sämtliche Kartons her, erobern einen nach dem anderen und helfen Frauchen, die besten Sachen rauszusuchen. Wichtig ist auch, anschließend den Sitz der Verpackung gründlich zu prüfen. Das liebe ich sehr, denn unter den Tatzen knistert die Folie so schön. Nicht zuletzt helfen wir ihr, das Geschenkband abzuwickeln. Das machen wir mit besonders großem Eifer. Heißt, in möglichst kurzer Zeit von möglichst vielen Rollen möglichst viel abrollen. Wenn Frauchen das sieht, will sie verständlicherweise am Spaß teilhaben, aber sie spielt es verkehrt herum und rollt das Band seltsamerweise immer wieder auf statt ab. Naja, zum Glück hat sie ja Fachkräfte wie uns, die wissen, wie das richtig gemacht wird. Ein paar Stunden später ist dank unserer Unterstützung alles erledigt. Frauchen sagt, trotz unserer Unterstützung. Was meint sie nur?

Kurze Zeit später sind alle Kartons mit dem so schön knisternden Inhalt verschwunden. Gewinne für die SAMT-Tombola, sagt sie. Ich habe nur eine vage Vorstellung, was das ist. Aber der Sinn ist wohl, damit Geld einzunehmen, das Tieren in Not zugutekommt. So wie ich mal eines war. Toll, oder? Mira, Frieda und ich werden deshalb Frauchen auf jeden Fall wieder tatkräftig unterstützen, wenn die nächste Fuhre zum Verpacken kommt.

Bis zum nächsten Mal,
Deine Molly SAMTpfote

Rezept des Monats Februar 2020

Wirsing-Kartoffel-Gemüse im Blätterteig

Wirsing-Kartoffel-Gemüse im Blätterteig
Foto: Beate Uhlig

Zutaten:

  • 800 g Kartoffeln
  • 600 g Wirsing
  • 2 Zwiebeln
  • 3 Möhren
  • 100 g geriebener Käse
  • 3 EL Pflanzenöl
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 150 ml Sahne
  • Salz und Pfeffer
  • 400 g Blätterteig
  • je 1 TL Petersilie, Rosmarin, Thymian

Zubereitung:

  1. Kartoffeln schälen und würfeln, Wirsing vierteln, Strunk herausschneiden und Blätter in Streifen schneiden. Zwiebeln und Möhren fein würfeln.
  2. Öl in einer Pfanne erhitzen, Gemüse ca. 5 min anbraten. Dabei mit den Zwiebel beginnen und nacheinander erst die Kartoffeln, dann den Wirsing und zuletzt die Möhren zufügen. Mit Brühe ablöschen und ca. 15 min köcheln. Anschließend Sahne dazugießen, weitere 5 Minuten köcheln. Am Ende mit Salz und Pfeffer würzen sowie den Käse unterrühren. Eine Auflaufform mit Backpapier auskleiden.
  3. Blätterteig auf die Größe der Auflaufform ausrollen und die Form damit bis zum oberen Rand auskleiden. Das Gemüse aus der Pfanne gleichmäßig in der Form verteilen  und mit den Kräutern bestreuen. Im Ofen bei 180 Grad (Umluft) ca. 30 Minuten goldbraun backen.

Du hast ein gutes Rezept, vegetarisch oder vegan? Dann schick es mit Foto an: molly@s-a-m-t.de
Es wird in einem der nächsten Newsletter veröffentlicht.

Unterschätzte Gefahr aus dem Blumentopf

Von Beate Uhlig/SAMT e.V. Zierpflanzen üben eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf so manches Haustier, besonders Katzen aus, ob als Snack oder nur zum Spielen. Das ist oft fatal, denn nicht wenige Pflanzen sind hochgiftig. Besonders junge Kätzchen sind gefährdet, wenn Sie in ihrer Unerfahrenheit alles mit dem Geschmackssinn untersuchen wollen.

Tulpe
Tulpe (Foto: anelka@pixabay)

Solche Unfälle sind vermeidbar, die Liste der giftigen Pflanzen lang. Hier einige Beispiele:
• Agave, Alpenveilchen, Aloe-Arten, Azalee, Aralie, Avocado
• Baumfreund (Philodendron), Birkenfeige, Buchsbaum, Buntwurz
• Calla, Christrose, Chrysanthemen, Chili
• Dieffenbachia, Dipladenie, Drachenbaum
• Edelweiß, Efeu, Eisenhut, Einblatt, Engelstrompete, Efeutute
• Farn-Arten, Fensterblatt, Fingerhut, Flieder, Ficus (Gummibaum)
• Geranien, Ginster, Goldregen
• Heckenkirsche (rot), Hortensien, Hyazinthen
• Kakteen, Krokus, Kalanchoe, Knollenbegonie
• Liliengewächse, Liguster, Lorbeeren
• Magnolien, Maiglöckchen, Märzenbecher, Mistel
• Nachtschattengewächse, Narzissen
• Oleander, Osterglocke, Orchideen
• Passionsblume, Primel
• Ritterstern
• Stechpalme, Spindelbaum
• Tabakpflanze, Tollkirsche, Tulpe (bes. das Wasser bei Schnittblumen), Tomatenpflanze
• Wolfmilchsarten, Weihnachtsstern, Wunderstrauch, Wandelröschen
• Yucca
• Zierpaprika

Efeutute
Efeutute (Foto: sweetlouise@pixabay)

Aber als Tierhalter muss man nicht auf dekoratives Grün verzichten. Ungiftig sind z.B.:
• Bambus
• Dickblatt-Arten, z.B. Geldbaum
• Grünlilien
• Hibiskus
• Maranten
• Palmen
• Schamblume
• Tillandsie
• Usambaraveilchen
• Zimmertanne
• Zyperngras
Die Alternative zu ungiftigen Pflanzen sind unzugängliche Pflanzen, z.B. in Ampelkörben oder hinter Glas. Gerade bei reinen Stubentigern empfiehlt sich, Katzengras und Katzenminze aufzustellen. Dann verlieren sie oft von ganz allein das Interesse an anderen Pflanzen.

Grünlilie
Grünlilie (Foto: Beate Uhlig)

Symptome, die auf eine Vergiftung hinweisen können:
• Erbrechen
• Geweitete Pupillen
• Starkes Speicheln, Schaum vor dem Maul
• Durchfall oder Verstopfung
• Zittern, Taumeln, Krämpfe
• schwacher Puls
• langsamer, angestrengter Atmen
• Benommenheit
• zentrale Lähmungen
• Herz- und Kreislaufkollaps

Bei Verdacht auf eine Vergiftung immer sofort zum Tierarzt! Nicht abwarten!

Glücklich vermittelt – Februar 2020

Von SAMT e. V. Jedes Jahr vermittelt SAMT viele Tiere in ein schönes, neues Zuhause. Jedes einzelne dieser Tiere liegt uns am Herzen und mit aller Sorgfalt wird das richtige neue Heim gesucht. Es ist immer eine Freude zu sehen, wie die Tiere nach dem Einzug aufblühen und beginnen, sich wohlzufühlen.

Manche Tierschicksale haben uns besonders berührt, wie diese beiden: Romeo und Mona.

Romeo
Romeo (Foto: Eva Volk)

Der ca. 4,5 Jahre alte Romeo war ursprünglich ein Fundkater, der in einem jämmerlichen Zustand auf einer Terrasse in einem Blumentopf lag. Sein damals für ihn gefundenes Zuhause verlor er leider wegen einer ausgeprägten Allergie. Zum Glück ist Romeo ein absoluter Herzensbrecher, der, wie wir feststellten, sogar kleine Kinder und Hunde mag. So konnte diesmal innerhalb weniger Wochen ein neues Heim für ihn gefunden werden, mit vielen streichelnden Kinderhänden, netten Artgenossen und viel Zeit für seine Bedürfnisse.

Mona
Mona (Foto: Gaby Hille)

Die ca. 8 Jahre alte Mona wurde von ihren ehemaligen Besitzern einfach zurückgelassen und schlug sich – womöglich jahrelang – in einem komplett zugemüllten Vorgarten allein durch. Als sie auf die Pflegestelle kam, war sie komplett eingeschüchtert, völlig verfilzt und hatte Arthrose in den Hinterbeinchen, wahrscheinlich von dem ein oder anderen Winter draußen in der Kälte. Auch einige andere gesundheitliche Probleme machten ihr zu schaffen. Deshalb und aufgrund ihrer relativ abweisenden Art Fremden gegenüber waren wir nicht sehr optimistisch, was eine Vermittlung betraf. Und tatsächlich dauerte es über ein Jahr bis endlich jemand erkannte, was trotzt allem für eine liebe Seele in Mona steckt. Jetzt hat sie endlich wieder ein Zuhause und ist der geliebt Mittelpunkt ihres Frauchens.

Tiere des Monats Februar 2020

Mau Mau und Nemo

Mau Mau
Mau Mau (Foto: Sandi Hecker)

Die beiden Katzendamen Mau Mau und Nemo sind 9 Jahre alt und müssen sehr schweren Herzens abgegeben werden, da sie schon mit dem ersten Kleinkind Probleme hatten, nun das Zweite unterwegs ist und dann leider nicht mehr ausreichend Platz zur Verfügung steht, um sich zurückzuziehen. Während Nemo auch mit kleinen Kindern vorsichtig kuschelt, ist das für Mau Mau leider nichts (zu laut, zu mobil), weshalb sie sich auch aktuell nicht so oft blicken lässt und lieber in Ruhe den Tag genießt. Untereinander verstehen die beiden sich gut, jedoch gehören auch kleine Kämpfe dazu, wie bei Geschwistern so üblich.

Nemo
Nemo (Foto: Sandi Hecker)

Mau Mau und Nemo sind freundliche, zurückhaltende Katzen, die ein bißchen Eingewöhnungszeit benötigen. Sind sie erstmal aufgetaut, freuen sie sich über Schmusestunden. Wir suchen für das Damenduo ein Zuhause ohne Kinder und ohne andere Tiere, in dem sie viel geduldige Aufmerksamkeit von ihren Menschen bekommen und einfach Katze sein dürfen. Freigang möchten Mau Mau und Nemo nach einer Eingewöhnungszeit gerne wieder genießen können. Die netten Miezen werden kastriert, geimpft und gechipt abgegeben.

Jahresrückblick 2019 – Vielfältige Hilfe für Tiere in Not

Von SAMT e.V. Das Jahr 2019 konfrontierte die Tierschützer von SAMT e.V. mit unzähligen, zum Teil tragischen Schicksalen von Mensch und Tier. Wieder wurden sehr viele ausgesetzte, zurückgelassene sowie wild geborene Katzen gefunden, mühsam gepäppelt und ärztlich versorgt. Die meisten kämpften mit zum Teil ausgeprägtem Katzenschnupfen und damit einhergehenden Sekundärinfektionen. Leider sahen wir auch wieder einige Fälle der Viruserkrankung FIV. Bei manchen Tieren dauerte es wahnsinnig lange, bis sie wieder oder erstmals Vertrauen in den Menschen gewannen.

High five zwischen Mensch und Katze
Foto: Eva Volk

Die Zahl der Tiere, die aus Krankheits- oder Todesfällen zu uns kamen, ist merklich gestiegen. Oftmals sind die Tiere älterer Menschen betroffen, die in der Regel auch deutlich älter sind und dementsprechend schon das ein oder andere gesundheitlich Probleme mit sich herumschleppen. So sahen wir häufig Schilddrüsenüberfunktion, Arthrose, Spondylose, massive Zahnprobleme, Blindheit und Herzschädigungen.

Unser absolutes „Highlight“ im vergangenen Jahr war der Anruf einer älteren Dame, die uns verkündete ihre 18 (!) Katzen – alle 10 Jahre und älter – abgeben zu müssen. Da mussten selbst wir erstmal schlucken. Es hat uns außerordentlich gefreut, dass für all diese Katzen und noch viele weitere ein Zuhause bei engagierten Tierfreunden gefunden werden konnte. Es gibt uns Hoffnung, dass es immer noch Menschen gibt, die sich nicht abschrecken lassen, alten und auch kranken Tieren ein liebevolles Heim zu geben.

Zusammen mit unseren Tag und Nacht einsatzbereiten Pflegestellen konnten wir sehr vielen Tiere endlich wieder das geben, was sie am dringendsten benötigen: Ein Zuhause! Die Kosten für die Versorgung der Tiere haben in 2019 erstmals die Grenze von € 50.000 gesprengt. Das ist beispiellos. Nur mithilfe der unzähligen großherzigen Menschen, die uns regelmäßig mit ihren Spenden in Form von Geld, Futter und Sachspenden unterstützten, konnten wir dies bewältigen.

Wir können an dieser Stelle nur demütig allen Unterstützern ein ganz herzliches DANKE sagen. Wir freuen uns, auch in 2020 zusammen mit allen Tierfreunden, Tieren in Not eine helfende Hand zu reichen!

Neue kreisweite Katzenschutz-verordnung in Kraft getreten

Von Irene Launer-Hill/ SAMT e.V. Endlich geschafft! Vor 10 Jahren hat die Stadt Jülich auf Antrag der SPD die erste Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Katzen im Kreis Düren erlassen, danach ging es tröpfchenweise weiter: Aldenhoven, Linnich, Titz, Niederzier, Merzenich, Langerwehe und die Stadt Düren (hier waren alle Parteien beteiligt). Der doch recht ländliche Südkreis wollte 10 Jahre nichts davon wissen. Erst Landrat Spelthahn – selber ein Katzenfreund – hat die restlichen Kommunen des Kreises überzeugen können, dass der Tier-/Katzenschutz inzwischen doch einen breiteren Stellenwert in der Gesellschaft einnimmt, als noch vor 10 Jahren. Mindestens die Hälfte von 20 Katzengenerationen konnten wir nicht retten. Hoffen wir, dass wir nun aufgrund der kreisweiten Verordnung mehr Möglichkeiten haben, diesen wundervollen Wesen zu helfen und ihr Leben zu erleichtern. Machen wir uns nichts vor: Der Klimawandel kommt mit Riesenschritten auf uns zu, und damit steigende Temperaturen und mehr Sonneneinstrahlung. Dies wird den ehemaligen Wüstentieren erhöhte Fruchtbarkeit und uns mehr Arbeit sowie weniger Geld bescheren.
Dennoch: Wir sind guten Mutes und haben bereits die ersten Fallen stehen. Unter anderem konnten wir eine hochträchtige Katze einfangen und gesichert unterbringen. Hier kann sie in Ruhe ihre Kleinen zur Welt bringen.

Mein Dank gilt u.a.:

Roswitha Wirtz von Katzen in Not Düren,
Jürgen Plinz vom Tierheim Düren,
Tanja Fey von der Tiernothilfe Niederzier,
Barbara Andrä von den Grünen,
Tom Mirbach von der SPD,
Wolfgang Spelthahn von der CDU
und den vielen anderen, die daran beteiligt waren.
Zum Schluss möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass eine Verordnung nur so stark ist, wie sie um- und damit auch durchgesetzt wird.

Irene Launer-Hill
SAMT e.V. Jülich

Zum Gesetzestext und dem Flyer des Kreises Düren

SAMT-Flyer zum Thema

 

Mollys Kolumne Februar 2020

Liebe/r Leser/in,

meine Fensterbank gehört mir. Da sitze ich, gerade jetzt im Winter, direkt über der Heizung und verfolge bequem vom Warmen aus, was sich draußen in der Nachbarschaft so tut. Gelegentlich lassen ich mir dabei von einer der anderen Katzen Gesellschaft leisten. Aber wenn ich allein sein will, dann verteidige ich meinen privilegierten Platz am Fenster.

Molly
Foto: Beate Uhlig

Meine Mädels respektieren das ohne lange Diskussionen, aber da gibt es Geschöpfe, die mich immer wieder provozieren. Ich weiß nicht, was das soll und warum sie es tun. Wahrscheinlich eine Machtprobe, wer hier das Sagen hat. Vor kurzem ist es erneut passiert und auf einmal stand wieder so ein grünes Ding mit Blättern direkt vor meiner Nase und blockierte mir die gute Aussicht.

Ich habe es zuerst mit dem bösen Blick versucht, doch das ließ dieses Ding völlig unbeeindruckt. Nun, wenn es unbedingt Ärger machen will, dann gehen wir zu Stufe Zwei über. Also bin ich ihm ganz nah auf die Pelle gerückt. Glaubst Du es? Dieses Grünzeug hat nicht mal mit dem Laub gezuckt. Frechheit. Wie soll man da die Contenance bewahren?

Inzwischen habe ich drei sichere Wege gefunden, mit diesen Situationen umzugehen und meine alleinige Vorherrschaft auf der Fensterbank durchzusetzen. In der Regel bleibe ich gelassen und löse die Sache schnell und unkompliziert durch Herunterschubsen. Dann hat sich das Problem direkt erledigt. Gern werfe ich dem leichten Opfer noch einen verächtlichen Blick hinterher und widme mich anschließend wieder der Überwachung des angrenzenden Gartens.

Wenn ich mich allerdings doch mal ein bisschen darüber aufgeregt habe, dass mir wieder der Platz auf der Fensterbank beschnitten wurde, fahre ich im wahrsten Sinne die Krallen aus. Die schönsten Muster ritze ich dann mit ihnen in die Blätter. Man könnte es fast schon Kunst nennen. Und wenn der grüne Störenfried dann noch nicht genug hat, knabbere ich mit meinen scharfen Zähnen diverse Stängel an, um ihm vollends den Garaus zu machen. Das ist allerdings nicht ganz ungefährlich und hier ist Vorsicht geboten, denn einige dieser Biester setzen sich mit giftigen Pflanzenteilen zur Wehr, die einem übel mitspielen können.

Zuletzt habe ich eine neue Methode entwickelt, bei der ich meinen ganzen Körper als Waffe einsetzte. Mit einem todesmutigen Salto sprang ich meinem Widersacher von oben direkt ins Blätterwerk und verpasste ihm, begleitet von einem furchteinflößenden Kampfschrei, den finalen Nackenbiss. Gut, eventuell bin ich auch nur aus einem Missgeschick heraus etwas unglücklich vom Kratzbaum gefallen und zufällig auf dem armen Ding gelandet, aber das weiß ja keiner. Das Ergebnis war auf jeden Fall sehr überzeugend. Der Stängel stand zwar noch wie eine Eins, aber sämtliche Zweige lagen abgebrochen sternförmig darum verteilt. Ich war sehr stolz auf diesen verdienten Sieg unter Einsatz meines Lebens. Mein Frauchen teilte diese Meinung jedoch nicht. Sie kam ganz aufgeregt um die Ecke und rief irgendwas von „vielleicht durch ein paar Stecklinge noch zu retten“. Gut, wir werden sehen. Sollen diese Stecklinge nur kommen, ich bin bereit. Bis dahin relaxe ich jetzt erstmal wieder auf meiner wohltemperierten Fensterbank und warte auf den Frühling.

Bis zum nächsten Mal,

Deine Molly SAMTpfote