Mollys Kolumne Dezember 2019

Liebe/r Leser/in,

unsere Besitzer lieben uns über alles. Und mit „uns“ meine ich nicht nur mich und meine Mädels, sondern uns Katzen ganz im Allgemeinen. Vieles, was sie sich von einem anderen Menschen niemals gefallen lassen würden, wird bei uns Katzen einfach hingenommen, ohne dass wir irgendwelche Konsequenzen fürchten müssen. Auch sonst lassen sie es möglichst an nichts fehlen, sei es eine ansehnliche Sammlung an Spielzeug, das pünktliche Bereitstellen von leckerem Futter oder die ein oder andere notwendige medizinische Maßnahme. Die Menschen lieben es so sehr uns zu verwöhnen, dass sie sich diese Dinge zur Not vom Munde absparen würden. Immer noch besser, als strafende Katzenblicke zu ertragen.

Molly
Foto: Beate Uhlig

Bei uns zu Hause alles kein Problem. Katze sein ist eindeutig Trumpf. Es könnte aber auch schnell mal anders kommen. Stell Dir vor: Aus einer Notlage heraus wird das Geld plötzlich knapp, und das bei aktuell vier Katzen. Nicht jede von uns ist topfit, was regelmäßige Gänge zum Tierarzt notwendig macht. Meinen Menschen würde das Herz brechen, wenn sie uns weggeben müssten, weil die finanziellen Mittel fehlten. Und ich möchte auch auf gar keinen Fall aus meiner gewohnten Umgebung gerissen werden, womöglich noch von meinen Kameradinnen getrennt werden. Was wäre das für ein Alptraum.

Leider geschieht so etwas immer wieder. Nur allzu oft sind ältere Menschen davon betroffen, für die ihr Haustier ein ganz wichtiger Begleiter ist. Es ist so traurig. Wie froh war ich zu erfahren, dass es bei SAMT den Tierisch Sozialen Tisch gibt, der genau solchen Menschen mit Futterspenden und oft auch ganz praktischer Hilfe unter die Arme greift. Und jetzt zu Weihnachten gibt es sogar noch eine ganz besondere Aktion, zusammen mit einem weiteren Verein. Mehr dazu findest Du in meinem heutigen Newsletter.

Ich hoffe, dass die Weihnachtsaktion kräftig unterstützt wird, und diese Unterstützung auch die Zeit darüber hinaus anhält. Jeder kann mal in die Situation kommen, dass er genau diese Hilfe benötigt. Und dann möchten die Menschen nicht von ihren geliebten Tieren getrennt werden – und wir natürlich auch äußerst ungern von unserem treuen, fürsorglichen Personal.

Bis zum nächsten Mal,

Deine Molly SAMTpfote

P.S.: Leider gibt es Menschen, die die Gutmütigkeit anderer ausnutzen. Um Missbrauch vorzubeugen, unterstützt diese Aktion nur bedürftige Menschen, deren Tier schon im Haushalt lebte, als der Bedürftigkeitsfall eintrat. Ausgenommen sind bedürftige Senioren, die ein älteres Tier bei sich aufgenommen haben. Unsere Tiertafel ist nicht dafür gedacht, Tierhalter mit Welpen oder Jungtieren, welche man sich trotz des geringen Einkommens angeschafft hat, zu unterstützen.

Rezept des Monats November 2019

Wirsing-Feta-Päckchen mit Sesam

Wirsing-Feta-Päckchen mit Sesam
Foto: Beate Uhlig

Zutaten:

  • 6 große Wirsingblätter
  • 50 g Pinienkerne
  • 1 Zwiebel
  • 150 g Feta
  • 1 EL Sahne
  • Salz und Pfeffer
  • 1 Ei (od. entspr. Ei-Ersatz)
  • Semmelbrösel
  • Sesam
  • Pflanzenöl zum Braten

Zubereitung:

  1. Von einem Wirsingkopf 6 äußere Blätter ablösen und in kochendem Salzwasser blanchieren. Gut abtropfen lassen und unbedingt trocken tupfen.
  2. Die Pinienkerne in einer Pfanne trocken anrösten, aus der Pfanne nehmen und abkühlen lassen.
  3. Die Zwiebel schälen, würfeln und im heißen Öl goldbraun andünsten. Ebenfalls etwas abkühlen lassen.
  4. Den Feta mit der Zwiebel, den Pinienkernen, der Sahne, Pfeffer und Salz verrühren und abschmecken. Die Füllung gleichmäßig auf die Blätter verteilen. Die Seiten der Kohlblätter einschlagen und dann zu Päckchen falten.
  5. Das Ei verschlagen (hier wurde Ei-Ersatz verwendet), Semmelbrösel und Sesam mischen. Die Päckchen erst durch das Ei ziehen, dann mit der Mischung aus Semmelbröseln und Sesam panieren. In heißem Öl von beiden Seiten anbraten.
  6. Die Päckchen eignen sich als Vorspeise für 6 Personen, aber auch als Hauptgericht, dann eher nur für 2.

Du hast ein gutes Rezept, vegetarisch oder vegan? Dann schick es mit Foto an: molly@s-a-m-t.de
Es wird in einem der nächsten Newsletter veröffentlicht.

Glücklich vermittelt – November 2019

Von SAMT e. V. Jedes Jahr vermittelt SAMT viele Tiere in ein schönes, neues Zuhause. Jedes einzelne dieser Tiere liegt uns am Herzen und mit aller Sorgfalt wird das richtige neue Heim gesucht. Es ist immer eine Freude zu sehen, wie die Tiere nach dem Einzug aufblühen und beginnen, sich wohlzufühlen.

Manche Tierschicksale haben uns besonders berührt, wie diese beiden: Monza und Mogli.

Katze Monza
Foto: Eva Volk

Die mittlerweile 16 Jahre alte Monza wurde von uns vor einigen Jahren in ein neues Zuhause vermittelt. Leider verstarb letztes Jahr ihr Herrchen und Monza kam zu uns zurück. Sie ist eine absolute Traumkatze, verschmust, aufgeschlossen, immer noch verspielt, aber ihr Alter hat leider alle Interessenten abgeschreckt. Wie es jedoch manchmal so geht, hat Monza sich einfach still und heimlich ins Herz ihrer Pflegemama geschlichen. Und nun darf sie für immer bei ihr bleiben.

Kater Mogli
Foto: Bettina Hilgers

Der ca. 4 Jahre alte Mogli hatte es bisher wirklich nicht leicht. Gefunden mit einer schweren Bissverletzung und Wucherungen im Ohr benötigte er jede Menge tierärztlichen Einsatz. Dann stellte sich heraus, dass er FIV-positiv ist. Ein neues Zuhause verlor er wieder, als sich herausstellte, dass sein Ohr nochmal operiert werden musste. Wir hatten schon wenig Hoffnung, den liebevollen Schmusekater vermitteln zu können, aber auch er hatte seine ganz eigene Strategie. Er zeigte seinen Pflegeeltern, dass er der tollste Kater überhaupt ist, kuschelte im Bett, verfolgte sie auf Schritt und Tritt und lebte sich phantastisch ein. Was soll man da machen? Die Pflegeeltern konnten nur kapitulieren und Mogli adoptieren. Nun ist er endlich zu Hause!

 

Tier des Monats November 2019

Calida

Von SAMT e.V. Calida ist ca. 6 Jahre alt und eine Fundkatze, höchstwahrscheinlich wurde sie ausgesetzt. Menschen gegenüber ist sie sehr schüchtern, anscheinend wurde ihr übel mitgespielt. Sie hatte schon ein schönes Zuhause gefunden, aber leider ist sie anderen Katzen gegenüber ausgesprochen dominant und duldet keine Götter neben sich. Nachdem sich Calida auf der Pflegestelle eingelebt hat, taut sie allmählich auf und lässt Streicheleinheiten zu. Sobald sie erkannt hat, dass niemand ihr etwas zuleide tut, ist sie eine ganz liebe Maus.

Katze Calida
Foto: Jutta Naumann

Wir suchen für Calida ein Zuhause ohne kleine Kinder und ohne andere Tiere, wo sie der geliebte Mittelpunkt sein darf. Mit etwas Geduld wird sie eine Traumkatze werden. An Freigang war Calida bisher nur mäßig bis gar nicht interessiert, daher würde ein gesicherter Balkon ausreichend sein.

Calida wird kastriert und gechipt abgegeben.

Kampagne des Monats

Von SAMT e.V. Neben der eigenen wichtigen Tierschutzarbeit möchte SAMT e.V. auch andere Tierschutzprojekte unterstützen, deren Themen über die eigentliche Vereinsarbeit hinausgehen. Daher machen wir an dieser Stelle regelmäßig auf Kampagnen aufmerksam, an denen sich jeder Interessierte ganz einfach online beteiligen kann.

eine Maus alsVersuchstier
Foto: tiburi@pixabay

Barbarische Tierversuche in Hamburg

Die Bilder sind schockierend und kaum erträglich, welche die SOKO Tierschutz zusammen mit Cruelty Free International im Laboratory of Pharmacology (LPT) in Hamburg aufgedeckt haben. Man kann kaum hinschauen, aber vom Wegsehen werden die Zustände bestimmt nicht besser.

Die schrecklichen Bildern und Videoaufnahmen zeigen, wie wehrlose Tiere im Namen der Forschung gequält und misshandelt werden. Das LPT ist mit rund 12.000 Tieren (darunter Hunde, Affen, Katzen und Kaninchen) eines der größten Versuchslabore der EU.

Durch die Aufnahmen der SOKO Tierschutz wissen wir: Die Affen werden in kleinen Käfigen gehalten ohne Beschäftigungsmöglichkeiten, viele von Ihnen haben Zwangshandlungen entwickelt und drehen sich nur noch ununterbrochen im Kreis. Sie werden an ihren Köpfen für Versuche fixiert und mit äußerster Grobheit bestraft, sodass Sie blutige Verletzungen erleiden. Die Beagle bekommen Menschen nur zu Gesicht, wenn Fütterungszeiten sind oder sie für die Versuche abgeholt werden. Und selbst dann noch wedeln sie freudig mit ihrem Schwanz, so sehr sehnen sie sich nach der menschlichen Fürsorge. Die restliche Zeit vegetieren sie in ihren Zwingern, welche blutverschmiert sind durch die Vergiftungssymptome der Tiere, bis zu dem Moment an dem sie einsam und qualvoll sterben.

Über 7300 Menschen demonstrierten am 19.10. in Hamburg gegen das Tierversuchslabor. Doch der Protest darf nicht aufhören. Deshalb unterstützt bitte diese Petitionen:

https://www.change.org/p/stoppt-tierversuche-schließt-das-lpt-laboratory-of-pharmacology-and-toxicology-hamburg-juliakloeckner-bgv-hh

https://www.change.org/p/barbarische-tierversuche-in-hamburg-endlich-beenden

Über die Arbeit des SOKO Tierschutz:

https://www.soko-tierschutz.org/

 

 

Neue Pflegestellen für Hunde und Katzen gesucht!

Von SAMT e.V. Wir suchen weitere Pflegestellen für Hunde und Katzen. Immer mehr Tiere – ob ausgesetzt oder verwaist – benötigen ein Zuhause auf Zeit. Die Pflegestellen bilden das Rückgrat unseres Vereins. Ohne sie könnte die Flut an Fundtieren nicht bewältigt werden.

Katze fühlt sich auf Pflegestelle pudelwohl
Foto: Gaby Hille

Manche Tiere benötigen nur ein wenig liebevolle Zuwendung, andere müssen regelrecht gepäppelt werden. Daher werden Tierfreunde gesucht, die kurzfristig bereit sind, ein oder mehrere Tiere aufzunehmen. Selbstverständlich werden die Pflegestellen während der Betreuungszeit umfassend von SAMT–Mitgliedern unterstützt. Der Verein hilft mit Übernahme aller Tierarztkosten und die Futterkostenverrechnung erfolgt nach Absprache. Bei Bedarf wird auch der Transport zum Tierarzt organisiert. Während die Pflegetiere sich erholen können, kümmern sich weitere „SAMTpfoten“ um die Vermittlung, sodass die Pflegestellen hiermit nicht belastet werden.

Interessierte Tierfreunde werden gebeten, sich unter 02461-342209 oder 0157-76810046 zu melden oder sich beim SAMT-Stammtisch (siehe Termine) zu informieren.

SAMT e.V. Jülich
www.s-a-m-t.de
irene.launer-hill@gmx.de

Mollys Kolumne November 2019

Liebe/r Leser/in,

unsere alte Bastet ist mit ihren 20 Jahren dafür nicht mehr zu begeistern, aber ich und meine beiden Mädels Mira und Frieda jagen uns leidenschaftlich gerne durch das ganze Haus und das Gehege. Über Tische und Bänke, jeder mal hinter jedem her. Dabei wird sich natürlich gern auch ordentlich gerauft. Man könnte denken, wir wären Jungs, sagt unser Frauchen. Ist doch alles nur Spaß, sag ich. Ich gebe zu, beim wilden Spiel kann natürlich auch mal was ins Auge gehen. Im wahrsten Sinne. So hab ich vor ein paar Tagen im Gerangel wohl aus Versehen eine Kralle ins Auge bekommen. War ja keine Absicht. Ich hab mir selbstverständlich nichts anmerken lassen. Immer schön das Pokerface bewahren, sonst gilt man womöglich noch als Schwächling und sinkt in der Hackordnung. Früher war selbstverständlich ich am stärksten, aber Mira und Frieda haben inzwischen ganz schön aufgeholt.

Frieda, Mira und Molly
Frieda, Mira und ich (v. r., Foto: Beate Uhlig)

Naja, aber dennoch zeigte sich kurz darauf ein eitriger Tropfen an meinem rechten Auge. Das blieb auch meinem Frauchen nicht verborgen. Wir hatten beschlossen, noch zwei Tage abzuwarten, aber es wurde einfach nicht besser. Also musste ich leider mal wieder zum Tierarzt. Ich hasse es, aber was nützt es. Mit den Augen sollte man nicht zu lange warten, sagt unsere Tierärztin. Das ist ein sehr empfindliches Organ. Nun bekomme ich zweimal an Tag eine Salbe ins Auge. Nur mit Widerwillen lasse ich das über mich ergehen. Ich leiste erbitterten Widerstand so gut ich kann, aber mein Frauchen ist leider stärker und fest entschlossen. Sobald sie mich aus der Fixierung loslässt und ich schon zur Flucht ansetze, holt sie knisternd die Leckerchentüte hervor. Da überlege ich natürlich nicht lange und lasse mir diese besondere Medizin gut schmecken. Ich glaub, es ist schon viel besser.

Bis zum nächsten Mal,

Deine Molly SAMTpfote

Rezept des Monats Oktober 2019

Rote Bete-Gnocchi in Walnussbutter

Rote Bete-Gnocchi in Walnussbutter
Foto: Beate Uhlig

Zutaten:

  • 4 Rote Beten
  • 100 g Parmesan
  • 500 g Ricotta
  • 1 Ei
  • Salz und Pfeffer
  • 200 g Mehl (Type 405)
  • 50 g Walnusskerne
  • 125 g Butter
  • 4 EL gemischte Kräuter (trocken oder frisch)

Zubereitung:

  1. Die Roten Beten waschen, schälen und grobe Würfel schneiden. Mit etwas kochendem Salzwasser ca. 15 min weich dünsten. Anschließenden Wasser abgießen und ca. drei Viertel Beten pürieren, den Rest klein würfeln und beiseitestellen.
  2. Das Püree mit 75 g Parmesan, Ricotta, Ei, 1 TL Salz und reichlich Pfeffer in eine große Schüssel reiben und gut verrühren. Anschließend 175 g Mehl einarbeiten.
  3. Das restliche Mehl in eine Schale geben. Mit einem Teelöffel kleine Nocken Rote-Bete-Masse abnehmen, ins Mehl geben, abschütteln, dann die Nocke mit den Händen rund formen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Die Zinken einer Gabel hineindrücken, sodass ein Rillenmuster entsteht.
  4. Inzwischen reichlich Salzwasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Die Gnocchi portionsweise ins kochende Salzwasser geben. Sobald sie aufsteigen mit einem Schaumlöffel herausnehmen und gut abtropfen lassen. So fortfahren, bis alle Gnocchi fertig gegart sind.
  5. Walnüsse grob hacken und in einer großen Pfanne ohne Fettzugabe kurz anrösten. Die Butter zugeben, erhitzen und einmal aufschäumen lassen. Rote-Bete-Würfel und Gnocchi behutsam unter die Walnussbutter rühren, alles 3–4 Minuten erwärmen und mit Salz und Pfeffer herzhaft würzen. Zum Schluss die Kräuter zufügen und den restlichen Parmesan darüberstreuen.

Du hast ein gutes Rezept, vegetarisch oder vegan? Dann schick es mit Foto an: molly@s-a-m-t.de
Es wird in einem der nächsten Newsletter veröffentlicht.

 

Niederlande verbieten Zucht von brachycephalen Hunderassen

Von Eva Volk/SAMT e.V.  Beim Tierschutz sind uns unsere niederländischen Nachbarn mal wieder einen großen Schritt voraus. Ab Juni hat die Regierung die Zucht von brachycephalen Hunden verboten.

Brachycephalie ist der Fachbegriff für eine angeborene Schädeldeformation, die landläufig als Kurzköpfigkeit bezeichnet wird. Was früher nur ab und an zu beobachten war, trifft man heute an jeder Ecke. Warum? Weil man damit Geld verdienen kann. Denn Menschen lieben nun mal das Kindchenschema, also rundes Köpfchen, Kulleraugen und Stupsnase. Klassische Reaktion auf entsprechende Hunde: „Oooh, wie niiiiiiedlich!!!!!!“.

Mops
Foto: carinakrammer@pixabay

Was machen daher die Züchter seit Jahrzehnten? Sie züchten gezielt diese ursprüngliche Missbildung bis zum Exzess und auf Kosten der Gesundheit der Tiere. Mittlerweile kurzköpfige Rassen wie Mops, französische und englische Bulldogge, Pekinese, Shi-Tzu, um nur einige zu nennen, kommen bereits mit schwerwiegenden Atemproblemen auf die Welt. Das gilt im Übrigen genauso für Katzenrassen wie z.B. Perser. Die Besitzer dieser Tiere finden ihr Schnarchen zumeist herzallerliebst, es entsteht jedoch durch die verengten Atemwege. Auch das nach Luft japsen nach nur kurzen Anstrengungen ist der weggezüchteten Nase zu verdanken. Da das Hecheln nicht richtig funktioniert und kaum Luft über die Nase einströmt, kann die normalerweise hierdurch entstehende Abkühlung des Hundes nicht vollumfänglich stattfinden. Somit leiden diese Tiere besonders bei Hitze und bei Belastung und fallen manchmal sogar aus Atemnot in Ohnmacht. Das Tier bekommt sein Leben lang nicht genug Luft. Im Alter verschlimmert sich die Symptomatik weiter und irgendwann hilft – vielleicht – nur noch eine teure Operation.

Medizinisch betrachtet handelt es sich um Qualzuchten, aber egal, Hauptsache niedlich. Wirklich? Und solch ein armes Wesen soll unser Familienleben begleiten?

In Anbetracht des Krankheitsbildes der genannten Rassen kann man die Entscheidung der Niederländer nur ausdrücklich begrüßen. Direkt nach Bekanntgabe der Regelung entschied der niederländische Zuchtverband Commedia, die Zucht kurzköpfiger Möpse sofort einzustellen.

Wünschenswert wäre ein entsprechendes Engagement des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH). Dort sieht man sich diesbezüglich auf einem guten Weg, da es ja schließlich vorgeschriebene Belastungstests für die Zuchtzulassung gibt.

Hier ein kleiner Auszug:
Der Hund wird unmittelbar vor dem Belastungstest durch den Tierarzt untersucht (u.a. Herzfrequenz und Atemgeräusche in Ruhe). Danach muss der Hundeführer mit seinem angeleinten Hund in beliebiger Gangart eine fest vorgegebene Strecke von 1.000 m in maximal 11 Minuten absolvieren. Es folgen dann weitere Untersuchungen des Tierarztes direkt nach dem Belastungstest sowie nach 5- und 10-minütiger Erholung (Herzfrequenz und Atemgeräusche). Nach 10 Minuten bzw. spätestens nach 15 Minuten müssen sich die Herz- und Atemfrequenz normalisiert haben, um den Belastungstest zu bestehen.

Dazu mag sich jeder seine eigene Meinung bilden. Es wurden jedenfalls schon Großmütter am Rollator gesichtet, die schneller liefen und sich deutlich schneller erholten.

Wo ist eigentlich die deutsche Regierung bei diesem Thema? War da nicht was mit Tierschutz im Grundgesetz? Wir warten mit Spannung, ob die zuständige Ministerin irgendwann dazu eine Meinung haben wird.

Glücklich vermittelt – Oktober 2019

Von SAMT e. V. Jedes Jahr vermittelt SAMT viele Tiere in ein schönes, neues Zuhause. Jedes einzelne dieser Tiere liegt uns am Herzen und mit aller Sorgfalt wird das richtige neue Heim gesucht. Es ist immer eine Freude zu sehen, wie die Tiere nach dem Einzug aufblühen und beginnen, sich wohlzufühlen.

Manche Tierschicksale haben uns besonders berührt, wie diese beiden: Campino und Spotty.

Campino
Foto: Ursula Baumhör

Der ca. 2 Jahre alte Campino lief bei netten Leuten durch den Garten und stibitzte Futter. Natürlich war auch er – wie so viele – anfangs völlig verängstigt und versteckte sich in der hintersten Ecke. Es dauerte Wochen bis er endlich auftaute. Fremde waren auch ganz schön gruselig. Aber trotzdem gab eine nette Familie ihm ein Zuhause. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten erobert Campino mittlerweile das ganze Haus, genießt Schmusestunden und hat sich mit seinem neuen Hundekumpel angefreundet.

Spotty
Foto: Regina Machhein

Der ca. 7 Jahre alte Spotty hatte schon einiges hinter sich, als er zu uns kam. Erst von den Vorbesitzern in ein anderes Zuhause vermittelt, dort nach wenigen Tagen entlaufen und erstmal sechs Monate verschwunden. Dann in einem Garten aufgetaucht, aber völlig verschüchtert und nicht einzufangen. Erst sollte er dort bleiben, aber dann wurde ein Hund angeschafft und Spotty musste weg. Auf der Pflegestelle verschwand der freundliche Kater dann für drei Monate hinter der Couch, hatte Angst vor den anderen Katzen und fiel fast tot um, sobald Fremde kamen. Aber, wie so oft, eine liebe Familie ließ sich nicht abschrecken. Und es geschah ein Wunder: Schon am ersten Abend kam Spotty – jetzt endlich ohne andere Katzen um sich herum – auf die Couch und gab Köpfchen. Jetzt ist er endlich: Zu Hause!