Katzenbisse – Unterschätzte Gefahr

Von Eva Volk/SAMT e. V. So manchem Katzenbesitzer oder Tierschützer ist es schon passiert: Eine stressige Situation und die Samtpfote beißt zu. Das schmerzt kurz und heftig, aber meistens ist es eine relativ kleine Wunde. Die meisten Betroffenen fluchen kurz, spülen die Wunde aus, desinfizieren sie vielleicht noch, Pflaster drauf und das war’s.

War es das? Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

Abb: Katze beißt in Menschenhand, Foto courtesy Fotolia/Diana Taliun

Da der Katzenbiss zumeist eine relativ kleine Verletzung zur Folge hat, die sich auch noch rasch schließt, wird er besonders gern unterschätzt. Aber gerade weil er sich so schnell schließt, finden die Bakterien optimale Bedingungen für die Vermehrung. Bis zu 50 % der Katzenbisse infizieren sich, wohingegen es bei Hundebissen nur max. 20 % sind. Zu erkennen daran, dass der Bereich rund um die Wunde anschwillt, schmerzt und sich rötet. Eine eingeschränkte Beweglichkeit tritt ebenfalls häufig auf. All dies kann in der Regel bereits nach wenigen Stunden festgestellt werden.

Die Zähne der Katze sind sehr spitz und relativ lang und können daher bei einem Biss tief ins Gewebe eindringen. Die Keime, die das Tier im Maul hat, werden so in die Wunde befördert. Besonders häufig findet sich bei der Katze Pasteurella multocida, ein aggressives Bakterium. Da die Bisse häufig im Bereich der Hand stattfinden, sind oftmals die dort befindlichen, gut erreichbaren Sehnen betroffen. Diese sind eher schlecht durchblutet, sodass sich Bakterien dort ausbreiten können, bevor das Immunsystem eine Chance hat einzugreifen. Zudem können die Sehnen durch den Biss als solches geschädigt werden, was eine Einschränkung der Beweglichkeit zur Folge haben kann, womöglich dauerhaft.

Manchmal reichen die Verletzungen bis auf den Knochen. In der Tiefe der Wunde ist häufig nur wenig Sauerstoff, was die Vermehrung bestimmter Bakterien begünstigt. Es kann zu Entzündungen von Gelenken oder Knochenhäuten kommen. Die Keime können entlang der Sehnen zudem hervorragend in andere Körperbereiche wandern, was unter Umständen zu einer Blutvergiftung führen kann. Eine Tetanus-Infektion (Wundstarrkrampf) ist möglich. Diese kann tödlich verlaufen.

In Deutschland ist keine Tollwutinfektion zu befürchten, da die Fuchstollwut seit 2008 hierzulande als ausgerottet gilt (s. WHO). Bei Reisen in andere Länder, z.B. Indien oder China, sieht es hingegen ganz anders aus. Hier ist der Gang zum Arzt nach einem Biss unumgänglich, da sofort nach dem Biss eine Impfung gegen Tollwut die einzige Hilfe darstellt. Ohne eine solche führt der Biss eines infizierten Tieres grundsätzlich zum Tod.

Was also tun, nachdem man gebissen wurde? Grundsätzlich sofort die Wunde gründlich reinigen, desinfizieren und steril, aber nicht luftdicht verbinden. Bei stark blutenden Wunden sollte ein Druckverband angelegt werden. Am besten immer einen Arzt aufsuchen. Er wird die Wunde reinigen und begutachten. Bei Bedarf wird er die Tetanus-Impfung auffrischen und ein geeignetes Antibiotikum verordnen sowie einen Verband mit einem Antiseptikum auftragen. Am Folgetag kontrolliert der Arzt die Entwicklung der Wunde. Wird zu lange mit dem Arztbesuch gewartet und die Wunde eitert bereits, oder der Patient hat Fieber, kann unter Umständen eine Operation nötig werden, um abgestorbenes und infiziertes Gewebe zu entfernen. Je nachdem kann im Anschluß eine Physiotherapie notwendig werden, um die verlorene Mobilität wiederherzustellen.

Sehr tiefe Kratzer durch Katzenkrallen sollten im Übrigen aufgrund der ähnlich gelagerten Problematik ebenfalls vom Arzt begutachtet werden.

SAMT verteilt wieder Futterspenden an bedürftige Tierhalter

Abb.: Plakat zur Futterverteilaktion

Von SAMT e. V. Am 10. Oktober 2017 findet wieder eine kostenlose Tierfutterausgabe in Jülich statt. Hierbei handelt es sich um Hunde- und Katzenfutter. Ort und Zeitpunkt der Ausgabe wird telefonisch ab dem 26. September 2017 bekannt gegeben unter: 015776810046 über WhatsApp oder SMS.

Anrufer erhalten eine Rückmeldung!

Mitzubringen sind der Ausweis der „Jülicher Tafel“ oder der gültige Sozialhilfebescheid und der Personalausweis sowie der Impfausweis des Tieres, soweit dieser vorhanden ist.

Wer neue Hundehalsbänder/-leinen für ganz kleines Geld erwerben möchte, bringt bitte seinen Hund mit und meldet dies auch vorher an.

Tierfreunde, die Katzen- oder Hundefutter spenden möchten, melden sich bitte bis zum 9. Oktober unter der Handynummer 015776810046 bei SAMT e. V. Jülich, bitte über Whats App oder SMS!

Jede Spende ist herzlich willkommen, vor allem Katzennassfutter wird dringend benötigt.

Bitte beachten: vom 25. September bis 4. Oktober ist die Festnetznummer von SAMT nicht besetzt!

Start der Haustierhilfe für Senioren

VON SAMT e. V. Endlich ist es soweit! Am 13. September wurde das SAMT-Projekt „Haustierhilfe für Senioren“ öffentlich vorgestellt. Zahlreichen Teilnehmern wurde nach monatelanger Vorarbeit das neue Hilfsangebot für Mensch und Tier präsentiert und das Angebot rege diskutiert. Auch die Presse ließ es sich nicht nehmen, einen entsprechenden Artikel zu veröffentlichen.

Abb.: Seniorin mit Hund
Created by Boryanam/Freepik.com

Nochmal zur Erinnerung: Hauptziel des Projektes ist es, ältere Menschen zu unterstützen, in deren Haushalt ein Tier lebt und die Hilfe bei dessen Betreuung und Versorgung benötigen, z.B. während Krankenhausaufenthalten, Kuren etc. Daneben besteht natürlich auch die Hoffnung, dass sich – in der Gewissheit gegebenenfalls Unterstützung zu bekommen – vermehrt ältere Menschen entscheiden, ein Tier aufzunehmen.

Daher hat SAMT begonnen ein (noch) kleines Netzwerk von freiwilligen Helfern aufzubauen, die zeitweise bei Bedarf einspringen.

Schon vor offiziellem Start des Projektes hatte sich das kommende Hilfsangebot herumgesprochen und diverse Anfragen liegen bereits vor, sodass umgehend losgelegt werden kann.

Auf der Internetseite von SAMT www.s-a-m-t.de sind die vollständigen Informationen zum Projekt zu finden. Außerdem wurden dort Fragebögen hinterlegt für potentielle Tiersitter bzw. Tierbesitzer, die Betreuung benötigen.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung als Tiersitter oder Ihre Anfrage zwecks Tierbetreuung.

Bitte drucken Sie den Fragebogen aus und senden Sie das ausgefüllte Exemplar an

SAMT e.V.
– Haustierhilfe –
Ulmenweg 7
52428 Jülich

oder per Mail an irene.launer-hill@gmx.de

Wir melden uns nach Eingang schnellstmöglich bei Ihnen.

Hinweis:

Das Ausfüllen und Einreichen insbesondere des Tierbetreuungsvertrags erzeugt keinen Rechtsanspruch auf Leistung. Unterstützung kann nur solange erfolgen, wie entsprechende Tiersitter vorhanden sind.

Katzenkastration – Aktionswochen im Kreis Düren 09. Oktober – 03. November 2017

Von SAMT e. V. Zum nunmehr sechsten Mal startet wieder eine Aktion zur Kastration von Katzen und Katern. Eine gemeinschaftliche Initiative des Kreises Düren und von Tierschutzorganisationen födert zusammen mit vielen Tierärzten die Kastration von Katzen in privatem Besitz.

Besitzer von weiblichen Katzen lassen diese zumeist schon aus Eigennutz kastrieren, da ein Wurf Katzenbabies versorgt und ein neues Zuhause gefunden werden müsste. Besitzer von unkastrierten Katern tragen besonders zum Elend herrenloser Katzen bei, denn diese Kater zeugen Nachkommen, ohne dass ihr Besitzer es jemals erfährt oder sich um diese kümmern müsste. Ihr Leiden ist vorprogrammiert, sie verelenden wegen Futtermangel und nicht behandelter Krankheiten.

Abb.: Plakat zur Katzenkastrationsaktion Sepember-Oktober 2017

Alle Streuner stammten irgendwann von Stubentigern ab.

Wer seine Katze/seinen Kater in den Aktionswochen durch einen der teilnehmenden Tierärzte kastrieren lässt, kann dieses Tier im Rahmen der Operation kostenlos mit einem Mikrotransponder eindeutig markieren und ebenso kostenfrei beim Deutschen Haustierregister registrieren lassen. Diese Markierung und Registrierung sind bereits in Aldenhoven, Düren, Jülich, Linnich, Merzenich, Niederzier und Titz durch die dort erlassenen Katzenschutzverordnungen zur Pflicht geworden. Sollten Sie noch in einer „katzenschutzlosen“ Kommune wohnen, so nehmen Sie die Gelegenheit jetzt besser wahr. Denn der Kreis Düren prüft gerade, ob eine solche Schutzverordnung kreisweit erlassen werden muss.

Hilfen für Katzenhalter mit geringem Einkommen

Immer wieder scheitert die Kastration von Katze oder Kater am Geldbeutel der Besitzer. Wer finanziell in Not ist, also Bezieher von Wohngeld oder Katzenhalter, die Unterstützung nach SGB II oder SGB XII erhalten, bekommen Hilfe von SAMT e.V. Jülich oder der Tierschutzstiftung Kreis Düren.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an eine der beiden Organisationen.

Kontakt:

SAMT e.V. Jülich
c/o Irene Launer-Hill
Ulmenweg 7
52428 Jülich
E-Mail: irene.launer-hill@gmx.de
Homepage: www.s-a-m-t.de
Tel.: 02461-342209

Tierschutz-Stiftung im Kreis Düren
Am Tierheim 2
52355 Düren
E-Mail: post@futterhilfe-dueren.de
Tel.: 02421 – 9985510 oder
02421 – 4078451

Ohne Moos nix los!

So lautet ein geflügelter Spruch. Die Initiative ist zur Umsetzung ihrer Ziele dringend auf Spenden angewiesen. Bitte spenden auch Sie!
Diese Spenden sind von der Einkommenssteuer absetzbar, wir stellen gerne Spendenquittungen aus und sagen vorab schon ganz herzlichen Dank!

Spendenkonto: SAMT e.V. Jülich
Stichwort: Katzenkastrationsprojekt 2017
IBAN: DE 39 3955 0110 1200 1023 23
BIC: SDUEDE33XXX

Tier des Monats August/September 2017: MILOSC

Abb: Kater Milosc

Milosc ist ein 8 Jahre alter Abgabekater. Irgendwann ist er aus seinem Zuhause entlaufen. Als er nach längerer Zeit dort wieder auftauchte, hatte er große Probleme an der Schnauze. Sein Herrchen hatte nichts Eiligeres zu tun, als ihn zum Einschläfern zu bringen. Das hat die Tierärztin natürlich empört abgelehnt und uns informiert, sodass wir den armen Kerl übernehmen konnten.

Seine Zähne sahen wirklich schlimm aus, daher mussten sie leider samt und sonders gezogen werden. Jetzt geht es Milosc schon viel besser und er kann endlich wieder ohne Schmerzen fressen. Er ist ein ganz genügsamer Kerl, der einfach nur geliebt werden will. Schmusen findet er einfach toll. Wir suchen für ihn ein Körbchen auf Lebenszeit, wo er endlich im Mittelpunkt steht. Ob er andere Katzen mag, können wir leider nicht sagen, sodass er wahrscheinlich als Einzelkater besser aufgehoben ist. Freigang muss er nach einer gewissen Eingewöhnungszeit auf jeden Fall wieder bekommen.

Milosc wird kastriert und gekennzeichnet abgegeben.

Mit der Katze auf langer Fahrt

Von Beate Uhlig/SAMT e. V. Eine lange Autofahrt ist für die meisten Katzen ein äußerst unschönes Erlebnis, da dies in der Regel für sie Stress pur bedeutet. Da wird gejammert, geschrien und gezittert was das Zeug hält, und raubt damit den übrigen Fahrzeuginsassen ebenfalls noch den letzten Nerv. Doch wie lässt sich der unliebsame Transport gestalten, dass er für alle Beteiligten, inklusive der Katze versteht sich, möglichst entspannt verläuft?

Abb: Katze im Koffer
Ich packe meinen Koffer … so nicht!

Zuallererst sollte überlegt werden, ob der Transport auch tatsächlich notwendig ist. Im Gegensatz zu uns Menschen fährt der überwiegende Teil unserer Samtpfoten sicherlich nicht wirklich gerne in den Urlaub. Viel lieber bleibt sie zu Hause. Während der Ferien ist es angenehmer für sie, in ihrer gewohnten Umgebung von einem Dritten versorgt zu werden. Lässt sich die Fahrt im Auto mit der Katze wirklich nicht vermeiden, beispielsweise wegen eines Umzugs, so gilt es, einige wichtige Punkte zu beachten, damit möglichst wenig Stress für Menschen und Tier entsteht.

Die Reise beginnt schon mit der Wahl der Transportbox. Sie sollte stabil sein und sich im Auto leicht befestigen lassen. Nichts ist schlimmer als eine ungesicherte Transportbox, welche bei einer Vollbremsung unkontrolliert durch den Fahrgastraum fliegt. Nicht nur das Tier kann dadurch schwer verletzt oder gar getötet werden, auch für die menschlichen Insassen besteht höchste Gefahr. Es gibt spezielle Autotransportboxen, welche sich sicher im Fahrzeug verstauen lassen. Idealerweise gewöhnt man seine Mieze bereits ausreichende Zeit vor Fahrtantritt an die neue Box, z.B. indem sie ihr zu Hause als Schlafplatz angeboten wird. Weiterhin sollte die Katzenbox groß genug sein, damit sich die Katze bei längerer Autofahrt gemütlich drin ausstrecken und bequem liegen kann. Sie sollte aufstehen, sich strecken und umdrehen können. Im Idealfall ist die Box so groß, dass eventuell auch eine kleine Reisetoilette darin Platz findet, ohne den Bewegungsspielraum zu sehr einzuschränken. Hierfür eignen sich am besten XXL Katzenboxen oder Hundeboxen für mittelgroße Hunde. Eine weiche Decke sorgt für Behaglichkeit.

Auch wenn für längere Autofahrten Beruhigungsmittel für Katzen zur Verfügung stehen, sollte dies nach Möglichkeit alleine schon wegen der Gesundheit des Tieres vermieden werden sollte. Nur wenn das Verhalten der Katze übermäßig ängstlich, nervös oder gar aggressiv ist, könnte man in Absprache mit dem Tierarzt oder der Tierärztin darüber nachdenken. Von einem kompletten Ruhigstellen bzw. Sedieren, so dass die Katze schläft und bewegungslos ist, sollte aber auf jeden Fall abgesehen werden. Vorzuziehen sind, wenn es sich nicht vermeiden lässt, natürliche Beruhigungsmittel. Eine leichte Beruhigung durch Bachblüten oder ähnlichem kann sicher nicht schaden. Als ebenfalls nützlich hat sich das Feliway Transport Spray bewährt. Das Spray ist ein spezielles Produkt zur Förderung des Wohlbefindens der Katze. Es ist dem natürlichen Wohlfühlpheromon der Katze nachempfunden und sorgt so, den Stress etwas zu reduzieren. Allerdings zeigt dieses Spray nicht bei jeder Katze eine Wirkung.

Aber auch ohne Mittel zur Beruhigung kann dem Tier etwas Stress genommen werden. Allen voran sollte man sich selbst auf keinen Fall hektisch und gestresst geben. Das überträgt sich sehr schnell auf die Katze, die ihre Bezugspersonen sehr genau kennen und so etwas sehr schnell spüren. Man sollte sich also betont ruhig verhalten und während der Fahrt öfter mit seinem Liebling sprechen. Die gewohnte Stimme wirkt sich beruhigend auf das Tier aus. Streicheleinheiten während der Pausen sind natürlich ebenfalls angenehm. Während der Pausen ist darauf zu achten, dass erträgliche Temperaturen herrschen. Die Miez darf nicht für eine längere Zeit unbeaufsichtigt im Auto gelassen werden. Es reicht nicht, das Fenster einen Schlitz weit zu öffnen; bei Sonne und Hitze steigt die Temperatur im Wagen binnen Minuten gefährlich an. Wenn man länger weg ist, weil man z.B. an einer Autobahnraststätte essen gehen möchte, sollte die Katze samt Transportkorb mitgenommen werden. Zugluft während der Fahrt ist für das Tier ebenfalls sehr unangenehm und zu vermeiden.

Bei mehreren Stunden Fahrt sollte der Samtpfote etwas zu fressen und zu trinken angeboten werden sowie die Möglichkeit, ihr Geschäft zu verrichten. Die Mitnahme einer kleinen Reisetoilette kann hier hilfreich sein. Bei nicht zu langen Autofahrten unter 5 Stunden sollte aber gänzlich auf die Fütterung verzichtet werden. Idealerweise gibt man der Katze vor der Fahrt nicht zu viel zu fressen, erst bei längeren Fahrten im Verlauf etwas und natürlich nach Ankunft. Je nachdem wie sehr die Autofahrt die Mieze belastet, landet sonst eventuell alles durch Erbrechen in der Box. Unter Umständen ist auch während der Fahrt ein kleines Missgeschick passiert. Wichtig ist, dann schnellst möglich die Box zu reinigen. An ausreichend Papiertücher und anderes Utensil ist bereits bei den Reisevorbereitungen zu denken, um bei Bedarf schnell die Katzenbox reinigen zu können. Nützlich sind hier auch ein paar Ersatzdecken. Niemand will in einer nach Katzenurin oder anderen Exkrementen stinkenden Box lange verweilen bzw. diese ständig in der Nase haben.

Während der Fahrt darf die Katze auf gar keinen Fall frei im Auto herumlaufen dürfen, denn hierbei ist das Unfallrisiko sehr hoch. Während der Pause ist es aber kein Problem, die Samtpfote bei geschlossenen Türen etwas das Auto erkunden zu lassen. Wichtig ist auch ein Halsband mit Adresse. Sollte die Mieze trotz aller Sicherheitsmaßnahmen doch mal bei einer Pause entwischen, so hat man wenigstens eine kleine Chance, dass das Kätzchen gefunden und dann wieder zugeordnet werden kann. Idealerweise trägt die Katze auch einen implantierten Mikrochip und ist bei Tasso oder einem ähnlichen Dienst registriert.

Eine längere Autoreise mit der Katze ist durchaus eine ziemliche Tortur für das Tier. Aber wer die oben genannten Tipps und Ratschläge einhält, gestaltet sie halbwegs erträglich für Mensch und Katze.

In diesem Sinne – Gute Fahrt!

Die traurige Geschichte von Hänsel und Gretel – ein allzu wahres Märchen

Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald …

Von Eva Volk/SAMT e. V. Es waren einmal zwei Katzenkinder, deren Mama sich bei einer freundlichen Tierschützerin von schlimmen Erlebnissen erholte. Das SAMT-wittchen – immer unterwegs um Tieren in Not zu helfen – hatte dieses Zuhause auf Zeit ermöglicht. Hänsel und Gretel waren freundliche, verspielte und neugierige Fellnasen, die neugierig ihre Welt entdeckten.

Eines Tages klopfte es an der Tür. “Ich bin die gute Zauberin vom Zentrum des Wissens und Forschens”, sagte die ganz in Schwarz gekleidete Dame. “Ich möchte zwei Kätzchen ein Zuhause geben”. Es stellt sich heraus, dass die Dame im Zentrum viele, viele Experimente der Neurologie machte, um den Menschen zu helfen. Sie schien ein guter Mensch zu sein. Da die geheimnisvolle Dame ein schönes Heim ihr Eigen nannte und viel Zeit für die Katzenkinder versprach, wurde man sich einig. Natürlich nicht ohne einen Vertrag aufzusetzen, der für die kleinen Samtpfoten alles Wichtige festlegte.

So zog die Dame mit den beiden in die Welt hinaus und dies ist das Ende… Nein, leider doch nicht.

Nach einigen Wochen meldete sich die Zauberin beim SAMT-wittchen, da ein Urlaub anstand. Schnell wurde geklärt, dass die Kätzchen vorübergehend in ihr altes Heim konnten. Vielleicht war ja auch die Mama noch da? Doch kaum war dies geregelt, rief die Dame in Schwarz wieder an und verkündete, dass sie die Kätzchen vor der Tür der Tierschützerin abgestellt habe. Die Tiere seien sowieso verhaltensgestört. Das SAMT-wittchen war entsetzt. Schnell kontaktierte sie die Tierschützerin und tatsächlich – als diese nachsah, standen zwei verschüchterte – nicht mehr so kleine – Katzenkinder in einem winzigen Weidenkorb vor der Tür.

Am nächsten Morgen verkündete die Zauberin wortreich es habe sich nur um ein Missverständnis gehandelt und nahm Hänsel und Gretel wieder mit. Doch nun war das SAMT-wittchen misstrauisch geworden. Es suchte in den vielen, vielen Unterlagen des Tierschutzes nach dem Vertrag mit der Dame vom Zentrum des Wissens und Forschens. Ein kurzer Blick genügte und es war klar, dass die Fellnasen bis zu einem bestimmten Termin zur guten Tier-Hexe zu bringen seien, damit diese sie kastriere. Nach langen Verhandlungen stimmte die Dame in Schwarz schließlich zu und ein Termin in der Morgenstunde wurde vereinbart. Indes – die Tier-Hexe wartete umsonst. Erst nach einem wütenden Appell des SAMT-wittchens wurden die Katzengeschwister schließlich abgeliefert.

Am nächsten Morgen sollten Hänsel und Gretel wieder heim zur Zauberin, doch ach – sie kam nicht, um sie abzuholen. Die gute Tier-Hexe rief verzweifelt das SAMT-wittchen an und sprach “Ach, was ist hier nur geschehen? Hänsel und Gretel haben furchtbare Angst vor mir und allen Menschen. Sie sind entsetzt, sobald sie eine Spritze sehen! Was hat man ihnen nur angetan?” Da wurde das SAMT-wittchen fuchsteufelswild, schüttelte empört das lange Haar und rief “NEIN! So soll es nicht für die beiden enden!” Und wie das SAMT-wittchen nun einmal so war, fand es auch jetzt wieder schnell eine Möglichkeit, die beiden Unglücksraben liebevoll zu versorgen.

Als am nächsten Tag die geheimnisvolle Dame in Schwarz bei der Tier-Hexe auftauchte und die beiden Kätzchen zurückverlangte, trat im das SAMT-wittchen entgegen. “Du hast Hänsel und Gretel um ein Zuhause betrogen und sie zum zweiten Male einfach zurückgelassen! Hänsel und Gretel wirst Du deswegen nie wiedersehen.“ rief es, Die Dame stritt alles ab und ging dann äußerst eilig – ohne Hänsel und Gretel – ihres Weges. Doch als sie um die Ecke bog, war es klar zu sehen, in ihrer Hand hielt sie einen giftgrünen Zauberstab. Nun war es klar, das SAMT-wittchen erkannte die grausame Wahrheit: Die Dame in Schwarz war nicht die gute Zauberin, sondern die böse Hexe!

Und wenn sie nicht gestorben sind, wäre dies alles nur ein Märchen, aber es hat sich leider so zugetragen. Doch eines ist auch klar: Allen bösen Menschen, die Tiere leiden lassen, wird sich das SAMT-wittchen mit seinen Mitstreitern auch weiter tapfer in den Weg stellen! Als nächste Mission wird es ein diesmal wirklich tolles Zuhause für Hänsel und Gretel finden.

Tierische Begegnungen am Urlaubsort

Ein Kommentar von Eva Volk / SAMT e. V.

Der Sommer naht und so mancher kann es gar nicht mehr erwarten, endlich in den wohlverdienten Urlaub zu starten. Egal, ob das Ziel in Deutschland, am Mittelmeer oder ganz weit weg liegt, mit Sicherheit sind dort auch Tiere zu finden. Und hier sind einmal nicht die hungrigen und verwahrlosten Straßenhunde und -katzen gemeint, die auf der Suche nach ein bisschen Freundlichkeit und Futter sind.

Kutschpferd
Kutschpferde leiden unter Straßenlärm und Abgasen.

Vielmehr geht es um die Heerscharen von Tieren, die überall aus rein finanziellen Aspekten ausgebeutet werden. Das fängt schon vor der eigenen Haustür an, z.B. bei den Kutschpferden in Berlin, die den ganzen Tag Touristen auf hartem Asphalt durch dichte Abgase zu den Sehenswürdigkeiten karren. Ihre Kollegen in Neuschwanstein haben zwar bessere Luft, dürfen aber dafür übergewichtige Leute steil bergauf ziehen. In beiden Fällen sind Zweifel hinsichtlich ausreichender Pausen, sowie angemessenem Futter, Wasser und Schatten angebracht. Unzähligen Eseln rund um’s Mittelmeer geht es da kein bisschen besser, im Gegenteil, sie werden zur Not mit Schlägen dazu gebracht, viel zu schwere Menschen steile, schmale Pfade hochzuschleppen, und das oft genug nach langem Aufstieg nur für fünf Minuten und das obligatorische Foto. Es stellt sich die Frage, ob das Interesse an einem touristischen Ausflugsziel es rechtfertigt, dieses auf Kosten eines wehrlosen Tieres zu erreichen. Ja, klar, auf dem Rücken der Pferde liegt das Glück dieser Erde, sicher doch. Hat mal jemand das Pferd gefragt, oder den Esel?
(Quelle: www.peta.de/Themen/Pferdekutschen)

versklavter Esel
Sieht dieser Esel (oder Muli) glücklch aus? Oder gesund?

Warum also das tierische Fortbewegungsmittel? Zu kurzatmig, schlecht zu Fuß, zu dick, zu alt, leider nur Pumps dabei, keine Lust zu schwitzten, alle anderen machen es ja auch, wurde beim Ausflugspaket mit bezahlt, ist ja Tradition am Urlaubsort usw. An Ausreden mangelt es wie üblich nicht. Wie wäre es denn mit einem netten Spaziergang zum Ziel, oder ist das etwa zu anstrengend? Auch motorisierte Alternativen werden an vielen Punkten angeboten, nur mal so als Anregung. Wer nicht in der Lage ist, auf diesen Wegen sein Ziel zu erreichen, sollte vielleicht einfach mal einen Punkt auf der To-Do-Liste des Urlaubs auslassen.

Auge eines Elefanten
Touristenelefantenaugen sehen leider nicht viel vom richtigen Elefantenleben.

Kommen wir zu einem exotischeren Transportmittel. Der Elefant. Majestätisch steht er vor den staunenden Touristen. Irgendwie wird auch noch der Ungelenkigste hinaufgehievt. Und schon wird der Dschungel erobert. Macht der Elefant das freiwillig? Nein, tut er nicht. In der Regel wird den Touristenelefanten schon im Babyalter der Wille gebrochen, indem die hilflosen Kleinen gefesselt, tagelang geschlagen und nicht gefüttert und getränkt werden. Während des malerischen Ausritts werden die Tiere mittels eines Elefantenhakens kontrolliert, der ihnen in die empfindlichsten Stellen gebohrt wird. Nach getaner Arbeit darf der Elefant dann die Nacht mit schweren Ketten fixiert verbringen, die ihm keinerlei Bewegungsspielraum lassen. Kontakt zu Artgenossen, die das Herdentier wie die Luft zum Atmen braucht, ist sehr oft nicht vorhanden, Verhaltensstörungen sind die zwangsläufige Folge. Mit viel Glück gibt es genug Futter, aber Futter ist teuer. Manchmal erinnert sich ein Elefant, dass er ein großes und mächtiges Tier ist, dem Menschen eigentlich nicht wirklich etwas entgegensetzen können. In der Regel geht das dann tödlich aus. Vielleicht wäre also anstelle des Elefanten auch ein Jeep eine Alternative? (Quelle: www.peta.de/elefantenreiten)

Löwenjunges
Löwenbabies werden als Touristenmagnete missbraucht.

Und dann gibt es da noch den Fototourismus, gerne gepaart mit dem Drang nach exotischen Selfies. Wer kann schon widerstehen, wenn sich die Chance ergibt, ein niedliches Löwenbaby zu knuddeln oder ein süßes Affenbaby? Zugegeben, das fällt schwer. Allerdings sollte man sich vor Augen halten, dass es sich hier um Wildtiere handelt, die zum Teil ihren Müttern entrissen wurden bzw. extra für die Touristen gezüchtet werden. Wie ein Sack Kartoffeln werden sie bei Fototerminen von Touri zu Touri weitergereicht und begrabbelt. Die Tiere stehen dabei oftmals Todesängste aus. Wenn die Touristen kommen, ist es egal, ob gerade Schlafens- oder Fütterungszeit ist, dem Foto wird alles untergeordnet. Sind die Menschen wieder weg, werden die Tiere oftmals in winzigen Käfigen oder angekettet gehalten ohne Möglichkeit, ihr arttypisches Sozialverhalten ausleben zu können. Zudem werden vielen Tieren zwecks Minimierung von Gefahren Zähne und Krallen gezogen, unter teils unmenschlichen Bedingungen, oder sie werden mittels Medikamenten ruhiggestellt. Der Stress der Fotosessions tut ein Übriges. Die Folge sind zutiefst traumatisierte Tiere.

So manche Wildtierauffangstation, die Fotos mit Tieren ermöglicht, ist mittlerweile leider alles, nur keine Tierschutzeinrichtung. Da das Geschäft mit den Touristen nun mal sehr einträglich ist, werden solche Stationen nur wegen des Geldes eröffnet und die Tiere extra gezüchtet oder gewildert. Sind die ach so niedlichen Tierbabies irgendwann dann groß, erwartet sie meist nur der Tod. So werden im südlichen Afrika die mittlerweile erwachsenen Großkatzen auf Jagdfarmen den Trophäenjägern zum Abschuss vor die Flinte geworfen, derweil die nächste Generation niedlicher Tierchen schon wieder den Touristen vor die Füße geschmissen wird.
(Quelle: www.peta.de/wildtierauffangstationen)

Es stellt sich die Frage, ob ein paar Fotos dieses Tierleid wert sind. Nein, eigentlich stellt sich jedem fühlenden Menschen diese Frage nicht. Ein paar Pixel, die irgendwo im Internet gepostet werden oder auf dem Smartphone dem digitalen Vergessen anheimfallen, sind keine Rechtfertigung. Fotos von Tieren im Urlaub sind nicht per se verwerflich. Freilebende Wildtiere in ihrem natürlichen Umfeld abzulichten ist eine tolle Sache und fördert zudem das Verständnis für Natur und Umwelt. Zudem ist dies ein ganz anderes Erlebnis, als eine hilflose Kreatur mittels Zwangsmaßnahmen abzulichten.

Elefanten in freier Wildbahn
Da gehören Elefanten hin! (Tansania/Afrika)

Informativer Link: www.peta.de/reisen

In diesem Sinne wünscht SAMT allen einen schönen und tierlieben Urlaub.

Redaktioneller Hinweis

Kommentare geben grundsätzlich die Meinung der jeweiligen Autorin und nicht die der Redaktion (SAMT Newsletter-Team) wieder.

Yorkshirewelpe in Not – Augen auf bei der Tierarztwahl

von Eva Volk / SAMT e. V.

Yorkshireterrier teilen das Schicksal vieler Rassehunde: Das gezielte Züchten auf bestimmte Merkmale und Eigenschaften geht oft mit dem vermehrten Auftreten von Krankheiten und Problemen einher. So sind beim Yorkie u. a. die Knochen dünn und zerbrechlich, sodass Sprünge von Stuhl oder Sofa schnell zu einer Fraktur führen können. So geschehen auch bei einem gerade einmal sechs Monate alten Welpen aus dem Raum Jülich.

yorkshire-terrier
© Andrey Starostin – Fotolia.com

Das arme Tierchen traf es knüppeldick. Nicht nur, dass es furchtbare Schmerzen durch den (geschlossenen) Bruch des Vorderbeinchens hatte, auch die Behandlung desselben wurde zur Tortur. Die Besitzer suchten selbstverständlich sofort tierärztliche Hilfe mit dem vor Schmerzen winselnden Hund. Nun gibt es mehrere Möglichkeiten einen Bruch zu behandeln. Nach einer Abklärung des Bruches mittels Röntgen kann je nachdem mit Schienenverbänden gearbeitet werden oder mit Nägeln, Schrauben und Drähten. Zusätzlich kann bei offenen Frakturen oder Trümmerbrüchen ein sogenannter „Fixateur externe“ den Knochen von außen stabilisieren. Letzterer wird durch die Haut mittels Pins, die im Knochen verankert werden, befestigt. Bei Welpen ist man in einfachen Fällen von Brüchen bereits seit längerem von dieser Methode abgerückt.

Leider wurde im Fall des verunglückten Welpen die Methode des „Fixateur externe“ gewählt. Diese erfordert viel Können, da der Knochen durch die Pins zusätzlich verletzt wird und die korrekte Ausrichtung des Beinchens nach der Fixierung anspruchsvoll ist. Der kleine Yorkie verlor nach der Behandlung jeglichen Appetit und konnte nicht mehr laufen, obwohl bei entsprechend angebrachtem Fixateur die leichte Belastung eines gebrochenen Beines durchaus möglich und auch gewollt ist. Auf Nachfrage der Hundebesitzer nach einigen Tagen wurde ihre Sorge von seiten des behandelnden Tierarztes leider als unberechtigt abgetan, obwohl von einem lebensbedrohlichen Zustand ausgegangen werden muss, wenn ein Welpe seit fünf Tagen Futter und Wasser verweigert.

Da der Welpe zusehends schwächer und apathischer wurde wandten sich die Besitzer in höchster Not mit Unterstützung von SAMT e.V. an einen anderen Tierarzt. Dort stellte sich nach gründlicher Untersuchung u. a. mittels Röntgen heraus, dass das gebrochene Beinchen durch den Fixateur in eine völlig schiefe Richtung gebracht worden war, was dem armen Tierchen enorme Schmerzen verursachte. Kein Wunder, dass der Welpe nicht mehr fressen wollte. Ein Zusammenwachsen der Knochen in der vorgefundenen Stellung hätte einen lebenslang behinderten Hund zur Folge gehabt. Das geschwächte Tierchen wurde vom Fixateur befreit, der Knochen korrekt gerichtet und mittels Schienenverband fixiert. Schon am Folgetag begann der Welpe wieder zu fressen und noch einen Tag später lief er bereits wieder – wenn auch etwas wackelig – herum. Das ist möglich, da der Fuß aufgrund der Art des Verbandes quasi in selbigem schwebt und das Bein somit nicht voll belastet wird.

Nachdem einige Wochen vergangen waren, tollte der Kleine wieder herum, der Verband störte ihn überhaupt nicht und die Heilung machte gute Fortschritte. In Kürze wird der Knochen voll ausgeheilt sein und es wird für das Tier sein, als wäre der Unfall nie passiert.

Aus dem Unglück des kleinen Yorkshireterriers ist zu lernen, dass man sich, schon bevor etwas passiert, Gedanken über die Kompetenzen der ansässigen Tierärzte machen sollte, um im Fall der Fälle die geeignete Wahl zu treffen. Gerne berät SAMT e.V. diesbezüglich.

Die Hundebesitzer behalten sich übrigens rechtliche Schritte gegenüber dem erstbehandelnden Tierarzt vor.