SAMT e.V./ Beate Uhlig Nach Niedersachsen und Schleswig-Holstein hat kürzlich auch der Landtag in Thüringen entschieden, die umstrittene Rasseliste abzuschaffen. Dort soll in Zukunft kein Hund mehr allein aufgrund seiner Rassezugehörigkeit als gefährlich gelten. In den übrigen 13 deutschen Bundesländern werden nach wie vor zahlreiche Hunderassen völlig willkürlich und ohne wissenschaftliche Grundlage als gefährlich angesehen.
„Rasselisten haben in der Vergangenheit keinen effektiven Beitrag zum Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Hunden geleistet. Dies belegen auch die zuletzt veröffentlichten Zahlen, denen zufolge von den 415 Beißvorfällen in Thüringen lediglich neun von den gelisteten Hunderassen verursacht wurden“, sagt Mike Ruckelshaus, Leiter Tierschutz Inland bei TASSO. „Die Einstufung eines Hundes als gefährlich aufgrund seiner Rassezugehörigkeit ist wissenschaftlich unhaltbar und unseriös.“
Seit Jahren setzen sich viele Tierschutzorganisationen für eine bundesweit einheitliche Hundegesetzgebung ohne Rasselisten ein. Auch für die überfüllten Tierheime in Deutschland wäre die Abschaffung der Rasselisten eine Erleichterung. „Hunde der gelisteten Rassen, die in der Vergangenheit nahezu nicht vermittelbar und oft jahrelang im Tierheim untergebracht waren, erhalten dann wieder die Chance auf ein neues Zuhause“, weiß Mike Ruckelshaus. Das Beispiel aus Thüringen zeigt: Der beharrliche Widerstand und unermüdliche Einsatz gegen die Rasselisten lohnt sich.
Quelle: TASSO e.V.