Mollys Kolumne Oktober 2018

Liebe/r Leser/in,

„Der hat ja ein Loch in der Pfote!“ Gut zu Fuß war unser Kasimir zugegebenermaßen noch nie. Vielleicht erinnerst Du Dich an meinen Newsletter vom letzten Sommer, als ich über ihn als Neuzugang und sein verletztes Pfötchen berichtet hatte. Die Schiefstellung aufgrund seiner schweren Gelenkentzündung ließ sich leider nicht mehr beheben und er humpelt dadurch immer ein bisschen. Aber dieses Mal konnte er kaum noch auftreten, so dass sich unsere Menschen die Sache mal aus der Nähe angeschaut haben. Und dabei wurde besagtes Loch entdeckt. Schnell wurden die wildesten Theorien aufgestellt, was die Ursache sein könnte, aber keiner konnte sich wirklich einen Reim darauf machen.

Kasimir
Foto: Beate Uhlig

Da wir immer wieder „Problemfälle“ in unserem Rudel aufnehmen, sind wir mehr oder weniger Dauergäste beim Tierarzt. Und auch Kasimir bekam gleich für den nächsten Tag einen Termin. Wie sich rausstellte, war die Sache noch viel übler als angenommen. Das Loch ging einmal komplett von oben bis unten schräg durch die ganze Pfote. Man hätte ein Stöckchen durchstecken können. Sah echt übel aus für ihn. Die Ärztin meinte, das kommt von der Schiefstellung. Durch die ungünstige Belastung hat sich im Pfötchen eine Zyste gebildet, die sich nun geöffnet hat und dadurch überhaupt erst sichtbar wurde. Vorher ließ sich Kasimir als ganzer Kerl natürlich nichts anmerken. Sowieso sind wir Katzen ja bekanntlich Meister darin, unsere Wehwehchen zu verbergen.

Nach eingehender Untersuchung war schnell klar, das muss was ab. Erstmal natürlich Schock! Nach allem, was Kasimir im letzten Jahr durchmachen musste, war die Diagnose entmutigend. Aber er hatte noch Glück im Unglück – es musste „nur“ eine Zehe ab. Schlimm genug, aber es hätte noch übler kommen können.

operierte Pfote
Foto: Beate Uhlig

Die OP hat Kasimir gut überstanden und auch sonst war er sehr tapfer. Nach dem Motto „ein Indianer kennt keinen Schmerz“ lief er kurz danach schon wieder munter durch die Gegend. Nur eine Sache, die hat ihn sehr gestört, ja beinahe wahnsinnig gemacht, möchte ich mal sagen. Der Halskragen. Nee, für so `nen Hübschen wie ihn ging das gar nicht. So kann man sich doch nicht vor uns Mädchen blicken lassen, dachte Kasimir. So war er Tag und Nacht damit beschäftigt, sich auf alle erdenklichen Weisen des Kragens zu endledigen. Zwei ganze Wochen lang. Rund um die Uhr. Das hat er dann auch immer wieder geschafft. Und knabberte anschließend vergnüglich an seiner OP-Wunde rum. Sehr zur „Freude“ unserer Menschen. Die durften ihm das Teil unter gebührlichem Protest wieder anlegen. Wieder und wieder. Aber am Ende war alles gut, die Wunde ist schön verheilt und unser Kasimir humpelt wie eh und je durch die Gegend, als gehöre das so und als wäre nie was gewesen.

Tja, so sind wir Katzen eben. Unglaublich tapfer und hart im Nehmen, egal was das Schicksal für uns bereithält. Außer es ist ein Halskragen.

Bis zum nächsten Mal,

Deine Molly SAMTpfote

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