Glücklich vermittelt

Foto: B. Hilgers

Von SAMT e.V. Krümel, ein ca. 5 Jahre alter Fundkater, lief alleine, unkastriert und ohne Kennzeichnung durch die Gärten und fiel zum Glück freundlichen Menschen auf. Der Einzug auf die Pflegestelle war ein kleiner Schock und der Kater verkrümelte sich erstmal für längere Zeit in Kuschelhöhlen und andere Verstecke. Daher hat er auch seinen Namen. Nach einiger Zeit mutierte der junge Mann zum Schmusemonster. Allerdings war Besuch von Fremden ganz schön gruselig.

Zum Glück erkannte ein Paar, dass Krümel ein Traumkater ist und nahm ihn auf. Mittlerweile hat er sich mit dem vorhandenen Kater nach anfänglichen Schwierigkeiten zusammengerauft und die beiden teilen sich die Schmusestunden einträchtig. Krümel genießt es, im Mittelpunkt zu stehen.

Foto: M. Schwalb

Garfield ist ein ca. 8 Jahre alter Abgabekater, der leider im Rahmen einer Trennung und eines Umzugs sein Zuhause verlor. Vom ersten Tag schmuste er wie wild auf der Pflegestelle und war begeistert über die viele Aufmerksamkeit. So dauerte es nicht lange, bis eine nette Dame den Schmusebären adoptierte.

Mit der Tatsache, dass im neuen Zuhause auch ein Hund lebte, musste er sich erstmal anfreunden. So ganz traute er dem Braten nicht. Aber da der Hund wirklich sehr freundlich ist, entspannte sich die Lage rasch. Und es kam, wie es kommen musste, inzwischen hat Garfield das Regiment übernommen und ist der Herrscher über sein neues Reich.

Tiere des Monats

Von SAMT e.V. Sina ist eine ca. 1,5 Jahre alte Fundkatze, die mitsamt ihren drei kleinen Kätzchen, darunter Söhnchen Oddy,  durch das Lager eines Unternehmens turnte. Zum Glück wurde die kleine Familie von den netten Herren der Betriebsfeuerwehr gesichert. Sina war erstmal ganz schön verschreckt, als sie auf der Pflegestelle ankam. Mangels Sofa musste ein Sessel als Versteck herhalten. In der Zwischenzeit hat Sina erkannt, dass die nette Pflegestelle ihre guten Seiten hat, also viel Futter und Aufmerksamkeit. Da konnte Sina nicht anders, als sich irgendwann auch streicheln lassen. Wenn Fremde zu Besuch kommen, findet sie das allerdings immer noch etwas gruselig.

Zwei Kätzchen sind mittlerweile ausgezogen, doch mit ihrem dritten, Söhnchen Oddy (geb. Anfang Mai), ist Sina ganz eng verbunden. Die beiden kuscheln und spielen sehr gerne zusammen und sind ein echtes Dreamteam. Daher wäre es unser Wunsch, die beiden als Doppelpack zu vermitteln. Ein bisschen Eingewöhnungszeit wird vonnöten sein, bis Sina auftaut, aber dann ist sie eine echte Schmusemaus. Und Oddy, der kleine schüchterne Herzensbrecher, sowieso. Wir denken, ein ruhiger Haushalt ohne kleine Kinder wäre genau das Richtige für die beiden Süßen. In absehbarer Zeit sollen die beiden Freigang haben dürfen.

Sina wird kastriert und gechippt abgegeben. Oddy ist gechippt.

Pflegestellen ABC

Unser Verein wäre ohne die ehrenamtliche Arbeit unserer Pflegestellen nicht denkbar. Sie nehmen Tiere in Not auf und versorgen sie bis zur Vermittlung in ein neues Zuhause. Wie vielen Tieren wir helfen können, hängt davon ab, wie viele Pflegeplätze zur Verfügung stehen. Vielleicht können wir bei dem ein oder anderen Interesse für diese erfüllende Aufgabe wecken.

Von P. Loebt/SAMT e.V.

Was brauche ich, wenn ich helfen will?

Eigentlich ist es recht wenig: Zeit, ein separates Zimmer und der Wunsch, Tieren in Not zu helfen.

Wie läuft es ab?

Ich melde mich beim Verein SAMT e.V. Jülich (Irene Launer-Hill 02461-342209). Dort wird mir ganz genau erklärt, was ich für die Zeit, in der mein Schützling mir anvertraut wird, benötige.

Ein Platz zum Ankommen

Oft sind aufzunehmende Tiere sehr gestresst, sei es durch

  • Verlust der Bezugsperson (Abgabe, familiäre Trennung, Umzug, Tod)
  • fehlende regelmäßige Fütterung und Zuwendung (z.B. bei Streunern)
  • Verlust der Mutter (bei Kitten)

Ich stelle ein separates Zimmer zur Verfügung, in dem der neue Gast erst mal zur Ruhe kommt und regelmäßig Versorgung erhält. Das meint hochwertiges Nassfutter, immer frisches Wasser, Streicheleinheiten.

Nassfutter stelle ich selbst, es gibt aber auch regelmäßig „Futtergeschenke“ vom Verein. Wenn Spezialfutter benötigt wird, stellt und besorgt das der Verein. Ausstattung wie Katzentoilette, Kuschelbett und Kratzbaum wird vom Verein zur Verfügung gestellt. Falls ich es selbst besorgen möchte, ist das auch in Ordnung.

Ist der neue tierische Gast erstmal angekommen und fühlt sich wohl, gibt es neben der körperlichen Versorgung natürlich auch noch viel Schönes mit ihm zu erleben, sei es Spieleinheiten mit Angel und Bällchen, „Gespräche“, teilweise in Form von Vorlesen (an meine Stimme gewöhnen) oder Schmusestunden.

Die Separierung des Tieres hat auch den Zweck, eventuelle Krankheiten und/oder Parasiten zu erkennen und zu behandeln. In keinem Fall darf vor Ablauf der Frist von 2 Wochen ein Pflegegast mit den eigenen Haustieren vergesellschaftet werden. Zuerst muss man herausfinden, was das neue Tier so alles mitbringt (angefangen bei Flöhen und Zecken bis hin zu ansteckenden Erkrankungen wie zum Beispiel Katzenschnupfen). Manche Krankheiten erkennt man auf den ersten Blick, andere zeigen sich erst später, wenn das Tier richtig angekommen ist und sich entspannt.

Tierärztliche Versorgung

Die medizinische Versorgung des Tieres ist durch den Verein sichergestellt. Bei Bedarf wird jedes Tier dem Tierarzt vorgestellt, auch mehrfach und über einen längeren Zeitraum, wenn nötig. Von Vorteil ist es, wenn ich als Pflegestelle beim Tierarztbesuch dabei bin, weil ich die Bezugsperson bin. Ein eigenes Auto ist nicht zwingend erforderlich, kann aber helfen, im Notfall schnell vor Ort zu sein.

Betreuung und Ratschläge

Das Netzwerk und die Ratschläge innerhalb des Vereins schätze ich sehr. Es gibt für mich immer einen Ansprechpartner, egal welches Problem sich auftut. Entscheidend ist, dass ich das Tier nicht nur versorge, sondern auch sehr gut beobachte und im Blick habe, um Auffälligkeiten sofort zu bemerken.

Alle Fragen werden sehr zeitnah beantwortet. Fragen wie:

  • Was mache ich bei Durchfall oder Verstopfung?
  • Wie genau verabreiche ich die Wurmkur?
  • Wie gehe ich vor, wenn die Katze vor Angst die Wände hochgeht?
  • Wie bringe ich Augensalbe ins Auge ein?
  • Was gebe ich, wenn das Tier nicht genug frisst?

Ich werde immer zuerst gefragt, ob ich aufnehmen möchte und ich entscheide dann, ob Platz und Zeit ausreichen, um dem Tier angemessen zu helfen.

Von älteren Einzelkatzen über Jungkatzen bis hin zu kleinen Kitten (einzelne, mehrere, mit und ohne Mutterkatze) habe ich bisher alles dabei gehabt. Besonders gerne versorge ich persönlich Waisenkinder, die man von Hand aufziehen muss (Flaschenkinder).

Es bleibt aber jedem selbst überlassen, was er aufnehmen möchte.

Vermittlung

Wie lange ein Pflegetier auf der Pflegestelle bleibt, ist nicht absehbar. Bei Jungkatzen ist die Vermittlung erfahrungsgemäß schneller (jedes Kitten bleibt mindestens bis zur 12. Lebenswoche auf der Pflegestelle). Bei älteren Tieren geht die Vermittlung mal schneller, mal langsamer vonstatten.

Die zu vermittelnden Tiere werden inseriert und sobald sich Interessenten melden (bei der Vermittlerin Eva Volk, Tel.: 0173-9423672) wird die Pflegestelle informiert und ein Termin gemacht, der für alle Parteien passt. Der Besuchstermin dient dem Kennenlernen aller Beteiligten (Tier, Interessent, Pflegestelle, Vermittlung). Erst wenn alle sich kennengelernt haben, wird die Entscheidung für oder gegen eine Vermittlung getroffen. Hierbei hat auch die Pflegestelle Mitspracherecht, denn sie ist es, die das Tier und seine Bedürfnisse am allerbesten kennt.

Ich muss sagen, dass es mir persönlich immer relativ leicht fällt, das Tier ins neue Zuhause abzugeben, eben weil ich die Leute kennenlerne und, wenn sie es möchten, auch in Kontakt bleibe. Ich stehe auch für das spätere Leben gerne beratend zur Seite.

Es ist bisher immer ein sehr schönes Zuhause gefunden worden, wo alles gepasst hat. Am schönsten sind die Berichte und Fotos von glücklichen Tieren und Menschen, die zueinander gefunden haben.

Ich betrachte mich als Hotel „Zwischenstation“, und ich mache das seit Jahren sehr gerne.

SAMT beim Erntedankfest

Von SAMT e.V. Fast zwei Jahre ist es her, dass SAMT das letzte Mal mit dem Tierschutzstand beim Stadtfest in Jülich teilnehmen konnte. Zum Erntedankfest Anfang Oktober war es endlich wieder so weit, und das gleich in dreifacher Größe. Neben dem Pavillon für die Tombola präsentierten sich der Arbeitskreis Nutztiere zum Thema Milch mit veganen Produkten zum Probieren sowie die SPD mit der Aktion „Sozis für Tiere“.
Bei herrlichem Sonnenschein war die Jülicher Innenstadt gut besucht und es hat uns unglaublich gefreut, dass so viele Menschen an unseren Stand kamen.

SAMT e.V. Jülich wird voraussichtlich wieder seine Weihnachtsstände abhalten können. Am Samstag, den 27. November / 4. Dezember / 11. & 12. Dezember  und 18. Dezember können sich bei ordentlichem Wetter die Menschen aus dem Jülicher Land an unserem besonderen Angeboten erfreuen und tun damit auch noch Gutes für unsere Tiere.
Geboten werden viele tierische Informationen rund um Haustiere, „Nutztiere“ und Wildtiere, eine kleine Tombola mit hübschen weihnachtlichen Accessoires, unsere leckeren Weihnachtskekse, Walnüsse, Gewürze, Schmusekissen für Miezekatzen, kreativ Selbstgenähtes und NEU: einen Probierstand mit pflanzlicher Milch – zum Kaffee oder so – und veganen Süßigkeiten.
Wir freuen uns auf regen Besuch und interessante Gespräche.

Aktuelles aus der Tierschutzarbeit

Foto: Eva Volk

SAMT proudly presents: Mia – FIP Survivor

Von Eva Volk/SAMT e.V. Im April war ein trauriger Tag für die Besitzerin von Mia, denn es wurde bei der damals knapp vier Jahre alten Katze aufgrund der Symptomatik FIP diagnostiziert. FIP, die feline infektiöse Peritonitis, war in den letzten Jahrzehnten immer und ausschließlich tödlich für jede Katze, es gab keine Heilung. Egal, ob die feuchte, die trockene oder die neurologische Form, FIP kennt keine Gnade.

Mia hatte die neurologische Form erwischt, die schlimmstmögliche Variante, zusätzlich lag auch die beginnende feuchte Form vor. Die Kleine konnte kaum noch stehen, ihre Füße rutschten weg, die Beine zitterten, sie hatte dramatisch abgenommen, die Augen waren u.a. durch Einblutungen massiv verändert. Diverse Blutuntersuchungen sowie eine Punktierung der – wenn auch kleinen – Flüssigkeitsansammlung im Bauch bestätigten schließlich den traurigen Verdacht FIP. Also ein Todesurteil, nur noch eine Frage der Zeit. Sehr, sehr wenig Zeit.

Aber Moment… da war doch was? Da hatten wir doch was gehört?

Vor knapp drei Jahren hatte eine Dame in Deutschland ebenfalls einen Kater mit FIP. Sie wollte sich nicht damit zufriedengeben, dass er sterben soll, setzte Himmel und Hölle in Bewegung und schaffte es, das neue rettende Heilmittel zu organisieren. Und so wurde ihr Kater Max die erste Katze, die jemals in Deutschland geheilt wurde.

Woher kommt dieses Mittel nun? In den USA wurden von einem Hersteller aus dem Bereich der Humanmedizin mögliche antivirale Medikamente gegen Ebola getestet. Eine Variante davon wurde bei weiterführenden Forschungen an der University of California für eine Studie an Katzen genutzt, die an FIP litten. Die Wirksamkeit des Virostatikums wurde durch die Studie belegt. Die Überlebensrate liegt bei rund 85%. Vorher war sie 0,0 %, immer. Mittlerweile bestätigt auch die Kleintierklinik der LMU München die Heilbarkeit von FIP und hat selbst eine Studie mit einem verwandten Mittel gestartet.

Die zuvor erwähnte Besitzerin von Max wollte es so vielen Katzen wie irgendwie machbar ermöglichen zu überleben. Also gründete sie eine Facebook-Gruppe. Solange das vielversprechende und studienbewährte Medikament innerhalb der EU noch keine Zulassung hat, wird dort Aufklärungs- und Informationsarbeit zu FIP und den jeweiligen Behandlungsmethoden geleistet. Internationale Erfahrungswerte und aktuelle Forschungsdaten der Behandlung werden dargestellt und der Austausch mit anderen Katzenbesitzern ermöglicht, die eigenverantwortlich ihre Katzen behandeln und retten. Auf laufende Studien, die ggf. erkrankte Katzen aufnehmen, wird ebenso hingewiesen. Das ersetzt natürlich keine Abstimmung mit dem Tierarzt, soll aber die veterinärmedizinische und biotechnologische Anamnese, Diagnose und Therapie erleichtern, unterstützen und beschleunigen.

Und so stellten wir den Kontakt her.

Mia wurde drei Monate lang durch ihre Besitzerin eigenverantwortlich zu Hause behandelt. Von tierärztlicher Seite wurde eine Verlaufskontrolle durch regelmäßige Blutbilder durchgeführt. An die Behandlung schloss sich eine Beobachtungsphase ohne Medikation von weiteren drei Monaten an.

Soweit die trockenen Fakten.

Jetzt das Wichtigste: MIA IST GEHEILT! MIA HAT FIP BESIEGT! MIA DARF LEBEN!

Es kommt einem Wunder gleich, die kleine Maus hat eines der größten Übel überlebt, das Katzen befallen kann! Wir freuen uns unendlich, dass wir Mia nach Kräften unterstützen konnten bei ihrem Heilungsprozess.

Bitte verbreitet die Botschaft: FIP IST HEILBAR!

Weitere Infos unter www.fipfree.de

Mollys Kolumne November 2021

Liebe/r Leser/in,

gibt es etwas, das eine innige Katzenfreundschaft von jetzt auf gleich beenden kann? Das muss ich leider ganz klar mit ja beantworten. Die wichtigere Frage aber ist, lässt sich dieser Bruch wieder kitten?

Ich hatte bereits beim letzten Mal berichtet: Nach einem Vorfall in unserem Gehege, bei dem vermutlich ein fremder Geruch der Auslöser war, konnten wir drei Katzenmädchen nicht mehr rausgehen, ohne dass es heftigen Ärger untereinander gab. Zurück im Haus waren wir friedlich wie immer, als wäre nichts gewesen. Unsere Menschen haben wochenlang das Rausgehen mit uns geübt, bis alles wieder in Ordnung schien. Dann gab es erneut einen Vorfall mit einem fremden Geruch. Wieder ein scheinbar kleines Ereignis, aber mit umso größerer Wirkung auf uns Fellnasen. Ab da haben wir uns auch nicht mehr im Haus vertragen und unsere Menschen mussten uns räumlich voneinander trennen. Eine unheimlich belastende Situation für alle. Vorher war es schon nervig, dass wir einfach nur nicht raus konnten, wann wir wollten. Keiner hat geahnt, dass es noch viel schlimmer kommen wird.

Nun mussten wir erstmal wochenlang üben, uns im Haus wieder zu vertragen. Das ging mal besser mal schlechter. Über Tag waren wir die ganze Zeit getrennt. Frauchen kam in jeder Mittagspause von der Arbeit nach Hause, um einen „Umschluss“ zu machen, so dass jede von uns mal nach draußen kam, um auch das nicht zu verlernen. Ganz allmählich wurde es besser. Am Anfang konnten Frieda und Mira schon wieder zusammenbleiben, bei mir hat es etwas länger gedauert. Manche behaupten, ich wäre unheimlich nachtragend. Ich sage, ich kann mir Sachen eben gut und lange merken.

Inzwischen dürfen wir im Haus schon wieder alle zusammenbleiben, und auch draußen läuft es ganz gut. Da sind unsere Menschen aber noch vorsichtig und wollen nichts vorschnell riskieren. Aktuell dürfen wir nur in Begleitung raus. Ist aber nicht so schlimm wie im Sommer. Wenn’s draußen kalt ist, bleiben wir sowieso lieber in Heizungsnähe.

Wie man auf den aktuellen Bildern sieht, haben wir Drei uns zum Glück erinnert, dass wir beste Freundinnen sind. Ich kann gar nicht ausdrücken, wie froh wir sind.

Fotos: B. Uhlig

Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass sowas noch mal passiert. Aber dann sind unsere Menschen bestimmt von Anfang an viel gelassener, weil sie nun wissen, wie sie das wieder für uns lösen können. Niemals verzagen und eine Engelsgeduld sind die Werkzeuge, mit denen sie unsere Freundschaft wieder hergestellt haben. Seit Beginn bis heute sind insgesamt bereits 5 Monate vergangen und wir sind noch nicht ganz am Ende des Weges. Aber ich bin sicher, den Rest schaffen wir auch noch.

Bis zum nächsten Mal,

Deine Molly SAMTpfote