Rezept des Monats März 2019

Blumenkohl-Auflauf mit gerösteten Kürbiskernen
(vegetarisch)

Blumenkohl-Auflauf mit gerösteten Kürbiskernen

Zutaten:

  • 50 g Kürbiskerne
  • 1 Blumenkohl
  •  600 g Kartoffeln
  • 100 g Schmand
  • 150 g Frischkäse
  • 100 ml Gemüsebrühe
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • Fett für die Auflaufform
  • 100 g geriebener Käse

Zubereitung:

  1. Kartoffeln schälen, in dicke Scheiben schneiden und in Salzwasser gar kochen. Blumenkohl in kleine Röschen zerteilen und ebenfalls in kochendem Wasser garen.
  2. Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten.
  3. Schmand mit Frischkäse und warmer Gemüsebrühe verrühren, mit den Gewürzen nach Belieben abschmecken.
  4. Eine Auflaufform fetten, die Blumenkohlröschen und die Kartoffelscheiben darin verteilen, mit der Schmand-Masse übergießen, die Kürbiskerne und den geriebenen Käse darüberstreuen. Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad ca. 30 min überbacken.

Alternativer Ansatz bei der Schlachtung

Eva Volk/SAMT e.V. Wir alle haben noch die grauenhaften Bilder aus dem Schlachthof Düren vor Augen, die vor über einem Jahr an die Öffentlichkeit gelangten. Die geschilderten Zustände haben sehr viele Manschen fassungslos zurückgelassen. Bundesweit wird leider immer wieder von ähnlichen Zuständen berichtet. Für viele ein Anlass, den eigenen Fleischkonsum gründlich zu überdenken. Wie kann eine Lösung aussehen, wenn jemand nach wie vor Fleisch essen möchte? Vielleicht ist dies hier ein Baustein:

In Hessen wurde von der Gruppe „Extrawurst“ ein mobiler Schlachthof entwickelt. Bei Extrawurst arbeiten Bauern, Metzger, Forschung, Verbände und Verwaltung zusammen. Gut, nicht alle Teilnehmer sind auf einmal zu radikalen Tierschützern mutiert, keine Frage. Oberstes Ziel ist die Verbesserung der Fleischqualität von Rindern, Schafen und Ziegen durch eine stressfreie Schlachtung ohne Transport. Somit soll die Schlachtung auf dem Hof stattfinden.

Tiertransport
Foto: mariopacheco@pixabay

Als erstes steht bei einem solchen Vorhaben natürlich – wie kann es anders sein – die aktuelle Gesetzeslage im Weg. Nur Rinder, die ganzjährig auf der Weide gehalten werden, dürfen im Haltungsbetrieb getötet werden. Alle andere sind nach EU-Hygieneverordnung lebend in den Schlachthof zu bringen. Die Frage war also, wie kommt man aus der Nummer rechtlich einwandfrei wieder raus? Die Lösung lautet: Der mobile Schlachtstand wird als Erweiterung des Betriebes, also des Schlachthofs, deklariert und somit ist das Verfahren rechtskonform, insofern das geschlachtete Tier danach innerhalb einer Stunde zur weiteren Verarbeitung in den Schlachthof verbracht wird.

Schlachthof
Foto: blackriv@pixabay

Die Funktionsweise des mobilen Schlachtstands ist relativ simpel. Er wird auf den Hof möglichst nah zum Tier gebracht, das Tier wird hineingeführt, fixiert und der Bolzenschuss gesetzt. Es folgt der tödliche Schnitt. Auf jeden Fall wird den Tieren auf diese Weise der Stress des stundenlangen Transports erspart, genauso wie der Auftrieb im Schlachthof, wo die verängstigten Tiere das Leid der Rinder vor ihnen hautnah mitbekommen. Ohne die sonst anscheinend übliche Hektik bei der Fließbandschlachtung sollte auch ein korrektes und schnelles Setzen des Bolzenschusses möglich sein.

In Zeiten der Massentierhaltung ist dieser Ansatz natürlich nicht die Lösung für alles. Er eignet sich nur für einzelne Tiere, allein schon wegen der einzuhaltenden kurzen Zeitspanne bis zur Anlieferung im Schlachthof. Direktvermarktende Biobetriebe finden hier aber eine Möglichkeit, der zunehmend sensibilisierten Kundschaft eine Alternative zu bieten.

Der Schlachtpreis wird sich nach ersten Berechnungen mit diesem Verfahren verdoppeln und somit der Verkaufspreis ebenfalls deutlich ansteigen. Aber das sollte der bewusste Konsument im Sinne der Tiere bereit sein in Kauf zu nehmen.

Ein Anfang.

Glücklich vermittelt – März 2019

Von SAMT e. V. Jedes Jahr vermittelt SAMT viele Tiere in ein schönes, neues Zuhause. Jedes einzelne dieser Tiere liegt uns am Herzen und mit aller Sorgfalt wird das richtige neue Heim gesucht. Es ist immer eine Freude zu sehen, wie die Tiere nach dem Einzug aufblühen und beginnen, sich wohlzufühlen.

Manche Tierschicksale haben uns besonders berührt, wie diese beiden: Timba und Gino.

Timba
Foto: Sylvia Duda

Die 9 Jahre alte Timba verlor ihr Zuhause wegen einer schweren Krankheit ihrer Besitzerin. Anfangs machte uns ihr Gesundheitszustand großen Kummer und wir ahnten nichts Gutes. Zum Glück war die Süße irgendwann über den Berg. Dann stellte sich auch noch heraus, dass das Fellmonster gegenüber Artgenossen zur Kampfkatze mutierte. Also musste ein Platz als Einzelkatze her. Nach längerem Suchen fand sich endlich ein nettes junges Pärchen, das ein Herz für eine ältere Katzendame besaß. Timba dirigiert jetzt wohlwollend ihr neues Personal.

Gino
Foto: Denise Klein

Der Letzte aus der Jackerather Katzenschwemme vom Sommer 2018 war der 3 Jahre alte Kater Gino. Während alle anderen Miezen schon längst ein neues Zuhause gefunden hatten, war Gino auch nach Monaten immer noch da, denn er ist FIV-positiv. Schlechte Vermittlungsaussichten, dabei hat man selten so einen freundlichen Kater erlebt. Große Hoffnung auf ein neues Heim für ihn hatten wird nicht. Aber – wie so oft – kommt Zeit, kommt Rat, und in diesem Fall ein junges Paar, das sich von der Diagnose nicht abschrecken ließ. Gino genießt es jetzt, der absolute Mittelpunkt zu sein.

Tier des Monats März 2019

Notfall Suni – Unterstützung bei Privatvermittlung

Labrador-Retriever-Mix Suni
Foto: Astrid Meyer

Suni ist ein Labrador-Retriever-Mix und ca. 9 Jahre alt. Er ist ein kastrierter und gechippter Rüde. Ursprünglich kam er vor rund 6 Jahren aus Ungarn. Er muss leider schweren Herzens abgegeben werden. Vor anderthalb Jahren ist sein Herrchen schwer erkrankt und muss jetzt in ein Pflegeheim. In diesem Zusammenhang muss auch das Haus verkauft werden. Bisher hat es sich als unmöglich erwiesen, eine Mietwohnung zu finden, in die auch Suni einziehen darf.

Labrador-Retriever-Mix Suni
Foto: Astrid Meyer

Suni ist ein ruhiger, freundlicher Hund, der als älterer Herr schon etwas gemächlicher unterwegs ist. Kinder sind für ihn okay, Katzen hingegen nicht. Bei anderen Hunden entscheidet die Sympathie. Er geht gerne spazieren und ist von seinen Menschen gut abrufbar.

Bitte gebt Suni eine Chance!

Kontakt:
Astrid Meyer
0157-73775225

Ein Denkanstoß

Tim Werner von der Tierrechtsgruppe Münster for Liberation veranstaltet regelmäßig Demonstrationen, bei denen Passanten auf der Straße Videomaterial aus Mast- und Schlachtbetrieben gezeigt wird mit dem Ziel, die Menschen für das Schicksal der Tiere in dieser Industrie zu sensibilisieren.
Während einer solchen Demonstration in Iserlohn im Oktober 2018 konnte er ein sehr ergreifendes Gespräch mit einem ehemaligen Schlachthaus-Mitarbeiter führen.

Rinder auf einer Wiese
Foto: marys_fotos@pixabay

„Nachdem ich einen Mann ansprach, welcher stehen geblieben war, um unser Videomaterial zu betrachten, erzählte dieser mir folgendes: „Ich habe bis vor einem Jahr im Schlachthaus gearbeitet. Ich konnte das dann nicht mehr. Wenn ich morgens schon das Blut gerochen habe, ist mir schlecht geworden. Überall Blut – es spritzt einem ins Gesicht und es läuft einem in großen Bächen zwischen den Füßen durch zum Abfluss. Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen, diese wunderschönen sanften Geschöpfe (Rinder) zu ermorden. Sie standen vor mir und haben gezittert und sie haben sogar geweint, weil sie genau wussten, was sie erwartet.
Ich habe sie mit der einen Hand gestreichelt und mit der anderen Hand habe ich ihnen den Bolzenschuss verpasst. Aber die sind dadurch nicht tot und meist auch nicht richtig betäubt. Die haben ganz oft danach noch genau mitbekommen, wie ihnen der Hals aufgeschlitzt wurde. Das war doppelte Quälerei für die Tiere. Ich wollte das nicht mehr erleben müssen, 125 Rinder am Tag zu ermorden. 125 Lebewesen! Jeden Tag! Deshalb habe ich da gekündigt.“

Sein hautnaher Bericht ist mir äußerst nahe gegangen und er beschäftigt mich noch jetzt.
Ich hatte Tränen in den Augen – genau wie er, während wir uns im Gespräch in diese Situation versetzten. Doch leider reichte diese traumatische Vergangenheit nicht aus, ihn dazu zu bringen, keine Tiere mehr zu essen.

Heute lässt er andere Menschen das Morden für ihn übernehmen. Er beruhigt sein Gewissen damit, nur noch einmal die Woche Fleisch zu essen und dann auch nur, wenn es „human getötet“ wurde.
Im Gespräch konnten wir gemeinsam herausarbeiten und uns darauf einigen, dass
– wir kein Fleisch brauchen um zu überleben,
– Fleisch zu essen nicht gesund ist,
– Tiere Lebewesen sind, die nicht sterben wollen,
– es keine humane Art gibt, jemanden zu töten, der nicht sterben will.

Er konnte oder wollte nicht die logische Schlussfolgerung aussprechen, dass wir es dann einfach nicht tun sollten – dieses Blutvergießen. Doch es begann sichtlich in ihm zu arbeiten und seine feuchten Augen schauten tief in meine feuchten Augen. Wir gaben uns die Hände und berührten uns mit der anderen Hand an der Schulter. Ich drückte die Hand, die bis vor einem Jahr noch 125 Rinder am Tag tötete. Es war in dem Moment eine wortlose aber sehr enge Verbindung, die tausend Worte sprach. Wir berührten uns gegenseitig im Herzen.

Er bekam zum Abschied eine Infokarte von mir und ich wünschte ihm von Herzen alles Gute, denn ich konnte spüren, wie sehr ihn diese unzähligen Morde auf der Seele lagen. Ich konnte ihm das Versprechen abverlangen, sich weiter mit dem Thema auseinanderzusetzen und das ist wundervoll. Das war heute eine äußerst emotionale Erfahrung für mich. Das ist es, was wir tun, wenn wir auf der Straße stehen. Wir berühren Menschen. Im Herzen. Auch uns selbst.“

Weiterführender Link:

http://tierrechtstreff-muenster.de/

Der Arbeitskreis Schlachthof stellt sich vor

Wir sind der „Arbeitskreis Schlachthof“ von SAMT e. V. Jülich. Im Frühjahr 2018 nach der Teilnahme einzelner SAMT-Mitglieder an der Podiumsdiskussion „ Tierschutz in Schlachthöfen“ mit dem Tierrechtler und Gründer der „SOKO Tierschutz“ haben wir diesen Arbeitskreis gegründet. Die heimlich aufgenommenen Bilder aus dem Dürener Schlachthof und die Schilderungen von Friedrich Mülln von der „SOKO Tierschutz“ über den brutalen und gesetzwidrigen Alltag in der so genannten „Fleischerzeugung“ waren erschütternd. Keiner von uns hätte diese Zustände und ein solches Systemversagen für möglich gehalten.

Schweineschnauze
Foto: pexels@pixabay

Der Tierschutz ist Staatsziel und im Grundgesetz verankert. Ein Kernsatz im Tierschutzgesetz lautet: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schaden zufügen.“ Aufgerüttelt und motiviert über die Vorgänge und Zustände – auch über die schrecklichen Arbeitsverhältnisse – in den Schlachthöfen, bei den Tiertransporten und in der Massentierhaltung versuchen wir aufzuklären, Menschen für diese Themen zu sensibilisieren und Verbündete zu finden. Das ist uns im Forum „Gute Nahrung“ gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) in Düren gelungen. Auch bei der Evangelischen Kirche von Pfarrer Cervigne aus Aldenhoven konnten wir unsere Themen platzieren. Wir haben einen gemeinsamen offenen Brief an den Landrat verfasst und konnten die Jülicher SPD überzeugen, für den Dürener Schlachthof eine Videoüberwachung zu fordern. Aktuell laden wir Bundestagsabgeordnete/Politiker der unterschiedlichen Fraktionen zu Gesprächen ein. An den SAMT-Infoständen diskutieren wir mit interessierten Menschen und in den Gesprächen wird deutlich, dass das Bewusstsein für diese Missstände wächst.

Auch wenn unsere Arbeit mühsam und oft frustrierend ist, können wir die bestehenden Zustände wie z.B. Fehlbetäubungen bei der Schlachtung, das millionenfache Schreddern von Küken, die betäubungslose Kastration von Ferkeln usw. nicht akzeptieren. Wir wollen Veränderungen herbeiführen. Die steigenden Zahlen von Teilnehmern bei den unterschiedlichen Demonstrationen gegen diese Missstände zeigen, unsere Themen sind in der breiten Öffentlichkeit angekommen.

Und das Gute ist: Jeder kann etwas tun, jeder kann mitmachen – wenn er z. B. beim Einkauf genau hinsieht, was in seinem Wagen landet, oder was im Restaurant auf seinem Teller liegt!

Weiterführender Link:

https://www.soko-tierschutz.org/

 

Mollys Kolumne März 2019

Liebe/r Leser/in,

bei uns war mal wieder was los. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Wir drei Katzenmädchen sind ja eigentlich ein Herz und eine Seele, aber urplötzlich fing unsere kleine Mira an, sich ganz seltsam zu benehmen. Es begann damit, dass sie keinen richtigen Appetit mehr hatte. Das war schon seltsam genug, denn eigentlich macht sie mit ihren Futterportionen immer kurzen Prozess. Später tänzelte sie lieber um Kater Kasimir herum und umschmeichelte ihn mit dem Köpfchen und ihrem Hinterteil, anstatt mit uns zu spielen. Ich dachte immer, Jungs interessieren uns nicht, aber mit einem Mal suchte sie ständig seine Nähe. Und Kasimir gefiel die Aufmerksamkeit sichtlich gut. Beiden schienen regelrecht verliebt. Und als wären Frieda und ich dadurch nicht eh schon genervt genug, kam es ein paar Tage später noch dicker. Wie eine Verrückte rollte Mira über den Boden und jammerte, als hätte sie Schmerzen. Keiner hatte eine Ahnung, was los war, nur mir dämmerte es so langsam. Dunkel konnte ich mich zurückerinnern, dass ich in ihrem Alter auch mal so eine Phase hatte. Und es war sehr stressig, nicht nur für alle anderen, die nachts kein Auge mehr zutaten, auch für mich selber. Körperlich und psychisch. Zum Glück musste sich die kleine Mira nicht lange quälen. Nach wenigen Tagen war der Spuk vorbei. Aufatmen und Erleichterung bei allen. Aber die Ruhe währte nur kurz. Bereits zwei Tage später fing Frieda mit demselben Theater an. Muss wohl an den frühen Frühlingstemperaturen in diesem Jahr gelegen haben. Der Unterschied war nur, dass Kasimir ihre Flirtversuche nicht erwiderte. Sein Herz war ja auch bereits vergeben. Was für eine treue Seele.

Frieda und Mira
Foto: Beate Uhlig

Rolligkeit heißt dieser Zustand, sagte mein Frauchen. Witzig, aber der Namen ist meiner Meinung nach sehr treffend. Kaum waren beide kleinen Katzenmädchen damit durch, ging’s ab zur Tierärztin. Zum Kastrieren. Ich weiß noch, es tut ein bisschen weh hinterher, aber dafür kehrt diese Rolligkeit nie mehr zurück. Zum Glück. Aber nicht nur deswegen sollte die Kastration für jedes junge Kätzchen Pflicht sein. Unser Kasimir ist selber kastriert, da kann ja nichts passieren, aber nicht auszudenken, wenn man da an einen unkastrierten, liebestollen Herzensbrecher trifft. Ruckzuck hat man dann als Weibchen die Babies am Hals. Und dann? Wer soll sich um die kümmern? Und wenn diese dann wiederum trächtig werden? Wo soll das hinführen? Nein, nein, dann lieber so eine kleine Routineoperation und gut ist’s.

Frieda und Mira
Foto: Beate Uhlig

Inzwischen haben sich Mira und Frieda von dem Eingriff erholt. Bereits am nächsten Tag sind sie wieder durch’s Haus geflitzt, als wäre nichts gewesen. Ich freue mich, dass Mira jetzt wieder mit mir spielt, auch wenn sie und Kasimir noch immer viel zusammen kuscheln. Dieser Ausnahmezustand hat uns alle näher zusammengeschweißt.

Bis zum nächsten Mal,

Deine Molly SAMTpfote