Rezept des Monats August/September 2017: Zucchini-Bratlinge mit Dillcreme

Zucchini-Bratlinge mit Dillcreme
(für 4 Personen)

Von Beate Uhlig/SAMT e. V.

Abb: Zucchinibratlinge mit Dillcreme

Zutaten für die Bratlinge:

  • 600 g Zucchini
  • 1 Zwiebel
  • 50 g feine Haferflocken
  • 4 EL Milch
  • 150 g Feta
  • 125 g Magerquark
  • 2 Eigelb
  • Salz, Pfeffer, Korianderpulver
  • ½ Bund Dill, fein gehackt
  • 2 Eiweiß, steif geschlagen
  • Olivenöl
  • Bei Bedarf etwas Mehl

Zutaten für die Dillcreme:

  • 125 g Magerquark
  • 2 EL Milch
  • 200 g Joghurt natur
  • ½ Bund Dill, fein gehackt
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  • Zucchini fein reiben, Zwiebel fein hacken und beides in einer beschichteten Pfanne andünsten bis alle Flüssigkeit verdampft ist. Auskühlen lassen.
  • In einer Schüssel Haferflocken in der Milch einweichen, bis die Milch aufgesogen ist.
  • Feta in kleine Würfel schneiden und zusammen mit Magerquark, Eigelben, Gewürzen, Dill und der ausgekühlten Zucchini unter die Haferflocken mischen. Zuletzt das steif geschlagene Eiweiß vorsichtig unterheben.
  • Öl in einer Pfanne erhitzen und die Masse in kleinen Portionen hineingeben. Zu flachen Bratlingen flachdrücken und bei mittlerer Hitze von beiden Seiten goldbraun anbraten. (Sollte die Masse noch zu locker sein und der Bratling zerfallen, etwas Mehl untermischen.)
  • Zutaten für die Dillcreme glatt rühren und mit Gewürzen abschmecken. Zusammen mit den Bratlingen servieren.

 

  • Wer auch ein tolles vegetarisches oder veganes Rezept kennt und beitragen möchte, schickt es (gern mit Foto) an: molly@s-a-m-t.de

Das Rezept wird dann in einem der nächsten Newsletter veröffentlicht.

Empfehlung des Monats August/September 2017: SureFeed Mikrochip Futterautomat

Abb: Futterautomat Sure Feed

Aus unserem Mehrkatzenhaushalt sind diese Automaten nicht mehr wegzudenken. Die Geräte sind Chip-gesteuert und funktionieren sowohl über den implantierten Mikrochip im Nacken der Tiere, als auch über den mitgelieferten Transponder an einem Halsband. Nur beim einprogrammierten Tier öffnet sich die Klappe, so dass sich die Katzen nicht gegenseitig Futter stehlen können – besonders wichtig, weil bei uns die ein oder andere auch Medikamente oder Spezialfutter darin hat. Außerdem fressen nicht immer alle gleich die ganze Portion auf und können dann später noch mal dran. Durch die Klappe bleibt das Futter im Automaten frisch und geschützt. Unsere Mädchen haben direkt verstanden, wie die Dinger funktionieren. Kasimir brauchte was länger, aber dafür gibt es bei dem Gerät ein Lernprogramm. Die Automaten sind nicht billig, aber für uns ihr Geld wert. Man braucht beim Füttern nicht beibleiben und jeder bekommt seine feste Futtermenge. Und man kann auch getrost mal über zwei Tage wegfahren, ohne dass jemand nach den Tieren sehen muss.

Im Fachhandel und online, ca. 95-100 €

Für besonders schlaue Katzen, die von der Seite ihren Kopf in den Automaten stecken, gibt es für 11 € beim Hersteller eine Aufsteckhaube. Rosina hatte das immer gern bei Molly gemacht. Wir hatten stattdessen aber einfach einen kleinen Karton darübergestülpt. Nicht so schick, aber tat es auch.

P.S.: Für Einkatzenhaushalte gibt es den Automaten in abgespeckter Form mit Bewegungssensor. Den haben wir selber aber nicht getestet.

  • Wer gern ein Buch, ein Produkt oder ähnliches empfehlen möchte, schickt einen Kommentar (am besten mit Foto) an: molly@s-a-m-t.de. Dieser wird dann als Tipp des Monats in einem der nächsten Newsletter veröffentlicht.

Tier des Monats August/September 2017: MILOSC

Abb: Kater Milosc

Milosc ist ein 8 Jahre alter Abgabekater. Irgendwann ist er aus seinem Zuhause entlaufen. Als er nach längerer Zeit dort wieder auftauchte, hatte er große Probleme an der Schnauze. Sein Herrchen hatte nichts Eiligeres zu tun, als ihn zum Einschläfern zu bringen. Das hat die Tierärztin natürlich empört abgelehnt und uns informiert, sodass wir den armen Kerl übernehmen konnten.

Seine Zähne sahen wirklich schlimm aus, daher mussten sie leider samt und sonders gezogen werden. Jetzt geht es Milosc schon viel besser und er kann endlich wieder ohne Schmerzen fressen. Er ist ein ganz genügsamer Kerl, der einfach nur geliebt werden will. Schmusen findet er einfach toll. Wir suchen für ihn ein Körbchen auf Lebenszeit, wo er endlich im Mittelpunkt steht. Ob er andere Katzen mag, können wir leider nicht sagen, sodass er wahrscheinlich als Einzelkater besser aufgehoben ist. Freigang muss er nach einer gewissen Eingewöhnungszeit auf jeden Fall wieder bekommen.

Milosc wird kastriert und gekennzeichnet abgegeben.

Urteil zur Verkehrssicherungspflicht beim Gassi gehen mit mehreren Hunden

Quelle: www.rechtsindex.de

Wer aus Gefälligkeit Hunde ausführt, muss die Tiere so halten, dass von den Hunden keine Gefahr für Leben und/oder Gesundheit von Menschen ausgeht. Im konkreten Fall sprang einer der Hunde an eine Frau hoch, um zu schmusen. Hierbei wurde eine Frau verletzt.

Abb: Zwei Hunde an der Leine
Nicht immer sind Hunde so brav beim Gassi gehen.

Der Sachverhalt
Die 22 Jahre alte Klägerin und die Beklagte begegneten sich beim Spazierengehen. Die Beklagte führte drei angeleinte Hunde aus, neben ihrem eigenen Schäferhund aus Gefälligkeit einen Boxermischling und den Cane Corso eines Bekannten. Der Cane Corso sprang die Klägerin überraschend an, als die Klägerin die Beklagte mit den Hunden passieren wollte. Die Klägerin erlitt Schürfwunden und unter ihrem Auge eine kleinere blutende Gesichtsverletzung, die unter Narbenbildung verheilte. Von der Beklagten hat sie ein Schmerzensgeld in Höhe von 3.000 Euro verlangt.

Die Entscheidung
Die Schadensersatzklage der Klägerin war erfolgreich. Wer aus Gefälligkeit mehrere Hunde gleichzeitig ausführt („Rudelführen“), hat alle Hunde so zu beaufsichtigen, dass sie fremde Menschen nicht gefährden. Verletzt der Hundeführer diese Verkehrssicherungspflicht, weil einer der Hunde an einer fremden Person hochspringt und diese verletzt, haftet er auf Schadensersatz, so das Urteil (Az. 9 U 91/14) des Oberlandesgerichts Hamm.

In Bezug auf den großen Hund Cane Corso habe die Beklagte zwar der im Landeshundegesetz Nordrhein-Westfalen geregelten Leinenpflicht genügt. Sie habe den Hund aber dennoch nicht so geführt, dass er nicht von sich aus die Klägerin habe anspringen und verletzen können. Hierzu sei es nicht ausreichend gewesen, wenn die Beklagte den Hund eng bei sich gehalten habe. Vielmehr habe die Beklagte ein Hochspringen des Hundes durch einen hinreichend sicheren Griff von vornherein vermeiden müssen.

Hund springt zum Schmusen hoch
Dies auch deswegen, weil ihr – wie sie selbst eingeräumt habe – bekannt gewesen sei, dass der Hund zum Schmusen schon einmal an Personen hochzuspringen und ihnen die Pfoten auf die Schultern zu legen pflegte. Dass die Beklagte zugleich zwei weitere Hunde an Leinen geführt habe, entlaste sie nicht. Eine derartige „Rudelführung“ sei im vorliegenden Fall zwar nicht verboten gewesen, steigere aber das Gefährdungspotential für Dritte und könne deswegen die an den Hundeführer zu stellenden Sorgfaltsanforderungen erhöhen.

Gericht:
Oberlandesgericht Hamm, Urteil vom 03.02.2015 – 9 U 91/14

Mit der Katze auf langer Fahrt

Von Beate Uhlig/SAMT e. V. Eine lange Autofahrt ist für die meisten Katzen ein äußerst unschönes Erlebnis, da dies in der Regel für sie Stress pur bedeutet. Da wird gejammert, geschrien und gezittert was das Zeug hält, und raubt damit den übrigen Fahrzeuginsassen ebenfalls noch den letzten Nerv. Doch wie lässt sich der unliebsame Transport gestalten, dass er für alle Beteiligten, inklusive der Katze versteht sich, möglichst entspannt verläuft?

Abb: Katze im Koffer
Ich packe meinen Koffer … so nicht!

Zuallererst sollte überlegt werden, ob der Transport auch tatsächlich notwendig ist. Im Gegensatz zu uns Menschen fährt der überwiegende Teil unserer Samtpfoten sicherlich nicht wirklich gerne in den Urlaub. Viel lieber bleibt sie zu Hause. Während der Ferien ist es angenehmer für sie, in ihrer gewohnten Umgebung von einem Dritten versorgt zu werden. Lässt sich die Fahrt im Auto mit der Katze wirklich nicht vermeiden, beispielsweise wegen eines Umzugs, so gilt es, einige wichtige Punkte zu beachten, damit möglichst wenig Stress für Menschen und Tier entsteht.

Die Reise beginnt schon mit der Wahl der Transportbox. Sie sollte stabil sein und sich im Auto leicht befestigen lassen. Nichts ist schlimmer als eine ungesicherte Transportbox, welche bei einer Vollbremsung unkontrolliert durch den Fahrgastraum fliegt. Nicht nur das Tier kann dadurch schwer verletzt oder gar getötet werden, auch für die menschlichen Insassen besteht höchste Gefahr. Es gibt spezielle Autotransportboxen, welche sich sicher im Fahrzeug verstauen lassen. Idealerweise gewöhnt man seine Mieze bereits ausreichende Zeit vor Fahrtantritt an die neue Box, z.B. indem sie ihr zu Hause als Schlafplatz angeboten wird. Weiterhin sollte die Katzenbox groß genug sein, damit sich die Katze bei längerer Autofahrt gemütlich drin ausstrecken und bequem liegen kann. Sie sollte aufstehen, sich strecken und umdrehen können. Im Idealfall ist die Box so groß, dass eventuell auch eine kleine Reisetoilette darin Platz findet, ohne den Bewegungsspielraum zu sehr einzuschränken. Hierfür eignen sich am besten XXL Katzenboxen oder Hundeboxen für mittelgroße Hunde. Eine weiche Decke sorgt für Behaglichkeit.

Auch wenn für längere Autofahrten Beruhigungsmittel für Katzen zur Verfügung stehen, sollte dies nach Möglichkeit alleine schon wegen der Gesundheit des Tieres vermieden werden sollte. Nur wenn das Verhalten der Katze übermäßig ängstlich, nervös oder gar aggressiv ist, könnte man in Absprache mit dem Tierarzt oder der Tierärztin darüber nachdenken. Von einem kompletten Ruhigstellen bzw. Sedieren, so dass die Katze schläft und bewegungslos ist, sollte aber auf jeden Fall abgesehen werden. Vorzuziehen sind, wenn es sich nicht vermeiden lässt, natürliche Beruhigungsmittel. Eine leichte Beruhigung durch Bachblüten oder ähnlichem kann sicher nicht schaden. Als ebenfalls nützlich hat sich das Feliway Transport Spray bewährt. Das Spray ist ein spezielles Produkt zur Förderung des Wohlbefindens der Katze. Es ist dem natürlichen Wohlfühlpheromon der Katze nachempfunden und sorgt so, den Stress etwas zu reduzieren. Allerdings zeigt dieses Spray nicht bei jeder Katze eine Wirkung.

Aber auch ohne Mittel zur Beruhigung kann dem Tier etwas Stress genommen werden. Allen voran sollte man sich selbst auf keinen Fall hektisch und gestresst geben. Das überträgt sich sehr schnell auf die Katze, die ihre Bezugspersonen sehr genau kennen und so etwas sehr schnell spüren. Man sollte sich also betont ruhig verhalten und während der Fahrt öfter mit seinem Liebling sprechen. Die gewohnte Stimme wirkt sich beruhigend auf das Tier aus. Streicheleinheiten während der Pausen sind natürlich ebenfalls angenehm. Während der Pausen ist darauf zu achten, dass erträgliche Temperaturen herrschen. Die Miez darf nicht für eine längere Zeit unbeaufsichtigt im Auto gelassen werden. Es reicht nicht, das Fenster einen Schlitz weit zu öffnen; bei Sonne und Hitze steigt die Temperatur im Wagen binnen Minuten gefährlich an. Wenn man länger weg ist, weil man z.B. an einer Autobahnraststätte essen gehen möchte, sollte die Katze samt Transportkorb mitgenommen werden. Zugluft während der Fahrt ist für das Tier ebenfalls sehr unangenehm und zu vermeiden.

Bei mehreren Stunden Fahrt sollte der Samtpfote etwas zu fressen und zu trinken angeboten werden sowie die Möglichkeit, ihr Geschäft zu verrichten. Die Mitnahme einer kleinen Reisetoilette kann hier hilfreich sein. Bei nicht zu langen Autofahrten unter 5 Stunden sollte aber gänzlich auf die Fütterung verzichtet werden. Idealerweise gibt man der Katze vor der Fahrt nicht zu viel zu fressen, erst bei längeren Fahrten im Verlauf etwas und natürlich nach Ankunft. Je nachdem wie sehr die Autofahrt die Mieze belastet, landet sonst eventuell alles durch Erbrechen in der Box. Unter Umständen ist auch während der Fahrt ein kleines Missgeschick passiert. Wichtig ist, dann schnellst möglich die Box zu reinigen. An ausreichend Papiertücher und anderes Utensil ist bereits bei den Reisevorbereitungen zu denken, um bei Bedarf schnell die Katzenbox reinigen zu können. Nützlich sind hier auch ein paar Ersatzdecken. Niemand will in einer nach Katzenurin oder anderen Exkrementen stinkenden Box lange verweilen bzw. diese ständig in der Nase haben.

Während der Fahrt darf die Katze auf gar keinen Fall frei im Auto herumlaufen dürfen, denn hierbei ist das Unfallrisiko sehr hoch. Während der Pause ist es aber kein Problem, die Samtpfote bei geschlossenen Türen etwas das Auto erkunden zu lassen. Wichtig ist auch ein Halsband mit Adresse. Sollte die Mieze trotz aller Sicherheitsmaßnahmen doch mal bei einer Pause entwischen, so hat man wenigstens eine kleine Chance, dass das Kätzchen gefunden und dann wieder zugeordnet werden kann. Idealerweise trägt die Katze auch einen implantierten Mikrochip und ist bei Tasso oder einem ähnlichen Dienst registriert.

Eine längere Autoreise mit der Katze ist durchaus eine ziemliche Tortur für das Tier. Aber wer die oben genannten Tipps und Ratschläge einhält, gestaltet sie halbwegs erträglich für Mensch und Katze.

In diesem Sinne – Gute Fahrt!

Die traurige Geschichte von Hänsel und Gretel – ein allzu wahres Märchen

Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald …

Von Eva Volk/SAMT e. V. Es waren einmal zwei Katzenkinder, deren Mama sich bei einer freundlichen Tierschützerin von schlimmen Erlebnissen erholte. Das SAMT-wittchen – immer unterwegs um Tieren in Not zu helfen – hatte dieses Zuhause auf Zeit ermöglicht. Hänsel und Gretel waren freundliche, verspielte und neugierige Fellnasen, die neugierig ihre Welt entdeckten.

Eines Tages klopfte es an der Tür. “Ich bin die gute Zauberin vom Zentrum des Wissens und Forschens”, sagte die ganz in Schwarz gekleidete Dame. “Ich möchte zwei Kätzchen ein Zuhause geben”. Es stellt sich heraus, dass die Dame im Zentrum viele, viele Experimente der Neurologie machte, um den Menschen zu helfen. Sie schien ein guter Mensch zu sein. Da die geheimnisvolle Dame ein schönes Heim ihr Eigen nannte und viel Zeit für die Katzenkinder versprach, wurde man sich einig. Natürlich nicht ohne einen Vertrag aufzusetzen, der für die kleinen Samtpfoten alles Wichtige festlegte.

So zog die Dame mit den beiden in die Welt hinaus und dies ist das Ende… Nein, leider doch nicht.

Nach einigen Wochen meldete sich die Zauberin beim SAMT-wittchen, da ein Urlaub anstand. Schnell wurde geklärt, dass die Kätzchen vorübergehend in ihr altes Heim konnten. Vielleicht war ja auch die Mama noch da? Doch kaum war dies geregelt, rief die Dame in Schwarz wieder an und verkündete, dass sie die Kätzchen vor der Tür der Tierschützerin abgestellt habe. Die Tiere seien sowieso verhaltensgestört. Das SAMT-wittchen war entsetzt. Schnell kontaktierte sie die Tierschützerin und tatsächlich – als diese nachsah, standen zwei verschüchterte – nicht mehr so kleine – Katzenkinder in einem winzigen Weidenkorb vor der Tür.

Am nächsten Morgen verkündete die Zauberin wortreich es habe sich nur um ein Missverständnis gehandelt und nahm Hänsel und Gretel wieder mit. Doch nun war das SAMT-wittchen misstrauisch geworden. Es suchte in den vielen, vielen Unterlagen des Tierschutzes nach dem Vertrag mit der Dame vom Zentrum des Wissens und Forschens. Ein kurzer Blick genügte und es war klar, dass die Fellnasen bis zu einem bestimmten Termin zur guten Tier-Hexe zu bringen seien, damit diese sie kastriere. Nach langen Verhandlungen stimmte die Dame in Schwarz schließlich zu und ein Termin in der Morgenstunde wurde vereinbart. Indes – die Tier-Hexe wartete umsonst. Erst nach einem wütenden Appell des SAMT-wittchens wurden die Katzengeschwister schließlich abgeliefert.

Am nächsten Morgen sollten Hänsel und Gretel wieder heim zur Zauberin, doch ach – sie kam nicht, um sie abzuholen. Die gute Tier-Hexe rief verzweifelt das SAMT-wittchen an und sprach “Ach, was ist hier nur geschehen? Hänsel und Gretel haben furchtbare Angst vor mir und allen Menschen. Sie sind entsetzt, sobald sie eine Spritze sehen! Was hat man ihnen nur angetan?” Da wurde das SAMT-wittchen fuchsteufelswild, schüttelte empört das lange Haar und rief “NEIN! So soll es nicht für die beiden enden!” Und wie das SAMT-wittchen nun einmal so war, fand es auch jetzt wieder schnell eine Möglichkeit, die beiden Unglücksraben liebevoll zu versorgen.

Als am nächsten Tag die geheimnisvolle Dame in Schwarz bei der Tier-Hexe auftauchte und die beiden Kätzchen zurückverlangte, trat im das SAMT-wittchen entgegen. “Du hast Hänsel und Gretel um ein Zuhause betrogen und sie zum zweiten Male einfach zurückgelassen! Hänsel und Gretel wirst Du deswegen nie wiedersehen.“ rief es, Die Dame stritt alles ab und ging dann äußerst eilig – ohne Hänsel und Gretel – ihres Weges. Doch als sie um die Ecke bog, war es klar zu sehen, in ihrer Hand hielt sie einen giftgrünen Zauberstab. Nun war es klar, das SAMT-wittchen erkannte die grausame Wahrheit: Die Dame in Schwarz war nicht die gute Zauberin, sondern die böse Hexe!

Und wenn sie nicht gestorben sind, wäre dies alles nur ein Märchen, aber es hat sich leider so zugetragen. Doch eines ist auch klar: Allen bösen Menschen, die Tiere leiden lassen, wird sich das SAMT-wittchen mit seinen Mitstreitern auch weiter tapfer in den Weg stellen! Als nächste Mission wird es ein diesmal wirklich tolles Zuhause für Hänsel und Gretel finden.

Mollys Kolumne Nummer 3, August/September 2017

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich bin es wieder, Deine Molly Samtpfote. Es ist viel passiert bei uns in den vergangenen Wochen. Beim letzten Mal hatte ich berichtet, wie Malik, der jetzt Kasimir heißt, als Notfall zu uns kam und gesund gepflegt wurde. Unter anderem war sein Beinchen böse entzündet und verdreht. Nach einer langen Behandlungsphase, die er wirklich tapfer durchgestanden hat, freue ich mich verkünden zu können, dass unser Held inzwischen genesen ist. Sein Pfötchen hat zwar noch immer eine gewisse Schiefstellung, aber ansonsten ist er fit und es scheint ihn auch nicht zu stören. Viel rennen oder laufen mag er allerdings damit nicht, und so ist es nicht verwunderlich, dass er ein ganz schöner Speckmoppel geworden ist. Anfangs noch halb verhungert, müssen unsere Menschen nun aufpassen, dass sie ihm nicht zu große Portionen füttern.

Abb: Molly und Kasimir
Mit einem gewissen Mindestabstand ist Kasimir ein angenehmer Zeitgenosse.

Leider ist er nun, da es ihm besser geht, nicht mehr ganz so freundlich wie anfangs, muss ich sagen. Wir Mädchen dürfen ihm nicht zu nah kommen, besonders nicht überraschend, dann schlägt er mit der Pfote. Auch unseren Menschen geht es da nicht besser. Ließ er zum Beispiel das Krallen schneiden zu Beginn ohne Probleme über sich ergehen, beißt er nun gleich zu und wird sauer. Versteh mich nicht falsch, Kasimir ist sonst ein lieber, verschmuster Kerl, aber er steckt immer noch voller Misstrauen und weiß sich vermutlich nicht anders zu helfen. Keiner kann erahnen, was er durchmachen musste, als er sich allein draußen durchzuschlagen hatte. Unsere Menschen wollen ihm und auch uns Katzenmädchen einfach noch mehr Zeit geben, damit wir uns aneinander gewöhnen. Manchmal braucht es eben viel Geduld und einen langen Atem.

Ich muss schon sagen, wir sind aber auch wirklich ein bunt zusammengewürfelter Haufen: Der große, ruhige Kasimir, unsere freundliche, sensible Mia, die alte, grummelige Rebecca und ich, die jugendliche, quirlige, kleine Molly. Von allen verstehe ich mich mit Kasimir noch am besten, frei nach dem Motto „Gegensätze ziehen sich an“. Draußen liegen wir oft zusammen auf der Wiese. Ich suche nämlich gern körperliche Nähe zu anderen Katzen, und der Dicke lässt es mittlerweile auch zu. Nur wenn es ums Fressen geht, versteht er keinen Spaß. Der Doofkopf versucht manchmal sogar mich von meinem Napf wegzujagen. Er ist halt nicht so schlau wie ich, dann wüsste er, dass ihm das nichts nützt. Wir haben nämlich ganz schlaue Futterautomaten, die erkennen, ob die richtige Katze davorsitzt. Und jedes Mal, wenn er mich vom Futterplatz verscheucht, geht die Klappe direkt vor seiner Nase zu. Ätsch! Ich lach mich kaputt. Inzwischen hat er’s aber so langsam kapiert. Schau mal in den Tipp des Monats! Da stellt mein Frauchen diese tolle Erfindung vor.

Wie unsere gemeinsame Geschichte weitergeht, erzähle ich beim nächsten Mal. Aber eines steht jetzt schon fest: Bei uns verrückten Miezen wird es nie langweilig.

Deine Molly SAMTpfote