- 19. Juli 2017: Tierfreunde-Stammtisch 19 Uhr im „Wilhelms“, Jülich, Große Rurstraße 28
Rezept des Monats Juli 2017
Süßkartoffelcurry
Von Eva Volk
Zutaten für 4 Personen:
- 1 kg Süßkartoffeln gewürfelt
- 1 Bund Frühlingszwiebeln gehackt
- 1 Esslöffel Knoblauch gehackt
- 1 Zucchini gewürfelt
- 1 rote Paprika gewürfelt
- 2 Möhren gewürfelt
- 1 Peperoni gehackt
- 1 Limette
- Gemüsebrühe
- 1 Dose Kokosmilch
- 1 Teelöffel rote Currypaste
- Garam Masala (indische Gewürzmischung)
- Korianderpulver
- Salz
- Pfeffer
- Speisestärke
- Basmatireis, gegart
Zubereitung:
Die Süßkartoffeln knapp mit Wasser bedecken und ca. 20 Minuten kochen. In das Kochwasser 2 gehäufte Teelöffel gekörnte Gemüsebrühe geben. Sobald die Süßkartoffeln gar sind, die Kochbrühe bis auf ca. 200 ml abgießen.
In einer Pfanne die Frühlingszwiebeln mit Zucchini, Paprika, Möhren und Peperoni bissfest anbraten. Den Knoblauch hinzufügen und kurz mitbraten. Die rote Currypaste hinzufügen und mit Salz und Pfeffer würzen.
Die Gemüsemischung zu den Süsskartoffeln geben und die Kokosmilch hinzufügen. Mit dem Saft einer Limette, Garam Masala und Koriander abschmecken. Das Ganze mit etwas Speisestärke eindicken.
Das Curry über Basmatireis geben und genießen.
Eine exotischere Variante des Gerichts findet Ihr hier im Netz
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Wer auch ein tolles vegetarisches oder veganes Rezept kennt und beitragen möchte, schickt es (gern mit Foto) an: molly@s-a-m-t.de
Das Rezept wird dann in einem der nächsten Newsletter veröffentlicht.
Produktempfehlung: Waschmaschine mit „Pet Hair Removal“-Funktion
Von Dirk Eickenhorst/ SAMT e. V. Nicht nur Katzenhalter kennen das Problem: die Haare der lieben Fellfreunde landen regelmäßig auf und in der Kleidung der Dosenöffner und sind von dort nur schwer zu entfernen. Auf schwarzer Kleidung ist jedes kleine Härchen sofort zu sehen und selbst mit einem Waschgang in der Waschmaschine nicht weg zu bekommen.
Genau für dieses Problem verspricht die Firma „Beko“ eine Lösung: die „Beko WMB 71643 PTN A+++“ Frontlader Waschmaschine mit Tierhaar Waschprogramm.
In mehreren „Tierblogs“ im Netz und auch in den Kundenrezensionen auf amazon.de wird das Programm zur Tierhaarentfernung gelobt. Wer gerade eine neue Wachmaschine benötigt und das Problem mit den Tierhaaren hat, bekommt für gut 400 Euro hier eine Waschmaschine, die sich um die Beseitigung der Haare bemüht.
Wer gern ein Buch, ein Produkt oder Ähnliches empfehlen möchte, schickt einen Kommentar (am besten mit Foto) an: molly@s-a-m-t.de. Dieser wird dann als Tipp des Monats in einem der nächsten Newsletter veröffentlicht.
Tier des Monats: BLACKY
Blacky ist sozusagen eine Katzenwaise und ca. 6 Jahre alt. Von ihrem ursprünglichen Besitzer wurde sie vor einiger Zeit verlassen und an eine andere Dame weitergereicht. Wie dieses neue Zuhause war, wissen wir nicht, aber wahrscheinlich nicht so toll, denn diese Dame brachte Blacky vor kurzem zum Tierarzt und hat sie dann einfach nicht mehr abholen wollen.
Obwohl das Katzenmädel wie ein Wanderpokal behandelt wurde, ist sie durchaus verschmust. Dennoch ist sie ganz Katze und somit manchmal etwas eigenwillig, sie zeigt deutlich, wenn es ihr zuviel wird. Wie ihr Verhältnis zu anderen Katzen ist, wissen wir leider nicht, daher suchen wir für Blacky ein Zuhause ohne Kinder und ohne andere Tiere, wo sie im Mittelpunkt steht. Nach der üblichen Eingewöhnungszeit muss sie auf jeden Fall wieder Freigang genießen dürfen.
Blacky wird kastriert und gechipt abgegeben.
Tierische Begegnungen am Urlaubsort
Ein Kommentar von Eva Volk / SAMT e. V.
Der Sommer naht und so mancher kann es gar nicht mehr erwarten, endlich in den wohlverdienten Urlaub zu starten. Egal, ob das Ziel in Deutschland, am Mittelmeer oder ganz weit weg liegt, mit Sicherheit sind dort auch Tiere zu finden. Und hier sind einmal nicht die hungrigen und verwahrlosten Straßenhunde und -katzen gemeint, die auf der Suche nach ein bisschen Freundlichkeit und Futter sind.
Vielmehr geht es um die Heerscharen von Tieren, die überall aus rein finanziellen Aspekten ausgebeutet werden. Das fängt schon vor der eigenen Haustür an, z.B. bei den Kutschpferden in Berlin, die den ganzen Tag Touristen auf hartem Asphalt durch dichte Abgase zu den Sehenswürdigkeiten karren. Ihre Kollegen in Neuschwanstein haben zwar bessere Luft, dürfen aber dafür übergewichtige Leute steil bergauf ziehen. In beiden Fällen sind Zweifel hinsichtlich ausreichender Pausen, sowie angemessenem Futter, Wasser und Schatten angebracht. Unzähligen Eseln rund um’s Mittelmeer geht es da kein bisschen besser, im Gegenteil, sie werden zur Not mit Schlägen dazu gebracht, viel zu schwere Menschen steile, schmale Pfade hochzuschleppen, und das oft genug nach langem Aufstieg nur für fünf Minuten und das obligatorische Foto. Es stellt sich die Frage, ob das Interesse an einem touristischen Ausflugsziel es rechtfertigt, dieses auf Kosten eines wehrlosen Tieres zu erreichen. Ja, klar, auf dem Rücken der Pferde liegt das Glück dieser Erde, sicher doch. Hat mal jemand das Pferd gefragt, oder den Esel?
(Quelle: www.peta.de/Themen/Pferdekutschen)
Warum also das tierische Fortbewegungsmittel? Zu kurzatmig, schlecht zu Fuß, zu dick, zu alt, leider nur Pumps dabei, keine Lust zu schwitzten, alle anderen machen es ja auch, wurde beim Ausflugspaket mit bezahlt, ist ja Tradition am Urlaubsort usw. An Ausreden mangelt es wie üblich nicht. Wie wäre es denn mit einem netten Spaziergang zum Ziel, oder ist das etwa zu anstrengend? Auch motorisierte Alternativen werden an vielen Punkten angeboten, nur mal so als Anregung. Wer nicht in der Lage ist, auf diesen Wegen sein Ziel zu erreichen, sollte vielleicht einfach mal einen Punkt auf der To-Do-Liste des Urlaubs auslassen.
Kommen wir zu einem exotischeren Transportmittel. Der Elefant. Majestätisch steht er vor den staunenden Touristen. Irgendwie wird auch noch der Ungelenkigste hinaufgehievt. Und schon wird der Dschungel erobert. Macht der Elefant das freiwillig? Nein, tut er nicht. In der Regel wird den Touristenelefanten schon im Babyalter der Wille gebrochen, indem die hilflosen Kleinen gefesselt, tagelang geschlagen und nicht gefüttert und getränkt werden. Während des malerischen Ausritts werden die Tiere mittels eines Elefantenhakens kontrolliert, der ihnen in die empfindlichsten Stellen gebohrt wird. Nach getaner Arbeit darf der Elefant dann die Nacht mit schweren Ketten fixiert verbringen, die ihm keinerlei Bewegungsspielraum lassen. Kontakt zu Artgenossen, die das Herdentier wie die Luft zum Atmen braucht, ist sehr oft nicht vorhanden, Verhaltensstörungen sind die zwangsläufige Folge. Mit viel Glück gibt es genug Futter, aber Futter ist teuer. Manchmal erinnert sich ein Elefant, dass er ein großes und mächtiges Tier ist, dem Menschen eigentlich nicht wirklich etwas entgegensetzen können. In der Regel geht das dann tödlich aus. Vielleicht wäre also anstelle des Elefanten auch ein Jeep eine Alternative? (Quelle: www.peta.de/elefantenreiten)
Und dann gibt es da noch den Fototourismus, gerne gepaart mit dem Drang nach exotischen Selfies. Wer kann schon widerstehen, wenn sich die Chance ergibt, ein niedliches Löwenbaby zu knuddeln oder ein süßes Affenbaby? Zugegeben, das fällt schwer. Allerdings sollte man sich vor Augen halten, dass es sich hier um Wildtiere handelt, die zum Teil ihren Müttern entrissen wurden bzw. extra für die Touristen gezüchtet werden. Wie ein Sack Kartoffeln werden sie bei Fototerminen von Touri zu Touri weitergereicht und begrabbelt. Die Tiere stehen dabei oftmals Todesängste aus. Wenn die Touristen kommen, ist es egal, ob gerade Schlafens- oder Fütterungszeit ist, dem Foto wird alles untergeordnet. Sind die Menschen wieder weg, werden die Tiere oftmals in winzigen Käfigen oder angekettet gehalten ohne Möglichkeit, ihr arttypisches Sozialverhalten ausleben zu können. Zudem werden vielen Tieren zwecks Minimierung von Gefahren Zähne und Krallen gezogen, unter teils unmenschlichen Bedingungen, oder sie werden mittels Medikamenten ruhiggestellt. Der Stress der Fotosessions tut ein Übriges. Die Folge sind zutiefst traumatisierte Tiere.
So manche Wildtierauffangstation, die Fotos mit Tieren ermöglicht, ist mittlerweile leider alles, nur keine Tierschutzeinrichtung. Da das Geschäft mit den Touristen nun mal sehr einträglich ist, werden solche Stationen nur wegen des Geldes eröffnet und die Tiere extra gezüchtet oder gewildert. Sind die ach so niedlichen Tierbabies irgendwann dann groß, erwartet sie meist nur der Tod. So werden im südlichen Afrika die mittlerweile erwachsenen Großkatzen auf Jagdfarmen den Trophäenjägern zum Abschuss vor die Flinte geworfen, derweil die nächste Generation niedlicher Tierchen schon wieder den Touristen vor die Füße geschmissen wird.
(Quelle: www.peta.de/wildtierauffangstationen)
Es stellt sich die Frage, ob ein paar Fotos dieses Tierleid wert sind. Nein, eigentlich stellt sich jedem fühlenden Menschen diese Frage nicht. Ein paar Pixel, die irgendwo im Internet gepostet werden oder auf dem Smartphone dem digitalen Vergessen anheimfallen, sind keine Rechtfertigung. Fotos von Tieren im Urlaub sind nicht per se verwerflich. Freilebende Wildtiere in ihrem natürlichen Umfeld abzulichten ist eine tolle Sache und fördert zudem das Verständnis für Natur und Umwelt. Zudem ist dies ein ganz anderes Erlebnis, als eine hilflose Kreatur mittels Zwangsmaßnahmen abzulichten.
Informativer Link: www.peta.de/reisen
In diesem Sinne wünscht SAMT allen einen schönen und tierlieben Urlaub.
Yorkshirewelpe in Not – Augen auf bei der Tierarztwahl
von Eva Volk / SAMT e. V.
Yorkshireterrier teilen das Schicksal vieler Rassehunde: Das gezielte Züchten auf bestimmte Merkmale und Eigenschaften geht oft mit dem vermehrten Auftreten von Krankheiten und Problemen einher. So sind beim Yorkie u. a. die Knochen dünn und zerbrechlich, sodass Sprünge von Stuhl oder Sofa schnell zu einer Fraktur führen können. So geschehen auch bei einem gerade einmal sechs Monate alten Welpen aus dem Raum Jülich.
Das arme Tierchen traf es knüppeldick. Nicht nur, dass es furchtbare Schmerzen durch den (geschlossenen) Bruch des Vorderbeinchens hatte, auch die Behandlung desselben wurde zur Tortur. Die Besitzer suchten selbstverständlich sofort tierärztliche Hilfe mit dem vor Schmerzen winselnden Hund. Nun gibt es mehrere Möglichkeiten einen Bruch zu behandeln. Nach einer Abklärung des Bruches mittels Röntgen kann je nachdem mit Schienenverbänden gearbeitet werden oder mit Nägeln, Schrauben und Drähten. Zusätzlich kann bei offenen Frakturen oder Trümmerbrüchen ein sogenannter „Fixateur externe“ den Knochen von außen stabilisieren. Letzterer wird durch die Haut mittels Pins, die im Knochen verankert werden, befestigt. Bei Welpen ist man in einfachen Fällen von Brüchen bereits seit längerem von dieser Methode abgerückt.
Leider wurde im Fall des verunglückten Welpen die Methode des „Fixateur externe“ gewählt. Diese erfordert viel Können, da der Knochen durch die Pins zusätzlich verletzt wird und die korrekte Ausrichtung des Beinchens nach der Fixierung anspruchsvoll ist. Der kleine Yorkie verlor nach der Behandlung jeglichen Appetit und konnte nicht mehr laufen, obwohl bei entsprechend angebrachtem Fixateur die leichte Belastung eines gebrochenen Beines durchaus möglich und auch gewollt ist. Auf Nachfrage der Hundebesitzer nach einigen Tagen wurde ihre Sorge von seiten des behandelnden Tierarztes leider als unberechtigt abgetan, obwohl von einem lebensbedrohlichen Zustand ausgegangen werden muss, wenn ein Welpe seit fünf Tagen Futter und Wasser verweigert.
Da der Welpe zusehends schwächer und apathischer wurde wandten sich die Besitzer in höchster Not mit Unterstützung von SAMT e.V. an einen anderen Tierarzt. Dort stellte sich nach gründlicher Untersuchung u. a. mittels Röntgen heraus, dass das gebrochene Beinchen durch den Fixateur in eine völlig schiefe Richtung gebracht worden war, was dem armen Tierchen enorme Schmerzen verursachte. Kein Wunder, dass der Welpe nicht mehr fressen wollte. Ein Zusammenwachsen der Knochen in der vorgefundenen Stellung hätte einen lebenslang behinderten Hund zur Folge gehabt. Das geschwächte Tierchen wurde vom Fixateur befreit, der Knochen korrekt gerichtet und mittels Schienenverband fixiert. Schon am Folgetag begann der Welpe wieder zu fressen und noch einen Tag später lief er bereits wieder – wenn auch etwas wackelig – herum. Das ist möglich, da der Fuß aufgrund der Art des Verbandes quasi in selbigem schwebt und das Bein somit nicht voll belastet wird.
Nachdem einige Wochen vergangen waren, tollte der Kleine wieder herum, der Verband störte ihn überhaupt nicht und die Heilung machte gute Fortschritte. In Kürze wird der Knochen voll ausgeheilt sein und es wird für das Tier sein, als wäre der Unfall nie passiert.
Aus dem Unglück des kleinen Yorkshireterriers ist zu lernen, dass man sich, schon bevor etwas passiert, Gedanken über die Kompetenzen der ansässigen Tierärzte machen sollte, um im Fall der Fälle die geeignete Wahl zu treffen. Gerne berät SAMT e.V. diesbezüglich.
Die Hundebesitzer behalten sich übrigens rechtliche Schritte gegenüber dem erstbehandelnden Tierarzt vor.
Knochenentzündung beim Tier
von Beate Uhlig / SAMT e. V.
Bei der sogenannten Osteomyelitis (neuer: Ostitis) handelt es sich um eine Entzündung des Knochens. Hervorgerufen wird diese durch verschiedene Erreger wie z.B. E. coli, Staphylo- oder Streptokokken. Diese können über offene Brüche oder Operationen am Skelett in den Knochen gelangen, aber auch Bisswunden sind häufig die Ursache.
Man unterscheidet zwei Arten von Knochenentzündung: Bei einer akuten Osteomyelitis zeigen sich die ersten Symptome bereits nach wenigen Tagen in Form von Fieber, Schwellungen und Schmerzen an der betroffenen Stelle. Im Blutbild lässt sich ein Anstieg der weißen Blutkörperchen nachweisen. Bei einer chronischen Knochenentzündung können Löcher im Knochen entstehen oder lokal Gewebe absterben, das sich anschließend verkapselt. Eine Knochenheilung findet hier nur verzögert oder gar nicht statt. Eine akute Osteomyelitis kann bei unangemessener oder fehlender Therapie chronisch werden und muss dann fast immer chirurgisch behandelt werden.
Die Behandlung hängt von der Dauer und dem Schweregrad der Infektion ab. Leichtere Fällen lassen sich in der Regel gut durch Gabe eines Antibiotikums therapieren. In schweren Fällen muss betroffenes Knochengewebe chirurgisch entfernt und Hohlräume gespült werden. Entstandene Löcher werden mit einem speziellen Zement aufgefüllt. Brüche und Verformungen werden gerichtet und bis zur endgültigen Heilung fixiert.
Prinzipiell sind die Heilungschancen bei einer Knochenentzündung gut bis sehr gut, hat sich allerdings bereits eine chronische Form ausgebildet, muss im Blick behalten werden, dass die Entzündung in Abständen immer wieder in Erscheinung treten kann.
Neues von Molly SAMTpfote, Juli 2017
Liebe Tierfreundin, lieber Tierfreund,
hier ist wieder Deine Molly SAMTpfote. Ich hatte es im letzten Newsletter schon angedeutet, bei uns gibt es große Neuigkeiten. Alles begann vor ein paar Wochen, als eine Rundmail an alle SAMT-Mitglieder rausging: „Bitte helft Malik – dringend Spenden und Pflegestelle gesucht!“ Sein Schicksal hat meine Menschen sehr bewegt und sie mussten nicht lange nachdenken – kurze Zeit später hatten wir einen neuen Mitbewohner.
Aber mal ganz von vorn: Als Malik in die Obhut von SAMT kam, war er stark unterernährt und dehydriert. Aufgrund einer extremen Schiefstellung der Pfote war der arme Kater scheinbar nicht in der Lage, sich selbst zu versorgen. Außerdem schien das Beinchen sehr zu schmerzen, da er versuchte, es die meiste Zeit nicht zu belasten und nur auf drei Beinen zu laufen. Wenn Malik auftrat, dann auf einem völlig verdrehten Pfötchen; fast 180° nach hinten gedreht und zusätzlich noch seitlich weggeklappt, so dass es einem beim Zuschauen schon fast selber wehtat. Außerdem hatte er eine offene Wunde, die stark nässte.
Malik wurde erstmal tierärztlich notversorgt und bei SAMT aufgenommen. Dann kam besagter Hilferuf per E-Mail und es stand außer Frage, dass wir den armen Kerl aufnehmen und pflegen. Am Anfang wurde er in unserem Gästezimmer untergebracht und wir anderen Miezen bekamen ihn gar nicht zu Gesicht. Aber gerochen habe ich ihn schon. Später konnte ich mal einen kurzen Blick durch den Türspalt erhaschen. Dabei kam mir die zündende Idee, dass ich doch von außen mal durch’s Fenster reinschauen könnte. Hab ich direkt gemacht – und da saß er. Ui, ist der groß, dachte ich mir, aber meine grenzenlose Neugier besiegte die Angst. Und so konnten Malik und ich zum ersten Mal einen längeren Blick aufeinander werfen.
Bei seinem zweiten Tierarzttermin wurde das Bein geröntgt und es stellte sich heraus, dass es nicht, wie anfänglich vermutet, gebrochen ist, sondern dass es sich um eine schwere Knochenentzündung handelt. Diese wurde einige Wochen mit einem Antibiotikum behandelt, und die Behandlung schlug auch gut an. Die Entzündung hielt sich zwar hartnäckig, ging aber stetig zurück. Inzwischen ist sie ausgeheilt und auch schon neues Fell über die offene Stelle gewachsen.
Bei einem weiteren Tierarztbesuch wurde nun das Beinchen gerichtet. Seitdem trägt der arme Tropf eine Schiene, die aussieht wie ein Gipsbein. Weil sich unser Held bereits nach wenigen Tagen durch seinen ersten Verband geknabbert hatte, muss er nun auch noch einen lästigen Halskragen tragen. Gefällt ihm gar nicht. Zweimal hat er ihn schon runter bekommen. Aber es nützte nix, unsere Menschen haben ihn gleich wieder über sein Köpfchen gezogen.
Der ursprüngliche Zustand wird wahrscheinlich nicht mehr hergestellt werden können, aber zumindest soll Malik seine Pfote wieder gewohnt einsetzen und damit den restlichen Körper entlasten. Verteilt am ganzen Körper hatte der arme Schatz übrigens noch weitere Wunden, die aber alle gut verheilt sind. Es ist nur eine Vermutung, vielleicht wurde er von einem anderen Tier angefallen, heftig gebissen und so auf diese Weise am ganzen Körper verletzt.
Uns wundert, dass Malik nirgends schrecklich vermisst wird, denn er ist ein wahnsinnig lieber, verschmuster, bildschöner Kerl, stubenrein, frisst gut usw. Alles was man sich wünschen könnte als Tierhalter. Bereits nach einem Tag Eingewöhnung war er vollkommen zutraulich, sagten meine Menschen. Aber er ist sehr, sehr schreckhaft. Es wird besser, aber ist immer noch ein Problem. Besonders schnelle Bewegungen machen ihm Angst. Wer weiß, was der Süße erlebt hat. Bis diese seelische Wunde verheilt ist, wird es noch längere Zeit brauchen.
Nach ein paar Tagen allein in seinem Zimmer, bekam Malik ab und an den ersten Damenbesuch von uns drei Katzen. Da das Zusammentreffen recht friedlich verlief (es waren zu meiner Freude auch jede Menge Leckerchen als Bestechung im Spiel), darf er inzwischen sein Krankenzimmer verlassen und erkundet unser Haus sowie den geschützten Auslauf.
Es geht bergauf mit ihm. Mit seiner neuen Umgebung fremdelt er kein Stück, und auch mit uns Mädchen klappt es bis jetzt. Wenn wir uns alle auf Dauer gut vertragen, braucht er nicht noch einmal umziehen und kann gern für immer bleiben, haben meine Menschen gesagt. Wäre toll für mich, wieder einen neuen Spielkameraden zu haben. Bei uns heißt er übrigens inzwischen Kasimir.
Wie es bei uns weitergeht, erzähle ich beim nächsten Mal.
Bis dahin,
Deine Molly SAMTpfote