Es ist Zeit – die Politik muss handeln!

Küken
Foto: Danganhfoto@pixabay

Vom Arbeitskreis „Nutz“tiere/SAMT e.V. Seit 2002 ist der Tierschutz als Staatsziel im Grundgesetz verankert. Seit Dezember 2021 wird das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft von Cem Özdemir verantwortet.

Immer noch landen Fleisch, Eier, Milch und Milchprodukte von kranken Tieren auf unseren Tellern. Tiergerechte Haltungsbedingungen sind mehr als wichtig, aber kein Garant für Gesundheit. Gesundheitsdaten müssten erfasst, Betrieben zugeordnet und verglichen werden. Bei mangelhafter Tiergesundheit müsste der Betrieb zur Verbesserung verpflichtet werden und bei Wiederholung mit Konsequenzen wie z.B. der Streichung oder Kürzung von Agrarsubventionen rechnen. Müsste…

Damit wir uns nicht missverstehen: Wir sind für eine Beendigung der industriellen Tierhaltung. Uns ist aufgrund der Situation unserer „Nutz“tiere schon lange der Appetit vergangen. Solange aber der Großteil unserer Gesellschaft Tierprodukte konsumiert, haben wir zumindest die Pflicht, den Tieren ein schmerz- und leidfreies Leben zu ermöglichen.

Seit dem 01.01.2022 ist das industrielle Töten von männlichen Küken in Deutschland verboten. Scheinbar ein Erfolg für den Tierschutz. foodwatch hat nachgefragt und recherchiert: Wie ist es den geschlüpften männlichen Tieren ergangen? Keiner weiß es, oder besser, keiner will es wissen. Laut foodwatch wurden nachweislich mindestens 300.000 Tiere ins Ausland geschafft, zur Tötung, nicht zur Aufzucht. Solche Nachrichten zeigen, ohne staatliche Vorgaben und amtliche Kontrollen findet die Tierindustrie (von Tierhaltern kann man hier wohl nicht mehr sprechen) Schlupflöcher für ihr skrupelloses Verhalten.

Das Bundesministerium hatte bisher viel auf freiwillige Verpflichtungen gesetzt. Hoffentlich ändert es sich unter dem neuen Minister für Ernährung und Landwirtschaft. An den Tierschutz und seine Verantwortung für unsere „Nutz“tiere sollten wir ihn permanent, stetig und immer wieder neu erinnern.

Bitte unterstützt foodwatch und appelliert an Cem Özdemir für wirksame Maßnahmen: https://www.foodwatch.org/de/mitmachen/gesunde-tiere-statt-tierqual-label/

Glücklich vermittelt

Rosi (5 Monate) und Fritzi (4 Monate) wurden mit wenigen Wochen unabhängig voneinander gefunden. Bei Rosi war der Schwanz gebrochen. Die Kleine musste erstmal fit werden und erwies sich als zurückhaltendes, aber zärtliches und gemütliches Kätzchen. Sicherheit gab ihr der kleine Charmeur Fritzi, der eigentlich ein Hund werden wollte. Seinen Menschen auf Schritt und Tritt folgen, ist seine liebste Beschäftigung. Zusammen ein Dreamteam, das immer im Vorteil ist. Man kann nämlich nie sagen, welches der kleinen roten Popöchen man um die Ecke verschwinden sah, nachdem Unsinn angerichtet wurde.

Auch wenn die Kleinen etwas schüchtern auf den Besuch reagierten, konnte eine nette Familie den beiden natürlich nicht widerstehen.

Ihr neues Zuhause haben Rosi und Fritzi ruckzuck erobert, wobei die kleine Rosi sich als Katze mit Nerven wie Drahtseile erwiesen hat, während der wilde Feger Fritzi anfangs erstaunlicherweise etwas schreckhafter war. Dem neuen Hundekumpel (etwa zehnmal so groß) bringen sie jetzt bei, wer die Hosen anhat.

Lucie sucht Freiraum

Katze Lucie räkelt sich auf einer Decke
Foto: R. Machhein

Lucie ist ca. 11 Monate alt und wurde wegen Überforderung abgegeben. Im Gegensatz zu ihrem Geschwisterchen hat sie wahnsinniges Glück gehabt, denn beim Sturz vom Balkon fiel sie nicht bis ganz unten, sondern landete auf dem Balkon darunter. Den Schreck hat sie zum Glück ganz toll weggesteckt.

Erstmal auf der Pflegestelle angekommen, war in kürzester Zeit klar: Es handelt sich hiermit offiziell um die Traumkatze schlechthin. Schmusen, spielen, schmusen, toben, schmusen, kuscheln, könnte sie den ganzen Tag machen.

Katze Lucie unter'm Stuhl
Foto: S. Lenk

Lucie hat nur ein winziges Problemchen. Sie geht ab und zu nicht in ihr Klöchen, sondern nutzt lieber eine Fußmatte u.ä. für ihr kleines Geschäft. Medizinisch ist alles abgeklärt. Entweder hat es – trotz Kuscheln – etwas mit dem Kater auf der Pflegestelle zu tun oder sie möchte Freigang, auch wenn sie diesen noch niemals kennengelernt hat.

Deshalb suchen wir nun katzenerfahrene, geduldige Menschen, die auch mal über ein Malheur hinwegsehen und Lucie in absehbarer Zeit Freigang ermöglichen können.

Katze Lucie schläft
Foto: R. Machhein

Wir brauchen Euch!

Jetzt hat uns FIP zum insgesamt fünften Mal erwischt. Erst Mia, dann Cynthia und Hope, jetzt Kira und Maggie. Ausgerechnet die beiden Singapuras, denen es aufgrund des Katzenschnupfens und der Inzuchtproblematik sowieso schon nicht so gut ging.

Mia, Cynthia und Hope haben es geschafft und sind geheilt. Maggie und Kira haben den schweren Weg noch vor sich. Zusammen mit Gaby, Siggi und Eva von der Pflegestelle und der FIP- Betreuung kämpfen die beiden Mädels gerade um ihr Leben.

Singapuras
Foto: G. Schmidt

Als wenn unsere sieben Singapuras nicht schon genug in ihrem kurzen Leben mitgemacht hätten: Im Sommer 2021 sollten sie zusammen mit ihrer erkrankten „Vermehrerin“ aus der Wohnung geräumt werden. Babys, Halbwüchsige und eine adulte weibliche Katze altersmäßig völlig durcheinandergewürfelt, aber alle miteinander verwandt und nicht kastriert. Dicke, vereiterte und verklebte Augen vom Katzenschnupfen, verrotzte Nasen und röchelnden Atem, Fieber und stinkenden Durchfall hatten alle. Eins der Babys starb schon am nächsten Tag, für den Kleinen kam jede Hilfe zu spät.

Gut ein halbes Jahr später war dank intensiver Pflege und kompetenter tierärztlicher Betreuung das Immunsystem der Singapuras so weit stabilisiert, dass wir dachten, es wäre geschafft. Und jetzt DAS: Zwei FIP-Fälle, kurz nacheinander in der Gruppe ausgebrochen, bei beiden die neurologische Form.

Dass Gaby, Siggi und Eva nicht aufgeben, versteht sich von selbst, zumal diese süßen, kleinen Singapuras jedes SAMTpfotenherz bereits um ihre Pfoten gewickelt haben.

Diese Katzenfamilie ist etwas ganz Besonderes. Sie lieben einander sehr und sie kümmern sich umeinander, wie es nur ganz wenige kätzische Familienverbände tun und sind obendrein noch sehr menschenbezogen.

Singapura
Foto: G. Schmidt

Nicht das, was wir landläufig als Katze so kennen, aber genau diese Manipulationen mit ihrem Erbmaterial machen sie nun anfällig für Krankheiten.

Dennoch sind auch wir nun an einem Punkt angelangt, an dem wir um Spenden für diese wahnsinnsteuren Behandlungen bitten müssen. Bitte unterstützt uns!

Spendenkonto SAMT e.V. Jülich
DE 39 3955 0110 1200 1023 23
Sparkasse Düren
BIC: SDUEDE33XXX

Ja, FIP ist ein A…loch, aber besiegbar. Lasst uns gemeinsam um Maggie, Kira und die Katzenfamilie kämpfen! Sie haben es SO verdient.

Aktuelles aus dem Tierschutz

Katze Hope

Von Eva Volk/SAMT e.V. Es ist mir eine außerordentliche Freude dies verkünden zu können: Hope hat die Krankheit FIP besiegt.
DIESE. KATZE. IST. GEHEILT.
Die Voraussetzungen waren denkbar schlecht. Eine wilde Katze, Todesangst vor Menschen. Neurologische FIP. Not-OP wegen Sepsisgefahr. Vollständige Lähmung. Erblindung.
Drei Monate Therapie, drei Monate Wartezeit. Jetzt ist die Kleine topfit und ein FIP-Fighter.
Und dann war da noch das Projekt Zähmung… Irgendwie sind Menschen wohl doch nicht sooo doof. Die Kleine hat inzwischen die Couch erobert und scheucht die Kater. Ist klar, wer hier die Hosen anhat.
Als mit weitem Abstand kläglichster Pflegestellenversager, den unser Verein je gesehen hat, bleibt mir keine Wahl: Willkommen bei uns zu Hause, kleine Hope!

An dieser Stelle nochmal ein ganz dickes DANKESCHÖN an alle, die uns unterstützt und gespendet haben. Ohne Euch wäre das nicht möglich gewesen.

FIP ist heilbar! Alles für die Katz.

Katze Hope liegt auf dem Sofa
Fotos: Eva Volk

Glücklich vermittelt

Oreo und Maya

Foto: K. Lissy

Von SAMT e.V. Maya und Oreo wurden mit ca. fünf Monaten wegen Überforderung abgegeben. Na, die Vermittlung wird ein Klacks, dachten wir uns. Bis wir feststellten, dass die beiden unsauber waren. Nach medizinischer Abklärung wurde klar, dass da wohl einiges zuvor schiefgelaufen war. Mit stoischer Geduld machte sich die Pflegestelle daran, des Problems Herr zu werden.

Zum Einsatz kamen: Plastikplanen, zahlreiche Klos, Enzymreiniger, Unmengen an Zewa und Geduld, Geduld, Geduld und Konsequenz. Und siehe da, es wurde besser. Hin und wieder noch ein kleines Malheur, aber die Fortschritte waren unverkennbar.

Trotz der Restunsicherheit, ob nicht doch mal ein kleiner Rückfall denkbar wäre, ließ sich ein Pärchen nicht abschrecken und öffnete sein Herz für die zauberhaften Geschwister. Ruckzuck übernahmen Maya und Oreo das Regiment und haben nun ergebenes Personal, das ihnen jeden Wunsch von den Augen abliest. Und das Klöchen wird immer sicher gefunden.

Tiere des Monats

Mieke und Michel

Foto: S. Röken

Von SAMT e.V. Gut gemeint ist nicht gut gemacht. Mieke und Michel, ca. 11 Monate alt, wurden von jemandem mit etwa drei Monaten gefunden und „gerettet“. Natürlich erstmal toll, dass die Tiere nicht ihrem Schicksal überlassen wurden. Alleine draußen hätten sie wahrscheinlich keine große Chance gehabt. Es stellte sich jedoch sehr schnell heraus, dass die im Haushalt vorhandenen Hunde überhaupt nichts vom Familienzuwachs hielten, sondern diesen vielmehr zum Fressen gern hatten. Das wäre ein guter Zeitpunkt gewesen, sich Hilfe zu suchen. Stattdessen wurden die Katzen, die von vornherein etwas schüchtern waren, in einem einzelnen Raum gehalten, ohne Kontakt zu anderen Katzen, dafür mit schlecht gelaunten Hunden vor der Tür und mit möglicherweise nur sehr überschaubarem menschlichen Kontakt. Es dauerte bis zum zehnten Lebensmonat – also über ein halbes Jahr – bis die Einsicht reifte, dass dies unhaltbare Zustände sind. Dann musste aber auch ganz fix eine Lösung her. Und so kamen Mieke und Michel holterdipolter zu uns. Auf dem Weg zur Pflegestelle wurde von uns dann erstmal die längst fällige Kastration nachgeholt. Wir sind heilfroh, dass da nichts passiert war, denn eine Paarung zwischen Geschwistern nimmt selten ein gutes Ende.

Nun sitzen die beiden Miezen seit einiger Zeit auf der Pflegestelle und versuchen, ihren holprigen Start ins Leben zu verdauen. Erwartungsgemäß tun sie sich damit ziemlich schwer, da sie bisher nicht viel kennengelernt haben. Alles, was neu ist und erst recht neue Menschen sind einfach nur unheimlich, da erfolgt die Verwandlung in eine Statue. Auch andere Katzen finden sie mangels Erfahrungswerten nur beängstigend. Mieke findet mittlerweile Streicheln durchaus schön und lässt sich auch mal auf den Arm nehmen. Michel kann sich zwar phasenweise auch für eine Streicheleinheit erwärmen, aber fühlt er sich bedrängt, verschwindet er fast in sich selbst und knurrt auch mal vor lauter Angst. Da sie unglücklicherweise quasi in Insolation aufgewachsen sind, bleiben die beiden am liebsten in einem Raum und verschmelzen mit der Einrichtung. Wir suchen für Mieke und Michel katzenerfahrene Menschen, die nichts von ihnen erwarten und ihnen die Zeit geben, die sie benötigen, um die Welt zu entdecken. Hunde, Katzen und Kinder sollten nicht im Haushalt sein. Freigang kennen sie nicht, würden sich aber irgendwann bestimmt über einen gesicherten Balkon freuen. Wir sind überzeugt, dass in beiden das Potential zu wundervollen Schmusetigern verborgen ist, es wird nur viel Geduld benötigen, bis die Miezen geknackt sind.

Wobei die Erfahrung zeigt, dass insbesondere die sehr scheuen Tiere die tollsten Begleiter sind, wenn sie erstmal Vertrauen gefasst haben.

Aktuelles aus dem Tierschutz

Tierkrankenversicherungen – ohne geht es (fast) nicht mehr

Bastet mit Verband an der Pfote
Foto: B. Uhlig

Von Eva Volk/SAMT e.V. Viele haben es bereits mitbekommen, zum 22. November wurde die GOT (Gebührenordnung der Tierärzte) zum ersten Mal seit rund zwanzig Jahren umfassend angepasst. Nicht nur viele Neuerungen der letzten Jahre, die bisher nur sehr allgemein enthalten waren, wurden detailliert aufgenommen. Auch die Gebühren als solche wurden angepasst.

Dabei wurde vielen Entwicklungen Rechnung getragen, z.B. moderne Verfahren, gestiegene Lebenshaltungskosten, Anpassung an die allgemeine Lohnentwicklung, Aufnahme bisher vernachlässigter, aber wichtiger Leistungen usw. Unter dem Strich werden die tierärztlichen Leistungen deutlich kostspieliger. Unglücklicherweise hat der Gesetzgeber so lange gewartet, dass jetzt sozusagen der Rundumschlag fällig war. Dazu kann man stehen, wie man will, wir müssen damit umgehen.

Die neuen Gebühren sehen wir mit großer Sorge, denn für deutlich mehr Tierhalter werden notwendige Behandlungen unerschwinglich. Zu befürchten ist, dass diese deshalb unterlassen werden, was die Tiere dann ausbaden müssen. Ebenfalls befürchten wir, dass auf uns als Verein deutlich mehr Anfragen zwecks Unterstützung zukommen werden. Inwieweit wir dem noch Rechnung werden tragen können, wird sich zeigen, aber in Krisenzeiten bei sinkendem Spendenaufkommen sind auch unsere Ressourcen endlich.

Wir empfehlen dringend, eine Tierkrankenversicherung für jedes Tier abzuschließen. Bei Jungtieren ist dies in der Regel kein Problem, aber mittlerweile werden auch Tarife für deutlich ältere Tiere angeboten, die erschwinglich sind. Ein Vergleich der einzelnen Anbieter und ihrer unterschiedlichen Versicherungspakete (Vollschutz, OP-Versicherung etc.) ist für jeden Tierhalter geboten. Ein bisschen für die Tiere auf die hohe Kante legen, wird nicht mehr reichen, schon gar nicht, wenn eine OP ins Haus steht oder eine andere behandlungsintensive Maßnahme. Und der Notfall tritt manchmal schneller ein als erwartet.

Das Argument „wenn nie was ist, habe ich ja die ganzen Jahre umsonst gezahlt“ gilt nicht. Sind wir ehrlich, wir freuen uns alle, wenn wir nie einen Hausbrand haben und die Gebäudeschutzversicherung wirklich mal benötigen würden. Und wie schnell man die doch benötigt, haben wir alle letztes Jahr bei der Flut lernen können.

Daher nochmals die Bitte: Kümmert Euch schnellstmöglich um eine Tierkrankenversicherung, Eure Tiere zählen auf Euch.

Mollys Kolumne

Liebe/r Leser/in,

nach zwei Jahren Corona-Pause konnten die ehrenamtlichen SAMTpfoten in 2022 endlich wieder mit vielen Aktivitäten durchstarten. Der Tierfreunde-Stammtisch traf sich erneut jeden Monat zum geselligen Austausch. Und bei sämtlichen Stadtfesten konnte SAMT mit einem Stand vertreten sein. Im Advent haben sich die Helfer an allen Wochenenden in der Jülicher Innenstadt die Pfötchen abgefroren, um durch Spenden und die beliebte Tombola Geld für Menschen und Tiere in Not einzusammeln.

Anerkennung für die großartige Arbeit bekam der Verein durch großzügige Spenden, u.a. kürzlich von der Innecken-Prüß-Stiftung. Einnahmen, durch welche die Arbeit von SAMT überhaupt erst ermöglicht wird.

Mit einer großen Zahl an Futterspenden konnte ein weiteres Mal eine Weihnachtsaktion für Mensch und Tier durchgeführt werden. Für viele bedürftige Tierhalter und ihre vierbeinigen Schützlinge eine vorzeitige, freudige Bescherung.

Mehr zu all diesen Aktivitäten und vieles Weitere findest Du in meinem heutigen Newsletter.

Auch bei uns zu Hause war der Weihnachtsmann schon da und hat zu unserer großen Freude neue Kratzmöbel gebracht. In der Tonne war schnell jede Etage besetzt. Und der hohe Kratzbaum hat uns ein zusätzliches Gebiet erschlossen: den Aussichtspunkt auf dem Kleiderschrank. Friedas neuer, absoluter Lieblingsplatz.

Ich wünsche Dir und Deinen lieben ein friedliches Weihnachtsfest. Wir sehen uns wieder im neuen Jahr.

Bis zum nächsten Mal,

Deine Molly SAMTpfote

Glücklich vermittelt

Louis, mit 8 Jahren im besten Alter, wurde ausgesprochen schweren Herzens abgegeben, da er es total doof fand, dass sein Frauchen so viel arbeiten musste. Aus Frust beschloss er daher, seinen Kumpel Charly zu mobben. Menschenbezogen ohne Ende wollte er lieber Aufmerksamkeit von beflissenem Personal und nicht von einem Artgenossen. Da mussten geeignete Dosenöffner her, mit viel Zeit für den jungen Mann. Da der hübsche Kater ein absoluter Herzensbrecher ist, fand sich ganz flott eine ältere Dame, die ihn in den Mittelpunkt stellt. Und entgegen vorheriger unumstößlicher No-Gos hat Louis es inzwischen, was auch sonst, ins Bett geschafft.

Charly, 6,5 Jahre alt, war das Mobbingopfer von Louis. Er verstand die Welt nicht mehr, als sein Kumpel irgendwann so gemein zu ihm wurde. Natürlich vermisste auch er tagsüber sein Frauchen, aber er hätte so gerne mit seinem Freund gekuschelt. Da er immer mehr untergebuttert wurde, war es an der Zeit, ein anderes Zuhause für ihn zu finden. Denn ihn allein zu lassen, wäre auch nicht fair gewesen. Schnell fand sich für ihn eine nette Dame, die dank Home Office den ganzen Tag für ihn da sein konnte. So hat Charly nach anfänglicher Verwirrung mittlerweile die Wohnung in Beschlag genommen und genießt es, die volle Aufmerksamkeit zu bekommen.

Fotos: K. Weide