Von Beate Uhlig/SAMT e.V. Die Spondylose ist eine nicht heilbare, degenerative Veränderung der Wirbelsäule, die meist durch Entzündungen der Bindegewebe am Wirbelunterkörper entsteht. Nach Schädigung der Zwischenwirbelscheiben und -gelenke entstehen knöcherne Zacken, die so genannten Spondylophyten, an den Wirbelkörpern. Es kann zur Brückenbildung zwischen zwei Wirbeln kommen, wodurch sich die Wirbelsäule immer mehr versteift. Sensible Nerven werden gereizt. Der Prozess ist sehr schmerzhaft und wird von Muskelschwäche, neurologischen Ausfällen sowie Inkontinenz begleitet. Neben der altersbedingten Volumenabnahme der schützenden Bandscheiben können Bewegungsmangel, Übergewicht und Fehlhaltungen, z.B. infolge eines Unfalls, Ursachen sein.
Die Erkrankung kann schon in jungen Jahren auftreten, bei den meisten Katzen handelt es sich aber um eine Alterserscheinung. Wenn nicht allzu viele Wirbel betroffen sind, kann das Tier damit noch gut alt werden. Aber leider gibt es bei dieser Erkrankung auch schwerwiegende Verläufe. Wenn die Wirbelverknöcherungen auf wichtige Nervenäste drücken, können die Tiere Probleme beim Kot- und Wasserlassen bekommen. Weiterhin äußert sich die Spondylose in Einschränkungen beim Aufstehen, Hinlegen, Hochspringen und Treppensteigen. Der Katze ist es kaum mehr möglich, selbst ihr Fell am Rücken zu pflegen und die Krallen werden nicht mehr richtig abgewetzt. Gelegentlich kann Lahmheit an einem oder mehreren Beinen auftreten. Der Rücken wird extrem berührungsempfindlich. Die Katze muss bei der Fell- und Krallenpflege unterstützt werden, man sollte dabei aber sehr behutsam vorgehen und beispielsweise nicht direkt über den Bereich der Wirbelsäule bürsten.
Dies sind jedoch sehr schwere Fälle und eher selten. Normalerweise ist die Gabe von Schmerzmitteln aus schulmedizinischer Sicht die einzige Therapie. Bei übergewichtigen Katzen wird eine Gewichtsreduktion empfohlen. Die Naturheilkunde bietet mit den Möglichkeiten der Akupunktur oder homöopathischer Mittel eine Ergänzung zur Schulmedizin. Auch die Tierphysiotherapie und –osteopathie kann Linderung bringen, wobei zu beachten ist, dass Katzen keine leichten Patienten sind. Liegt eine Wirbelsäulenverknöcherung vor, können Wärme, Rotlicht und Massagen die Behandlung unterstützen. In besonders schweren Fällen bleibt nur ein chirurgischer Eingriff.
Der Tierhalter sieht selbst am besten, wie viel Lebensqualität die Katze noch hat. Solange sie frisst, sich putzt, auf‘s Klöchen gehen kann und noch Kontakt sucht, braucht man sich keine Sorgen machen. Nur bei einer absoluten Inkontinenz (Kot und Urin) sollte man über ein Erlösen nachdenken.
Um Spondylose bei Katzen vorzubeugen, kann man dem Futter Nahrungsergänzungsmittel mit Muschelextrakten beimischen.