Mollys Kolumne, Dezember 2017

Liebe/r Leser/in,

kennt das sonst noch jemand? Jedes Jahr um die gleiche Zeit verfallen die Menschen in Stress, sind alles Mögliche am Planen und haben nicht mehr so viel Zeit für uns Fellnasen zum Schmusen und Spielen. „Vorbereitungen für die Feiertage“ nennen sie das. Wieso braucht man denn besondere Tage zum Feiern? Ich finde, jeder einzelne Tag ist schön. Naja, Menschen halt. Sind eben manchmal etwas seltsam. Ich lasse sie einfach machen. So lange sie niemanden mit ihrem Quatsch behelligen.

An den sogenannten „Weihnachtstagen“ geht das auch. Die sind bei uns recht ruhig und ich helfe meinem Frauchen immer beim Baum schmücken. Sie platziert diese spannenden Glitzerdinger an den Zweigen, und ich hole die, die meiner Meinung nach ungünstig hängen, direkt wieder runter und dekoriere damit den Fußboden im ganzen Haus. Eigentlich ziemlich lustig – für mich jedenfalls. Beim Geschenke aufreißen kann ich unseren Leuten Dank meiner hervorragenden Krallen- und Knabbertechnik auch zur Hand gehen. Was mir aber nicht gefällt, findet dann eine Woche später statt. Sie nennen es „Silvester“. Sonst bin ich ja immer recht neugierig und muss überall mein kleines Näschen reinstecken, aber was zu viel ist, ist einfach zu viel.

Es fängt ganz harmlos an. Erst kommen fremde Menschen ins Haus. Die schau ich mir an, und sobald ich ein „ach, ist die aber süß“ höre, weiß ich, das ist mein Einsatz. Ich lasse jeden mein Köpfchen streicheln, dann sind sie immer happy. Kurz danach aber beginnen sie, sich gegenseitig zuzuwenden und übel riechende Flüssigkeit in sich hineinzukippen. Mit der Zeit werden ihre Stimmen und ihr Gelächter lauter und lauter. Sehr unangenehm für meine zarten Katzenöhrchen. Aber das schlimmste kommt noch, mitten in der Nacht. Es ertönt ein einzelner Knall, dann noch einer und noch einer. Immer mehr in immer kürzeren Abständen. Ich weiß nicht genau, was das ist, aber es hört sich nicht gut an und macht mir Angst. Den anderen Miezen bei uns geht es nicht anders. Und meine Menschen sind auch auf einmal verschwunden. Ich flüchte mich unter das Sofa und luge vorsichtig aus meinem sicheren Versteck. Nach einer Zeitspanne, die mir ewig vorkommt, lassen die lauten Geräusche endlich nach. Auch meine Leute sind plötzlich wieder da, nehmen mich hoch und trösten mich. Langsam beruhige ich mich dann immer, aber der Schreck sitzt mir noch ein ganzes Weilchen in den Knochen, das kann ich Dir sagen.

Vorsorglich in Sicherheit
Vorsorglich in Sicherheit

Momentan starten bei uns leider wieder diese hektischen „Vorbereitungen“. Ich ahne nichts Gutes. Auch wenn ich die Prozedur mittlerweile kenne, gewöhnen kann ich mich einfach nicht daran. Schaue mich schon mal nach einem sicheren Versteck um. Das ist meine Art der Vorbereitung.

Bis zum nächsten Mal,

Deine Molly

4 Antworten auf „Mollys Kolumne, Dezember 2017“

  1. Liebe Molly,
    Du bist einfach SUPER!
    Über Deine Kolumne musste ich sehr lachen ;0).
    Wir Menschen benehmen uns wirklich momentan sehr seltsam.
    Aber das geht auch bald wieder vorbei…
    Auch ich habe übrigens 2 fleißige „Helfer“ bei der vorweihnachtlichen Wohnungsdekoration.
    Alles Liebe für Dich und pass immer gut auf Dich auf!

  2. Hallo Molly,ich finde das auch blöd mit der Knallerei.Ist ein doofer Besuch bei uns Menschen.Ich gebe meinen Katzen vorher immer Bachblüten und hoffe das sie dann nicht zuviel Angst haben.Habt alle eine schöne Weihnachtszeit mit viel Schmuseeinheiten.Liebe Grüsse
    Dagmar

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