Von Eva Volk/ SAMT e.V. Als meine Mieze im Alter von etwa einem Jahr einzog, war sie rank und schlank. Ein Jahr später war ein dezentes Hängebäuchlein zu sehen. Naja, dachte ich, bisschen zu viel Futter, bisschen zu wenig Bewegung. Also besonders hochwertiges Futter kredenzt, ohne Zucker und ohne allzu viele Kohlenhydrate. Noch mehr Spielzeug gekauft, als sowieso schon vorhanden, und damit die Mieze intensiv täglich bespaßt.
Mieze war begeistert, indes, der Hängebauch wuchs weiter und erreichte eine durchaus stattliche Größe. Hmm – Bindegewebsschwäche? Hang zu Fettleibigkeit? Irgendwas Krankhaftes? Denkste!
Es handelt sich um die sogenannte „Urwampe“. Haben Sie noch nie gehört? Hatte ich auch nicht. Das hat mit Übergewicht nichts zu tun, auch wenn es sich tatsächlich um ein Fettpölsterchen handelt. Die Natur hat sich schon was dabei gedacht.
Im hinteren Bauchbereich, dem Bauchlappen, bilden sich mit der Geschlechtsreife zwei Hautfalten, die sich nach und nach mit Fettgewebe füllen. Dies dient dem Schutz der Organe bei Kämpfen, welche häufig im Liegen stattfinden. Mit den Hinterbeinchen treten die Samtpfoten heftig nach dem Gegner. Da ist es gut, wenn das etwas abgemildert wird und so wenig Schaden wie möglich entstehen kann. Ganz nebenbei kann sich die Mieze beim Springen und Rennen natürlich auch besser strecken, wenn etwas mehr, nun ja, Spielraum zur Verfügung steht. Ganz nebenbei kann das Fettpölsterchen auch als Reserve für schlechte Zeiten herhalten. Das Schwabbelbäuchlein ist je nach Rasse unterschiedlich stark ausgeprägt. Man findet es übrigens sogar bei Tigern.
Wem das Ganze trotzdem nicht ganz geheuer ist, dem kann selbstverständlich wie immer nur nahegelegt werden, mit der Mieze sicherheitshalber zur Abklärung beim Tierarzt vorstellig zu werden. Lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig.
Meine kleine Kampfmieze wird jetzt jedenfalls nicht mehr vorwurfsvoll angeguckt und Diät muss sie auch nicht halten. Mit ihrer Urwampe ist sie für alles gerüstet.
Freut mich sehr