Mollys Kolumne August 2020

Liebe/r Leser/in,

ich melde mich zurück aus der Sommerpause. – Das ganze Jahr über, aber besonders jetzt in der Ferienzeit, werden leider wieder viele Haustiere ausgesetzt, weil ihre Besitzer in den Urlaub möchten und sich keine Gedanken um Unterbringung und Versorgung gemacht haben. Oder ihnen sind die Tiere, einst heiß begehrt, mit der Zeit lästig geworden. Eventuell wurden sie auch während der Corona-Beschränkungen unüberlegt angeschafft und man hat dann erst gemerkt, welche Arbeit und Verantwortung ein Haustier bedeutet, und ist nun überfordert. Hauptsächlich sind dies Katzen und Kleintiere, darunter auch Exoten. Die meisten dieser armen Geschöpfe überleben das Aussetzen nicht, weil sie nicht an ein Leben in der Wildnis angepasst sind bzw. auch mit unserem Klima nicht klarkommen. Wer nicht verhungert, verdurstet oder erfriert, wird überfahren oder von anderen Tieren angefallen.

Kater Kasimir mit Bisswunden
Foto: Beate Uhlig

Erinnere Dich an unseren lieben Kater Kasimir, der mit Bisswunden übersät, halb verhungert und verdurstet gefunden wurde. Er hatte noch Glück im Unglück, dass er aufgegriffen wurde und zur Pflege zu uns kam. Wir konnten ihn wieder aufpäppeln und wenigstens noch zwei schöne Jahre schenken, aber die Zeit allein draußen hatte zu tiefe Spuren hinterlassen…

Von uns Samtpfoten kann sich ein ganz kleiner Teil dann doch mehr oder weniger erfolgreich eine Zeitlang draußen durchschlagen. Die Katzen verwildern mit den Jahren und, wenn sie nicht kastriert wurden, setzen neues Leben in eine wenig aussichtsreiche Zukunft. Für die wild geborenen Kätzchen, werden sie nicht in den ersten Lebenswochen gefunden und sozialisiert, gibt es definitiv kein Zurück mehr zu den Menschen. Sie bekommen wiederum Nachwuchs, dem ein (meist sehr kurzes) Leben in Elend gewiss ist. Ein Drama, das kein Ende findet und von gewissenlosen Menschen weiter befeuert wird.

Eine flauschige Seele mit genau diesem Schicksal lief vor ein paar Monaten meinem Frauchen über den Weg. Immer mal wieder tauchte ein kleines weiß-schwarzes Kätzchen in der Nähe ihrer Arbeitsstelle auf, weit entfernt von der nächsten Wohngegend. Es schien noch kein Jahr alt zu sein, war nicht ängstlich, kannte demnach Menschen, ließ sich aber nicht einfangen.

Es musste ein Plan her. Nach Beratung mit SAMT wurde erstmal im Wald eine Futterstelle eingerichtet, um das Kätzchen anzulocken. Ein erster Erfolg stellte sich schnell ein: Der Napf wurde regelmäßig über Nacht geleert. Um eine Lebendfalle aufzustellen, war es noch deutlich zu kalt, denn das Tier hätte die ganze Nacht darin verharren müssen. Also erstmal weiterfüttern. Nun stellte sich aber die berechtigte Frage, wer sich da denn eigentlich wirklich des Nächtens gütlich tat. Die Katze, oder doch Fuchs, Igel, Krähe? Also wurde im zweiten Schritt mit einer Wildtierkamera aufgerüstet. Schon in der ersten Nacht konnte so der „Täter“ ermittelt werden. Um wen es sich handelte, verrate ich Dir aber erst in meiner nächsten Kolumne.

Eines möchte ich jedoch noch loswerden: Das Aussetzen von uns Haustieren ist verboten und strafbar. Es gibt immer einen anderen Weg, wenn man sein Tier abgeben muss. Nicht zuletzt kann man sich an ein Tierheim oder Tierschutzverein werden. Diese Taten sind grausam, denn die allermeisten Tiere gehen jämmerlich ein, wenn sie nicht zufällig gefunden werden und sich jemand ihrer annimmt. Ich bin traurig und wütend, dass es so viele Menschen gibt, die uns wie Müll behandeln und einfach entsorgen. Der überwiegende Teil unserer Besitzer liebt uns aber zum Glück sehr und würde niemals so etwas Dämliches auch nur in Betracht ziehen. Wohl dem, der so ein Heim gefunden hat.

Bis zum nächsten Mal,
Deine Molly SAMTpfote

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