Mollys Kolumne April 2019

Liebe/r Leser/in,

bei vier ist Schluss. Eigentlich ist diese Anzahl die Grenze an Katzen, die unsere Menschen bei sich aufnehmen möchten. Ab dann, so sagen sie, wird es schwierig, den Bedürfnissen jeder einzelnen gerecht zu werden, zumal ja auch nicht jede von uns topfit ist, wie ich in früheren Newslettern bereits berichtet hatte. Wenn dann aber doch mal Not am Mann, besser: Not an der Katze ist, verschließen sie sich zum Glück nicht. So vor wenigen Wochen geschehen, als wir eine weitere arme Seele bei uns aufgenommen haben.

Katze Bastet
Foto: Beate Uhlig

Es ist wieder eine ziemlich betagte Seniorin, die in diesem Jahr bereits schon 20 wird. In ihrem früheren zu Hause durfte sie nur in ungeheizten Räumen leben. Alle bewohnten Zimmer waren tabu. In jüngeren Jahren alles kein Problem, aber mittlerweile macht ihr die Arthrose schwer zu schaffen, und Kälte verschlimmert die Beschwerden erheblich. Sie konnte kaum noch vernünftig laufen und pflegte ihr Fell nicht mehr. Ihr ganzer Zustand verschlimmerte sich noch, als sie wochenlang nicht mehr richtig fraß und immer weiter abmagerte. Ihre früheren Besitzer hatten sie schon abgeschrieben. „Sie ist halt alt. Da kann man nichts machen“, hieß es da bloß. Ehemals als fleißiger Mäusefänger gern in der Nähe gehabt, wollte man sie nun nicht mehr, jetzt, wo im Alter Probleme auftauchen. Sehr traurig, oder? Dabei hat sie sich ihre „Rente“ doch wohl redlich verdient.

Da Alter ja bekanntlich keine Krankheit ist und doch immer etwas Konkretes dahinterstecken muss, haben wir beschlossen, die arme Maus zu uns zu holen und mal gründlich beim Tierarzt durchchecken zu lassen. Es stellte sich heraus, dass sie für ihr Alter eigentlich noch ziemlich fit ist. Die Fressunlust stammte lediglich von einer Zahnfleischentzündung, die sich gut behandeln ließ. Inzwischen mampft das alte Schätzchen ganz schöne Portionen weg, kann ich Dir sagen. Und gegen die Arthrosebeschwerden helfen ein schwach dosiertes Schmerzmittel sowie ein kuscheliger, warmer Heizungsplatz. Mittlerweile ist sie wieder recht flott unterwegs.

Ihr Name ist übrigens Bastet. Wie die altägyptische Katzengöttin. Ihr Benehmen dagegen finde ich jedoch weniger vornehm. Obwohl wir drei Katzenmädchen und selbst Kater Kasimir sie freundlich und voller Neugier willkommen geheißen haben, ist sie eine richtige Kratzbürste. Sie knurrt und faucht uns ständig an. Tja, dann eben nicht. Wer nicht will… Aber zumindest hat sie es in ihrem letzten Lebensabschnitt noch mal richtig schön. Und vielleicht schließt sie mit uns anderen irgendwann Frieden. Zu unseren Menschen ist sie jedenfalls sehr lieb. Drück uns die Daumen!

Bis zum nächsten Mal,

Deine Molly SAMTpfote

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