Geschichten von der Pflegestelle: Cassie und der beste Ehemann von Allen – Teil 1

Von Eva Volk/ SAMT e. V. Manche Ehemänner haben es auch nicht leicht. Da bettelt die Ehefrau dauernd: „Ich möchte gerne Pflegestelle werden! Lass uns ein eigenes Katzenzimmer für Notfälle einrichten, biiitte!“

Was soll Mann da machen? Irgendwann streckt er die Waffen. Es wurde hin und her überlegt und zu guter Letzt wurde der Keller als geeigneter Bereich für hilfsbedürftige Miezen auserkoren.

Dumm nur, dass besagter Ehemann das Jäger-und-Sammler-Gen hatte. Der Keller war so voll, dass man kaum noch treten konnte. Aber wo ein Wille, da ein Weg. Der arme Kerl machte sich tapfer ans Werk und trennte sich von liebevoll angehäuften Dingen, „die man bestimmt irgendwann mal gebrauchen kann“. Nach fünf Besuchen auf der Kippe (O-Ton Mann: „Das heißt Abfallverwertung!“) hatte sich das Chaos schon beachtlich gelichtet. So war es möglich, die restlichen Besitztümer auf der halben Fläche unterzubringen (auch wenn jetzt keiner mehr etwas wiederfindet). Nun konnte in der Mitte des Raums eine stabile Wand aus OSB-Platten eingezogen werden, wobei der letzte halbe Meter bis zur Decke mit Kaninchengitter verschlossen wurde. Eine mit dem gleichen Material bezogene Tür wurde ebenfalls eingebaut. Überflüssig zu erwähnen, dass die Konstruktion auch einem Bombenangriff standhalten würde. Der vielseitig begabte Ehemann scheute keine Mühen und verlegte elektrische Kabel, baute eine Lampe und eine Heizung ein. Bei all dem wurde er nach Kräften von seiner katzenverrückten Ehefrau unterstützt, will heißen, sie war jederzeit bereit mehr oder weniger hilfreiche Änderungswünsche und kreative Vorschläge zu machen. Ansonsten hat sie sich lieber auf das Einrichten des Katzenzimmers beschränkt, und da gibt es bei rund 15 Quadratmetern schon einiges zu tun.

Last but not least war das Zimmer fertig und wurde SAMT präsentiert. Die Freude war natürlich groß, wie immer, wenn eine neue Pflegestelle auftaucht. Glücklich, endlich fertig zu sein, konnte der beste Ehemann von Allen endlich mal abends entspannen. Dummerweise nur zwei Tage lang – dann kam Cassie.

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