Wir sind der „Arbeitskreis Schlachthof“ von SAMT e. V. Jülich. Im Frühjahr 2018 nach der Teilnahme einzelner SAMT-Mitglieder an der Podiumsdiskussion „ Tierschutz in Schlachthöfen“ mit dem Tierrechtler und Gründer der „SOKO Tierschutz“ haben wir diesen Arbeitskreis gegründet. Die heimlich aufgenommenen Bilder aus dem Dürener Schlachthof und die Schilderungen von Friedrich Mülln von der „SOKO Tierschutz“ über den brutalen und gesetzwidrigen Alltag in der so genannten „Fleischerzeugung“ waren erschütternd. Keiner von uns hätte diese Zustände und ein solches Systemversagen für möglich gehalten.
Der Tierschutz ist Staatsziel und im Grundgesetz verankert. Ein Kernsatz im Tierschutzgesetz lautet: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schaden zufügen.“ Aufgerüttelt und motiviert über die Vorgänge und Zustände – auch über die schrecklichen Arbeitsverhältnisse – in den Schlachthöfen, bei den Tiertransporten und in der Massentierhaltung versuchen wir aufzuklären, Menschen für diese Themen zu sensibilisieren und Verbündete zu finden. Das ist uns im Forum „Gute Nahrung“ gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) in Düren gelungen. Auch bei der Evangelischen Kirche von Pfarrer Cervigne aus Aldenhoven konnten wir unsere Themen platzieren. Wir haben einen gemeinsamen offenen Brief an den Landrat verfasst und konnten die Jülicher SPD überzeugen, für den Dürener Schlachthof eine Videoüberwachung zu fordern. Aktuell laden wir Bundestagsabgeordnete/Politiker der unterschiedlichen Fraktionen zu Gesprächen ein. An den SAMT-Infoständen diskutieren wir mit interessierten Menschen und in den Gesprächen wird deutlich, dass das Bewusstsein für diese Missstände wächst.
Auch wenn unsere Arbeit mühsam und oft frustrierend ist, können wir die bestehenden Zustände wie z.B. Fehlbetäubungen bei der Schlachtung, das millionenfache Schreddern von Küken, die betäubungslose Kastration von Ferkeln usw. nicht akzeptieren. Wir wollen Veränderungen herbeiführen. Die steigenden Zahlen von Teilnehmern bei den unterschiedlichen Demonstrationen gegen diese Missstände zeigen, unsere Themen sind in der breiten Öffentlichkeit angekommen.
Und das Gute ist: Jeder kann etwas tun, jeder kann mitmachen – wenn er z. B. beim Einkauf genau hinsieht, was in seinem Wagen landet, oder was im Restaurant auf seinem Teller liegt!
Weiterführender Link:
https://www.soko-tierschutz.org/