Aktuelles aus der Tierschutzarbeit

Foto: Mylene2401@pixabay

Luna – Geboren um zu leiden

Von Eva Volk/SAMT e.V. Natürlich sehen wir viele Fälle, die uns sehr berühren. Aber manchmal ist es zum Verzweifeln. So wie bei Luna, einer freundlichen Rehpinscher-Hündin, gerade mal 4 Monate alt.

Das Telefon klingelt: „Unser Welpe hat sich das Bein gebrochen. Laut Tierarzt gestern sollte man die Kleine einschläfern!“ – „Was? Wieso?“ – „Es soll Missbildungen an den Beinen und der Schulter geben. Momentan bekommt sie Schmerzmittel.“ Ok, erstmal sofort Termin beim Tierarzt unseres Vertrauens gemacht. Da muss doch eine OP möglich sein?

Was war überhaupt passiert? Eigentlich nichts. Luna ist nur über den Teppich gestolpert und schon war das Beinchen gebrochen. Höchst ungewöhnlich. Offenbar ist die Kleine in ihrem zarten Alter schon beim dritten Besitzer. Beim vorherigen sollte sie wohl, soweit uns berichtet wurde, „in den Mülleimer“. Stattdessen hat ihre jetzige Besitzerin sie gerettet und mit zu sich und ihrem Kind genommen.

Das Röntgenbild zeigt deutlich den Bruch des linken Vorderbeins zwischen Elle und Speiche. Missbildungen sind nicht auszuschließen. Es könnte allerdings auch andere Ursachen für das geben, was die Bilder zeigen. Ein morphinbasiertes Schmerzmittel wird gegeben, um Luna ihren Zustand zu erleichtern. Aufgrund des komplexen Gesamtbildes sprinten wir kurz darauf zusammen mit der Besitzerin und dem Hündchen in die Tierklinik.

Das verängstigte Tierchen wird nochmals aus allen Richtungen geröntgt. Wir hatten uns innerlich auf eine komplizierte und teure OP und einen langen Heilungsprozess eingestellt. Aber egal, Hauptsache Luna wird wieder gesund. Doch die Diagnose zog uns den Boden unter den Füßen weg.

An drei Beinen hat Luna schwere Missbildungen der Knochen, dazu noch Glasknochen, ebenso eine Missbildung der linken Schulter. Möglicherweise hatte das arme Tier starke Schmerzen dadurch. Unzählige Operationen – Minimum vier – mit langwierigem Heilungsprozess, ohne Garantie für ein Gelingen, dafür mit der Aussicht auf noch weitere Operationen, wären theoretisch möglich gewesen. Die Klinik sagte uns offen, dass dies wirklich keine Option darstellt, sondern eine endlose Quälerei, womöglich für nichts und wieder nichts, für Luna darstellen würde.

Entsetzlicherweise kommt noch hinzu, dass laut Klinik mindestens eine Veränderung am Knochen verdächtig ist, nicht angeboren zu sein, sondern wahrscheinlich auf Gewalteinwirkung zurückzuführen ist.

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, da hat wieder mal ein Vermehrer seine Finger im Spiel gehabt. Irgendein Hinterhofzüchter, nur daran interessiert, mit den Welpen Geld zu machen. Das Krankheitsbild könnte ein Indiz für Inzucht sein. Leider ist nicht herauszubekommen, woher das Hündchen ursprünglich kam, wie fast immer in solchen Fällen.

Ihre Besitzerin wollte sie vor solchen Menschen retten. Sie hat es wirklich versucht, aber Luna hatte nie eine Chance. Geboren um zu leiden.

Wir haben Luna begleitet als sie ihren Weg über die Regenbogenbrücke antrat. Sie war nicht allein. Das war das Einzige, was wir noch für die Kleine tun konnten und es bricht mir das Herz. Aus Rücksicht auf die Besitzerin haben wir kein Foto von Luna hier eingestellt, aber ihr Bild ist in unseren Herzen.

2 Antworten auf „Aktuelles aus der Tierschutzarbeit“

  1. Was für ein schreckliches und unendlich trauriges Drama für die kleine Luna. Ich hoffe das es ihr, wo immer sie jetzt auch ist, besser geht.
    Hört das denn niemals auf das die Leute bei diesen Drecksäcken Tiere kaufen. Warum nur begreifen sie nicht, das der niedrige Preis nur funktionieren kann wenn die Elterntiere und Welpen unter erbärmlichen und schrecklichen Verhältnissen leben. Nein leben kann man es nicht nennen, es ist nur ein DAHINVEGITIEREN!

  2. Es ist so furchtbar traurig wie Tiere immer wieder wegen Menschen leiden müssen. Es tut mir so leid für dich kleine Luna. Danke an ALLE die deinen letzten Weg mit dir gegangen sind.
    R.I.P. kleines Hündchen

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