Von Eva Volk/SAMT e.V. Vor einiger Zeit meldete sich – wie so oft – ein aufmerksamer Mensch, der in einem Wäldchen nahe einer stark befahrenen Landstraße immer wieder eine Katze gesichtet hatte. Nachdem die Katze angefüttert wurde, konnte sie relativ bald gesichert werden und stellte sich als furchtbar schmusiges und freundliches Tier heraus. Augenscheinlich handelte es sich um eine Katzendame, der wir den Namen Miri gaben. Ein Chip war erstmal nicht zu finden. Dafür waren umso mehr Würmer und andere Parasiten vorhanden. Also erstmal alles bekämpfen. Kein Problem.
Miri war begeistert, ein warmes Plätzchen auf der Pflegestelle und jede Menge Futter zu haben. So weit, so gut. Nachdem die Süße einigermaßen angekommen war, wurde dann nochmal etwas genauer geschaut, was uns denn da ins Netz gegangen war. Wurde schon erwähnt, dass die Mieze einen seeeehr pelzigen Popo hatte? Naja, jedenfalls war es dann doch keine Dame, sondern ein kastrierter Kater. Auch nicht schlimm, Hauptsache in Sicherheit.
Wo wir schonmal dabei waren, wurde auch nochmals auf einen Chip überprüft, denn manche Geräte schlagen nicht immer an und es ist immer sicherer mit einem zweiten Gerät nochmals zu checken. Und siehe da: Treffer! Und registriert war das Spätzchen auch noch. Der Kater hieß Timmy und war 10 Jahre alt.
Tasso versuchte umgehend, die Besitzer zu erreichen, aber die hinterlegte Telefonnummer existierte nicht mehr. Da kommt man natürlich ins Grübeln. Wurden die Kontaktdaten nicht aktualisiert beim Wechsel des Handys? Wurde der Kater evtl. privat weitergegeben und niemand hatte an die Ummeldung bei Tasso gedacht? Fragen über Fragen.
Tasso konnte also nur per Brief die angegebene Adresse kontaktieren. Und siehe da, ruckzuck kam Antwort. Es stellte sich heraus, dass an der Adresse mittlerweile jemand anderes wohnte, der das Haus vor geraumer Zeit nach einem Todesfall ohne Hinterbliebene erworben hatte. Vorher wohnte dort eine alte, etwas demente Dame, deren Kater nach Angaben der Nachbarn wohl schon vor über zwei Jahren abhandengekommen war. Eine Vermisstenmeldung hat es leider nie gegeben. Aber zumindest ist jetzt klar, dass für Timmy ein neues Zuhause gesucht werden kann. Und – mit Verlaub – der Süße ist einfach zum Anbeißen.
Was für immer rätselhaft bleiben wird, ist, wie Timmy innerhalb der zwei Jahre eine Strecke von über 30 Kilometern zurückgelegt hat. Sprang er in ein Auto? Wurde er von jemandem mitgenommen? Hatte er zwischenzeitlich ein Zuhause? Ist er die ganze Strecke gewandert? Wir haben ihn gefragt, aber er guckt lediglich schelmisch, wie nur Katzen es können.
Wir freuen uns jetzt schon für die hoffentlich bald auftauchenden, zukünftigen Dosenöffner: Sie bekommen den Hauptgewinn!
Lieber Timmy,
es wäre bestimmt interessant, wenn du erzählen könntest, was du in den letzten 2 Jahren erlebt hast. Dein Vertrauen zum Menschen hast du aber nicht verloren. Du bist ein verschmuster und verspielter Kater geblieben, einfach zum Liebhaben. Ich wünsche dir, dass du bald einen tollen Dosenöffner bekommst.
Lieben Gruß
Steffi