Mollys Kolumne Oktober 2017

Liebe Leserin, lieber Leser,

es war bereits abzusehen und für mich nicht überraschend, aber nun kann ich es ganz offiziell verkünden: unser hübscher SAMT-Notfall-Kater Kasimir, der sich bei uns über viele Wochen von seiner schweren Knochenentzündung erholte, hat das große Los gezogen und darf für immer bleiben. Über sein bewegendes Schicksal hatte ich vor wenigen Wochen an dieser Stelle berichtet.

Abb.: Kasimir, der Kater

Unsere Menschen haben ihn wie erwartet sehr, sehr schnell ins Herz geschlossen, und auch wir drei Katzenmädchen kommen ganz gut mit ihm aus. Also sprach nichts dagegen. Ich persönlich mag ja sowieso alles und jeden. Aber zum Spielen und für mein persönliches Amüsement hat sich Kasimir zu meinem Bedauern als völlig ungeeignet herausgestellt. Er sucht durchaus den Kontakt, allerdings muss man immer einen gewissen Mindestabstand einhalten, sonst wird er grantig. Jede von uns hat da ihre eigene Strategie. Mia hält diesen Mindestabstand penibel ein. Ich glaube, es ist ihr eh recht so. Am Anfang hat sie selber immer ganz gern ein bisschen Distanz gehalten. Nur mit der Zeit wurde sie nachlässiger und lässt mich inzwischen sogar direkt neben sich auf der Fensterbank sitzen. Bei Kasimir habe ich die Hoffnung, dass es mit der Zeit auch so sein wird. Ich durchbreche auf jeden Fall regelmäßig seinen Radius und teste die Grenzen aus. Nur als Übung natürlich. Seine Reaktionen darauf sind nicht unbedingt langsam, aber ich bin wesentlich schneller – und das weiß ich auch. Bei unserer Katzenoma Rebecca ist die Sache anders gelagert. Sie ist sehr stoisch und peilt auch nicht mehr viel um sich herum. Wenn sie auf Kasimir trifft, geht sie einfach weiter oder bleibt sitzen und reagiert überhaupt kein Stück auf ihn. Das scheint ihn dann so zu beeindrucken, dass er selber einen großen Bogen um sie macht. Echt witzig. Man muss dazu wissen, dass Kasimir ein großer, kräftiger Kater ist, der durchaus Respekt einflößt. Aber ab einem gewissen Alter scheint man als Katze wohl über den Dingen zu stehen.

Abb.: Kasimir, der Kater

Bei unseren Menschen klappt das mit der Annäherung dann schon besser. Von ihnen lässt er sich sogar streicheln und auf den Arm nehmen. Einziges Problem: Sie wissen nie so recht, wann er das mag und wann nicht. Schnurren und Augenblinzeln sind bei ihm nicht unbedingt, wie normalerweise üblich, ein Zeichen, dass er auf Tuchfühlung gehen möchte. Durch seine Erlebnisse in der Vergangenheit zeigt Kasimir großes Misstrauen gegenüber allem und jedem. Ganz schlimm wird es bei der Krallen- und Ohrenpflege, bei der er wegen seines Handicaps Hilfe benötigt. Das kann er gar nicht ausstehen und zeigt das deutlich durch Kratzen und Beißen. Dabei ist er auch nicht gerade zimperlich. Er hat unsere lieben Menschen schon das ein oder andere Mal ordentlich verletzt. Zum Glück ist nie Schlimmeres passiert, denn ich weiß, dass sich solche Verletzungen übel entzünden können. Kasimir ist ja selber das beste Beispiel dafür.

Was bei heftigen Bissverletzungen zu beachten ist, kann man im heutigen Newsletter nachlesen. Was die andere Sache betrifft: Ich denke, mit Kasimir braucht’s halt nur viel Geduld, bis er nicht mehr so misstrauisch ist. Bei uns bekommt glücklicherweise jede Katze genug Raum, sich zu entfalten. Und der Wohlfühl-Mindestabstand schrumpft mit der Zeit von ganz alleine.

Bis zum nächsten Mal,

Deine Molly

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