Mollys Kolumne Februar 2019

Liebe/r Leser/in,

puppy mills, Welpenmühlen, so heißen sie im Englischen. Und der Name ist Programm. In quälerischen Massenzuchten werden Hündinnen als Gebärmaschinen missbraucht und die kleinen Welpen – natürlich von den gefragtesten und begehrtesten Rassen – nur so ausgeworfen und zu Schleuderpreisen an gedankenlose Menschen verhökert, die ausblenden, dass für einen niedrigen Preis ja immer an irgendeinem Ende gespart werden muss. Und das sind wenig überraschend die bedauernswerten Hunde.

Nicht nur in den USA, wo der Begriff puppy mills geprägt wurde, ist dies ein Problem, sondern auch bei uns in Europa. Hier werden in einigen osteuropäischen Ländern kleine Hündchen in Massen auf zahllosen Farmen produziert und jährlich zu Hunderttausenden nach Mittel- und Westeuropa gekarrt, wo die besten Preise zu erzielen sind. Wühltischwelpen.

Welpe
Foto: dgdom@pixabay

Käfige, Hitze und Kälte, Hunger, Stress, Angst, Platzmangel, mangelnde Hygiene und fehlende Zuneigung – so beginnt das Leben für die Kleinen. Kann man erwarten, dass aus einem solchen Tier ein gesunder und freundlicher Familienhund wird? Viel zu jung von der Mutter getrennt, krank und ohne Impfschutz und Entwurmung werden sie illegal mittels gefälschter Papiere ins Ausland geschleust. Viele von ihnen überleben bereits die Fahrt nicht. Spätestens aber beim künftigen Besitzer zeigt sich sehr häufig, dass das vermeintliche Schnäppchen gar keins ist, sondern sich dafür horrende Tierarztkosten anhäufen. Gerne werden kranke Welpen dann auch noch in die Tierheime abgeschoben, um sich vor Kosten und Verantwortung zu drücken. Wegen der fehlenden Prägephase leiden die überlebenden Hunde zudem an nicht wiedergutzumachenden Verhaltensauffälligkeiten.

Seitens der Politik wird nur wenig unternommen, um diesem Treiben ein Ende zu bereiten. Gelegentliche Zufallsfunde durch Zoll und Polizei sind nur die Spitze des Eisberges. Wer nun denkt, man müsse nur die Armut in den Herkunftsländern bekämpfen, damit die Menschen dort auf vernünftigem Wege ihr Geld verdienen können, der verkennt dass hinter dem illegalen Welpenhandel organisierte kriminelle Strukturen stecken, denen skrupellose, brutale Menschen angehören, die sich nicht in ihr lukratives Geschäft pfuschen lassen. Eine regelrechte Mafia.

Oft werden die jungen Hunde sehr günstig über Kleinanzeigen und über’s Internet angeboten, aber mittlerweile versuchen sich illegale Hundehändler auch als seriöse Züchter auszugeben und verlangen höhere Preise. Egal wie liebevoll der Text verfasst wurde, man weiß nie, wer wirklich hinter solchen Anzeigen steckt. Würde niemand mehr auf diesem Weg ein Tier erwerben, könnten diese Farmen nicht auch mehr existieren. Doch traurigerweise nimmt, trotz zahlreicher Kampagnen und viel Aufklärungsarbeit, der illegale Welpenhandel jedes Jahr immer weiter zu.

Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e. V. hat eine Checkliste für den Welpenkauf herausgegeben. Hier kann sich jeder Informieren: https://www.wuehltischwelpen.de/checkliste-welpenkauf.php Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, kauft in jedem Fall sein Tier bei einem eingetragenen Züchter oder schaut ins Tierheim. Auch dort sind viele Rassehunde zu finden, wenn es denn unbedingt einer sein muss.

Wir Tiere sind alle fühlende Lebewesen, viele Leute vergessen das leider!

Bis zum nächsten Mal,
Deine Molly SAMTpfote

P.S.: Unterstützt die Petition von der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ gegen den Internethandel mit Hunden: https://www.dankeebay.de/

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