Liebe/r Leser/in,
was wir Katzen nicht tun, ist jammern. Dass liegt einfach nicht in unserer Natur. Schmerzen können wir aber trotzdem haben.
Weder ihrem Gang, noch ihrem Verhalten war etwas anzumerken. Verraten hat es letztlich ein kleiner blutiger Abdruck, den Bastet beim Laufen auf dem Boden hinterlassen hat. Bei genauerer Betrachtung stellten unsere Menschen fest, dass eine Kralle eingewachsen war, und zwar schon so schlimm, dass die Fahrt zum Tierarzt unvermeidlich war.
Das war für Bastet eine doppelte Bestrafung, denn genau bei einem solchen Besuch hatte das Übel seinen Anfang genommen. Während wir jungen Mädels immer ganz brav alles mitmachen, zeigt unsere 20-jährige Seniorin jedes Mal vollen Körpereinsatz, wenn es darum geht, unserer Tierärztin die jährliche „Inspektion“ so schwer wie möglich zu machen. In ihrer Kartei hat sie gleich 4 Ausrufezeichen, welche die Helferinnen vorwarnen, wen sie gleich vor sich haben werden. Mit Greifvogelhandschuhen geschützt geht es dann ans Werk. Und bei genau so einer Aktion hat sich Madame eine Kralle ausgerissen. Diese war nun scheinbar nicht ganz gerade wieder nachgewachsen und hat sich sehr unangenehm und leider auch unbemerkt ins Fleisch gebohrt. Da musste ein Profi ran.
Mit ihrem Verband, den Bastet drei Tage lang tragen musste, war sie dann doch recht unglücklich. Das war ihr deutlich anzumerken. Gejammert hat sie selbstverständlich nicht, aber manchmal sagt ein Blick mehr als tausend Worte, wie Du selbst auf dem Foto sehen kannst.
Nun ja, es ist zum Glück alles schnell und gut verheilt. Die Krallen werden jetzt regelmäßig von unseren Menschen kontrolliert, damit nicht wieder eine einwachsen kann, und bei Bedarf geschnitten. Da fällt mir ein, ich müsste selber mal wieder meine Krallen wetzen. Nicht, dass ich auch noch ran muss. Denn ich HASSE Krallen schneiden.
Bis zum nächsten Mal,
Deine Molly SAMTpfote