Mollys Kolumne April 2022

Molly mit ukrainischer Friedensflagge
Foto: B. Uhlig

Liebe/r Leser/in,

wie eine Gesellschaft mit Tieren umgeht, sagt viel über ihren moralischen Zustand und ihre Einstellung zum Leben aus.

Mit Entsetzen habe ich zusammen mit meinen Leuten die Geschehnisse der vergangenen Wochen in der Ukraine im Fernsehen verfolgt. Millionen von Menschen sind gezwungen, sich auf die Flucht zu begeben. Sie können oft nur das Allernötigste bei sich tragen, das was ihnen am wichtigsten ist. Und das sind nicht selten ihre Haustiere. Das geht ans Herz.

Nicht immer gelingt die Flucht mit dem Haustier. Manche mussten ihre geliebten Vierbeiner im letzten Moment zurücklassen, z.B. an Bahnhöfen, weil sie nicht mit in den Zug konnten. Tierschützer vor Ort versuchen, so vielen wie möglich zu helfen. Aber alle kann man wohl nicht retten. Die Tierheime in der Ukraine sind am Limit. Futterreserven sind schnell aufgebraucht und Nachschub schwer zu bekommen. Die Situation wird von Tag zu Tag dramatischer.

Selbst wenn die Flucht mit dem Haustier erfolgreich war, darf dieses oft nicht mit in die Unterkunft. Für Mensch und Tier ist die Trennung sehr traumatisch, da viele eine enge Bindung zueinander haben. Gerade in einer Krisensituation möchten Besitzer nicht auch noch ihre Tiere verlieren. Eine Trennung vom eigenen Haustier stellt für die Geflüchteten nach Verlust der Heimat und des gewohnten Alltags eine weitere, psychische Belastung dar.

Vor dem Krieg fliehen nicht nur Millionen Menschen, mit dabei sind auch Tiere in einem noch nie da gewesenen Ausmaß. Daher ist es wichtig, dass alle mit anpacken und ihrerseits die Helfer unterstützen. So kann jeder Futter und Geld spenden. Der WDR hat eine Liste mit Organisationen veröffentlicht, die direkt vor Ort unterstützen:

Hilfe für Geflüchtete und Tiere in der Ukraine – Tiere suchen ein Zuhause – Fernsehen – WDR

Wer die Möglichkeit hat, kann aber beispielsweise auch ein Tier vorübergehend bei sich aufnehmen, bis es dem Besitzer möglich ist, es zurückzunehmen. Dafür wendet man sich am besten an örtliche Tierheime bzw. Tierschutzvereine, die Tiere bei sich unterbringen. Dafür kann dann ein weiteres Tier aus Polen oder der Ukraine nachrücken.

Das große Leid der Menschen bedeutet gleichzeitig großes Leid für die Tiere, die von ihnen abhängig sind. Wenn jeder von uns nur ein bisschen was tut, lässt sich wahnsinnig viel bewegen. Ich werde gleich mein Frauchen bitten, einen Teil von meinem Futter zu spenden.

Bis zum nächsten Mal,

Dein Molly SAMTpfote

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