Das Blutohr oder OTHÄMATOM

Von Beate Uhlig/ SAMT e. V. Bei einem Othämatom oder Blutohr handelt es sich um einen Bluterguss zwischen Ohrknorpel und Haut, meist an der Innenseite. Betroffen sind überwiegend Hunde, es trifft aber auch gelegentlich Katzen. Ursachen sind oft das Bekratzen der Ohrmuschel mit den Hintergliedmaßen oder starkes Kopfschütteln aufgrund von Schmerzen oder Juckreiz, seltener auch aufgrund von Bissverletzungen oder anderer Arten schädlicher Einwirkungen auf die Ohrmuschel. Bei Katzen sind in etwa ¾ der Fälle Ohrmilben an der Entstehung des Juckreizes beteiligt. Hierbei wird ein Blutgefäß verletzt, es kommt zu Einblutungen in den Hohlraum zwischen Ohrknorpel und Haut, die Ohrmuschel schwillt an. Beim Betasten des Ohres spürt man die polsterartige Flüssigkeitsfüllung. Ein Othämatom erreicht bei der Katze oder kleinen Hunden Kirschgröße, bei großen Hunden durchaus Mandarinengröße.

Abb.: Blutohr an der Katze Rebecca
Die Innenseite von Rebeccas Ohr ist dick mit Blut gefüllt.

Eine Behandlung sollte unbedingt beim Tierarzt stattfinden. Zunächst muss der Arzt ausschließen, dass eine Ohrentzündung vorliegt. Wenn eine Ohrentzündung vorliegt, ist diese zunächst zu behandeln, ehe die Behandlung des Othämatoms in Angriff genommen werden kann, da sich das Tier sonst weiter kratzen und schütteln wird. Als Erstmaßnahme wird am Ohr zunächst eine Punktion durchgeführt. Dies ist zum einen hilfreich für die Diagnosestellung, zum anderen verschafft es dem Tier dadurch eine deutliche Schmerzlinderung. Leider lässt sich durch eine Punktion meist kein dauerhaft befriedigendes Ergebnis erzielen, da sich die Stelle rasch wieder mit Blut füllt. Die einzige Alternative stellt ein chirurgischer Eingriff unter Vollnarkose dar. Nach der chirurgischen Behandlung muss das Tier einen Halskragen tragen, und zwar mindestens 14 Tage lang. Danach können die Fäden gezogen und der Halskragen entfernt werden. Das Ohr sieht dann in der Regel wieder nahezu aus wie vorher.

Erfolgt keine Behandlung, entwickelt sich aus dem Othämatom ein so genanntes „Blumenkohlohr“. Die Ohrmuschel zieht sich hierbei infolge Narbenbildung zusammen und verformt sich zu einem höckerigen Gebilde. Der Gehörgang wird durch ein Blumenkohlohr häufig eingeengt und begünstigt dadurch das erneute Entstehen von Ohrenentzündungen. Zur Vorbeugung sollten die Ohren von Hunden und Katzen regelmäßig auf Ohrmilben kontrolliert werden.

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