Glücklich vermittelt

Louis, mit 8 Jahren im besten Alter, wurde ausgesprochen schweren Herzens abgegeben, da er es total doof fand, dass sein Frauchen so viel arbeiten musste. Aus Frust beschloss er daher, seinen Kumpel Charly zu mobben. Menschenbezogen ohne Ende wollte er lieber Aufmerksamkeit von beflissenem Personal und nicht von einem Artgenossen. Da mussten geeignete Dosenöffner her, mit viel Zeit für den jungen Mann. Da der hübsche Kater ein absoluter Herzensbrecher ist, fand sich ganz flott eine ältere Dame, die ihn in den Mittelpunkt stellt. Und entgegen vorheriger unumstößlicher No-Gos hat Louis es inzwischen, was auch sonst, ins Bett geschafft.

Charly, 6,5 Jahre alt, war das Mobbingopfer von Louis. Er verstand die Welt nicht mehr, als sein Kumpel irgendwann so gemein zu ihm wurde. Natürlich vermisste auch er tagsüber sein Frauchen, aber er hätte so gerne mit seinem Freund gekuschelt. Da er immer mehr untergebuttert wurde, war es an der Zeit, ein anderes Zuhause für ihn zu finden. Denn ihn allein zu lassen, wäre auch nicht fair gewesen. Schnell fand sich für ihn eine nette Dame, die dank Home Office den ganzen Tag für ihn da sein konnte. So hat Charly nach anfänglicher Verwirrung mittlerweile die Wohnung in Beschlag genommen und genießt es, die volle Aufmerksamkeit zu bekommen.

Fotos: K. Weide

Tiere des Monats

Rico, Lilly und Luca

Von SAMT e.V. Drei kleine Herzensbrecher, ca. 5 Monate alt, suchen ein gutes Zuhause, wo man sich liebevoll um sie kümmert. Am liebsten würden wir die drei Miezen zusammen vermitteln. Rico und Luca sind Brüder und wurden bei einer Fangaktion eingefangen. Lilli wurde in einem Auto-Motorblock gefunden und befreit. Sie hatte sehr viel Angst und hat sich an den beiden Katern orientiert.

Die drei Miezen sind gute Freunde geworden und kommen prima miteinander klar. Alle Drei sind altersgemäß sehr verspielt, erkunden alles neugierig, nichts ist vor ihnen sicher. Auch Schmusen zählt zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Lilli ist da noch etwas schüchtern. Wenn sie sich traut, genießt sie die Streicheleinheiten allerdings sehr und schnurrt dann auch. Ihr sollte man anfangs Zeit geben und sie nicht bedrängen, damit sie Vertrauen gewinnen kann. Sie hat unglaubliche Fortschritte gemacht, an die man jetzt behutsam anknüpfen sollte. Zu kleinen Kindern möchten wir sie nicht vermitteln.

Nach einer Eingewöhnungsphase sollen alle Drei draußen die Welt erkunden dürfen. Deshalb suchen wir ein Zuhause in ländlicher, verkehrsberuhigter Umgebung oder mit gesichertem Auslauf für sie.

Erinnert ihr euch?

24.04. – Der internationale Tag des Versuchstiers

Vom Arbeitskreis „Nutz“tiere/SAMT e.V. Wir haben euch bereits 2021 auf diesen besonderen Tag aufmerksam gemacht. 2022 baten wir euch, die europaweite Petition für ein tierversuchfreies Europa zu unterstützen.

Jetzt die gute Nachricht: Wir haben es geschafft!

1,4 Millionen Unterschriften – Abschluss am 31.08.22

Innerhalb eines Jahres mussten 1 Millionen gültige Unterschriften zusammengetragen werden. Dank der Zusammenarbeit vieler verschiedener Tierschutzorganisationen und eurer Unterschriften ist der erste Schritt gemacht – für ein Europa ohne Tierversuche.

Wie geht es weiter? Jetzt findet der Verifizierungsprozess statt, d.h. die Unterschriften werden geprüft und mehrfache Unterschriften werden aussortiert.

Dieses Mal möchten wir uns nur mit euch freuen und verzichten bewusst auf verstörende Informationen aus unserem Arbeitskreis.

Noch eine gute Nachricht:

Die BMW Group gab bekannt, dass sie ab 2023 Autos mit komplett veganer Innenausstattung herstellen werden. Grund dafür ist sicherlich auch das immer größer werdende Interesse der Autokäufer an tierfreien Alternativen im Autoinnenraum, denn für ein einziges Fahrzeug werden durchschnittlich die Häute von 3 Rindern benötigt.

Ihr seht, es passiert etwas. Bitte unterschreibt auch weiterhin Petitionen im Sinne der Tiere, denn viele Stimmen können auch viel bewegen, für eine bessere Welt für alle, für die Natur, für die Tiere und letztendlich für uns selbst.

Helden des Alltags

Bericht von einer Pflegestelle

Von P. Loebt/SAMT e.V. Es kommt nicht oft vor, dass ich als Pflegestelle bei einer Fangaktion live dabei bin. Meistens werden mir die Tiere nach Hause gebracht, die von aufmerksamen Personen gefunden wurden oder die mithilfe der nach Sichtungen aufgestellten Falle gefangen werden.

An diesem Tag im Oktober klingelte es an meiner Tür und ein Mädchen aus der Nachbarschaft berichtete mir aufgeregt, dass am Feldrand, wo die Kinder spielten, sich ein Wurf Kätzchen mit Mama im Gebüsch versteckt aufhielt.

Ich nahm die Transportbox und schwang mich aufs Fahrrad. Meine Nachbarin war auch unterwegs, um zu helfen.

Im Gebüsch, nahe der Schnellstraße, konnten wir zunächst nicht viel erkennen, aber die Kinder führten uns zielsicher zum Fundort. Und da waren sie: Zwei kleine Babykatzen, eng aneinander gekuschelt, schwarz wie die Nacht. Die Mutterkatze war zunächst nirgends zu sehen.

Die beiden konnten wir mit der Hand greifen und sichern, die Kinder bestätigten uns aber, dass sie mindestens ein weiteres sowie die Mutterkatze gesehen hatten.

Eine Falle war schnell organisiert und am nächsten Morgen saß ein weiteres Kitten darin, am Nachmittag die Mama. Die Falle blieb vor Ort, um mögliche weitere Kitten anzulocken. Wir hatten die Umgebung komplett abgesucht, jedoch nichts entdecken können. Aber man weiß ja nie…

Die kleine Familie war vorübergehend in meinem Bad zu Gast und froh, regelmäßig etwas zu fressen. Die Kleinen waren circa sechs Wochen alt, freuten sich über Nassfutter, wurden aber auch noch gesäugt. Sie waren sehr scheu und ängstlich, das hieß, dass sie Menschen nicht kannten. Die Mutterkatze schon. Sie genoss Streicheleinheiten, schnurrte und suchte Kontakt.

Nach dieser zweitägigen Fangaktion klingelte es erneut an der Haustür und diesmal war es eine Mutter, die gemeinsam mit ihrer Tochter bestätigte, dass sich am alten Fundort noch ein Kätzchen befinden musste.

Gemeinsam mit zwei Vereinskolleginnnen eilte ich zu der Fundstelle. Die Transportbox hatten wir wieder dabei.

Das Kleine saß in einem Rohr fest! Es maunzte jämmerlich, es hatte ja schon mindestens eine Nacht allein in der Kälte verbracht.

Das circa 3 Meter lange Rohr lag schräg am Hang der Schnellstraße, war mit teilweise sehr großen Steinbrocken gesichert und diente eigentlich zur Abführung von Regenwasser. Die Kleine hatte sich im Rohr versteckt, war wahrscheinlich unterkühlt, hungrig und panisch. So sehr wir es auch versuchten, es gab keine Möglichkeit, das Kleine zum Verlassen des Regenrohres zu bewegen. Je mehr wir es am unteren Ende lockten, desto höher kletterte es nach oben. Es war uns auch nicht möglich, die großen Steine irgendwie zu bewegen, um das Rohr freizulegen.

Inzwischen hatten sich mehrere Eltern zur Abholung ihrer Kinder am Fundort versammelt, der ja gleichzeitig der Spielplatz der Kinder war. Es gab keine Möglichkeit für uns, das Kätzchen zu bergen. Zum Glück hatte meine Nachbarin eine Idee: „Ich kenn doch den XY bei der Feuerwehr!“

XY hat dann seine Kollegen bei der Freiwilligen Feuerwehr mobilisiert und nur circa eine Stunde später waren vielzählige Feuerwehrleute inklusive Einsatzwagen vor Ort. Der Plan war, das Rohr freizulegen, um es am oberen Ende zu öffnen und so das Kätzchen zu befreien. Das Kitten war inzwischen noch verängstigter und jammerte nur noch leise.

Mit vereinten Kräften wurden die schweren Steine über eine Menschenkette vom Rohr weg nach unten transportiert. Da es mittlerweile dämmerte, mussten die Einsatzkräfte die mitgeführte Beleuchtung aufbauen. Nach einer gefühlten Ewigkeit war endlich das Regenrohr freigelegt! Beim Hineinleuchten konnte man sehen, dass das Kätzchen weit nach oben geklettert war. Es ließ sich aber von oben nicht greifen. Zu viel Panik.

Das Rohr war in der Mitte zweigeteilt, so war der obere Teil mit dem Kätzchen drin jetzt unser Einsatzort. Von unten wurde das Rohrstück mit der Hand gesichert, von oben griff ein Feuerwehrmann hinein – Arm zu kurz. Die rettende Idee war dann: eine Colaflasche!

Die Flasche wurde vorsichtig von oben ins Rohr eingeführt, und Zack plumpste unten das Kätzchen raus. Gott sei Dank lebend! Nass, unterkühlt und panisch, aber frei. Was für eine Freude!

Das kleine Mädchen erhielt den Namen Happy. Im Kreise der Familie erholte sich Happy sehr schnell und verkraftete die einsame Zeit im Regenrohr ohne bleibende Schäden.

Die Rettungsaktion wurde vom Verein entsprechend gewürdigt und ein persönlicher Dank ging an alle, die so viel Zeit investiert und Mitgefühl für ein Tierleben gezeigt hatten. Ein herzliches Dankeschön ging auch an die Kinder. Sie haben sich sehr achtsam und verantwortungsbewusst verhalten und haben entscheidend zu Happys Rettung beigetragen.

Alle Beteiligten, ob Feuerwehr oder Kinder, sind für mich die „Helden des Alltags“.

Fotos: P. Loebt

Aktuelles aus dem Tierschutz

Foto: SAMT e.V.

Das Schicksal ist erbarmungslos

oder: Was gewissenlose Schweine anrichten

Von Eva Volk/SAMT e.V. Letztes Jahr im Sommer wollten zwei junge Menschen ihre kleine Familie vervollständigen. Ihre kleine Tochter, die unter Epilepsie leidet, wünschte sich von ganzem Herzen ein paar pelzige Freunde. Also zogen die Kätzchen Lilo und Stitch ein. Die beiden mit ihrem Töchterchen spielen und schmusen zu sehen, war für die Eltern die reinste Freude.

Doch dann passierte das Entsetzliche: Stitch erkrankte nach kurzer Zeit an trockener FIP. Glücklicherweise führte ein Hinweis zum sofortigen Start der Therapie. Das junge Paar, sie zu diesem Zeitpunkt hochschwanger, kämpfte um seinen kleinen Freund. Während der Therapie stellte sich unglücklicherweise auch noch heraus, dass Lilo FeLV positiv war, und nach einiger Zeit war leider auch Stitch infiziert. Nichtsdestotrotz stand der tapfere kleine Samtpföterich die FIP-Behandlung mit Bravour durch und war Ende März endlich GEHEILT!

Jetzt konnte nichts mehr das Familienglück aufhalten. Das glückliche Pärchen, die beiden Kinder, Lilo und Stitch.

Doch.

Stitch musste, zwei Monate nachdem er geheilt war, die Zähne gemacht bekommen, da sein Mäulchen wirklich schlimm aussah. Die komplette OP lief gut. Bis zur Extubierung. Schlagartig verkrampften bei Stitch die Atemwege. Trotz massiven Medikamenteneinsatzes, erneuter Intubation und Reanimation konnte Stitch keinen Sauerstoff mehr aufnehmen und starb. Ein Alptraum.

Als ob das nicht schon furchtbar genug wäre, wurde es noch schlimmer. Lilo litt seit dem Tod ihres Bruders unsäglich. Sie fraß fast nichts mehr, hatte fast ein Viertel ihres Gewichts verloren, hatte Fieber und war apathisch.

Hatte der Stress des Verlustes FIP ausgelöst oder einen FeLV-Schub verursacht? Die Blutwerte gaben Hinweise in beide Richtungen. Das Pärchen wollte den Kampf erneut aufnehmen, denn Familienmitglieder – und das waren ihre Tiere natürlich – lässt man nicht im Stich, und so geschah es. Ein monatelanges Ringen um Lilos Leben begann, wirklich alles wurde unternommen, Unsummen von Geld ausgegeben und alles wurde unsagbar großartig von der behandelnden Tierärztin begleitet.

Doch wie kam es überhaupt dazu, dass sowohl Lilo als auch Stitch so furchtbar krank waren? Sie kamen doch von einem freundlichen Züchter?

Nein, kamen sie nicht. Ein bisschen Recherche brachte schnell Klarheit. In Wirklichkeit handelte es sich um einen gewissenlosen Vermehrer, der mehrere Katzen unterschiedlicher Rassen in einem einzigen Zimmer hielt und fleißig Kätzchen produzierte. Und ganz offensichtlich ging es ausschließlich um Geld, Geld, Geld, denn dass er Leukose im Bestand hatte, war ihm 1) scheiß- und 2) –egal. Dem zuständigen Amt ist dieser Abschaum übrigens bekannt, aber aus rechtlichen Gründen und da aktuell angeblich nicht „gezüchtet“ wird, ist ein gerichtsfestes Vorgehen momentan nicht möglich. Trotz detaillierter ausführlicher Dokumentation des Kaufs und des Krankheitsverlaufs beider Tiere ist derzeit nichts zu machen.

Da draußen sind hunderte und tausende gewissenlose Schweine, die auf Kosten der Tiere und ihrer Familien unsägliches Leid verursachen. Hauptsache sie können die eigenen Brieftaschen schön füllen. Arglosen und naiven Menschen, die überhaupt nicht auf die Idee kommen, dass es solche „Menschen“ gibt (die Bezeichnung Mensch ist an dieser Stelle in Frage zu stellen), gaukeln sie etwas vor, haben auch für jede Unstimmigkeit eine wortreiche Erklärung. Ihnen ist absolut alles egal. Tiere, die unter furchtbaren Krankheiten leiden. Familien, die unter der Last der Sorge und der Kosten fast zusammenbrechen. Was soll’s? Wieder fette Kohle gemacht, yippieh.

Und wenn es noch so lange dauert, wir vergessen nicht und bleiben dran! Der Tag wird kommen, an dem diesem kläglichen Häuflein Mensch das Handwerk gelegt wird.

Am 25. Oktober 2022 war der Kampf um Lilo verloren und sie machte sich auf den Weg über die Regenbogenbrücke. Jetzt kann sie endlich wieder mit ihrem Bruder Stitch spielen und kuscheln.

Macht es gut, liebe Samtpfötchen, dieses Ende habt Ihr nicht verdient.

Mollys Kolumne

Foto: Miller_Eszter@pixabay

Liebe/r Leser/in,

Frage: Hast Du Deine Katze schon mal beim Beobachten beobachtet? Sollte die Antwort lauten: „Ich habe gar keine Katze.“ Dann, mein Beileid. Ansonsten möchte ich eindringlich dazu raten, das hin und wieder in Deinen Alltag einzubauen. Du kannst dabei so viel über den Charakter Deiner Katze lernen. Alle Katzen sind gleich? Mitnichten. Ich und meine beiden Mädels Mira und Frieda, wir händeln gewisse Dinge sehr, sehr unterschiedlich. Nehmen wir zum Beispiel fallendes Herbstlaub. Klingt öde? Denkst Du vielleicht. Jede von uns erlebt dabei ihr ganz persönliches Abenteuer. Weiterlesen…

Mira = Typ 1 = furchtloser Kämpfer

Eine Windböe, bunte Blätter lösen sich aus der Baumkrone und fallen zu Boden. Mira sieht die Blätter, kurz bevor sie auf dem Boden landen. Ohne auch nur eine Millisekunde zu zögern oder nach links und rechts zu schauen, stürzt sie sich todesmutig auf die farbigen Eindringlinge. Jedem einzelnen Blatt gibt sie es so richtig und zeigt ihm, wer hier im Garten der Boss ist. Eine bunte Wolke, in ihrer Mitte ein schwarzer Wirbelwind. Wenn sich noch ein Fünkchen Leben in dem trockenen Laub befunden haben sollte, dann nun mit Sicherheit nicht mehr. Abschätzig schaut Mira noch einmal über die Schulter, bevor sie zufrieden davonspaziert.

Frieda = Typ 2 = Naturforscher

Eine Windböe, bunte Blätter lösen sich aus der Baumkrone und fallen zu Boden. Frieda sieht sie schon von weit oben herunterkommen. Mehr noch, ein besonders interessantes Exemplar sticht ihr bereits ins Auge, bevor es den Boden berührt. Sie tritt heran und beäugt es von allen Seiten. Ausgiebig. Der Kopf dreht sich dabei hin und her, damit ihr bloß kein Aspekt dieser außergewöhnlichen Erscheinung entgeht. Dann folgt Phase Zwei, das Beschnuppern. Scheinbar zeigen sich hier keine Auffälligkeiten und sie kann direkt zu Phase Drei übergehen. Ganz vorsichtig und so behutsam, als könnte das Blatt bei der geringsten Unachtsamkeit Schaden nehmen, berührt sie es sanft mit dem Pfötchen. Dabei dreht sich das Blatt leicht und eröffnet der entzückten Frieda ganz neue Welten. Ein Hohlraum ist unter dem Objekt entstanden, und nun muss mit der optischen Untersuchung von vorn begonnen werden. Ja, in Dir kommt sicherlich auch schon eine Vermutung auf, unsere Frieda, nun, sie ist – nennen wir es – speziell. Kleine Dinge, denen niemand von uns Beachtung schenken würde, wie eine Ameise oder einfach nur ein Staubflusen, sind ihr Universum.

Ich = Molly = Typ 3 = Vorsicht-ist-die-Mutter-der-Porzellankiste

Eine Windböe, bunte Blätter lösen sich aus der Baumkrone und fallen zu Boden. Ich beobachte diesen Vorgang von drinnen, von der Fensterbank aus, den wärmenden Heizkörper unter mir. Wer mir dabei zusieht, der würde vielleicht denken, dass mir das Laubgeriesel womöglich entgangen ist. Äußerlich Pokerface. Natürlich entgeht mir nichts. Aber das muss ja nicht jeder wissen. Und diese losen, bunten Blätter da draußen, wen interessiert das eigentlich? Mich nicht. Sollen sie doch da liegen. Und jedes Mal kurz zucken, wenn wieder Wind aufkommt. Mir egal. Hab ich schon oft gesehen. Absolut unspannend. Ist ja jedes Jahr im Herbst doch wieder dasselbe. Damit verschwende ich nicht meine Zeit. Ach guck, da zucken sie wieder. Mir egal. Jetzt wird es aber doch langsam was warm hier auf der Heizung. Ich geh mal nach draußen und kühle mich etwas ab.

Jetzt zucken die nicht nur, nun rascheln sie auch noch. Wollen mich wohl anlocken. Pah, sollen sie es mal versuchen. Interessiert mich NULL. Ui, da trägt eine Windböe sie ein Stück weiter. Was soll das denn jetzt? Dieses Laub tut wohl alles für ein bisschen Aufmerksamkeit. Da ist es schief gewickelt. Das funktioniert bei mir nicht.

Eine Sekunde später versetze ich den bunten Blättern ein paar Hiebe, eine weitere Sekunde später sitze ich wieder ganz entspannt auf der Fensterbank über der Heizung und beobachte das Treiben draußen. Oder auch nicht, wen interessiert’s? Puh, mein Herz klopft ganz schön.

Bis zum nächsten Mal,

Deine Molly SAMTpfote