Liebe Leserin, lieber Leser,
ich bin es wieder, Deine Molly Samtpfote. Es ist viel passiert bei uns in den vergangenen Wochen. Beim letzten Mal hatte ich berichtet, wie Malik, der jetzt Kasimir heißt, als Notfall zu uns kam und gesund gepflegt wurde. Unter anderem war sein Beinchen böse entzündet und verdreht. Nach einer langen Behandlungsphase, die er wirklich tapfer durchgestanden hat, freue ich mich verkünden zu können, dass unser Held inzwischen genesen ist. Sein Pfötchen hat zwar noch immer eine gewisse Schiefstellung, aber ansonsten ist er fit und es scheint ihn auch nicht zu stören. Viel rennen oder laufen mag er allerdings damit nicht, und so ist es nicht verwunderlich, dass er ein ganz schöner Speckmoppel geworden ist. Anfangs noch halb verhungert, müssen unsere Menschen nun aufpassen, dass sie ihm nicht zu große Portionen füttern.
Leider ist er nun, da es ihm besser geht, nicht mehr ganz so freundlich wie anfangs, muss ich sagen. Wir Mädchen dürfen ihm nicht zu nah kommen, besonders nicht überraschend, dann schlägt er mit der Pfote. Auch unseren Menschen geht es da nicht besser. Ließ er zum Beispiel das Krallen schneiden zu Beginn ohne Probleme über sich ergehen, beißt er nun gleich zu und wird sauer. Versteh mich nicht falsch, Kasimir ist sonst ein lieber, verschmuster Kerl, aber er steckt immer noch voller Misstrauen und weiß sich vermutlich nicht anders zu helfen. Keiner kann erahnen, was er durchmachen musste, als er sich allein draußen durchzuschlagen hatte. Unsere Menschen wollen ihm und auch uns Katzenmädchen einfach noch mehr Zeit geben, damit wir uns aneinander gewöhnen. Manchmal braucht es eben viel Geduld und einen langen Atem.
Ich muss schon sagen, wir sind aber auch wirklich ein bunt zusammengewürfelter Haufen: Der große, ruhige Kasimir, unsere freundliche, sensible Mia, die alte, grummelige Rebecca und ich, die jugendliche, quirlige, kleine Molly. Von allen verstehe ich mich mit Kasimir noch am besten, frei nach dem Motto „Gegensätze ziehen sich an“. Draußen liegen wir oft zusammen auf der Wiese. Ich suche nämlich gern körperliche Nähe zu anderen Katzen, und der Dicke lässt es mittlerweile auch zu. Nur wenn es ums Fressen geht, versteht er keinen Spaß. Der Doofkopf versucht manchmal sogar mich von meinem Napf wegzujagen. Er ist halt nicht so schlau wie ich, dann wüsste er, dass ihm das nichts nützt. Wir haben nämlich ganz schlaue Futterautomaten, die erkennen, ob die richtige Katze davorsitzt. Und jedes Mal, wenn er mich vom Futterplatz verscheucht, geht die Klappe direkt vor seiner Nase zu. Ätsch! Ich lach mich kaputt. Inzwischen hat er’s aber so langsam kapiert. Schau mal in den Tipp des Monats! Da stellt mein Frauchen diese tolle Erfindung vor.
Wie unsere gemeinsame Geschichte weitergeht, erzähle ich beim nächsten Mal. Aber eines steht jetzt schon fest: Bei uns verrückten Miezen wird es nie langweilig.
Deine Molly SAMTpfote