Glücklich vermittelt – April 2019

Von SAMT e. V. Jedes Jahr vermittelt SAMT viele Tiere in ein schönes, neues Zuhause. Jedes einzelne dieser Tiere liegt uns am Herzen und mit aller Sorgfalt wird das richtige neue Heim gesucht. Es ist immer eine Freude zu sehen, wie die Tiere nach dem Einzug aufblühen und beginnen, sich wohlzufühlen.

Manche Tierschicksale haben uns besonders berührt, wie diese beiden: Mogli und Hummel.

Mogli
Foto: Sarah Kaul

Der ca. 3 Jahre alte Mogli wurde mit einer Bisswunde aufgefunden und musste erstmal gepäppelt werden. Er ist jetzt schon der liebste und schmusigste Kater des Jahres. Daher fand sich auch ruckzuck ein neues Zuhause für ihn. Doch kurz vor dem Umzug stellte sich heraus, dass Mogli dringend am Ohr operiert werden musste, was sich als ausgesprochen langwierige Angelegenheit erwies. Doch seine neue Familie wusste, dass dieser Kater absolut einzigartig ist und wartete geduldig sechs Wochen auf ihn, bis er wieder fit war. Jetzt hat der Schmusebär die Couch besetzt und ist der geliebte Mittelpunkt.

Hummel
Foto: Ellen Titz

Die 1,5 Jahre alte Hummel wurde draußen gefunden. Komplett verfilzt trieb sie sich geraume Zeit in einigen Gärten herum. Völlig unverständlich, dass sich niemand um sie gekümmert hat. Eine freundlichere Katze findet man selten. Nur ihr langes Fell erfordert natürlich viel Pflege. Das hat zum Glück eine nette Familie nicht abgeschreckt und so darf Hummel jetzt ihr neues Personal dirigieren. Und das macht sie hervorragend.

Tier des Monats April 2019

Samira

Katze Samira
Foto: Gerlinde Engels

Samira ist ca. 5 Jahre alt und eine Fundkatze. Warum auch immer sie allein draußen unterwegs war, sie freut sich, endlich wieder ein warmes Plätzchen zu haben. Die hübsche Katzendame ist anfangs etwas zurückhaltend, taut aber schnell auf. Schmusen und kuscheln findet sie wirklich großartig. Spielen ist ebenfalls eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Andere freundliche Katzen als Gesellschaft findet Samira völlig in Ordnung.

Wir suchen für Samira nun ihr Für-Immer-Zuhause mit netten Menschen, die sie verwöhnen und all ihre Wünsche erfüllen.

Samira benötigt Freigang und wird kastriert sowie gechipt abgegeben.

Haussammlung für Tiere in Not

Von SAMT e.V. Auch in diesem Jahr führt SAMT e.V. eine Haussammlung für Tiere in Not durch. Im Zeitraum 1. April bis 31. Mai sammeln die Tierschützer in Jülich und den umliegenden Dörfern, sowie im Nordkreis Düren.

Die Spenden kommen Tieren zugute, die von jetzt auf gleich heimatlos werden, z.B. wegen schwerer Erkrankung des Besitzers. Diese Tiere werden von Pflegestellen aufgenommen, wo man sich liebevoll um sie kümmert, bis der geliebte Mensch wieder zu Hause ist. Im Falle des Falles wird mit aller Kraft für die Vermittlung in ein neues Zuhause im Sinne von Mensch und Tier gesorgt.

Sparschwein
Foto: alexas_fotos@pixabay

Außerdem hilft SAMT, wenn Tierbesitzer in Not geraten und die Tierarztrechnung oder Spezialfutter nicht mehr bezahlen können und vielleicht selbst Hilfe benötigen. Niemals soll ein Tier nur aus diesem Grund sein Heim verlieren und der Mensch seinen geliebten tierischen Begleiter.

Weitere Schwerpunkte von SAMT sind Futterausgaben, Kastrationsprojekte und Aufnahme ausgesetzter Tiere. Um eine tiergerechte Versorgung zu gewährleisten, entstehen natürlich beträchtliche Kosten für Verpflegung, Unterbringung, Tierarzt und Vermittlung. Daher sind auch kleinste Beträge willkommen.

Die Mitarbeiter von SAMT e.V. können sich durch Mitgliedsausweise (mit Lichtbild) ausweisen (oder über Info beim zuständigen Ordnungsamt).

Weitere Informationen zu SAMT e.V. sind zu finden unter
www.s-a-m-t.de oder telefonisch unter 02461-342209 / 0157-76810046

Mollys Kolumne April 2019

Liebe/r Leser/in,

bei vier ist Schluss. Eigentlich ist diese Anzahl die Grenze an Katzen, die unsere Menschen bei sich aufnehmen möchten. Ab dann, so sagen sie, wird es schwierig, den Bedürfnissen jeder einzelnen gerecht zu werden, zumal ja auch nicht jede von uns topfit ist, wie ich in früheren Newslettern bereits berichtet hatte. Wenn dann aber doch mal Not am Mann, besser: Not an der Katze ist, verschließen sie sich zum Glück nicht. So vor wenigen Wochen geschehen, als wir eine weitere arme Seele bei uns aufgenommen haben.

Katze Bastet
Foto: Beate Uhlig

Es ist wieder eine ziemlich betagte Seniorin, die in diesem Jahr bereits schon 20 wird. In ihrem früheren zu Hause durfte sie nur in ungeheizten Räumen leben. Alle bewohnten Zimmer waren tabu. In jüngeren Jahren alles kein Problem, aber mittlerweile macht ihr die Arthrose schwer zu schaffen, und Kälte verschlimmert die Beschwerden erheblich. Sie konnte kaum noch vernünftig laufen und pflegte ihr Fell nicht mehr. Ihr ganzer Zustand verschlimmerte sich noch, als sie wochenlang nicht mehr richtig fraß und immer weiter abmagerte. Ihre früheren Besitzer hatten sie schon abgeschrieben. „Sie ist halt alt. Da kann man nichts machen“, hieß es da bloß. Ehemals als fleißiger Mäusefänger gern in der Nähe gehabt, wollte man sie nun nicht mehr, jetzt, wo im Alter Probleme auftauchen. Sehr traurig, oder? Dabei hat sie sich ihre „Rente“ doch wohl redlich verdient.

Da Alter ja bekanntlich keine Krankheit ist und doch immer etwas Konkretes dahinterstecken muss, haben wir beschlossen, die arme Maus zu uns zu holen und mal gründlich beim Tierarzt durchchecken zu lassen. Es stellte sich heraus, dass sie für ihr Alter eigentlich noch ziemlich fit ist. Die Fressunlust stammte lediglich von einer Zahnfleischentzündung, die sich gut behandeln ließ. Inzwischen mampft das alte Schätzchen ganz schöne Portionen weg, kann ich Dir sagen. Und gegen die Arthrosebeschwerden helfen ein schwach dosiertes Schmerzmittel sowie ein kuscheliger, warmer Heizungsplatz. Mittlerweile ist sie wieder recht flott unterwegs.

Ihr Name ist übrigens Bastet. Wie die altägyptische Katzengöttin. Ihr Benehmen dagegen finde ich jedoch weniger vornehm. Obwohl wir drei Katzenmädchen und selbst Kater Kasimir sie freundlich und voller Neugier willkommen geheißen haben, ist sie eine richtige Kratzbürste. Sie knurrt und faucht uns ständig an. Tja, dann eben nicht. Wer nicht will… Aber zumindest hat sie es in ihrem letzten Lebensabschnitt noch mal richtig schön. Und vielleicht schließt sie mit uns anderen irgendwann Frieden. Zu unseren Menschen ist sie jedenfalls sehr lieb. Drück uns die Daumen!

Bis zum nächsten Mal,

Deine Molly SAMTpfote

Rezept des Monats März 2019

Blumenkohl-Auflauf mit gerösteten Kürbiskernen
(vegetarisch)

Blumenkohl-Auflauf mit gerösteten Kürbiskernen

Zutaten:

  • 50 g Kürbiskerne
  • 1 Blumenkohl
  •  600 g Kartoffeln
  • 100 g Schmand
  • 150 g Frischkäse
  • 100 ml Gemüsebrühe
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • Fett für die Auflaufform
  • 100 g geriebener Käse

Zubereitung:

  1. Kartoffeln schälen, in dicke Scheiben schneiden und in Salzwasser gar kochen. Blumenkohl in kleine Röschen zerteilen und ebenfalls in kochendem Wasser garen.
  2. Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten.
  3. Schmand mit Frischkäse und warmer Gemüsebrühe verrühren, mit den Gewürzen nach Belieben abschmecken.
  4. Eine Auflaufform fetten, die Blumenkohlröschen und die Kartoffelscheiben darin verteilen, mit der Schmand-Masse übergießen, die Kürbiskerne und den geriebenen Käse darüberstreuen. Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad ca. 30 min überbacken.

Alternativer Ansatz bei der Schlachtung

Eva Volk/SAMT e.V. Wir alle haben noch die grauenhaften Bilder aus dem Schlachthof Düren vor Augen, die vor über einem Jahr an die Öffentlichkeit gelangten. Die geschilderten Zustände haben sehr viele Manschen fassungslos zurückgelassen. Bundesweit wird leider immer wieder von ähnlichen Zuständen berichtet. Für viele ein Anlass, den eigenen Fleischkonsum gründlich zu überdenken. Wie kann eine Lösung aussehen, wenn jemand nach wie vor Fleisch essen möchte? Vielleicht ist dies hier ein Baustein:

In Hessen wurde von der Gruppe „Extrawurst“ ein mobiler Schlachthof entwickelt. Bei Extrawurst arbeiten Bauern, Metzger, Forschung, Verbände und Verwaltung zusammen. Gut, nicht alle Teilnehmer sind auf einmal zu radikalen Tierschützern mutiert, keine Frage. Oberstes Ziel ist die Verbesserung der Fleischqualität von Rindern, Schafen und Ziegen durch eine stressfreie Schlachtung ohne Transport. Somit soll die Schlachtung auf dem Hof stattfinden.

Tiertransport
Foto: mariopacheco@pixabay

Als erstes steht bei einem solchen Vorhaben natürlich – wie kann es anders sein – die aktuelle Gesetzeslage im Weg. Nur Rinder, die ganzjährig auf der Weide gehalten werden, dürfen im Haltungsbetrieb getötet werden. Alle andere sind nach EU-Hygieneverordnung lebend in den Schlachthof zu bringen. Die Frage war also, wie kommt man aus der Nummer rechtlich einwandfrei wieder raus? Die Lösung lautet: Der mobile Schlachtstand wird als Erweiterung des Betriebes, also des Schlachthofs, deklariert und somit ist das Verfahren rechtskonform, insofern das geschlachtete Tier danach innerhalb einer Stunde zur weiteren Verarbeitung in den Schlachthof verbracht wird.

Schlachthof
Foto: blackriv@pixabay

Die Funktionsweise des mobilen Schlachtstands ist relativ simpel. Er wird auf den Hof möglichst nah zum Tier gebracht, das Tier wird hineingeführt, fixiert und der Bolzenschuss gesetzt. Es folgt der tödliche Schnitt. Auf jeden Fall wird den Tieren auf diese Weise der Stress des stundenlangen Transports erspart, genauso wie der Auftrieb im Schlachthof, wo die verängstigten Tiere das Leid der Rinder vor ihnen hautnah mitbekommen. Ohne die sonst anscheinend übliche Hektik bei der Fließbandschlachtung sollte auch ein korrektes und schnelles Setzen des Bolzenschusses möglich sein.

In Zeiten der Massentierhaltung ist dieser Ansatz natürlich nicht die Lösung für alles. Er eignet sich nur für einzelne Tiere, allein schon wegen der einzuhaltenden kurzen Zeitspanne bis zur Anlieferung im Schlachthof. Direktvermarktende Biobetriebe finden hier aber eine Möglichkeit, der zunehmend sensibilisierten Kundschaft eine Alternative zu bieten.

Der Schlachtpreis wird sich nach ersten Berechnungen mit diesem Verfahren verdoppeln und somit der Verkaufspreis ebenfalls deutlich ansteigen. Aber das sollte der bewusste Konsument im Sinne der Tiere bereit sein in Kauf zu nehmen.

Ein Anfang.

Glücklich vermittelt – März 2019

Von SAMT e. V. Jedes Jahr vermittelt SAMT viele Tiere in ein schönes, neues Zuhause. Jedes einzelne dieser Tiere liegt uns am Herzen und mit aller Sorgfalt wird das richtige neue Heim gesucht. Es ist immer eine Freude zu sehen, wie die Tiere nach dem Einzug aufblühen und beginnen, sich wohlzufühlen.

Manche Tierschicksale haben uns besonders berührt, wie diese beiden: Timba und Gino.

Timba
Foto: Sylvia Duda

Die 9 Jahre alte Timba verlor ihr Zuhause wegen einer schweren Krankheit ihrer Besitzerin. Anfangs machte uns ihr Gesundheitszustand großen Kummer und wir ahnten nichts Gutes. Zum Glück war die Süße irgendwann über den Berg. Dann stellte sich auch noch heraus, dass das Fellmonster gegenüber Artgenossen zur Kampfkatze mutierte. Also musste ein Platz als Einzelkatze her. Nach längerem Suchen fand sich endlich ein nettes junges Pärchen, das ein Herz für eine ältere Katzendame besaß. Timba dirigiert jetzt wohlwollend ihr neues Personal.

Gino
Foto: Denise Klein

Der Letzte aus der Jackerather Katzenschwemme vom Sommer 2018 war der 3 Jahre alte Kater Gino. Während alle anderen Miezen schon längst ein neues Zuhause gefunden hatten, war Gino auch nach Monaten immer noch da, denn er ist FIV-positiv. Schlechte Vermittlungsaussichten, dabei hat man selten so einen freundlichen Kater erlebt. Große Hoffnung auf ein neues Heim für ihn hatten wird nicht. Aber – wie so oft – kommt Zeit, kommt Rat, und in diesem Fall ein junges Paar, das sich von der Diagnose nicht abschrecken ließ. Gino genießt es jetzt, der absolute Mittelpunkt zu sein.

Tier des Monats März 2019

Notfall Suni – Unterstützung bei Privatvermittlung

Labrador-Retriever-Mix Suni
Foto: Astrid Meyer

Suni ist ein Labrador-Retriever-Mix und ca. 9 Jahre alt. Er ist ein kastrierter und gechippter Rüde. Ursprünglich kam er vor rund 6 Jahren aus Ungarn. Er muss leider schweren Herzens abgegeben werden. Vor anderthalb Jahren ist sein Herrchen schwer erkrankt und muss jetzt in ein Pflegeheim. In diesem Zusammenhang muss auch das Haus verkauft werden. Bisher hat es sich als unmöglich erwiesen, eine Mietwohnung zu finden, in die auch Suni einziehen darf.

Labrador-Retriever-Mix Suni
Foto: Astrid Meyer

Suni ist ein ruhiger, freundlicher Hund, der als älterer Herr schon etwas gemächlicher unterwegs ist. Kinder sind für ihn okay, Katzen hingegen nicht. Bei anderen Hunden entscheidet die Sympathie. Er geht gerne spazieren und ist von seinen Menschen gut abrufbar.

Bitte gebt Suni eine Chance!

Kontakt:
Astrid Meyer
0157-73775225

Ein Denkanstoß

Tim Werner von der Tierrechtsgruppe Münster for Liberation veranstaltet regelmäßig Demonstrationen, bei denen Passanten auf der Straße Videomaterial aus Mast- und Schlachtbetrieben gezeigt wird mit dem Ziel, die Menschen für das Schicksal der Tiere in dieser Industrie zu sensibilisieren.
Während einer solchen Demonstration in Iserlohn im Oktober 2018 konnte er ein sehr ergreifendes Gespräch mit einem ehemaligen Schlachthaus-Mitarbeiter führen.

Rinder auf einer Wiese
Foto: marys_fotos@pixabay

„Nachdem ich einen Mann ansprach, welcher stehen geblieben war, um unser Videomaterial zu betrachten, erzählte dieser mir folgendes: „Ich habe bis vor einem Jahr im Schlachthaus gearbeitet. Ich konnte das dann nicht mehr. Wenn ich morgens schon das Blut gerochen habe, ist mir schlecht geworden. Überall Blut – es spritzt einem ins Gesicht und es läuft einem in großen Bächen zwischen den Füßen durch zum Abfluss. Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen, diese wunderschönen sanften Geschöpfe (Rinder) zu ermorden. Sie standen vor mir und haben gezittert und sie haben sogar geweint, weil sie genau wussten, was sie erwartet.
Ich habe sie mit der einen Hand gestreichelt und mit der anderen Hand habe ich ihnen den Bolzenschuss verpasst. Aber die sind dadurch nicht tot und meist auch nicht richtig betäubt. Die haben ganz oft danach noch genau mitbekommen, wie ihnen der Hals aufgeschlitzt wurde. Das war doppelte Quälerei für die Tiere. Ich wollte das nicht mehr erleben müssen, 125 Rinder am Tag zu ermorden. 125 Lebewesen! Jeden Tag! Deshalb habe ich da gekündigt.“

Sein hautnaher Bericht ist mir äußerst nahe gegangen und er beschäftigt mich noch jetzt.
Ich hatte Tränen in den Augen – genau wie er, während wir uns im Gespräch in diese Situation versetzten. Doch leider reichte diese traumatische Vergangenheit nicht aus, ihn dazu zu bringen, keine Tiere mehr zu essen.

Heute lässt er andere Menschen das Morden für ihn übernehmen. Er beruhigt sein Gewissen damit, nur noch einmal die Woche Fleisch zu essen und dann auch nur, wenn es „human getötet“ wurde.
Im Gespräch konnten wir gemeinsam herausarbeiten und uns darauf einigen, dass
– wir kein Fleisch brauchen um zu überleben,
– Fleisch zu essen nicht gesund ist,
– Tiere Lebewesen sind, die nicht sterben wollen,
– es keine humane Art gibt, jemanden zu töten, der nicht sterben will.

Er konnte oder wollte nicht die logische Schlussfolgerung aussprechen, dass wir es dann einfach nicht tun sollten – dieses Blutvergießen. Doch es begann sichtlich in ihm zu arbeiten und seine feuchten Augen schauten tief in meine feuchten Augen. Wir gaben uns die Hände und berührten uns mit der anderen Hand an der Schulter. Ich drückte die Hand, die bis vor einem Jahr noch 125 Rinder am Tag tötete. Es war in dem Moment eine wortlose aber sehr enge Verbindung, die tausend Worte sprach. Wir berührten uns gegenseitig im Herzen.

Er bekam zum Abschied eine Infokarte von mir und ich wünschte ihm von Herzen alles Gute, denn ich konnte spüren, wie sehr ihn diese unzähligen Morde auf der Seele lagen. Ich konnte ihm das Versprechen abverlangen, sich weiter mit dem Thema auseinanderzusetzen und das ist wundervoll. Das war heute eine äußerst emotionale Erfahrung für mich. Das ist es, was wir tun, wenn wir auf der Straße stehen. Wir berühren Menschen. Im Herzen. Auch uns selbst.“

Weiterführender Link:

http://tierrechtstreff-muenster.de/

Der Arbeitskreis Schlachthof stellt sich vor

Wir sind der „Arbeitskreis Schlachthof“ von SAMT e. V. Jülich. Im Frühjahr 2018 nach der Teilnahme einzelner SAMT-Mitglieder an der Podiumsdiskussion „ Tierschutz in Schlachthöfen“ mit dem Tierrechtler und Gründer der „SOKO Tierschutz“ haben wir diesen Arbeitskreis gegründet. Die heimlich aufgenommenen Bilder aus dem Dürener Schlachthof und die Schilderungen von Friedrich Mülln von der „SOKO Tierschutz“ über den brutalen und gesetzwidrigen Alltag in der so genannten „Fleischerzeugung“ waren erschütternd. Keiner von uns hätte diese Zustände und ein solches Systemversagen für möglich gehalten.

Schweineschnauze
Foto: pexels@pixabay

Der Tierschutz ist Staatsziel und im Grundgesetz verankert. Ein Kernsatz im Tierschutzgesetz lautet: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schaden zufügen.“ Aufgerüttelt und motiviert über die Vorgänge und Zustände – auch über die schrecklichen Arbeitsverhältnisse – in den Schlachthöfen, bei den Tiertransporten und in der Massentierhaltung versuchen wir aufzuklären, Menschen für diese Themen zu sensibilisieren und Verbündete zu finden. Das ist uns im Forum „Gute Nahrung“ gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) in Düren gelungen. Auch bei der Evangelischen Kirche von Pfarrer Cervigne aus Aldenhoven konnten wir unsere Themen platzieren. Wir haben einen gemeinsamen offenen Brief an den Landrat verfasst und konnten die Jülicher SPD überzeugen, für den Dürener Schlachthof eine Videoüberwachung zu fordern. Aktuell laden wir Bundestagsabgeordnete/Politiker der unterschiedlichen Fraktionen zu Gesprächen ein. An den SAMT-Infoständen diskutieren wir mit interessierten Menschen und in den Gesprächen wird deutlich, dass das Bewusstsein für diese Missstände wächst.

Auch wenn unsere Arbeit mühsam und oft frustrierend ist, können wir die bestehenden Zustände wie z.B. Fehlbetäubungen bei der Schlachtung, das millionenfache Schreddern von Küken, die betäubungslose Kastration von Ferkeln usw. nicht akzeptieren. Wir wollen Veränderungen herbeiführen. Die steigenden Zahlen von Teilnehmern bei den unterschiedlichen Demonstrationen gegen diese Missstände zeigen, unsere Themen sind in der breiten Öffentlichkeit angekommen.

Und das Gute ist: Jeder kann etwas tun, jeder kann mitmachen – wenn er z. B. beim Einkauf genau hinsieht, was in seinem Wagen landet, oder was im Restaurant auf seinem Teller liegt!

Weiterführender Link:

https://www.soko-tierschutz.org/